Beiträge von archie83

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    Original geschrieben von Ma-Dai
    Doch, exakt das ist das Thema. Zwei Gewerkschaften können unabhängig voneinander die gleiche Infrastruktur lahmlegen, was ich für ein enormes gesellschaftliches Risiko halte. Beim Busverkehr ist in der Regel ein Auto noch eine Alternative, bei vielen Bahnpendlern ist das wegen der langen Strecke nicht unbedingt möglich.


    Wohl eher das Taxi. Mit eigenem Auto kann man auch die gesamte Strecke fahren.


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    Original geschrieben von Ma-Dai
    Der kleine Mann, der in einer AG arbeitet, kann sich bei seinem Arbeitgeber einkaufen, oft sogar mit Aktienoptionen. Dann arbeitet er in begrenztem Maße für sich selbst bzw. für seine Dividende / Kursrendite und kann beispielsweise an der Hauptversammlung teilnehmen, in der er deutlich mehr über sein Unternehmen erfährt, wodurch die Zusammenhänge seiner Tätigkeit als kleines Rad eventuell klarer werden.


    Bei der DB AG klappt das schon mal nicht, weil die DB AG nicht börsennotiert ist.
    Nebenbei: Wäre die DB AG börsennotiert, müsste sie das Protokoll der Hauptversammlung gemäß AktG veröffentlichen, damit auch zukünftige Aktionäre informiert sind.

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    Original geschrieben von Ma-Dai
    Würden Lokführer für alle Bahn-Mitarbeiter streiken, wäre das Medien-Bild nicht "die Lokführer wollen nur einen größeren Kuchen" sondern "die Lokführer setzen sich für alle ein". Und genau das Bild wird ja gerade gegen jede dieser Kleinstgruppen gezeichnet.


    Nein, das Medien-Bild wäre: "Die übergeschnappten Lokführer wollen den ganze DB übernehmen", zumal DB und EVG gemeinsam dagegen vorgehen würden.


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    Original geschrieben von Ma-Dai
    Und das zwei oder mehr Gewerkschaften unabhängig voneinander ein Unternehmen (und in diesem Fall eine öffentliche Infrastruktur) lahmlegen können, ist gut, weil...?


    Das ist 1. nicht das Thema und 2. ginge das auch, wenn es innerhalb des DB-Konzerns nur 1 Gewerkschaft gäbe, wenn eine andere (ver.di) den Busverkehr lahmlegt.


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    Original geschrieben von Ma-Dai
    Solange sich GDL und EVG über Berufsgruppen innerhalb einer Gesellschaft streiten, ist das leider irrelevant.


    Und das wird dadurch besser, wenn sich GdL und EVG um alle Beschäftigten innerhalb des DB-Konzerns streiten? Komisch, beim öffentlichen Dienst klappt es auch mit 2 Gewerkschaften (komba und ver.di), was aber daran liegt, dass man sich dort respektiert und auf Augenhöhe miteinander spricht.


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    Original geschrieben von Ma-Dai
    Da gebe ich dir Recht. Die EVG hat in ihrer Vergangenheit auch nicht unbedingt eine weißeste Weste *Hust* Norbert Hansen *Hust*


    Dann kannst du ja sicher verstehen, weshalb viele Lokführer sich dieser Gewerkschaft nicht anschließen möchten. Andererseits wird die EVG ihre Mitglieder auch nicht freiwillig der GdL überlassen.


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    Original geschrieben von Ma-Dai
    Naja, niemand redet von garantiertem Gewinn ohne Risiko. Daher sollte man auch nie all seine Eier in einen Korb legen oder nur auf eine Firma setzen.


    In deinem Beispiel hast du ca. 1000 € pro Unternehmen investiert. Das bedeutet, dass der "kleine Mann" mehrere 1000 € übrig haben muss, um nicht nur in ein Unternehmen zu investieren.


    Zum Thema Stop-Loss:
    Wer am 22.09.2014 1000 € in Infineon investiert hat, sah am 13.10.2014 bereits einen Verlust von 25% in seinem Depot. Hätte der kleine Mann diesen Verlust jetzt realisieren sollen oder gegebenenfalls noch weitere Verluste riskieren? Wie hätte er vorhersehen sollen, dass der Kurs sich kurz danach wieder erholt?

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    Original geschrieben von Ma-Dai
    Genau deswegen habe ich im Beispiel nicht die Zugbegleiter, sondern die Servicepoint-Mitarbeiter genannt.


    1. Würden die Lokführer auch für Servicepoint-Mitarbeiter streiken, wäre der Aufschrei noch größer.
    2. Mit den Fahrdienstleitern gibt es eine Gruppe, die mindestens genauso kritisch ist wie die der Lokführer. Und die Fahrdienstleiter sind rein zufällig in derselben Gewerkschaft wie Servicepoint-Mitarbeiter.
    3. Hat die Trennung zwischen GDL und EVG nicht automatisch mehrere Tarifverträge innerhalb eines Unternehmens zur Folge. Denn in der Konzernstruktur sind Infrastruktur (Netz, Bahnhöfe, etc.) und Verkehr in unterschiedliche Gesellschaften aufgeteilt.
    4. Gibt es schon heute Haustarifverträge für einzelne Konzerngesellschaften wie DB Fernverkehr, für die somit andere Bedingungen gelten als im Rest des Konzerns. Und dahinter steckt auch die EVG.

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    Original geschrieben von Ma-Dai
    Eine Gewerkschaft ist ein Zusammenschluss der Arbeitnehmer, um sich gegenüber dem Arbeitgeber durchsetzen zu können. Dabei sollte eine kritische Gruppe (Lokführer, Pilot, Anlagenführer, etc.), ohne die der Betrieb stillsteht, ihre Bedeutung nutzen, um sowohl für sich selbst, aber für auch schwache Gruppen (DB-Servicepoint-Mitarbeiter, Stewards, Werker, etc.), bessere Tarifverträge durchzusetzen.


    Die GDL wurde doch gerade deswegen von den Medien zerrissen, weil sie auch für schwache Gruppen wie Zugbegleiter und Bordgastronomen die Verantwortung übernommen wollte und sich nicht damit zufrieden stellen ließ, das ausschließlich Lokführer eine Gehaltserhöhung bekommen sollen.


    Auch die DB-Servicepoint-Mitarbeiter haben eine kritische Gruppe, ohne die der Betrieb still steht, nämlich die Fahrdienstleiter.


    PS. Dafür das Stewards eine schwache Gruppe darstellen, fallen bei Streiks der UFO aber viele Flüge aus.

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    Original geschrieben von Ma-Dai
    Ich bin nicht gegen Gewerkschaften. Gerade IG Metall und Co schaffen es doch auch vernünftige Tarifverträge aushandeln, ohne das öffentliche Leben massiv zu behindern.


    Was aber ausschließlich daran liegt, dass die IG Metall für eine Branche zuständig ist, die keinen direkten Kontakt mit dem öffentlichen Leben zu tun hat. Ob der Mercedes jetzt in 3 oder 4 Wochen geliefert wird, wen interessiert's?


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    Original geschrieben von Ma-Dai
    Und nochmal zu den schwarzen Schafen: GDL und Cockpit sind für mich schwarze Schafe, da diese Gewerkschaften für ihre eigenen Mitglieder bessere Konditionen fordern als für Mitarbeiter, die den gleichen Job machen.


    Blödsinn. Kein Tarifvertrag verbietet es, Nichtmitgliedern einer Gewerkschaft den gleichen Tariflohn zu zahlen. Bei der Bahn ist es der Stolz der EVG, der es verbietet, die Ergebnisse der GdL zu übernehmen.

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    Original geschrieben von Gag Halfrunt
    Ich kann Klos putzen, aber ich will es nicht.


    Darum suche ich mir einen anderen Job.


    Und wenn du kurzfristig keinen anderen Job findest, der dir passt? Dann musst du eben doch Klos putzen.


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    Original geschrieben von Gag Halfrunt
    Die Arbeitnehmer könnten einfach damit drohen, sich einen anderen Arbeitgeber zu suchen.


    Als Arbeitgeber würde ich darüber lachen und auf den Zugang deiner Kündigung warten. Einfacher kann man Personalkosten nicht reduzieren.

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    Original geschrieben von Gag Halfrunt
    Jemand, der einen Job nicht machen will, der kann ihn auch nicht machen. Es ist bei der Frage irrelevant, ob die Gründe in körperlichen, geistigen Fähigkeiten oder der Motivation liegt.


    Wovon soll derjenige dann leben? Bei Arbeitsunwilligkeit gibt's kein Arbeitslosengeld.