Faire Frequenzzuteilung für den Neuling 1&1 Drillisch

  • Hallo zusammen,


    einfachhalb mal der Neugierde, wenn man sich die Frequenzzuteilung für den Neuling 1&1 Drillisch anschaut wird man schnell feststellen das mit den erworbenen bzw. zugeteilten Frequenzen kein Blumentopf mit der eignen Netzversorgung gewonnen werden kann. Mit den Frequenzen 2x 10MHz Band 1 2100MHz (erst ab 2025) und 50MHz Band n78 3500MHz wird man weder eine stabile Versorgung in der Stadt innerhalb von Gebäuden bzw. auf dem flachen Land erreichen können, da fehlt einfach Bandbreite und vor allem niedrige Frequenzen unterhalb von 1500MHz. Gut man kann jetzt meinen man hat ja bei O2 nationales Roaming eingekauft, mir geht es aber hier eine Versorgung der Fläche als mittelfristig vollwertiger vierter Netzbetreiber.

    Wenn man 1&1 Drillisch eine faire Chance geben möchte kommt man nicht um ein Reframing des Spektrum umhin. Genau davor haben aber die drei etablierten Betreiber Angst wenn es um die Neuversteigerung des Band 20 800MHz ab 2025 geht, denn da passen nur drei Betreiber mit 2x 10MHz rein. Bei vier bleibt einer draußen oder es gibt für zwei nur 5MHz Häppchen.

    Nun zur Idee es wäre doch irgendwie stilvoll den etablierten einen Investitionsschutz zu gewähren und die Lizenz einfach für bis 2033 zu verlängern, um erst dann alle drei Bereiche Band 28 700MHz, Band 20 800MHz und Band 8 900MHz gemeinsam wieder in die Waagschale zu werfen. Als Tribut für Band 20 800MHz Verlängerung würde:

    - Telekom: 2x 5MHz Band 8 900MHz + 5MHz TDD Band 38 2600MHz

    - Vodafone: 2x 5MHz Band 3 1800MHz + 25MHz TDD Band 38 2600MHz

    - Telefónica: 20MHz TDD Band 38 2600MHz + die TDD-Exoten 15MHz Band 34 2000MHz und 20MHz Band 39 1900MHz

    einfordert.

    Damit könnte dann 1&1 Drillisch einen Coverage-Layer mit Band 8 900MHz + Band 3 1800MHz + SDL Band 67 700MHz aufbauen, der wäre zwar relativ schmalbandig aber besser als wie vorher gar nichts. Mit dem noch etwas exotischen SDL Band 67 kann man sogar ein Festnetzersatzprodukt mit genügend DS-Speed auf dem flachen Land ermöglichen. Anspruchslose Billigtarifnutzer werden mit einem alten LTE-Mobiltelefon auch mit Band 8 und 3 glücklich gemacht.

    Der Capacity-Layer würde dann über 50MHz TDD Band 38 2600MHz und 50MHz Band n78 3500MHz abgebildet. Zusätzlich können noch bei Bedarf die Exoten 20MHz Band 39 1900MHz und 15MHz Band 34 2000MHz durch 1&1 Drillisch ausgebaut werden, zumindest wird das Band 39 sogar noch recht häufig von hochpreisigen Mobiltelefonen unterstützt, gut das Band 34 ist wirklich ein Exot.


    Zum Vergleich die aktuelle Frequenzzuteilung Quelle BNetzA:

    2020_Frequenz%C3%BCbersicht_p.png;jsessionid=DAF653DFA8EBB58AE9C9B45F10173477?__blob=normal&v=2


    Fiktive faire Zuteilung für alle Netzbetreiber per Verlängerung des Band 20 800MHz für Etablierten und Reframing eines kleinen Bereiches Band 8 900 und Band 3 1800MHz und der TDD Bänder für den Neuen auf Basis des BNetzA-Darstellung:

    mobilfunkfrequenzendflgkvd.jpg



    Was haltet ihr davon?

  • Meine Meinung zu dem Thema: Drillisch wird auf dem Land sowieso niemals flächendeckend ausbauen und sich in nicht profitablen Regionen auf dem National Roaming ausruhen. Insofern brauchen sie wahrscheinlich kein Low-Band. Über 1500, 1800 und 2600 kann man diskutieren.

    Handy: iPhone 15 Pro Max
    Mobilfunk: fraenk
    Festnetz: o2 My Home M

  • Ach Drillisch…. bis die auch nur ansatzweise soweit sind wurden die Lizenzen eh wieder 5x versteigert.


    Meiner Meinung nach gibt es für die als kurzfristige Strategie eher der „stationäre Mobilfunk“, meint einen fixed Internet Zugang. Denn wer würde dort einen Tarif abschließen, wenn es nix gibt, außer nationales Roaming. Und ich weiß jetzt schon, dass das nicht reibungslos funktionieren wird (u.a. handover).


    Dazu ist der Mutterkonzern ähnlich gestrickt wie mogelcom debil. Bei GMX oder WEB im login / logout komische buttons platzieren, Zack abo samt Inkasso. Bei ionos riesige Webhosting Pakete verkaufen für Agenturen, aber max. dürfen ca. 250000 Dateien existieren. SSL eh nur für horrende Preise. Und mit der Marke 1&1 am Anfang der DSL Zeit wurden Anschlüsse gerne mal stillgelegt, wenn der Traffic dem Herrn Dommermuth nicht passte. Oder Kündigungen „gingen verloren“. Oder die Verarschung, mit der Fritzbox 7412 wo das WLAN extra kostete.


    Diese Angewohnheiten müssen die erstmal ablegen, bevor man den Laden auch nur ansatzweise in Betracht ziehen kann.

    pax optima rerum


    🇺🇦 🇮🇱

  • Warum sollte man einen Netzbetreiber protektionieren? Wenn ein Unternehmer in einen bestehenden Markt will, muss er das schon aus eigener Kraft schaffen. Wenn er findet, dass das nicht geht, oder betriebswirtschaftlich nicht sinnvoll ist, muss er's lassen. Das hat Quam und Mobilcom schon lernen müssen.

  • Wir Steuerzahler wären auch gerne bereit, dafür zu sorgen, dass Christiano Ronaldo beim FC Augsburg spielt, damit nicht immer der FCB Meister wird. Fans, Sponsoren und sonstige Kunden vom FCA können das alleine finanziell nicht stemmen...


    Es macht eigentlich auch gar keinen Sinn, die Frequenzbänder aufzuteilen: Es wäre einfacher wenn einer nur 30 MHz 700, der nächste nur 800 und der letzte nur 900 hätte, weil man dann effizientere Antennen hat und weniger RRUs braucht.

    "Der Funkmast steht zu nah an Wohngebieten und außerdem befindet sich ein Ponyhof auf der gegenüberliegenden Straßenseite."

  • Folgenden Vorschlag hätte ich: man teilt zum Beispiel das Band 20 in je 2 Blöcke mit 2x15 MHz auf und lässt je einen Block von 2 Netzbetreibern zusammen nutzen. Also meinetwegen Telekom und 1und1 und Vodafone und Telefonica zusammen. Beide müssten dann jeweils die gleichen Standorte teilen außerhalb von Ballungsgebieten. Ähnlich wie bei Telekom und Telenor und Ungarn. Bei 700MHz und weiteren Bändern unterhalb von 1000MHz kann man ähnlich verfahren oder eben wie dem vorherigen Schreiber vorgeschlagen je ein Band unterhalb vom 1000 MHz komplett an einem Netzbetreiber aufzuteilen. Diese ihr kam mir auch schon in den Sinn.

  • Ich glaube da brauchen wir uns keine Gedanken machen.


    Die Bundesnetzagentur wird die Frequenzen wohl nur noch mit Versorgungsauflagen vergeben, das Ziel ist es ja endlich die Versorgung auf dem Land zu verbessern.

    Wie sich gezeigt hat tun´s die Netzbetreiber freiwillig ja nicht (das rechnet sich ja nicht), also wird es da knallharte Versorgungsauflagen geben um das Ziel der flächendeckenden Versorgung mit Mobilfunk in ganz Deutschland zu erreichen, am besten 99% der Fläche bis 2030.


    1 & 1 hat sowieso kein Geld für den Netzaufbau. Bauen, betreiben und vor allem BEZAHLEN sollen das ganze die Japaner, 1 & 1 will ja nur mieten.

    Ich frage mich sowieso was sich die Japaner davon versprechen, aber die werden wohl kaum in 10 Jahren ein flächendeckendes Netz in ganz Deutschland aufbauen können, die anderen haben es nach 30 Jahren immer noch nicht geschafft !


    Somit kann 1 & 1 die mit den UHF Frequenzen verbundenen Versorgungsauflagen garnicht erfüllen und ist somit raus aus dem rennen.


    Wer zu spät kommt....


    Das Rennen war schon 2000 gelaufen, der Trend geht Weltweit inzwischen in die andere Richtung, die kleinen Betreiber fusionieren um mit den großen mithalten zu können.

    T-Mobile/Sprint, O2/E-plus usw.

  • Dazu gab es doch erst einen Artikel im Handelsblatt: https://www.handelsblatt.com/p…s-von-1und1/27545418.html. In ihm geht es genau um diese Diskussion. Mein Vorschlag: Verlängerung bis 2028, danach mit erweitertem Frequenzspektrum eine neue Auktion. Dass Auktionen auch weiterhin das Mittel der Wahl sind, ist ja in dem Artikel eindeutig dargelegt.


    Aber was ich wirklich (persönlich) hoffe: Das 1&1 sich doch erfolgreich platzieren kann, alleine nur, um den Schwarzmalern hier das Gegenteil zu beweisen. Die einzigen Konstruktiven Beiträge kamen hier nur von xeno6 und mrvia - Danke dafür an die beiden.

  • Sehr guter Artikel,


    Aber WARUM kann 1 & 1 nicht einfach weiter bei Telefonica mieten ?


    Ob er nun bei den Spaniern oder den Japanern mietet ist doch egal.


    Fakt ist jedenfalls das ein flächendeckender Ausbau mit Mobilfunk mit den 3 vorhandenen Betreibern am schnellsten geht, die haben schließlich schon 2/3 der benötigen Sendemasten in Betrieb, es hapert nur noch auf dem Land, da will der Staat ja jetzt auch noch mit 5000 zusätzlichen Masten mithelfen um die Versorgung in der Fläche zu verbessern.



    WIE lange soll das dauern bis Rakuten irgendwann mal ein flächendeckendes Netz für 1 & 1 aufgebaut hat ???


    Dann bin ICH jedenfalls schon unter der Erde.

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