Anbieter von privaten Krankenversicherungen mit Provisionscashback

  • Ja wo denkt ihr denn hin.... die wollen alle nur euer bestes. Eine Bürgerversicherung wäre da doch viel zu einfach :)


    Ich muss echt schon die Hände über den Kopf zusammenschlagen wenn ich so sehe was auch ein Geringverdiener so an Beiträgen mit AG Anteil abfließen lässt. Ein riesiger Bürokratischer Selbstbedienungsapperat für wenige Befugte ist das. Wir kennen es ja nicht anders, aber es ist IMO kein Wunder das so viele US-Amerikaner Obamacare ablehnend gegenüber stehen.

  • Zitat

    Original geschrieben von lisari
    Das ist doch genau der Punkt! Als Selbstständiger darf man überhaupt nur in der GKV bleiben, wenn man vorher (!) drin war.


    Und da man nicht als selbständiger geboren wird ist das normalerweise kein Problem.


    Zitat

    In der GKV gibt es für Selbstständige einen Mindestbeitrag von derzeit ca. 400 €, egal wie viel man in den ersten Monaten der Selbstständigkeit verdient. Wer das am Anfang noch nicht schafft, weil in den ersten 2 Monaten das Geschäft überhaupt erstmal anrollen muss, MUSS wegen der Krankenversicherungspflicht seit 2007 zwingend eine PKV abschließen.


    Jein, wenn ein Gründungszuschuss oder nachgewiesene Armut vorliegt kann der Beitrag auf ca 230€ gesenkt werden https://www.tk.de/tk/versicher…itragsermaessigung/461824 Auch könnte man erst mal (offiziell) nur nebenberuflich selbständig sein. Sehr viel günstiger wird man auch in einer PKV nicht wegkommen.


    Meines Erachtens geht es nicht darum Menschen in die PKV zu treiben sondern eher darum sie von wirtschaftlich nicht tragfähigen oder unterkapitalisierten Experimenten abzuhalten.


    Neben der Bürgerversicherung möchte ich auch noch das Modell eines komplett aus Steuergeldern finanzierten National Health Service in die Diskussion mit einbringen.

  • Viel Klagerei auf hohem Niveau. Im derzeitigen System sind alle gut versorgt. Wieso immer wieder mit viel Aufwand funktionierende Strukturen umkrempeln? Ganz abgesehen von anfallendem Umstellungsaufwand etc... Eine vollständige Gleichbehandlung insgesamt ist einfach nicht zu erreichen.


    Und ob das Thema "Krankenversicherung" die anstehenden Wahlen entscheiden wird vage ich zu bezweifeln. Es gibt aktuell größere Probleme in anderen Bereichen.

  • Zitat

    Original geschrieben von kmak Und da man nicht als selbständiger geboren wird ist das normalerweise kein Problem. (...)
    Meines Erachtens geht es nicht darum Menschen in die PKV zu treiben sondern eher darum sie von wirtschaftlich nicht tragfähigen oder unterkapitalisierten Experimenten abzuhalten.


    Einfach mal ganz trocken die derzeitige Situation:

    • Wir haben in Deutschland seit 2009 laut Gesetz eine Pflicht zur Krankenversicherung,
    • aber kein Recht auf gesetzliche Krankenversicherung.
    • Im Gesetz werden sehr dezidiert die Bedignungen festgelegt, wann Krankenversicherungspflicht in der gesetzlichen KV besteht. Nur wer diese Bedingungen erfüllt, ist pfflichtversichert in der gesetzlichen KV.
    • Alle anderen, die diese dezidierten Bedignungen nicht erfüllen, sind gesetzlich verpflichtet, eine PRIVATE KV abzuschließen.


    Diese derzeitige Gesetzeslage hat Rot/Grün unter Herrn Schröder geschaffen.
    Vorher gab es keine KV-Pflicht, man konnte auch ganz ohne KV leben.


    Ich denke, die allermeisten, die damals für die Einführung einer Krankenversicherungspflicht waren, haben erwartet, es würde eine Kankenversicherungspflicht in der gesetzlichen KV geben. Aber das wurde nicht gemacht und bis heute auch nicht geändert!


    Mich ärgert nicht die Situation, sondern dass sehr viele Menschen in Deutschland (mit Sicherheit auch Politiker) den Unterschied zwischen der (jetzigen) Krankenversicherungspflicht und einer Pflichtversicherung für alle Bürger (die wir nicht haben) nicht verstehen.


    Zitat

    Neben der Bürgerversicherung möchte ich auch noch das Modell eines komplett aus Steuergeldern finanzierten National Health Service in die Diskussion mit einbringen.


    Das finde ich sehr interessant und würde einer Bürgerversicherung viel eher entsprechen als der jetzige Zustand.


    Gruß
    Lisa

  • Zitat

    Original geschrieben von lisari
    [*]aber kein Recht auf gesetzliche Krankenversicherung.


    Aber es wurden fuer die PKV doch verpflichtende Basistarife eingefuehrt die sicherstellen sollen das jeder eine Krankenversicherung mit den normalen Basisleistungen abschliessen kann

  • Zitat

    Original geschrieben von Anja Terchova
    Aber es wurden fuer die PKV doch verpflichtende Basistarife eingefuehrt die sicherstellen sollen das jeder eine Krankenversicherung mit den normalen Basisleistungen abschliessen kann


    Darum geht's doch aber nicht...

  • lisari:
    Nein, es besteht keine Pflicht, als Selbstständiger in die PKV zu wechseln, wenn man die Beiträge zur GKV nicht zahlen kann.
    Nein, nicht nur wenn man pflichtversichert in der GKV ist, kommt man da rein. Es gibt auch die freiwillige Versicherung (Beamte, gutverdienende Angestellte, vorher GKV-Versicherte Selbstständige).
    Nein, niemand muss zu irgendeinem Zeitpunkt seines Lebens in die PKV wechseln. Sofern die Eltern ein Kind PKV-Versichert haben, kann dieses mit Volljährigkeit in die GKV wechseln.


    Und ich finde es prinzipiell gut, wenn jemand, der sich wegen niedrigerem Beitrag in jungen Jahren aus dem Solidarsystem ausgeklinkt hat, dann auch in älteren Jahren einen Beitrag zahlt, der sich an seinen dann höheren Krankheitskosten orientiert.


    Zwischen den Zeilen lese ich, dass Du die Versicherungspflicht seit 2009 nicht unbedingt begrüßt.
    Da frage ich mich: Wer soll dann die Kosten der teuren Behandlung bezahlen, wenn ein mittelloser nicht versicherter ernsthaft krank wird? Soll derjenige dann sterben, weil er die teure Chemotherapie nicht bezahlen kann?

  • Eine völlig wertfreie Betrachtung der Tatsachen:

    • Die KV-Pflicht ist eine Einschränkung der persönlichen Freiheit.
    • Mit der Krankenversicherungspflicht wird verhindert, dass ein Mensch selbst entscheidet, ob er sich versichern möchte oder nicht.
    • Mit der KV-Pflicht kann man seine Krankenversicherung nicht selbst kündigen, weil er sie sich nicht mehr leisten kann. Die Versicherung darf niemanden aus dem Vertrag lassen, es sei denn, er weist ihr nach, dass er seiner PFLICHT zur KV bei eienr anderen Versicherung nachkommt. Die Beiträge laufen gnadenlos weiter. Es laufen Schulden auf.
    • Ein arbeitender Geringverdiener, der mit kleinen Jobs im Monat 600 € verdient, könnte sich davon eine Wohnung leisten ODER eine Krankenversicherung. Er ist zur Krankenversicherung verpflichtet, eine Pflicht, eine Wohnung zu beziehen, gibt es natürlich nicht.
    • Mit der KV-Pflicht wird verhindert, dass eine Versicherung ihre Nichtzahler kündigt. Damit werden ihre Versicherten gezwungen, die Behandlung der Nichtzahler bis ans Lebensende weiter sicherzustellen. Es könnte Versicherungen geben, in denen sich 90 % Nichtzahler befinden, die anderen Versicherten dieser Versicherung müssen diese immer weiter solidarisch bezahlen. Die Versicherung kann das nicht verhindern.
    • Wenn man erreichen wollte, dass alle Bürger versichert sind, sollte man eine PREISWERTE Basisversicherung anbieten.
    • Die Basisversicherungen der privaten KV inkl. private Pflegepflichtversicherung jeweils genau den Höchstbeitrag, der auch in der GKV zu zahlen wäre, ca. 700 € im Monat Es sind Szenarien denkbar, wo sehr viele mittellose privatversicherte zum Basistarif versichert sind. Der Staat (= der Steuerzahler) ist verpflichtet, für jeden dieser Mittellosen (oder Altersarmen oder Obdachlosen) 700 € im Monat an dessen private Krankenversicherung zu zahlen.


    Ich denke nicht, dass diese Ausgestaltung der KV-Pflicht gut ist. Ich würde eine preiswerte Basisabsicherung bevorzugen. Wer mehr will, entscheidet selbst, was er versichern möchte und sich leisten kann. Die jetzigen Basistarife der PKV, die immer genau so hoch steigen wie der Höchstbeitrag der GKV, sind in meinen Augen eben keine Basisabsicherung, sondern Luxus auf Kosten der Steuerzahler und der Versicherten, die nur bei ernsthaften Krankheiten zum Arzt gehen und sich nicht jeden Wattebausch erstatten lassen.


    Gruß
    Lisa

  • lisari:
    Schön, dass Du die KV-Pflicht als Einschränkung der persönlichen Freiheit empfindest.
    Nochmal meine Frage: Wer soll ohne KV-Pflicht die Chemotherapie von Nichtversicherten bezahlen?
    Danke.


    Stichwort preiswerter Tarif:
    Den gibt es längst: In der GKV für freiwillig Versicherte wie schon geschrieben die ca. 230€ bei wenig Einkommen. Angestellte können sich bei wenig Einkommen für Peanuts GKV-versichern lassen. Z.B. 1000€ Einkommen 160€ GKV (davon nur 80€ für den AN), und da sind selbst Familienangehörige ggf. mitversichert.


    In der PKV gibt es übrigens den "Nichtzahlertarif", welcher nur bei Notfällen einspringt, und im Monat ca. 100€ kostet.
    Das weiß kaum jemand... Rechtsberatung einholen!

  • Goyale:


    Ich rede hier gar nicht von meinen persönlichen Einstellungen oder Vorlieben. Ich halte das derzeitige System für nicht perfekt und denke schon, dass man es auch für andere Fälle als den Fall des normalen Angestellten beleuchten soll. Ich habe den Eindruck, dass viele (auch viele Politiker) immer nur am System Kosmetik betreiben und an einzelnen Stellen feilen, statt darüber nachzudenken, ob und wie man das System sinnvoll, effektiv und zukunftssicher aufstellt. Ich habe nicht den Eindruck, dass das in der gesellschaftlichen Diskussion passiert. Also ich rede durchaus vom KV-System an sich.


    Wenn ich feststelle, dass es eine Pflicht eine Einschränkung er Frieheit darstellt, enthält die Aussage keinerlei Wertung. Jede Pflicht, die der Staat einem Bürger auferlegt, ist eine Einschränkung der Freiheit.


    Es gab auch bereits einen deutschen Staat, in dem jeder Bürger ab Geburt automatisch kranken- und rentenversichert war, natürlich eine Minimalabsicherung, immerhin blieb niemand ohne Versicherung. Er schränkte die Rechte der Bürger in jeder anderen Hinsicht allerdings extrem ein, weswegen er heute auch nicht mehr besteht.


    Ich finde, dass man darüber nachdenken und diskutieren sollte und Vor- und Nachteile darstellen und besprechen, was der Staat alles regeln soll und was nicht, ohne dass einem gleich Werturteile unterstellt werden.


    Gruß
    Lisa

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