GSM-Dämmerung - Bye Bye 2G

  • Das gilt für den Moment - da gebe ich Dir vollkommen recht.


    LTE wird sich fortentwickeln und dürfte alsbald seine Nachteile gegenüber UMTS (insbesondere in Sachen Sprachtelefonie) überwunden haben. Spätestens dann ist UMTS verzichtbar, während für GSM ein echter Bedarf fortbesteht, weil viele Geräte (insbesondere im M2M-Bereich) auf GSM angewiesen bleiben.


    Der Markt, den momentan UMTS-Geräte belegen, ist dagegen sehr schnelllebig. Der Nutzungszyklus dieser im wesentlichen aus Smartphones bestehenden Geräteklasse liegt insgesamt nur bei wenigen Jahren, so dass die allermeisten TK-Endkunden das Verschwinden von UMTS nicht einmal wahrnehmen dürften.

  • Ich hoffe nur inständigst, dass nicht längst an 6G gebastelt wird, bevor der Ausbau mit 5G überhaupt erst begonnen hat.


    Das letzte flächendeckend ausgebaute Netz war GSM (2G). Und genau einen solchen Zustand werden wir irgendwann wieder erreichen müssen. In meinen Augen macht es keinen Sinn, Standards in einem Zyklus zu ersetzen, der es de facto nicht einmal rechtfertigt, von einem "Standard" überhaupt nur zu sprechen.


    Das gegenwärtige Szenario im Mobilfunkbereich erinnert schon sehr an das Gezerre um Telefon-, Stromnetz- und sonstige Standards in ihrer jeweiligen Anfangszeit. Das sehe ich als Rück- und keineswegs als Fortschritt an.


    Verlässlichkeit/Planungssicherheit ist ein Kriterium, das gegenwärtig sehr unterschätzt wird ... und auch bei allem technischen Fortschritt niemals aus den Augen verloren werden darf. 5G hätte jedenfalls das Zeug zu einem solchen verlässlichen Standard, der Grundlage für weitere technische Entwicklungen (in eben diesem Standard) sein kann.

  • Zitat

    Original geschrieben von gaspode
    Telekom hat ja schon lange kein GSM1800 mehr. Die anderen beiden weiß ich nicht.


    UMTS denke ich auch wird mindestens genauso schnell wie GSM sterben, jedenfalls bei Telekom/Vodafone.


    Vorsichtig bei solchen Aussagen.


    In Wolfsburg laufen noch einige Standorte mit GSM1800 und somit alle eNodes im Umland nur mit 15MHz LTE1800.


    Edit: achja Vodafone betreibt auch noch GSM1800 hier in WOB.

  • Zitat

    Original geschrieben von frank_aus_wedau
    Das gilt für den Moment - da gebe ich Dir vollkommen recht.


    LTE wird sich fortentwickeln und dürfte alsbald seine Nachteile gegenüber UMTS (insbesondere in Sachen Sprachtelefonie) überwunden haben. Spätestens dann ist UMTS verzichtbar, während für GSM ein echter Bedarf fortbesteht, weil viele Geräte (insbesondere im M2M-Bereich) auf GSM angewiesen bleiben.


    Der Markt, den momentan UMTS-Geräte belegen, ist dagegen sehr schnelllebig. Der Nutzungszyklus dieser im wesentlichen aus Smartphones bestehenden Geräteklasse liegt insgesamt nur bei wenigen Jahren, so dass die allermeisten TK-Endkunden das Verschwinden von UMTS nicht einmal wahrnehmen dürften.


    Ich hab wenig Hoffnung das das mit LTE und Sprachtelefonie noch was wird - LTE kam ja 2012 und jetzt 4 1/2 Jahre spaeter sind die Fortschritte immer noch sehr bescheiden


    Momentan kann immer nur eine kleine Minderheit VoLTE nutzen. Ich wurde die Situation jetzt so einschaetzen:


    ~30% nutzen immer noch ein reines UMTS Smartphone (wie Apple iPhone 4S, Samsung Galaxy S3mini, Nokia Lumia 720, ect.)
    ~30% nutzen ein Smartphone das zwar LTE aber kein VoLTE kann (wie Apple iPhone 5C/5S, Samsung Galaxy S5 und S5mini, DualSIM-Androiden, etc.)
    ~20% haben ein Smartphone das VoLTE koennte, koennen es aber wegen ihrem Tarif (z.B. Prepaid) oder wegen Roaming nicht nutzen
    ~10% haben ein Smartphone das prinzipiell VoLTE kann aber nicht zum Anbieter kompatibel ist
    ***
    bleiben ~10% der Kunden die wirklich VoLTE nutzen koennen


    Wenn man schon von 0% auf ~10% ganze 4 1/2 Jahre gebraucht hat, werden die 100% nicht vor 2025 erreicht werden.


    Zitat

    Original geschrieben von frank_aus_wedau
    Das letzte flächendeckend ausgebaute Netz war GSM (2G). Und genau einen solchen Zustand werden wir irgendwann wieder erreichen müssen. In meinen Augen macht es keinen Sinn, Standards in einem Zyklus zu ersetzen, der es de facto nicht einmal rechtfertigt, von einem "Standard" überhaupt nur zu sprechen.

    Andere Laender haben heute laengst >99% Flaechendeckung bei UMTS900 und >95% Flaechendeckung bei LTE800


    Nur in Deutschland werden noch reine GSMonly Stationen aufgebaut wie jetzt bei der o2 Netzkonsollidierung - das macht man nichtmal mehr in Africa

  • Zitat

    Original geschrieben von DoctorJ
    Vorsichtig bei solchen Aussagen.


    In Wolfsburg laufen noch einige Standorte mit GSM1800 und somit alle eNodes im Umland nur mit 15MHz LTE1800.


    Interessant. Kennt man den Grund?

  • Zitat

    Original geschrieben von frank_aus_wedau
    M2M-Kommunikation läuft gegenwärtig m.W. zumeist über GSM - vielfach auch noch bei aktuell vertriebenen Geräten.


    Weil Industriemaschinen gerade beim kleinen Mittelstand zuweilen relativ lange eingesetzt werden, besteht zumindest mittelfristig noch Bedarf am Fortbestand von GSM.


    Bedarf beim Mittelstand. Aber nicht unbedingt Bedarf beim Betreiber der Infrastruktur (=Netzbetreiber). Die Infrastruktur wird sicher nicht längerfristig die alten M2M-Module subventionieren, wenn das GSM-Netz von Wartung und Strombedarf zu teuer ist, für das was noch an SIM-Karten Einnahmen gegenübersteht.


    SDS (Software defined Radio) könnte eine wichtige Rolle spielen. Dann hat man vielleicht - kenne mich dazu im Bereich des Mobilfunks nicht aus - keine separate GSM-Infrastruktur sondern sendet einfach dort wo notwendig genau so viel auf GSM900 wie minimal notwendig ist. Der Rest ist dann LTE. Antennen sind imho ja erst mal technologieneutral. Der Übergang findet stufenlos statt, bzw. das Netz regelt das vielleicht selbst. Ein Anbieter mit so einer Basis kann noch ewig GSM anbieten. Ein Anbieter der dafür separate Infrastruktur am laufen hat wird irgendwann von seinen Buchhaltern genötigt das alte abzustellen.

  • Zitat

    Original geschrieben von Anja Terchova


    ~30% nutzen immer noch ein reines UMTS Smartphone (wie Apple iPhone 4S, Samsung Galaxy S3mini, Nokia Lumia 720, ect.)
    ~30% nutzen ein Smartphone das zwar LTE aber kein VoLTE kann (wie Apple iPhone 5C/5S, Samsung Galaxy S5 und S5mini, DualSIM-Androiden, etc.)
    ~20% haben ein Smartphone das VoLTE koennte, koennen es aber wegen ihrem Tarif (z.B. Prepaid) oder wegen Roaming nicht nutzen
    ~10% haben ein Smartphone das prinzipiell VoLTE kann aber nicht zum Anbieter kompatibel ist


    Du spekulierst und verwendest dazu Prozentwerte, das gibt dem ganzen einen Eindruck von einer hohen Genauigkeit. Die hat Deine Spekulation aber nicht.


    Mich würde aber auch interessieren wie viele Gespräche bereits VoLTE sind und wie der Wert sich verändert. Das kann aber nur ein Netzbetreiber ausplaudern.


    Die GSM Featurephones für 20 Euro werden entweder durch 100 Euro Smartphones ersetzt werden oder durch 25 (Spekulation ;-) ) Euro Featurephones mit VoLTE. Darauf werden sich an irgendeinem Punkt sowohl die Hersteller von Featurephones einstellen müssen wie auch die Nutzer dieser Geräte.

  • Zitat

    Ich hoffe nur inständigst, dass nicht längst an 6G gebastelt wird, bevor der Ausbau mit 5G überhaupt erst begonnen hat.


    Die Hoffnung wirst Du - wie Du Dir wahrscheinlich selbst denken kannst - begraben können.


    Es müsste eigentlich eine "Bestandsgarantie" von z.B. 20 Jahren für einen neuen Standart geben. Im dem Zuge könnte man darüber nachdenken, ob man sich nicht von einem alten Standart trennen muss. Von der Gesetzgebung her wäre das ja durchaus möglich - einfach die Frequenzen Technologiegebunden vergeben - und darüber GSM / UMTS auslaufen lassen.


    Es kann doch wohl keiner ernsthaft wollen, dass wir in 20 Jahren mit 8 oder noch mehr verschiedenen Funk "standarts" operieren.


    Das ist doch eher eine Technologiebremse, wenn man den ganzen ollen Bettel mit sich rumschleifen muss.

  • Eine technologiegebundene Frequenzvergabe faende ich garnicht gut, weil es auf soviele Jahre einfach nicht absehbar ist wie sich die Technologie und das Nutzungsverhalten entwickelt. Da sollte man sich schon eine gewisste Flexibilitaet offen halten. Vorallem ein Frequezrefarming sollte immer moeglich sein, z.B. GSM900 fuer UMTS900 raeumen umd dann UMTS2100 fuer LTE2100 zu raeumen.


    Wichtig waere es nur das man:
    - die Smartphoneuser in den Fokus rueckt weil das die groesste Nutzergruppe ist
    - beim Netzausbau auf eine gewisse Kompatibelitaet achtet
    - auch ausserhalb der Ballungsraeume vernuneftige Technologien mit vernuenftigen Datenraten anbietet


    Gerade bei o2 in Deutschland gehe davon aus das man ab so 2020 in den Ballungsrauemen mit 5G anfaengt und dann vielleicht 500 MBit/s erreicht aber die Kleinstaedte bis dahein noch immer mit 2Gonly und 80 KBit/s in der Digitalen Steinzeit bleiben.


    Das waere dann bei der Datenrate ein Unterschied von etwa 1 : 6500 und sowas darf nicht sein.

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