Führerschein Pflichttausch

  • Das hat mir die Polizei anders erklärt.


    Mir sind zwei Fälle bekannt, wo das passiert ist. Bei mindestens einem davon hätten verpflichtende Gesundheitschecks auch nichts gebracht. Beim anderen wahrscheinlich auch nicht, wenn die Erkrankung nicht zufällig direkt vorm Check aufgetreten wäre.


    Man muß sich auch anschauen, warum ältere Menschen statistisch weniger in Unfälle verwickelt sind.


    Natürlich auch deshalb, weil sie weniger und langsamer fahren als andere Gruppen. Letzteres tun sie, weil sie ihre Geschwindigkeit intuitiv an ihr nachlassendes Reaktionsvermögen anpassen (wie es fast jeder tut, denn niemand ist immer gleich reaktionsschnell). Geringere Geschwindigkeit -> weniger Unfälle.


    Man kann immer ganz schlimme Einzelbeispiele finden, aber Maßnahmen gegen alle lassen sich damit nicht rechtfertigen, wenn die Gruppe insgesamt völlig unproblematisch ist.


    Weißt du, es wird immer Unfälle geben. Null Unfälle erreichst du nur mit null Verkehr. Unser Land hat mit die niedrigste Zahl an Verkehrstoten weltweit. Irgendwann ist der Punkt überschritten, wo man mit noch mehr Restriktionen noch viel erreichen kann und die Kosten (Aufwand und Gängelung aller Bürger) zum Erfolg in keinem Verhältnis mehr stehen.

  • Mir sind zwei Fälle bekannt, wo das passiert ist.

    Vielleicht magst Du zur Einordnung davon berichten.


    Mein Vater fiel auf, als er sein geparktes Auto nicht mehr gefunden hat (Klassiker). Er ging zur Polizei, die ihn nach Hause brachte und mich anrief. Sie konnte nicht mehr tun, als ihm zu sagen, daß er nicht mehr fahren darf. Da er Schlüssel und Führerschein noch hatte, fuhr er natürlich trotzdem. Ich musste ihm beides bei nächster Gelegenheit wegnehmen. Vorher hatte ich die Führerscheinstelle angerufen - die konnten auch nichts machen.


    Zitat

    Geringere Geschwindigkeit -> weniger Unfälle.

    Das ist eine sehr naive Sichtweise. Wenn ein älterer Mensch mit 40 über die Landstraße fährt, weil er sich unsicher fühlt, werden viele andere überholen wollen. Überholen ist immer eine kritische Aktion. Außerdem könnte der Überholte erschrecken, z.B. wenn es beim Überholen mal knapp wird und ein Fahrzeug kurz vor dem Über holten einschert.


    LKW-Fahrer müssen auch regelmäßig zum Gesundheitscheck. Was ist beim PKW so sehr anders, daß es dort nicht verlangt wird?


    Es gibt übrigens ein Angebot vieler Fahrschulen in Zusammenarbeit mit dem ADAC, bei dem ältere Autofahrer überprüfen lassen können, ob sie noch sicher genug fahren. Es ist halt freiwillig. Und wer wird schon freiwillig an seiner eigenen Fahrtüchtigkeit zweifeln? Das klappt ja mit Alkohol auch schon nicht.

  • Vielleicht magst Du zur Einordnung davon berichten.


    Beide durch Unfälle (Blechschaden) aufgefallen. Einmal war es Diabetes, der zuvor jahrzehntelang unter Kontrolle war und plötzlich nicht mehr, einmal ein erstmalig aufgetretener Krampfanfall. Ersterer darf inzwischen wieder fahren, der zweite ist den Lappen wohl auf Dauer los.


    Der Unterschied zu deinem Vater ist wohl der tatsächlich aufgetretene Schaden, den man auch direkt auf das gesundheitliche Problem zurückführen konnte. Und dass ein Richter involviert war.


    Ich habe übrigens auch schon mal vergessen, wo ich geparkt hatte ;(


    Wenn ein älterer Mensch mit 40 über die Landstraße fährt, weil er sich unsicher fühlt, werden viele andere überholen wollen. Überholen ist immer eine kritische Aktion.


    Und dann soll dem Überholten der Führerschein entzogen werden, weil er einen Raser zum riskanten Überholen animiert hat, ernsthaft?


    LKW-Fahrer müssen auch regelmäßig zum Gesundheitscheck. Was ist beim PKW so sehr anders, daß es dort nicht verlangt wird?


    Was ist am LKW so anders, dass ich dafür einen gesonderten Führerschein machen muss, hm? ;)


    Und wer wird schon freiwillig an seiner eigenen Fahrtüchtigkeit zweifeln?


    Jeder normale Mensch? Es klappt freiwillig sehr gut, daher die niedrigen Unfallzahlen dieser Gruppe.


    Meine Eltern fahren zB keine Autobahn mehr, weil sie selber sehen, dass ihr Reaktionsvermögen nachgelassen hat. Meine Mutter fährt außerdem nur noch am Tag, weil sie nachts mittlerweile nicht mehr so gut sieht.


    Und so halten es viele ältere Leute. Daher die niedrigen Unfallzahlen dieser Gruppe.


    Woran sonst sollte man dieses "es klappt" bemessen können wenn nicht daran? Auf null wirst du die Zahl der Unfälle niemals bringen können.

  • Und dann soll dem Überholten der Führerschein entzogen werden, weil er einen Raser zum riskanten Überholen animiert hat, ernsthaft?


    Das ist ja Blödsinn. Wenn so ein Schleicher den Verkehr derart behindert nenne ich das Nötigung. Ich bin kein Raser wenn ich dann mit normaler, erlaubter Geschwindigkeit überhole. Und mein Überholvorgang stellt eine Gefahr dar zu welchem ich jedoch genötigt wurde. Ich habe nicht die Zeit wie ein Rentner, ich muss zur Arbeit. Wer für den Straßenverkehr nicht mehr geeignet ist, raus damit.

  • Wer so fährt, ist meiner Meinung nach fahruntüchtig, ohne das ein weiterer Test benötigt würde.


    Bezogen auf:

    Wenn ein älterer Mensch mit 40 über die Landstraße fährt, weil er sich unsicher fühlt, werden viele andere überholen wollen. Überholen ist immer eine kritische Aktion.


    schreibe ich:

    wenn ich dann mit normaler, erlaubter Geschwindigkeit überhole.


    Wenn jemand erlaubt und korrekt überholt ist er fahruntüchtig? Du bist doch ein Troll!

    Einmal editiert, zuletzt von DarkScout ()

  • Vorher hatte ich die Führerscheinstelle angerufen - die konnten auch nichts machen.

    Die Führerscheinstelle konnte nichts machen, weil du sie angerufen hast. Du bist weder Behörde und hast sie "nur angerufen", eventuell hatte auch der Sachbearbeiter am Telefon keine Lust oder Ahnung. Die Führerscheinstelle ist diejenige Behörde, die dafür in erster Linie zuständig ist. Ich habe jahrelang in einer anderen Behörde gearbeitet und regelmäßig Mitteilungen an die Führerscheinstellen geschrieben mit der Bitte um entsprechende Beurteilung betroffener Personen. Meistens habe ich eine Rückmeldung bekomen, was in dem jeweiligen Fall passiert ist. Als Privatperson würde ich mich mit so einer Bitte an die Führerscheinstelle schriftlich mit deteillierter Begründung und Beispielen wenden und eine Kopie an die örtlich zuständige Polizeibehörde schicken. Natürlich muss die Führerscheinstelle auf ein solches Schreiben einer Privatperson kein entsprechendes Beurteilungsverfahren einleiten, aber mehr kann man als Privatperson nicht machen und wenn man das Schreiben als Einschreiben mit Rückschein absendet, hat man im Fall der Fälle einen Nachweis, dass man rechtzeitig darauf hingewiesen hat und von der zuständigen Behörde keine Maßnahmen ergriffen hat.

  • Wenn so ein Schleicher den Verkehr derart behindert nenne ich das Nötigung.


    Es gibt jede Menge langsamerer Fahrzeuge, Traktoren, Mähdrescher, Baumaschinen, Fahrräder oder auch diese kleinen gedrosselten Autos, für die man keinen Führerschein braucht. Nötigen die dich alle?


    Auch langsamere Verkehrsteilnehmer dürfen die Straßen benutzen, und im Falle der langsamen Senioren muss man abwägen, was wichtiger ist: dass du nicht aufgehalten wirst, oder dass jemand ein gutes Stück seiner Autonomie und Bewegungfreiheit behält. Ich finde letzteres wichtiger.


    Obwohl ich ja auch ganz gerne zügig fahre und dann mal genervt bin, aber mei... leben und leben lassen.

  • PS: Davon abgesehen ist unser Gesundheitssystem gerade am absaufen und wir haben eklatanten Ärztemangel, da würde ich die paar, die sich noch nicht vom Acker gemacht haben, wirklich ungern auch noch mit überflüssigen Kontrolluntersuchungen beschäftigen wollen. Die sollen lieber Kranke heilen.

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