5,2 mio. Arbeitslose! Was können wir noch von der Zukunft erwarten?!

  • yox:


    Du hast wohl recht. Ich war in meinem Leben zwei Wochen lang in der Verlegenheit, arbeitslos zu sein, und das waren die zwei ärgsten und längsten Wochen in meinem Leben.


    Zur Zeit bin ich selbst Arbeitgeber, und ich kann Dir nur von meinen Erfahrungen aus meiner letzten Stellenausschreibung berichten, die per Chiffre in einer renommierten Tageszeitung erschien:


    Von sieben erhaltenen Bewerbungen waren drei brauchbar. Eine war keine Bewerbung, sondern eine eMail an den Verlag (ohne Anrede, ohne "Mailkopf", grußlos), Wortlaut in etwa: "Schicken Sie mir die Adresse von der Firma, ich habe Interesse an dem Job".


    Eine weitere Bewerbung war von Hand mit farbigem Holzstift auf kariertes Papier aus einem Abreißblock geschrieben und noch zwei weitere von gänzlich berufsfremden Bewerbern (denen man es nicht mal verdenken kann, daß sie sich auf "alles" bewerben, was irgendwie zu haben ist).


    Zwei von den "brauchbaren" Bewerberinnen haben tatsächlich nicht das Rennen gemacht, weil sie zu jung waren.


    Entschieden habe ich mich letztlich für eine Vierzigjährige, die bereits seit einem halben Jahr arbeitslos war - bisher habe ich das übrigens nicht bereut.


    Mein Fazit und der langen Rede kurzer Sinn:
    Ich hatte befürchtet, daß der Postbote kübelweise Bewerbungen bringt, aber von den bestimmt 1500 Arbeitslosen in meiner Region, die in das Berufsbild gepaßt hätten, hatten es gerade mal sieben nötig, eine Bewerbung zu schreiben. Zwei Arbeitslose, die ich über die Stellenbörse der Arbeitsagentur angeschrieben hatte, haben sich übrigens überhaupt nicht gemeldet.


    Solche Erlebnisse stimmen mich mitunter nachdenklich, und manchmal denke ich mir schon, daß es (Achtung: Polemik!) "den Arbeitslosen" immer noch "zu gut" geht in unserem Land...


    cu


    NoTeen

  • Viele werden mittlerweile auch einfach resigniert haben.


    Zum Thema Bewerbungen kann ich Dir aber auch einen anderen Schwank erzählen.


    Zwei Kollegen die selbstständig sind,beklagen sich über regelmässige und zuhauf eintreffende Blindbewerbungen,die ja von den Kommunen/Argen gefordert werden.
    Das ist mal die Kehrseite der Medaille.

    Nix..............

  • Ich weiss nicht einige sind hier auf dem Handy und dem Kabelfernsehn hängen geblieben. :D


    Ich sage es zum dritten mal, das es ein Beispiel war das verdeutlichen sollte das man mit diesem Geld nur das nötigste zahlen kann und soll. Habe nie gegröhlt man muss mir dies und jenes sponsoren.


    Nein ich wollte und will verdeutlichen, das man als Hartzi nicht nur Sommer Sonne Sonnenschein hat und volles Portmonie. Sondern auch die Schattenseiten von dem wiedergeben was euch verborgen bleibt.


    Ich komme nicht aus der "Unterschicht" und es hatte mich auch getroffen. Will nur den Leuten sagen es kann jeden treffen und seid glücklich das Ihr nicht unter der Brücke 7 als eure neue Wohnadresse habt.


    Das letzte was man braucht wenn man down ist, eine Gesellschaft die einen links liegen lässt und noch fertig macht.


    @ErikMeijer


    Klar lässt dich die Familie links liegen, wenn plötzlich das Amt ankommt und prüfen will ob Sie vermögend sind damit Sie nicht zahlen müssen. Bei Geld hört leider Freundschaft und Familie auf. Altes deutsches Sprichtwort hab ich mir sagen lassen.



    Medikamente und Praxigebühren musst du voll tragen. Ausser wenn du chronisch krank bist dann nicht.


    Nein verlange auch keine Weihnachtsgeschenke für meine Tochter. Nur will ich dir sagen das die finanziellen Einbussen leichter zu verkraften sind wie die seelischen.


    Sich zu bewerben nix zu bekommen, und zusehen wie die Familie und man selbst drunter leidet. Statt dann zu hören ey das wird schon wieder wird man noch weiter niedergemacht.


    Wie yox gesagt hat Arbeitslos = Kriminell,Penner,Alkoholiker etc. etc.!
    Das ist leider das Bild was in den Medien verbreitet wird.


    So wie es in der Werbung keine hässlichen Menschen gibt. Alles schön alles wunderbar. Aber die Realität sieht meist anders aus.


    Oder kein Mensch will jemals in der Psychatrie oder beim Psychater gewesen sein. Aber wenn du mal in die Praxen und Krankenhäuser guckst voll belegt.


    Ich will auch keine Neiddebatte oder die Schuld von den arbeitslosen nehmen. Aber fakt ist das sich eine ganze Industrie und Politik vor den Augen der Leute sich bereichert und kein Mensch unternimmt etwas dagegen.


    Schröder zitierte gern die Mitnahementalität der deutschen war aber der erste der den Hals nicht voll gekrieg hat. Haben 5-6 Nebenjobs bei Autokonzernen und Energieversorger, können aber keine einzige tatsächlich getätigte Arbeiststunde nachweisen. Aber monatlich 5 oder 6 stellige Gehälter beziehen.


    Ist das soziale Gerechtigkeit! Nein! So kommen wir zu dem Punkt der Reiche darf immer reicher werden und der arme der eh nur noch überlebt von Monat zu Monat der kriegt auch noch das genommen. Kein Wunder das man der SPD das S absprechen möchte.

  • Ich habe nicht den kompletten Thread gelesen aber kenne beide Seiten - arbeitslos zu sein und nicht mal etwas vom Arbeitsamt zu bekommen weil ich nicht lange genug eingezahlt hatte - und andererseits einen Job zu haben, in dem ich seinerzeit überdurchschnittlich gut verdient habe.


    Was hier einfach nicht wahrgenommen wird ist daß man Arbeitslosigkeit und Geldknappheit nicht so ohne weiteres auf eine finanzielle Frage reduzieren kann.


    Natürlich verhungert in D niemand, ne Packung Spaghetti und Tomatensoße machen einen für 60 Cent satt, man kann notfalls Suppenküchen besuchen oder sich bei den sog. "Tafeln" mit Lebensmitteln versorgen.
    Man bekommt Wohngeldzuschuß und was man sonst unbedingt braucht und hat somit eine Grundsicherung, die einen rein mechanisch am Leben hält.


    Was denen, die einen Job haben und hier vorrechnen daß man mit Hartz IV oder II prima leben kann, aber einfach nicht klar ist: ein Mensch hat nicht nur rein finanzielle Verbindlichkeiten, muß nicht nur primäre Bedürfnisse wie Nahrung oder eine beheizte Wohnung befriedigen.


    Arbeitslosigkeit und Geldknappheit bedeuten soziale Ächtung ("Sozialschmarotzer"), man rutscht z. B. auch bei Banken vom Status des angesehenen Kunden sofort in den Status des unerwünschten und nur noch geduldeten Kunden und der Umgangston ist plötzlich ein ganz anderer, der Dispo und die damit verbundene Flexibilität gestrichen - Du hast nicht mehr genug als daß man Dir vertraut. Die Kontoführungsgebühr war solange umsonst wie Du genügend Geld hattest - jetzt hast Du es nicht mehr, und da ist es natürlich "besonders nett" daß Du jetzt Kontoführungsgebühr zahlen darfst.


    Was ist wenn Dein PC schlapp macht - mit dem Du Stellenbörsen absurfst und Bewerbungen online verschickst oder ausdruckst?


    Was ist wenn Weihnachten ist, jemand Geburtstag hat, ein Geschenk her muß?


    Was ist wenn Du Schulden am Hals hast und der Gläubiger Dir per se schon mal 50 oder 100 EUR (oder wieviel auch immer) vom Monatsgehalt wegnimmt? Was machst Du wenn Dir die die Schuldnerberatung sagt: "Sorry, wir sind überlastet und wir können nur helfen wenn Du mit mehr als 20.000 EUR in der Kreide stehst - und das auch frühestens in einem halben Jahr."?


    Was ist wenn Deine Klamotten am Ende sind und Du eine neue Hose oder eine Winterjacke brauchst? Oder irgendein Einrichtungsgegenstand Deiner Wohnung klappt zusammen, die Kaffeemaschine geht exitus, Du verträgst das billige Aldi-Deo nicht sondern brauchst das teure Sensitive-Zeug von Nivea, vielleicht hast Du auch mal Lust auf die schönen Weintrauben, die Dich im Supermarkt anlachen - auch wenn die 2,99 kosten und das aber eigentlich dein komplettes Tagesbudget für Lebensmittel wäre...


    Man kann das endlos fortsetzen und in jedem Einzelfall kann man auch sagen: "Damit kann man leben, auch wenn's nicht angenehm ist." In der Summe all dieser Probleme und in der Praxis läuft es aber anders als in der Theorie.


    Natürlich kann die Gesellschaft nicht allen Arbeitslosen PC's, Schulden und sonstwas bezahlen. Aber dieses "die haben's doch gut, können auspennen und die Gesellschaft oder die Idioten, die noch arbeiten gehen, zahlen es" ist totaler Humbug.


    Es geht Arbeitslosen und Sozialhilfeempfängern keineswegs gut weil der permanente Geldmangel und die Perspektivlosigkeit, ganz zu schweigen davon sich jemals eine Kleinigkeit gönnen und Freude haben zu können, einen mad machen und das ganze Dasein sinnlos erscheinen lassen. Man ist nutzlos, hat keine Aufgabe, kann an vielen Dingen des Lebens nicht teilnehmen weil fast alles Geld kostet.


    Mitglied in einem Sportverein sein, für's Alter vorsorgen, am gesellschaftlichen Leben teilnehmen - das alles geht den Bach runter und ist nicht mehr möglich.
    Es gibt Untersuchungen, die belegen daß der permanente Kampf gegen finanzielle Belastung Kraft kostet und deswegen exorbitant viele Beziehungen in die Brüche gehen. Damit ist man auch emotional gescheitert und steht plötzlich alleine da, obwohl man gerade in dieser Phase des Lebens auf ein gutes soziales Umfeld angewiesen wäre, in dem man auch mal schwach sein darf und sich aussprechen darf.


    Es ist eben nicht so einfach die Dinge nur auf rechnerische Geldsummen zu reduzieren. Wie gesagt, die Gesellschaft kann das natürlich auch nicht so einfach abfedern und jedem ein Leben mit Annehmlichkeiten finanzieren. Aber man sollte als Mensch mit Arbeitsstelle und ausreichendem Geld einfach mal versuchen zu verstehen daß es nicht nur ums Geld geht sondern auch den sozialen Status und die Lebensperspektive.


    Leider merkt man einfach daß viele Leute das einfach nicht begreifen. Es ist, wie ich oft festgestellt habe, meistens auch sinnlos zu versuchen das mit Argumenten zu ändern. Es kommt meistens schlicht und einfach nicht an, und das permanente "Gegenrechnen" zu dem was IGGY geschrieben hat zeigt das auch hier wieder mal.


    Ich habe zum Glück inzwischen wieder einen Job, mit dem ich finanziell "so gerade" über die Runden komme - immerhin. Aber das ist trotzdem ein Unterschied wie Tag und Nacht zu früher für meine persönliche Situation und Zufriedenheit.


    Ich habe mich hier jetzt nochmal zu dem Thema geäußert, aber vermutlich kommt das wieder nicht wirklich an. Genauso wie ein Politiker mit 8000 EUR netto im Monat schlicht und einfach nicht in der Lage ist das Lebensniveau eines 1000-EUR-Verdieners nachvollziehen zu können weiß auch kein "Normalverdiener" wie ein Arbeitsloser denkt und fühlt. Die Erfahrung hat mich gelehrt daß es nicht verstanden wird.

    Ich dachte immer es sei technisch unmöglich mit jemandem Sex zu haben, der Dörte heißt...

  • Sicher versteht jeder Deine Resignation und Deinen Frust, IGGY.


    Was glaubst Du jedoch, wie weit wir kommen werden, wenn wir den ganzen Thread durch nur Stammtischparolen zum besten geben ala "die Politiker kriegen den Hals nicht voll blubb blubb blubb..."?!?


    Glaube mir, JEDER weiß das inzwischen, und jeder hat begriffen, was Du uns mitteilen möchtest.


    Das Jammern über die bösen Politiker und Industriellen (wobei ich in diesem Punkt in einem gewissen Rahmen durchaus Deine Meinung teile) hilft uns aber nicht, fünf Millionen Arbeitslose zu beseitigen.


    Ich kann Dir aber aus meiner Vergangenheit berichten, daß meine (zugegeben kurze) Arbeitslosigkeit und der damit einhergehende (drohende) "soziale Abstieg" ein STARKER Antrieb waren, etwas an meiner Situation zu ändern.


    Und als ich vor zwei Jahren gewahr wurde, daß mein Brötchengeber mehr und mehr Arbeitsplätze "auslagert", da hätte mir eigentlich Angst und Bange werden müssen. Dennoch habe ich mein Schicksal in die eigenen Hände genommen und bin (dessen bin ich mir zu 100 Prozent sicher) der Kündigung zuvorgekommen, indem ich nun selbst einen Teil der "ausgelagerten" Arbeitsplätze als Arbeitgeber zur Verfügung stelle.


    Es reicht eben heute nicht mehr, abzuwarten, ob ich denn auch morgen noch "mein" Büro betrete oder ob der Platz schon zum Aktenlager umgebaut wurde, wenn ich in der Frühe die Firma meines Brötchengebers betrete.


    Es reicht auch nicht, auf "die bösen Politiker" und "die böse Industrie" zu schimpfen. Jedes Volk erhält die Führung, die es verdient.


    Und jeder hat wenigstens ein klitzekleines Maß an eigener Verantwortung für sein eigenes Leben - ohne nach Rechts und Links zu schielen, was "die" denn so haben...


    cu


    NoTeen

  • Zitat

    Original geschrieben von ashd
    Hi Martyn,


    findest Du nicht, dass dieses Problem mit der Änderung des § 421l Abs. I SGB III (nach meiner Erinnerung schon im Jahre 2004) ausreichend entschärft wurde? Oder war diese Änderung Deiner Meinung nach wirkungslos? :confused:


    Um ehrlich zu sein hab ich mich mit dem genauen Gesetzestext noch nicht beschäftigt, aber Google sagt zu §421 Abs. I SGB III:


    Arbeitnehmer, die durch Aufnahme einer selbständigen Tätigkeit die Arbeitslosigkeit beenden, haben Anspruch auf einen monatlichen Existenzgründungszuschuss. Der Zuschuss wird geleistet, wenn der Existenzgründer


    1. in einem engen Zusammenhang mit der Aufnahme der selbständigen Tätigkeit Entgeltersatzleistungen nach diesem Buch bezogen hat oder eine Beschäftigung ausgeübt hat, die als Arbeitsbeschaffungsmaßnahme gefördert worden ist,


    2. nach Aufnahme der selbständigen Tätigkeit Arbeitseinkommen nach § 15 des Vierten Buches erzielen wird, das voraussichtlich 25 000 Euro im Jahr nicht überschreiten wird.


    Ich AG sind schon sinnvoll um Arbeitslosen den Schritt in die Selbsständigkeit zu ermöglichen. Viele erfolgreiche Existenzen hätten ohne die Ich AG Förderung garnicht gegründet werden können.


    Aber das Problem dabei ist das ich für den 815. Hausmeisterservice, den 921. Putzservice und die 947. Pommesbude keine Überlebenschace sehe, und deswegen ist es manchmal auch eine Verschwendung von Födermitteln. Es muss nichtmal immer die Flucht vor Hartz4 sein, manchmal sind die Menschen auch zu blauäugig, und rechnen sich Chancen aus die nicht existieren. Für die Ämter ist das natürlich schwer zu prüfen ... und ungerechtfertigterweise die Unterstützung zu versagen wäre im konkreten Fall fast noch fataler.

  • Zitat

    Original geschrieben von Martyn
    Um ehrlich zu sein hab ich mich mit dem genauen Gesetzestext noch nicht beschäftigt, ...


    Warum wundert mich das nicht? :D


    Mal ernsthaft: Du gehst hier von der alten Rechtslage aus (und zitierst diese auch). Der Abs. I des § 421l SGB III hat aber nach den von Dir zitierten Nrn. 1 und 2 schon seit längerer Zeit (wie gesagt - nach meiner Erinnerung seit 2004) eine Nr. 3, die als weitere Voraussetzung fordert:


    Zitat


    eine Stellungnahme einer fachkundigen Stelle über die Tragfähigkeit der Existenzgründung vorgelegt hat; fachkundige Stellen sind insbesondere die Industrie- und Handelskammern, Handwerkskammern, berufsständische Kammern, Fachverbände und Kreditinstitute,


    Das heißt in der Praxis: Jeder Ich AG-Gründer muss einen ausführlichen Businessplan vorlegen, seine Konzepte und Ideen darlegen, ein Zahlenwerk mit Kapitalbedarfs-, Umsatz- und Rentabilitätsvorschau erstellen.


    Dieser Plan muss dann von einer sog. "fachkundigen Stelle" abgesegnet werden, in der Regel sind das die Kammern (z.B. IHK). Das Konzept wird also von kompetenter Stelle auf seine Tragfähigkeit überprüft - erst dann kann die Ich AG - Förderung gewährt werden.


    Vielleicht überdenkst Du Deine Kritik mit diesem Wissen nochmals.


    BTW: Macht eine Ich AG als "Flucht vor Hartz IV", wie Du schreibst, überhaupt Sinn? Beziehst Du diese Aussage auf die finanzielle Situation des Leistungsempfängers?


    Nur mal so zur Erinnerung: Der Hartz IV - Empfänger erhält seine Auszahlung, daneben werden Wohnkosten und Sozialversicherungsabgaben übernommen. Ca. 300,- € können also durchaus zur freien Verfügung verbleiben.


    Der Ich AG - Gründer erhält zwar im ersten Jahr (und nur in diesem!) 600,- € ausgezahlt, davon hat er aber die genannten Kosten (Miete, Krankenversicherung, Pflegeversicherung, Rentenversicherung) grundsätzlich selbst zu tragen. Damit dürften die 600,- € im Regelfall verbraucht sein (alleine die Kranken- und Pflegeversicherung liegt aufgrund der vorgegebenen Mindestbemessungsgrenze bei mind. ca. 200,- EUR pro Monat).


    Wo liegt jetzt Deiner Meinung nach also der finanzielle Vorteil, wenn man - wie Du meinst - sich mit einer undurchdachten Idee als Ich AG - Gründer selbständig macht, um nicht von Hartz IV getroffen zu werden?

  • NoTeen


    Mensch dicker bist ja ein richtiger Menschenkenner! Bis ich frustriert und resigniert bin das dauert ein wenig. Ein bischen mehr Freud sag ich da nur.


    Ansonsten steh ich überhaupt nicht auf Stammtischparolen. Wollte nur verdeutlichen auf wie viele Arten das Geld unnütz in eueren Augen versickert. Aber irgendwie ist unsere Gesellschaft bei den Arbeitslosen hängengeblieben.


    Es ist wunderschön das du wie Phönix aus der Asche auferstanden bist. Du darfst aber nicht von dir auf andere schließen. Nicht jeder hat den gleichen IQ, Mut, Kapital und Voraussetzung.


  • Ich hab mit Google auf Anhieb (vier Treffer durchprobiert) nur den alten Text gefunden.


    Ich denke schon das in den meisten Fällen die Förderung einer Ich-AG durchaus gerechtfertigt ist, zumal sie ein Instrument ist wirklich einen Arbeitsplatz als Selbsständiger zu schaffen, und vielleicht später sogar noch weitere Arbeitsplätze schaffen kann ... gegenüber anderen Instrumenten, die nur bestehende Arbeitsplätze verteilen können aber keine schaffen (z.B. Hartz4 Reformen) ist das ein unschlagbarer Vorteil.


    Jetzt muss ich nur noch weiter auf dein Posting eingehen:


    Das sich eine Flucht in die Ich-AG vor Hartz4 nicht lohnt stimmt insofern der Betroffene kein Vermögen hat und keine Verdiener im Haushalt. Ich glaub garnichtmal das die Leute absichtlich für Hartz4 fliehen, sondern eher das einzige Branchen einfach überlaufen sind.


    Eigentlich bin ich mittlerweile garnichtmehr so sehr gegen die Ich-AG, viele Beispiel e haben mir auch aufgezeigt, das es sehr sinnvole Ich-AGs gibt.


    Nur nachdem ich im Bundestagswahlkampt-Thread doch etwas gegen die Ich-AGs gewettert habe, wäre ein plötzlicher Sinneswandel schlecht darstellbar gewesen.

  • Zitat

    Original geschrieben von Erik Meijer
    Okay, die 2 %Grenze erreicht man aber als Hartz-IV-Empfänger auch zügig oder? ...


    12 * 345 = 4140 davon 2% = 82,80 Zuzahlungen. Nun kommt es drauf an, wie oft man zum Arzt muß (10 EUR Praxisgebühr) und wieviel Medikamente man benötigt (Zuzahlungen zw. 5 und 10 EUR) oder Krankengymnastik braucht (Zuzahlung 10 EUR pro Rezept und 10 % von den Kosten der Anwendung). Oder ein Tag im Krankenhaus kostet auch 10 EUR Zuzahlung.


    Zitat

    Original geschrieben von Erik Meijer
    .. Und hat 600 Euro im Lotto gewonnen. Der hab ichs gegönnt, aber richtig. ...


    Der Lottogewinn nutzt ihr eher wenig. Sie muß dies beim Amt als Einnahme angeben. Wenn sie sonst keine Einnahmen hat, hat sie in dem Monat in welchem sie das Geld bekommt 100 EUR frei und aus den restlichen 500 EUR darf sie 20 % behalten - sind summasumarum 200 EUR.


    Ja, so ist das mit Hartz 4! :flop:


    Gruß


    muli

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