Mein Senf dazu...
Hallo,
ich habe den TV-Beitrag gestern Abend gesehen:
Es ist viel zuviel Esoterik im Spiel und die "Ägstlichen" sind total unlogisch.
Wenn jener D2-Sender in Böblingen (?) wirklich so gefährlich ist, wie die Gegner sagen, warum stellen sich die Gegner dann direkt davor in die Strahlungskeule und beten, daß er sich in Luft auflöst?
Warum hat das Fernsehteam die "Gegner" nicht mal gefragt:
"wer nutzt ein Handy? Welches Netz?"
"Wer raucht?" Wissen Sie daß Rauchen Krebs erregen kann und warum rauchen Sie immer noch?
Warum wurden die Leute nicht mal gefragt, was sie machen, wenn ein Kind überfahren wird und man per Handy keine Hilfe holen kann, weil es kein Netz mehr gibt?
Warum wurde nicht gezeigt, welche sinnvollen Einsatzzwecke es mit Handys gibt (kennt jemand das Medizin-Handy von Ericsson, das EKG-Daten an den Arzt übermittelt?)
Warum hat das Fernsehteam unter dem Betten-Schutz-Netz gegen gepulste Strahlung nicht mal ein Handy drunter gelegt und geschaut, obs noch geht? (Wetten daß es noch gegangen wäre?)
Warum hat die Sprecherin eines großen Netzbetreibers einen so genervten Eindruck gemacht?
Warum war der Mensch vom BAfStrahlenschlutz so schlecht vorbereitet?
Warum wurde nicht einfach einmal allgemeinverständlich ohne Grenzwerte und Physik erklärt, wie Handy-Netze funktionieren?
Die "harmloseren" Handygegner fordern einen großen Sender auf dem Berg, statt vieler kleiner. Die Mobilfunknetzbetreiber würden das sofort tun, wenn es funktionieren würde, weil es Bau-Kosten spart.
Warum erklärt keiner, den Unterschied zwischen gepulstem GSM (TDMA) und ungepulstem UTMS (W-CDMA)?
Wenn die Strahlengegner was Gutes wollen, müßten sie sich massiv *für* einen voll-flächendeckenden Netzausbau mit UMTS einsetzen! Und zwar SOFORT!
Eine Senkung der Grenzwerte bedeutet, daß viel mehr Sender installiert werden müssen, da bin ich sofort dafür, aber das wird teuer, weil jede Sendestation gut 200-300.000 EUR kostet, das zahlen wir Kunden am Ende doch und die Netzbetreiber haben schon 50 Mrd EUR für eine Lizenz auf dem Konto, das Geld müssen sie zurückzahlen und deswegen ist Mobilfunk hier so grauenhaft teuer
Was der Beitrag überhaupt nicht ausgeleuchtet hat:
Der Frust vieler Handynutzer über
- unverständliche Techik
- lustlose Beratung
- mieser Kundenservice
- miese Qualität bestimmter Geräte
- undurchschaubare Tarife
- Betrüger ohne Ende (0190, 0137, etc.)
und das schlägt jetzt auf die "Strahlung" um.
Ich kann mir schon vorstellen, daß es elektrosensible Menschen gibt. Die müssen ja kein Handy benutzen und können ihren Strom gern abschalten. Wenn sie sich dann wohler fühlen ok.
Ich kann mir auch vorstellen, daß die Tests von Prof. Adlkofer richtig waren. Nur der hat menschliche Zellen im Funk-Ofen regelrecht "gegrillt", da waren Sendeleistungen im Spiel, die in der Natur so gar nicht vorkommen. Da hätten sie ruhig mal Werte nennen können.
Die Mobilfunker wollen ihre Kunden nicht "grillen", sondern Geld verdienen. "Kranke" Kunden telefonieren nicht, also kann man mit denen kein Geld verdienen.
Das Problem der Handy-Gegner ist mir aus meiner täglichen Praxis nicht ganz unbekannt. Hier im Ort gibts auch eine Initiative. Alter der Leute 50-100 (Sorry), Leute die mit Technik nicht so bewandert sind und sich in der heutigen schnelllebigen Zeit, schlecht betreut, schlecht informiert und vergessen vorkommen. Jetzt hört ihnen einer zu und verspricht "Erlösung".
Das ist das Kernproblem.
Die bösen Buben des Spiels, sind selbsternannte Strahlenschützer, die den Leuten den letzten Cent aus der Tasche ziehen, für Strahlenschutzklamotten, zweifelhafte Messungen, zweifelhafte Seminare und vieles mehr
Und der Beitrag über Handy ins Wasser werfen und Handy "abfackeln", hat in einer solchen Sendung absolut nix zu suchen (sorry Chris), das ist nur "Wasser auf die Mühlen" derer, die meinen, daß Handy "krank" machen.
Schade, um den Sendeplatz.
Nochmal meine Einladung zum 12. mobilen Experten Treffen ohne Netzversorgung am 13.9. zwischen Kaiserslautern und Bad Dürkheim.
Anfragen bitte per regulärer e-mail an hrgajek@gmx.de Danke!