Wie defekte Festplatte sichern (Problem Master - Slave)

  • Sorry, mal wieder ein blödes Topic von mir. :rolleyes:


    Folgendes Problem:
    Ich war heute bei einer Bekannten, die massive Probleme mit ihrem PC hat. Nachdem ich dort war, setzte erstmal der Vorführeffekt ein: Die Kiste lief wie eine Eins.
    Aber dann plötzlich nach ca. 15 Minuten der völlige Zusammenbruch: BlueScreen mit der Meldung: Schreibfehler auf LW C, Datenverlust droht usw.
    Danach war Feierabend, die Kiste lief nicht mehr. Weitere Bootvorgänge waren erfolglos, die Platte wurde nicht mal mehr vom BIOS erkannt.
    Es handelt sich übrigens um eine Quantum Fireball LCT 10.


    Schliesslich habe ich meiner Bekannten klargemacht, dass die Platte mit ziemlicher Sicherheit am Ende ist und sie sich seelisch und moralisch schon mal auf einen Totalverlust der Daten vorbereiten soll, da natürlich keine Datensicherung existiert.


    Inzwischen habe ich die Platte mit nach Hause genommen und in meinen Rechner eingebaut.
    Meine Konfiguration: XP mit zwei 80 GB-Platten.
    Also habe ich meine Slave-HD ausgebaut, die Quantum meiner Bekannten als Slave gejumpert und eingebaut.
    Und nun die große Überraschung: Mein BIOS erkennt die Platte, das System startet auch. Allerdings mit dem Win98 der Slave-HD (!) und bleibt schliesslich bei ScanDisk stehen.
    :confused:


    Jeder zweite Bootvorgang rennt ins Leere, da die HD nur in 50% aller Fälle erkannt wird und zudem noch sehr üble Kopfgeräusche von sich gibt.
    Auch im BIOS wird die eigentliche Slave-HD als Master angezeigt.
    Damit kann ich natürlich nichts anfangen, zumal das System nicht durchstartet.
    Wie bringe ich die HD als Slave ins System, um eventuell einen Teil der Daten noch retten zu können? Klar ist schon mal, dass die Platte nicht mehr zu retten ist. Aber eine kleine Chance auf eine Datensicherung könnte doch vielleicht noch bestehen?


    Carsten

  • Hast du vielleicht im Bios eingestellt das zuerst versucht wird von der Slave zu booten?


    ~~~ root ~~~

  • Habe ich eben nochmal nachgeschaut und auch verschiedene Boot-Optionen ausprobiert.
    Sobald die defekte Platte am Start ist, wird auch von dieser gebootet.
    Ich probier morgen nochmal, ob der Effekt auch auftritt, wenn die Platte am anderen IDE-Port hängt, das hatte ich bisher noch nicht getestet.

  • Zitat

    Original geschrieben von Carsten
    Ich probier morgen nochmal, ob der Effekt auch auftritt, wenn die Platte am anderen IDE-Port hängt, das hatte ich bisher noch nicht getestet.


    Das hätte ich jetzt auch vorgeschlagen: Die defekte Platte einfach am anderen IDE-Controller anschliessen. Auf CD-ROM und Brenner kannst für die Zeit des Datenkopierens locker verzichten.


    Einige Wackelkandidaten laufen besser wenn auf einen langsameren PIO-Modus im BIOS umgeschaltet wird. Ultra-DMA fordert schon wieder mehr vom Controller.



    Gruß, Tom.

  • Entweder die Platte an den anderen IDE-Port hängen oder von einer SCSI-Platte booten über einen SCSI-Adapter.
    Oder die Platte in ein externes (USB-)Gehäuse bauen, Windows starten von deiner Platte und dann die defekte HD anschließen. Nur so ne Idee zu später Stunde......
    Gruß, Victor

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    (stephen stills/ buffalo springfield "for what its worth" 1966)

  • Oder von einem bootfähigen OS von CD starten.
    Z.B. mit Norton Ghost und versuchen die defekte Platte zu spiegeln.
    Eventuell klappt das und Du hast so viele Daten wie möglich gerettet. Falls "nur" das Win98 kaputt ist, könntest Du es dann nochmal drüber installieren.


    Viel Erfolg & Grüße SpeedTriple

  • Moin Carsten,


    Früher gabs sowas relativ häufig (Seagate :)), dachte aber ernsthaft, dass sowas der Vergangenheit angehört: offensichtlich vertragen sich die Platten nicht.
    Wenns mit anderem IDE nicht geht, würde ich wie SpeedTriple Ghost versuchen. Das dann auf deine Platte gespeicherte Image kann ganz normal gemountet und im Glücksfall auf eine neue 60er (o.a.) HD aufgespielt werden.


    Viel Glück :top:

  • Hi Carsten,


    Du könntest ja auch mit der "berühmten" Knoppix-CD starten und dann die Daten sichern. So hab ich das letztens auch bei einem Windows NT System gemacht, hat einwandfrei funktioniert. Einfach die Daten von der einen auf die andere Platte rüber kopiert. Kann ich nur empfehlen. :top:


    Viele Grüße
    Ray

    Dem ist nichts mehr hinzuzufügen.
    Der RAY.

  • ... üble Situation..


    ich würde nicht zu lange rumprobieren sondern so schnell es geht kopieren anfangen.... sonst wirds übel.


    Übrigens kleiner Tipp: Manchmal wirkt es bei Wackelkandidaten sie in den Gefrierschrank zu stellen.... natürlich ist das nur zuträglich wenn die Platte wasserdicht eingepackt und nur für begrenzte Zeit da reingestellt wird.


    Und natürlich ist das auch nur dann wirksam wenn es sich um Haarrisse der Leiterplatine/ Hitze-Probleme handelt... Ansonsten wärs ja sinnlos..


    cya

  • Update:
    Nach diversen Tests mit BIOS-Einstellungen habe ich die Platte als Single am zweiten IDE-Port an den Start gebracht.
    BIOS erkennt die Platte, System startet durch, sofern man einen Bootvorgang von 20 Minuten so nennen kann.
    Unter XP wird die Platte im Explorer zwar angezeigt, kann aber nicht angesprochen werden.
    Und nach ca. 10 Minuten friert XP ein und ist nur noch durch einen Warmstart abzuwürgen. In diesem 10 Minuten hatte ich das Gefühl, nicht an einem P4, sondern an einem 386er zu sitzen, so "schnell" war das System.
    Sehr seltsame Geschichte....
    :rolleyes:

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