Thorsten Dirks verlässt 2017 die Telefónica Deutschland Holding AG

  • Zitat

    Und nochmal: Es muss riesig gekracht haben, wenn Herr Dirks nicht noch die paar restlichen Monate seinen Vertrag erfüllen wollte/konnte. [...] Ein Manager mit Rückgrat hätte ordentlich geplant, Forderungen an Telefonica wegen Geld für Investitionen gestellt, und wenn Telefonica nicht mitgegangen wäre, hätte er tschüß gesagt.


    Und wer sagt dir/uns, dass er nicht genau DAS gemacht hat? Forderungen an TEF gestellt, bzw. seine An- und Absichten mit Nachdruck vertreten?


    IMHO ist o2 Germany nichts weiter als eine "Filiale" der TEF. Und wenn ein Filialleiter die Forderungen der Konzernzentrale nicht erfüllt bzw. eigene (durchaus berechtigte und sogar nachvollziehbare und sachlich begründbare) Ideen/Projekte umsetzen will, die ein Controller einfach nicht versteht oder verstehen will, dann muss der Filialleiter eben gehen und sein Nachfolger wird schon ein Getreuer der Konzernzentrale sein, darauf ist Verlass.


    Das ist zumindest das, was ich die letzten zehn Jahre in meiner Branche erlebt habe. Für Mitarbeiter und Unternehmen langfristig nicht schön, aber leider Realität und in meinem Teil des Landes geübte Praxis.

    Wenn sie einen Scheißprozess digitalisieren, dann haben sie einen scheiß digitalen Prozess. Thorsten Dirks

  • Zitat

    Original geschrieben von sputnik04
    Und wer sagt dir/uns, dass er nicht genau DAS gemacht hat? Forderungen an TEF gestellt, bzw. seine An- und Absichten mit Nachdruck vertreten?


    ... und genau das würde sogar für viel Rückgrat sprechen!
    Jemand, der sich nicht vor Fürstenthronen beugt ;)


    Edit: du scheinst dich ja auszukennen ... wie ist denn so eine "Filiale" gesellschaftsmäßig angebunden? Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag? Aufsichtsrat von der Muttergesellschaft "entsandt"? oder wie darf man sich als Laie die Einflussnahme vorstellen?
    Denn rein formal ist doch eine Telekommunikations-AG oder GmbH "autonom".. in erster Näherung ... und muß sich im Tagesgeschäft nichts sagen bzw. dreinreden lassen. Sie ist eben keine Filiale, wenn sie eine eigene Rechtsform hat -just my 2 cents, laienhaft...


    Crusader
    auf wen oder was spielst du mit "Einzelfall" an?

  • Zitat

    Original geschrieben von iStephan
    wie ist denn so eine "Filiale" gesellschaftsmäßig angebunden? Beherrschungs- und Gewinnabführungsvertrag? Aufsichtsrat von der Muttergesellschaft "entsandt"? oder wie darf man sich als Laie die Einflussnahme vorstellen?


    Sowohl Beherrschungs- als auch Gewinnabführungsvertrag. Die beherrschte GmbH vor Ort bekommt einen Geschäftsführer an die Spitze gesetzt, der Gesandter der Konzernzentrale ist und natürlich deren Interessen durchsetzt. Im Idealfall spielt der Vor-Ort-GF zusätzlich eine wichtige Rolle im Konzern, man kann ihm bspw. noch die Rolle des CFO für den Gesamtkonzern oder einen Teilbereich anvertrauen. Interessenkonflikte? Nein. Niemals!

    Wenn sie einen Scheißprozess digitalisieren, dann haben sie einen scheiß digitalen Prozess. Thorsten Dirks

  • Zitat

    Original geschrieben von iStephan Zu seinen bleibenden Verdiensten gehört, daß er die Preissenkung bei Datentarifen um 97% möglich gemacht hat - zuerst bei Simyo; die berühmten "24 Cent pro Megabyte im GPRS-Betrieb." Das war ein großer Fortschritt gegenüber den bis dahin üblichen Preisen von 9 Euro pro Megabyte (oder mehr) und erst recht gegenüber den üblichen CSD-ähnlichen Abrechnungsmodi a la 9 Cent pro Minute :rolleyes:


    Er hat damit den Grabstein seines Arbeitgebers aufgestellt, und mal wieder nur über den billigen Preis verkauft. Die anderen haben mehr Geld eingenommen, was sie zum Teil investiert haben.


    Eplus ist mir immer nur als preiswerter Anbieter in Erinnerung, nie als leistungsfähiger Anbieter. Diesen Ruf halte icb für tödlich, ganz einfach weil Geld fehlt.

  • sputnik: das hört sich bedrückend an ... auch bei Karstadt hörte man ja oft, dass die wechselnden neuen Eigner wenig investieren wollten und Umbau- und Relaunch-Arbeiten mühsam aus dem knappen internen (?) Cash-Flow entnommen werden mussten...


    Aber es gab in der dt. Telefonica-Dependance laut Impressum , Geschäftspost , Briefbögen usw. immer die Angabe eines ganzen Kollegiums... , nicht nur 1 GF, das müsste doch der o.g. Art von Provinzkönig-Statthalterschaft eher begrenzen bzw. entgegenstehen.
    Auch soll die Tef. eine OHG mit GmbH sein, sowas ist mir sehr unerklärlich... sind das vielleicht "Natürliche Personen" (ähnlich Kommanditisten) die extra zu den angedeuteten Zwecken amtieren?


    Goyale: Für Prepaid sollte es doch reichen mit der Qualität - GSM , EDGE und UMTS funzt doch prima :)

  • Zitat

    Original geschrieben von Goyale
    Er hat damit den Grabstein seines Arbeitgebers aufgestellt, und mal wieder nur über den billigen Preis verkauft. Die anderen haben mehr Geld eingenommen, was sie zum Teil investiert haben.


    Aha!


    Zitat

    Eplus ist mir immer nur als preiswerter Anbieter in Erinnerung, nie als leistungsfähiger Anbieter.


    Erzähl mal.
    Nee,besser nicht sonst artet das hier wieder aus.


    Zitat

    Diesen Ruf halte icb für tödlich, ganz einfach weil Geld fehlt.


    Dein ruf ist auch tödlich.
    Du dürftest bald den Killfile Highscore dieses Forums knacken bei "derart qualifizierten" Beiträgen.


    -bas-

    Im Norden zuhause:
    54° 47' 24.10"N, 9° 25' 45.70"E
    -------------------------------
    Vodafone Callya Smartphone Special/Fonic/T-xtra/

  • Zitat

    Original geschrieben von Goyale
    Er hat damit den Grabstein seines Arbeitgebers aufgestellt, und mal wieder nur über den billigen Preis verkauft. Die anderen haben mehr Geld eingenommen, was sie zum Teil investiert haben.


    Eplus ist mir immer nur als preiswerter Anbieter in Erinnerung, nie als leistungsfähiger Anbieter. Diesen Ruf halte icb für tödlich, ganz einfach weil Geld fehlt.


    Die 150MB Flat für 19,95€ bei E-Plus und die 0,24€ pro MB bei Simyo und Blau waren schon richtige Entscheidungen - weil damit wurde es erst moeglich das auch Privatkunden Mobile Datendienste nutzten.


    Vorher als Datendienste exorbitant teurer waren hat man auch nicht mehr verdient, sondern eher weniger, weil da Mobile Datendienste hoechstens von Aussendienstlern genutzt wurden fuer die es keine Alternative gab.


    Das Problem waren eher die billigen Allnet-Flats, weil dadurch die Rechnungsbetraege massiv gesunken sind, ohne das dadurch neue Geschaeftsfelder erschlossen wurden.

  • Zitat

    Original geschrieben von iStephan
    Auch wenn ich mir in dem Bereich kein abschließendes Urteil zutraue, muß ich zugeben daß ich auch diesen Gedanken hatte; es muß aber im Reich der Spekulation bleiben. Zu seinen bleibenden Verdiensten gehört, daß er die Preissenkung bei Datentarifen um 97% möglich gemacht hat - zuerst bei Simyo; die berühmten "24 Cent pro Megabyte im GPRS-Betrieb." Das war ein großer Fortschritt gegenüber den bis dahin üblichen Preisen von 9 Euro pro Megabyte (oder mehr) und erst recht gegenüber den üblichen CSD-ähnlichen Abrechnungsmodi a la 9 Cent pro Minute :rolleyes:


    Der erste GPRS-Preis bei E-Plus waren 2,5 ct/kB, was exakt 26.214,40 EUR/GB sind. Heute undenkbar, aber damals war E-Plus noch Professional & ÜberPremium... :D


    Legendär ist auch die "Flatrate" mit 1 GB für 9,90 EUR - anno 2008 unschlagbar für's geschmuggelte iPhone...


    Im übrigen geht es auch nicht um einen Personenkult um Herrn Dirks, sondern dass Mitarbeiter in einer Fusionssituation nun mal blocken. Ein Externer hat mir mal eine epische Geschichte über den Grabenkampf zwischen grüner und blauer Rasse erzählt - da hätte wahrscheinlich nicht mal Chuck Norris schlichten können...

    "Der Funkmast steht zu nah an Wohngebieten und außerdem befindet sich ein Ponyhof auf der gegenüberliegenden Straßenseite."

  • Zitat

    Original geschrieben von Anja Terchova
    Die 150MB Flat für 19,95€ bei E-Plus und die 0,24€ pro MB bei Simyo und Blau waren schon richtige Entscheidungen - weil damit wurde es erst moeglich das auch Privatkunden Mobile Datendienste nutzten.


    Genauso ist es. Erst damals haben wir viele die Datenverbindung am Telefon zumindest gelegentlich aktiviert und der Rechnungsbetrag ist gestiegen. Genauso wie beim Roaming. Noch heute gibt es viele, die Daten im Roaming nicht aktivieren, womit der Anbieter dann gar nichts verdient. Nicht ohne Grund haben Simyo, Blau, Alditalk usw. Millionen Kunden. Der Markt für die Kunden, die etwas weniger Netz bei günstigeren Preisen in Kauf nehmen ist sehr groß.


    Es wird hier oft Free aus Frankreich als Vergleich verwendet. Die zahlen aber jährlich etwa eine Milliarde € an Orange fürs Roaming. Ab Januar 2017 wird das Roaming von den bisherigen Mitverwendung der etwa 50.000 Orange Standorte auf nur noch die Free Sender (momentan ca. 12.000) in 2020 langsam zurück gefahren. So ganz die O2-Geschichte wird es nicht, es geht aber in dieselbe Richtung. Ob die das investierte Geld je zurück bekommen, wird sich erst zeigen. Die Tarife sind nicht günstiger weil das Netz so viel effizienter oder günstiger wäre, sondern weil man noch immer so viel investiert und Verluste macht: " Nevertheless the outlook is tough, with the telecoms business continuing to operate at a loss." Bei allen drei anderen fallen die Umsätze: " Orange, SFR and Bouygues reporting negative underlying service revenue growth since 2012". (http://www.wsj.com/articles/il…-on-the-street-1424108013)


    Es gibt Wirtschaftssparten, in denen nach solchen Preiskämpfen die Qualität aller Anbieter stark abnahm und die Innovationen rar sind, weil man sich nie mehr zu etwas höheren Preisen bewegen konnte. Darunter leiden dann sowohl die Anbieter wie die Kunden.

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