Kölner Dom und der II. Weltkrieg...

  • wir haben gerade die vox doku über die nürnberger prozesse gesehen und ich bin geschockt :eek: ich habe mich noch nie großartig mit den geschehnissen auseinandergesetzt :rolleyes:


    was mich interessiert ; wurde der kölner dom von den amis verschont oder nur aus versehen nicht zerbombt ? andere kirchen wurden ja nicht verschont...
    und warum waren die einzelnen deutschen städte so (strategisch) wichtig ? ich meine z.b. düsseldorf oder hamburg. gibt es eine auflistung der militärischen ziele (z.b. krupps in düsseldorf) ?


    edit : das ganze ist gerade mal 60jahre her ; echt schrecklich...

    xxx

  • Re: Kölner Dom und der II. Weltkrieg...


    Zitat

    Original geschrieben von Zed was mich interessiert ; wurde der kölner dom von den amis verschont oder nur aus versehen nicht zerbombt ? andere kirchen wurden ja nicht verschont...


    Er wurde nicht zerbombt, weil er als Orientierungshilfe bei den Anflügen diente.

  • Flensburg wurde auf Grund der Marine zerbombt - erscheint mir irgendwie fragwürdig von Flensburg über Skagen nach England zu schippern, aber was lernt man alles in der Schule???

    Suche: Samsung Galaxy Nexus - Kontakt via PN


    Als ich zurückkam von den Reisen und sah am Gepäckband das erste mürrische Gesicht, da dachte ich: Das ist meine Heimat. - Harald Schmidt

  • Re: Re: Kölner Dom und der II. Weltkrieg...


    Zitat

    Original geschrieben von Pfeff
    Er wurde nicht zerbombt, weil er als Orientierungshilfe bei den Anflügen diente.


    stimmt ; dafür ist so ein hohes gebäude natürlich ideal :(

    xxx

  • Re: Re: Kölner Dom und der II. Weltkrieg...


    Zitat

    DER LUFTKRIEG GEGEN KÖLN - LEGENDEN UND TATSACHEN
    [...] Und noch ein Gerücht fand neue Nahrung: Auch beim 1000-Bomber-Angriff war der Dom fast unbeschädigt geblieben, was dann zu den eingangs genannten Legenden führte. Und viele Kölner sagten damals: Wenn wir uns im Dom sammeln würden, wären wir sicherer als in den Bunkern). Das ist alles Unsinn, und man kann sich an einer Hand abzählen, dass es unmöglich war, bei Nacht und durch Wolken hindurch den Dom, der neben dem Hauptbahnhof und einer wichtigen Brücke lag, bewusst nicht zu treffen.


    [Edit:] Städte waren in der Regel nicht direkt von militärischer Bedeutung; die Strategie bestand damals darin, durch Bombardierung von Wohngebieten den Durchhaltewillen der Bevölkerung zu brechen und damit auch ihre Arbeitskraft, bzw. auch indirekt die Moral der Soldaten. Daher wurden unter anderem auch ganz gezielt Stadtzentren angegriffen.


    bLaCkFoX: Von Flensburg ging's nicht nur nach England, auch nach Norwegen...

  • Re: Kölner Dom und der II. Weltkrieg...


    Zitat

    Original geschrieben von Zed
    und warum waren die einzelnen deutschen städte so (strategisch) wichtig ?


    Zum Einen wurden logischerweise die Industriezentren lahmgelegt, um so die Versorgung mit kriegswichtigem Material zu unterbinden.
    Wo also Industrie zu finden war, wurde gebombt.
    Dazu gehörte auch die Zerstörung der übrigen Infrastruktur, wie Bahnlinien, Häfen und Straßen.


    Der gesamte Bombenkrieg war aber auch von Anfang an Teil einer psychologischen Kriegsführung.
    Es galt, den "Willen" des deutschen Volkes zu brechen.
    Insbesondere schwere Bombardements zu Ende des Krieges waren aus rein strategischer Sicht gänzlich unnötig (bekanntestes Beispiel in Deutschland ist hier wohl Dresden, letztlich waren zB auch Nagasaki und Hiroshima solche Exempel).
    Treibendste Kraft war hierbei von Anfang an Großbritannien, wobei es den Briten um Vergeltung für den Bombenterror gegen ihre Zivilbevölkerung (u.a. London und Coventry) ging.
    In dem Zusammenhang ist als erstes tragendes Ziel Hamburg zu nennen.
    Der "Hamburger Feuersturm", der große Teile der Stadt in Schutt und Asche legte, war das Resultat gezielter Angriffe mit Brand- und Sprengbomben gegen weite Teile der Stadt.


    Und auch wenn insbesondere die amerikanische Luftwaffe damals schon damit prahlte, sie könne quasi punktgenau Ziele treffen, war das zur damaligen Zeit definitiv nichts als Wunschdenken. Und somit waren schwere zivile Verluste nicht nur unvermeidlich, sie waren durchaus auch einkalkuliert und gewollt.


    So long...

  • Re: Re: Kölner Dom und der II. Weltkrieg...


    Zitat

    Original geschrieben von Chevygnon
    Es galt, den "Willen" des deutschen Volkes zu brechen.
    Insbesondere schwere Bombardements zu Ende des Krieges waren aus rein strategischer Sicht gänzlich unnötig (bekanntestes Beispiel in Deutschland ist hier wohl Dresden, letztlich waren zB auch Nagasaki und Hiroshima solche Exempel).


    Auch wenn es etwas OT wird:
    Fairerweise will ich erwähnen, dass das es speziell was die Atombombenabwürfe angeht, durchaus ein Dilemma gab, das sich aus der Weigerung Japans zur bedingungslosen Kapitulation ergab (etwas anderes kam für die Alliierten nicht in Frage); es gab im Wesentlichen nur zwei Optionen:
    1. Invasion Japans, die der amerikanische Kriegsminister folgendermaßen einschätzte: "Angesichts des erbitterten Widerstands der japanischen Streitkräfte, wie auf Iwo Jima und Okinawa, könnte uns eine Invasion eine halbe Million Soldaten kosten"
    2. Einsatz der Atombombe


    Es gibt sicherlich berechtigte Kritik am Einsatz der Atombomben, dennoch wurde die Kriegsdauer dadurch verkürzt und die Opferzahl auf alliierter Seite gering gehalten - sie war also durchaus von strategischem Nutzen.

  • Re: Re: Re: Kölner Dom und der II. Weltkrieg...


    Zitat

    Original geschrieben von oecher
    Es gibt sicherlich berechtigte Kritik am Einsatz der Atombomben, dennoch wurde die Kriegsdauer dadurch verkürzt und die Opferzahl auf alliierter Seite gering gehalten - sie war also durchaus von strategischem Nutzen.


    sorry aber genau den gleichen strategischen nutzen haben flugzeuge in gebäuden ;)


    die verluste auf der eigenen seite gering halten und beim gegner hauptsächlich zivilisten töten


    für solch eine art von kriegsführung hab ich kein verständniss:flop:

    .:Gate 13:.
    Vor die Wahl gestellt zwischen Unordnung und Unrecht, entscheidet sich der Deutsche für das Unrecht.
    Johann Wolfgang von Goethe

  • Re: Re: Re: Kölner Dom und der II. Weltkrieg...


    Zitat

    Original geschrieben von oecher
    Es gibt sicherlich berechtigte Kritik am Einsatz der Atombomben, dennoch wurde die Kriegsdauer dadurch verkürzt und die Opferzahl auf alliierter Seite gering gehalten - sie war also durchaus von strategischem Nutzen.


    Und genau das ist bis heute mehr als umstritten.
    Aber das soll ja nicht Thema dieses Threads sein.

  • Re: Re: Re: Kölner Dom und der II. Weltkrieg...


    Zitat

    Original geschrieben von oecher
    Auch wenn es etwas OT wird:
    Fairerweise will ich erwähnen, dass das es speziell was die Atombombenabwürfe angeht, durchaus ein Dilemma gab, das sich aus der Weigerung Japans zur bedingungslosen Kapitulation ergab (etwas anderes kam für die Alliierten nicht in Frage); es gab im Wesentlichen nur zwei Optionen:
    1. Invasion Japans, die der amerikanische Kriegsminister folgendermaßen einschätzte: "Angesichts des erbitterten Widerstands der japanischen Streitkräfte, wie auf Iwo Jima und Okinawa, könnte uns eine Invasion eine halbe Million Soldaten kosten"
    2. Einsatz der Atombombe


    Es gibt sicherlich berechtigte Kritik am Einsatz der Atombomben, dennoch wurde die Kriegsdauer dadurch verkürzt und die Opferzahl auf alliierter Seite gering gehalten - sie war also durchaus von strategischem Nutzen.




    Die Atombombe wurde geworfen, um die UDSSR zu beeindrucken und zu zeigen, wie mächtig die USA doch sind. Japan war im August 1945 kaputt, die Kapitulation war nur noch eine Frage der Zeit.
    Das mit dem strategischen Nutzen ist reine US Kriegspropaganda, die nur dazu dient diesen Einsatz zu rechtfertigen.

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!