Warum Krankmeldungen bei kurzem Ausfall an Versicherung?

  • Die kulante Regelung (als es noch nicht in Tarifverträge übernommen wurde), dass man ohne Krankenschein wegen Krankheit von der Arbeit fern bleiben durfte, rührt wahrscheinlich aus dem Beamtentum. Dort sind bekanntlich die meisten Beamten beihilfeberechtigt. Hier zahlt der Arbeitgeber (Dienstherr) in keine Krankenversicherung ein, sondern übernimmt anteilig (mind. 50%) der Arztrechnung. Dabei ergibt es meist Sinn, wenn der Beamte für Krankenheiten, die nach einem bis drei Tagen auskuriert sind, nicht zum Arzt geht. Hat den Vorteil, dass der Arbeitgeber keine Beihilfe zahlen muss und der Beamte meist früher auf Arbeit erscheint, als wenn der Arzt sagt, dass der Beamte bis zum Ende der Woche arbeitsunfähig geschrieben wird.


    Eigentlich waere das aber fuer alle Berufe eine recht pragmatische Loesung solange alle Beteiligten halbwegs ehrlich sind - weil gleich am ersten Tag der Arbeitsunfaehigkeit einen Arzt zu erreichen ist oft garnicht so einfach.Denn wer so krank ist das nicht arbeiten kann, fuer den ist es oft auch keine wirklich gute Idee selber Auto zu fahren oder oder in der Kaelte auf den ÖPNV zu warten.


    Auf der anderen Seite gaebe es natuerlich schon Leute welche so kulante Regelungen missbrauchen und daheim bleiben obwohl sie nicht wirklich krank sind. Das ist natuerlich die Kehrseite.


    Wobei es in manchen Faellen, wie z.B. weil sie am Vortag zuviel gesoffen haben oder das Baby die ganze Nacht geschrien hat, wohl besser waere tatsaechlich einen Tag daheimzubleiben, auszuschlafen, und dafuer die die anderen Tage ordentlich zu arbeiten statt zwar die ganze Woche anwesend zu sein aber wegen Uebermuedung nur auf Halber Kraft zu arbeiten.


    Das groessere Problem fuer die Arbeitgeber sind aber wohl die Kandidaten die so richtig Rueckenprobleme simulieren und sich dann gleich wochenlang krankschreiben lassen. Aber glaube in gewissen Branchen wo die Leute nicht viel zu verlieren haben, und der Job langweilig aber koerperlich anstrengend und stressig, dabei aber schlecht bezahlt ist kommt das ziehmlich oft vor. Wenn man da z.B. an Metzger, Bauhelfer, Gebaeudereiniger, etc denkt.


  • Eigentlich waere das aber fuer alle Berufe eine recht pragmatische Loesung solange alle Beteiligten halbwegs ehrlich sind - weil gleich am ersten Tag der Arbeitsunfaehigkeit einen Arzt zu erreichen ist oft garnicht so einfach.Denn wer so krank ist das nicht arbeiten kann, fuer den ist es oft auch keine wirklich gute Idee selber Auto zu fahren oder oder in der Kaelte auf den ÖPNV zu warten.


    Das Gesetz stammt aus einer Zeit wo der Hausarzt noch zu seinen Patienten gekommen ist. Und ja, die 3 Tagesregel birgt Missbrauchspotential.
    Wobei es für den Arbeitgeber ein rechenexempel ist, auch "ehrlich Kranke" werden vom Hausarzt i.d.R. für die ganze Woche krank geschrieben, um den Arztbesuch zu vermeiden kommen viele lieber am 3. Tag wieder und fallen damit efektiv kürzer aus.


    Zitat


    Das groessere Problem fuer die Arbeitgeber sind aber wohl die Kandidaten die so richtig Rueckenprobleme simulieren und sich dann gleich wochenlang krankschreiben lassen. Aber glaube in gewissen Branchen wo die Leute nicht viel zu verlieren haben, und der Job langweilig aber koerperlich anstrengend und stressig, dabei aber schlecht bezahlt ist kommt das ziehmlich oft vor. Wenn man da z.B. an Metzger, Bauhelfer, Gebaeudereiniger, etc denkt.


    Die simulieren i.d.R. nicht nur, diese Jobs gehen einfach auf die Knochen. Dto. Pflegekräfte, da ist ratzfatz der Rücken angeschlagen und die können dann auch effektiv nicht arbeiten.

  • Im Missbrauchsfall kann der Arbeitgeber die 3-Tage-Regel auch für die Einzelperson abschaffen. Folge jedoch ist, dass derjenige dann wahrscheinlich zum Arzt geht und von dem krank geschrieben wird.

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  • "Mischregelungen" haben sich auch bewährt - im Einzelfall braucht man erst ab 3. Tag ein ärztliches Attest, allerdings darf es nicht mehr als 5 attestfreie Fehltage im Jahr geben.

  • ich habe in den letzten jahren noch nie eine krankmeldung an die KK geschickt.... bzw. gingen die briefe immer verloren... bisher war das nie ein problem.... war aber auch max. für eine woche.

    "Sind das die Nazis, Walter? – Nein, Donny… Diese Männer sind Nihilisten! Du brauchst keine Angst zu haben…"

  • Der Missbrauch kann ja auch MIT Arztattest stattfinden. Wer von einem Arzt tatsächlich krank geschrieben werden will, obwohl er gesund ist, wirdin aller Regel auch krank geschrieben. Der Arzt muss sich zur Einschätzung des Krankheitsbildes oft auf möglicherweise falsche Aussagen des Patienten verlassen.
    Mich hat der Arzt meist pauschal eine Woche krank geschrieben, auch wenn dies gar nicht nötig war.


    Vielleicht ist es mittlerweile anders: Aber ich brauchte früher für den Sportunterricht mal ein Amtsärztliches Attest. Der Amtsarzt war jedoch rund 50 km von meinem Wohnung entfernt. Daher rief ich ihn an, um einen Termin zu vereinbaren. Als er hörte, wo ich wohnte, schickte er mir ein Attest für ein halbes Jahr ohne jedliche Untersuchung zu. Ich wäre selber nie auf die Idee gekommen, mich ein halbes Jahr krank zu melden.

    Reden ist silber, Schreiben ist gold



    Geändert von Jens Groß wegen chronischer Unentschlossenheit

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