Heimautomatisierung - Smarthome - IoT

  • Seit längerem suche ich in Sachen Smart-Home (bislang allerdings nicht mit letzter Konsequenz) nach einer Lösung für mich.


    Was mich bisher abschreckt:
    Die Vielzahl unterschiedlicher Systeme, deren Lebenszyklus nicht klar ist. Alle derzeit angebotenen Systeme sind von einem Szenario bedroht, welches aktuell die Pebble-Smartwatches trifft: Die vollkommen überraschende Einstellung von Produktion und Service.


    Im Bereich der Heimtechnik habe ich das selbst einmal erleben müssen mit der Folge, dass ich ein ganzes System außer Betrieb nehmen musste und die Investition verloren war.



    Was ich suche:
    Ein System, welches nicht auf eine proprietäre Basisstation aufbaut, sondern einen vorhandenen Windows-Server nutzt, der im 24-Stunden-Betrieb läuft.


    In concreto:
    Eine Hardware (Steckdosen, Thermostate etc.) die sich via PC per LAN/WLAN über das heimische Netzwerk ansteuern lässt - etwa wie das bei IP-Cams der Fall ist, die über einen integrierten http-Zugriff via Browser verfügen. Eine zukunftssichere Lösung, die den ersten Schritt darstellen würde.


    In der Folge ließe sich bestimmt eine SW finden/entwickeln, die solche Zugriffe automatisieren kann. Denkbar wäre vieles, mit dem sich ein solches System ausbauen ließe.


    Gibt es so etwas? Bei meinen letzten Recherchen hatte ich so etwas jedenfalls nicht finden können. Jede Suche endete bei einem der proprietären Systeme. Auch wenn inzwischen Basisstationen verfügbar sind, die mehrere herstellerspezifische Protokolle unterstützen, ist das für mich keine Lösung.

  • Zitat

    In concreto: Eine Hardware (Steckdosen, Thermostate etc.) die sich via PC per LAN/WLAN über das heimische Netzwerk ansteuern lässt - etwa wie das bei IP-Cams der Fall ist, die über einen integrierten http-Zugriff via Browser verfügen. Eine zukunftssichere Lösung, die den ersten Schritt darstellen würde.


    Ich hoffe dir ist ansatzweise klar was das für ein Overhead ist wenn ich nur einen einfachen Aktor bedienen will, sol heißen JEDE Steckdose, Lichtschalter, Deckenlicht hat ein eigenen HTTP-Server was einfach kompletter Overkill ist.
    Ein Schalter muss im Prinzip nur eine Eindeutige Kennung haben und seinen Status Übermitteln, die Verwaltung ist dann eh auf dem Server.
    Hier gilt KISS, ich will nicht 40-100 Webserver bei mit im Haus stehen haben die potentiell gefährdet sein könnten (schau einfach mal nach den von dir geschriebenen IP-Kameras). Vor allem welchen Mehrwert bringt es ? Der Schalter muss nur eindeutig sein, seine Schaltzustände müssen verschlüsselt (bei Funk) übertragen werden und ich muss sicherstellen das sich fremde Sensoren einfach anmelden können. Gleiches gilt bei den Aktoren, diese müssen nur ihren Zustand mitteilen und nur Befehle von im System Authentifizierten Geräten erhalten.
    Schau dir mal das FHEM an, hier kann man zumindest Verschiedene Systeme miteinander koppeln. Ist zwar ein wenig "gebastel", allerdings scheinbar schon eine lauffähige Sache.


    Sonst musst du halt auf bewährte Industriestandards setzen z.B. KNX, das dürfte noch einiges an Zukunft haben. Allerdings auch alles andere als billig.


    Das mit dem IoT würde ich mir überlegen, schön und gut wenn man sein Licht von Unterwegs aus an und abschalten kann, aber man sollte sich bewusst sein das es dann potenziell jeder kann, es ist nur eine Frage des Aufwandes. Ich fände es zum einen Anstrengend noch ein System immer auf dem neuesten Stand zu halten um den Zugriff eben so sicher wie möglich zu halten zum Anderen, wenn man ein wirklich voll automatisiertes Haus hat und jemand hat Zugriff darauf bekommt kann es wirklich Gefährlich werden.

  • FHEM und openHAB haben beide höheren Einrichtungsaufwand, lassen aber auch die Einbindung von fast allem zu wie z.B. Homematic, KNX, Hue, Sonos, HomeKit und vielem weiterem. Man kann dann Siri zum Status des Hauses fragen, wenn man das möchte. Nur mit diesen beiden Lösungen lässt sich eine umfassende Automatisierung durchführen, alles andere hat Lücken.

  • Zitat

    Original geschrieben von Telefonicer
    Nur mit diesen beiden Lösungen lässt sich eine umfassende Automatisierung durchführen, alles andere hat Lücken.


    Bei kostenlosen Lösungen wie OpenHAB und FHEM gebe ich dir Recht, bei kommerziellen Lösungen gibt es bessere.


    Ich nutze IP-Symcon, das kann fast alle derzeit verfügbaren Smarthome-System einbinden und untereinander kombinieren, egal ob Kabel- oder Funkbasiert.
    Ausnahme bilden ggf. geschlossende System wie das vom RWE oder MAX von EQ3.


    Nachteil: IP-Symcon kostet je nach Licensegrösse bis zu 500,- und bei grösseren Installation braucht es die grösste License.
    Dafür ist damit aber auch alles steuerbar, was man irgentwie in ein PHP-Script verpacken kann. Es gibt in der Comunity sogar schon die ersten brauchbaren Lösungen eine Siri-/Homebridge-Integration.

  • Zitat

    Original geschrieben von Mammon
    ...
    Ein Schalter muss im Prinzip nur eine Eindeutige Kennung haben und seinen Status Übermitteln, die Verwaltung ist dann eh auf dem Server.
    ...


    Das gilt nur bedingt.


    So arbeiten die mir bekannten Thermostatventile in aller Regel auch dann autark, wenn sie fernprogrammierbar sind. Die Temperatursteuerung erfolgt durch die Thermostatventile selbst. Die Zentraleinheit dient lediglich als einheitliche Oberfläche, die eine Programmierung jedes einzelnen Ventils entbehrlich macht.


    Entsprechendes gilt für Schalter, die zum Teil Bewegungsmelder, Lichtsensoren oder Timer enthalten. Insoweit werden nicht die Schaltvorgänge vom Server gesteuert, sondern im Wesentlichen die Menüeinstellungen des jeweiligen Schalters.


    Solche autarken Einheiten würde ich auch in meinem System bevorzugen, weil sie auch bei Ausfall des Servers eine Funktion garantieren.



    Zitat

    Original geschrieben von Mammon
    Ich hoffe dir ist ansatzweise klar was das für ein Overhead ist wenn ich nur einen einfachen Aktor bedienen will, sol heißen JEDE Steckdose, Lichtschalter, Deckenlicht hat ein eigenen HTTP-Server was einfach kompletter Overkill ist.
    ...


    Also kein Overkill, sondern eine Programmieroberfläche die notfalls (von außen) über einen Browser ansteuerbar ist.


    Zitat

    Original geschrieben von Mammon
    ...
    Schau dir mal das FHEM an, hier kann man zumindest Verschiedene Systeme miteinander koppeln. Ist zwar ein wenig "gebastel", allerdings scheinbar schon eine lauffähige Sache.
    ...


    Das kommt meinen Vorstellungen von einer Zukunftsfähigkeit des Systems schon sehr nahe. Vielen Dank für diesen Tipp!


    "Gebastel" scheue ich nicht. Als Computerkid der späten 1970er Jahre (aufgewachsen mit einem Wang-System in Herrenkommodengröße) stellen Programmieranforderungen für mich eher kein Hindernis dar. ;)


    Mir ist nur noch nicht ganz klar, wie die die Kommunikation des Servers mit den Aktoren läuft. So arbeiten einige Systeme nicht mit einem Netzwerk, sondern über eigene proprietäre Funkverbindungen - meist im 433 MHz-Bereich. Wie soll der Server das hinbekommen? Oder habe ich hier ein grundlegendes Verständnisproblem? *)



    Zitat

    Original geschrieben von Mammon
    ...
    Das mit dem IoT würde ich mir überlegen, schön und gut wenn man sein Licht von Unterwegs aus an und abschalten kann, aber man sollte sich bewusst sein das es dann potenziell jeder kann, es ist nur eine Frage des Aufwandes. Ich fände es zum einen Anstrengend noch ein System immer auf dem neuesten Stand zu halten um den Zugriff eben so sicher wie möglich zu halten zum Anderen, wenn man ein wirklich voll automatisiertes Haus hat und jemand hat Zugriff darauf bekommt kann es wirklich Gefährlich werden.


    Zu diesem Problem hatte ich bereits hier Stellung bezogen. Weil ich ohnehin kurz- bis mittelfristig (je nach Notwendigkeit eines Zugriffs von außen) einen VPN-Tunnel einrichten werde, sollte die Frage der Sicherheit zufriedenstellend gelöst sein. Oder irre ich hier?



    Abschließend noch einen ganz allgemeinen Dank an Eure hilfreichen Infos. :top:


    Allerdings:
    Zwar bin ich nun schon einen ganzen Schritt weiter ... das soll aber bitte niemanden davon abhalten, sein Wissen hier noch einzubringen. Geht nämlich bei der Automatisierung was richtig schief, droht am Ende ein nicht unerheblicher Schaden.


    Bis denne



    *) Edit:
    Ist das hier die (einzige) Lösung?


    Bevorzugen würde ich natürlich Schalter, die (W)LAN-fähig sind. Letztens hätte ich beim ALDI versuchsweise fast bei einer WLAN-Steckdose für 20 € (Incl. irgendwelchen Steuergeräts) zugeschlagen. An der Kasse belehrte mich aber der dortige Mitarbeiter, dass eine Steuerung nur via Android-App (und nicht über einen PC) möglich ist. :confused:

  • Die Ansteuerung erfolgt je nach System das angesteuert wird unterschiedlich. Gängig sind IP-Brücken für verschiedene Schnittstellen, der Raspberry Pi kann z.B. mit wenigen Bauteilen verschiedenes wie Funksteckdosen und diverse Sensoren ansteuern. Lies dich mal im http://www.fhemwiki.de/wiki/Hauptseite ein wenig ein, auch bei openHab sind die Anschlussmöglichkeiten ähnlich. Es geht wirklich sehr viel wie z.B. auch SmartTVs über IP einschalten und steuern. Möglichkeiten sind grenzenlos! Das bereits genannte KNX (was meistens für professionele Festinstallationen genutzt wird) läuft afaik über Telefonkabel busartig und landet dann an einem speziellem USB-Stick, der im Sever steckt.

  • Zitat

    Original geschrieben von Telefonicer
    ... Möglichkeiten sind grenzenlos!


    In diese "Grenzenlosigkeit" versuche ich mit diesem Thread (nicht nur für mich) ein wenig Licht zu bringen. :)


    Das Thema IoT halte ich in einer überalternden Gesellschaft (hier denke ich etwa auch an meinen Vater) für enorm wichtig. Mir wäre schon sehr geholfen, könnte ich die üblichen "Nörgeleien" (er wohnt in einer meiner Wohnungen) wenigstens teilweise vom heimischen PC aus beheben. Leider ist er selbst (meine Mutter erst recht) mit der aktuellen Technik überfordert.

  • Dann was ist bei den alten das Ziel und was verstehst du unter üblichen Nörgeleien? Bei dir ist wohl so viel wie möglich zu automatisieren, aber was genau brauchen/wollen/ist sinnvoll für die Älteren. Praktisch alles ist machbar die Frage ist nur will man es.

  • Erst einmal geht es um meine Wohnung.


    Wäre halt schön, wenn auch was für die älteren Herrschaften abfiele. Allein ein möglicher Eingriff in die Heizkörperregelung (zu kalt/zu warm) wäre schon hilfreich. Friemelt mein Vater an den elektronischen Heizkörperreglern herum, geht das gelegentlich nicht gut und ich muss mich auf die Socken machen, um das zu richten.


    Ich denke aber auch voraus ... wer weiß, welche Bedürfnisse beim Älterwerden noch entstehen ...

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