eou hat ja deutlich geschrieben, dass er die Briefe meint, die lange vor der Einweisung liegen. Wenn ich mir z.B. den Brief an Altpräsident Heuss aus dem Jahr 2003 (http://www.gustl-for-help.de/d…9-Brief-Mollath-Heuss.pdf )und andere zu Gemüte führe, bekomme ich auch den Eindruck, dass Herr Mollath durchaus etwas schräg zu sein scheint. Andererseits kenne ich auch Menschen, die ähnliche Briefe verfassen und daneben im Übrigen auch teilweise gegenüber anderen eine oft bedrohlich wirkende Wortwahl verwenden. Auf der anderen Seite halte ich keinen von diesen Leuten, die teilweise (wie sie das gemacht haben, ist mir immer noch ein Rätsel) Millionen verdient haben, für großartig gefährlich.
Trotzdem erstaunt es mich nach diesen Briefen, dass es diese breite Unterstützung für Herrn Mollath gibt, da ich unterstellen würde, dass die meisten Menschen Mollath nach diesen Briefen für "verrückt" halten würden. Da normalerweise die Mehrheit ja gerne alles, was sich abseits der Norm verhält, gerne lebenslang "wegsperren" möchte, ist die ganze Geschichte schon überraschend, aber ist wohl einfach darauf zurückzuführen, dass Mollath das Glück hatte, die richtigen Unterstützer zu haben.
Dass heißt überhaupt nicht, dass ich der Meinung bin, dass die Einweisung richtig war. Hierzu maße ich mir nicht an, alles zu wissen und kann daher nur feststellen, dass es viele Ungereimtheiten gibt, die die seinerzeitige Entscheidung in Frage stellen. Trotzdem irritiert mich die zumeist uneingeschränkte Unterstützung von Herrn Mollath und das Ersticken jeglichen Infragestellens der völligen Unschuldigkeit Mollaths.
Richtig und gut ist es sicherlich, dass der Fall ggf. dazu dient, die Frage der Einweisung und das System des Gutachtenwesens zu hinterfragen (die Aussagen von Dr. Ziegert bei Beckmann fand ich teilweise wirklich erschreckend). Und wenn sich ergibt, dass die Einweisung tatsächlich zu Unrecht erfolgt ist, hat Herr Mollath auch viel "Mitleid" verdient, da diese Zeit nicht wiedergutzumachen ist. Trotzdem geht mir die gefühlte Heiligsprechung von Herrn Mollath auf deutsch gesagt ein wenig auf den Keks, auch wenn das eine vom anderen manchmal nicht leich zu trennen ist.