Was geht euch auf den Keks?

  • .. Ich denke, ein Problem ist, dass der Deutsche gerne viel nachplappert und sich wichtig macht.

    In anderen nicht englischsprachigen Ländern sieht man kaum unnötige englische Begriffe, z. B. in Tschechien gibt es Läden mit "Mobilni Telefoni".:)

    Ich denke, dass wir in einer globalisierten Welt mit internationaler Spezialisierung und Arbeitsteilung leben, in der sich Englisch als globale Sprache durchgesetzt hat. Deswegen erlernen es sehr viele bereits in jungen Jahren. War das in meiner Schulzeit in der Regel ab der 5ten Klasse, beginnen Schüler heute noch früher damit.


    Ab welchem Schuljahr man eine Fremdsprache zu erlernen begann, war auch dem Zeitgeist und der politischen Situation geschuldet. So gab es in den 50ern bereits einen frühen Englisch Unterricht in der BRD. In der DDR lernte man analog dazu ab der dritten Klasse Russisch.


    Examensarbeit aus dem Jahr 2001: https://www.grin.com/document/5210


    Auszug

    'Einen neuen Aufschwung erhielt die Fremdsprachen-Frühbeginn-Diskussion Ende der 80er, Anfang der 90er Jahre. Neben pädagogischen und lernpsychologischen Überlegungen spielte hier vor allem die veränderte politische Situation in Europa eine Rolle. Das Zusammenwachsen Europas brachte die Notwendigkeit vermehrter fremdsprachlicher Kompetenzen mit sich. Überdies war die bisher muttersprachlich geprägte deutsche Grundschule durch den Zuzug von Ausländern und Umsiedlern zunehmend zu einem Ort multikultureller Erziehung geworden. (Jaffke 1994, S. 23-24 und Sauer, 2000, S. 2)'

    Und zur pädagogischen Begründung heißt es dort:

    'Pädagogisch müssen wir den Kindern von heute die nötige Hilfestellung für ein Leben in einer multikulturellen Welt geben. In einer Welt des 21. Jahrhunderts und einem zusammenwachsenden Europa begegnen Menschen ständig Gegenständen anderer Sprache, Kultur und Gesellschaft. Schüler/innen werden schon im Kindesalter mit Dingen wie Computerspielen, Musik und Internet konfrontiert. Die Schule sollte ihnen auch schon in der Grundschule bei der Bewältigung dieser Aufgaben helfen.'


    Viele Berufstätige werden heutzutage auch häufig mit englischen Texten konfrontiert. Das führt dazu, dass man auch privat immer häufiger englische Medieninhalte konsumiert. Einige TT'ler auch deshalb, weil der IT-Markt vor allen durch englischsprachige Regionen und dort ansässigen Firmen dominiert wird. Das hat Auswirkungen auf Produkt- und Funktionsbeschreibungen. Und es ist nun mal so, wenn jemand viele englischsprachige Texte liest, dann ist es 'normal', 'alltäglich'.


    Das mag für jemanden, der in seiner beruflichen Laufbahn die verbleibenden Berufsjahre ggf. an zehn Fingern abzählen kann, nicht mehr so relevant sein.
    Ist auch ok. Es mittlerweile ganz gute Übersetzungslösungen wie z.B. DeepL.


    Noch etwas zu Tschechien und zu den osteuropäischen Ländern: Mittlerweile sprechen die dortigen jungen Bürger ein besseres Englisch als man es hier in Deutschland erlebt. In Deutschland kennen wir übrigens auch den Begriff des Funk- oder Mobiltelefons. Er käme meiner Meinung nach dem englischen mobile phone auch wesentlich näher. Du solltest bei Deinem Vergleich mit Tschechien aber auch bedenken, dass die Westanbindung der osteuropäischen Länder erst später kam. Und der zeitliche Vorlauf, welche wir Deutsche bei Mobiltelefonen hatten, führte nun eben -auch dem Zeitgeist geschuldet- zur häufigeren Verwendung des Begriffs 'Handy'. Vor allem, weil gerade die Wiedervereinigung zu einer dynamisch ansteigenden Nutzungsquote von mobilen Endgeräten sorgte. Vor allem die Wende sorgte für einen schnell wachsenden Mobilfunkmarkt in Deutschland.


    zu den Wörtern

    https://corpora.uni-leipzig.de…wl_2011&word=Mobiltelefon

    https://corpora.uni-leipzig.de…newscrawl_2011&word=Handy


    Und noch eine interessante Textstelle zum Begriff 'Handy': https://www.u32.de/handy.html

  • Eine Fremdsprache kann ja auch nicht schaden und wenn man es beruflich braucht, dann geht es auch noch in Ordnung. Aber unsere Amtssprache ist deutsch und nicht denglisch. Und die ausgedachten Begriffe (wie weiter oben angemerkt) sind dämlich und oberpeinlich.

  • unsere Amtssprache ist deutsch

    Im Privatleben kommuniziert man seltener mit der Regierung oder mit einer staatlichen Stelle. Oder mit der Judikative. Dafür ist die Amtssprache vordergründig vorgesehen und geregelt.

  • So wie ich halt stets "Mansfeldisch" spreche. :D


    Wird Zeit, dass Ostdeutsch (Säggsisch, Mansfeldisch, Thüringisch etc.) endlich mal zur Amtssprache gewürdigt wird. :D

  • Mir geht Corona auf den Keks *husten* Leute ich habe Asthma und kein Covid19 - Jedes mal werde ich angesprochen, wenn ich Huste.

    Grüße Lady X


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