Re: Geschäftsanteile bei Genossenschaften
ZitatAlles anzeigenOriginal geschrieben von timbrody
Was haltet Ihr eigentlich von Genossenschaftsanteilen?
Man kann ja bei jeder eG (Volks-/Raiffeisen-/Sparda-/PSD-/...-bank), bei der man ein Sparbuch hat, auch Genossenschaftsmitlied werden. Die Anteile bekommt man dann recht günstig verzinst.
Bei der PSD Rhein-Neckar-Saar gibt es z.B. schon seit Jahren 10%.
Mich interessiert auch die mögliche Höchstanlage in GA. Mache Volksbank rückt ja nur max. 100 Euro raus.
Wie sind Eure Erfahrungen?
Hallo timbrody,
grundsätzlich ist das eine gute verzinsliche Anlage.
Ich selbst bin bei der genannten PSD-Bank sowie bei meinen 2 regionalen Volksbanken seit Jahren Mitglied.
Aber:
- Das ist ein Firmenanteil, mit dem du bei Problemen haftest. Schlimmer noch sind die Volksbanken, die eine Nachschusspflicht bis zum 5fachen haben (Beispiel: meine regionale Volksbank: Anteil: 100 EUR; Haftsumme: 500 EUR; d.h. du mußt im Fall-der-Fälle pro Anteil nochmals 400 EUR nachschiessen! ;
bei 5 Anteilen: 500 EUR Anlage, Nachschusspflicht von weiteren 2000 EUR !)
- du hast eine Kündigungsfrist von 3 Monaten zum Jahresende. Dann bekommst du das Geld auch nicht am Ende des Jahres, sondern erst mit der nächsten Vertreterversammlung, die im Mai/Juni des Folgesjahres ist.
Bis dahin ist die Anlage unverzinst (ab dem 1.Januar bis zur Auszahlung)
Beispiel: Kündigung am 30.09.2007, Auszahlung erfolgt erst am 30.06.2008
Beispiel: Kündigung am 1.10.2007, Auszahlung erfolgt erst am 30.06.2009 !
Rentiert also nur bei längerfristigen Dabeibleiben!
- die Anlagesumme ist meistens begrenzt auf maximal 500 EUR (so auch bei der PSD RheinNeckarSaar)
- fast alle Genossenschaftsbanken nehmen zwischenzeitlich nur noch Mitglieder aus ihrem Geschäftsgebiet bzw. wenn sie nicht aus ihrem Geschäftsgebiet sind, Kunden, die auch ein Girokonto haben (also nicht ein Sparbuch mit 1 EUR drauf).
Fazit:
Grundsätzlich ok, wenn man sich den Risiken (Haftung), der schlechten Verfügbarkeit und der beschränkten Anlagesumme bewußt ist.
Grüßles