E-Netze künftig auch auf 900 MHz?

  • RegTP will E-Netze im 900 MHz-Band ansiedeln


    Frequenzen sollen unter den vier bestehenden Netzbetreibern verteilt werden 08.05.2005
    15:37


    Als der digitale GSM-Mobilfunk im Jahre 1992 in Deutschland anfing, war die mobile Welt noch in Ordnung. Die "D-Netze" funkten brav im 900 MHz Bereich und die ab 1994 bzw. 1998 startenden E-Netze bei 1800 MHz.
    Doch statt der anfangs zwei bis zehn Millionen geschätzten Kunden wurden es auf einmal wesentlich mehr Nutzer: Die Frequenzen wurden knapp. Also vergab die Regulierungsbehörde für Post und Telekommunikation (RegTP) auf Wunsch von T-Mobile (D1) und Mannesmann (D2), später Vodafone, auch 1800 MHz-Frequenzen an die Inhaber der D-Netze.


    E-Plus und o2 sollen ins D-Netz umziehen


    Gemäß einer aktuellen Anfrage der RegTP an die beteiligten Unternehmen und weitere Interessierte plant die Behörde weitere Frequenzen im sogenannten E-GSM-Band freizugeben, das genau "unterhalb" der heutigen D-Netz-Frequenzen liegt. Zur Verfügung stehen die Frequenzbänder von 880-890 und 925-935 MHz, die bisher entweder militärisch genutzt oder einer raffinierten und störungsfreien Variante des CB-Funks zur Verfügung standen, dies jedoch nicht in Deutschland.
    Noch ist nichts entschieden, wie beschrieben fragt die Regulierungsbehörde in ihrem Amtsblatt (Nr. 8/2005) ab, wie die interessierten Kreise dazu stehen. Fest steht wohl, daß die neuen Frequenzenvergaben bis zum 31. Dezember 2016 gültig sein sollen. Die GSM-Netzbetreiber, deren Lizenzen schon vorher ablaufen würden (z. B. T-Mobile oder Vodafone), sollen ebenfalls eine Verlängerung bis zum Jahresende 2016 gewährt bekommen. Damit herrscht regulatorisch Planungssicherheit und "Waffengleichheit".
    Nach den Vorstellungen der Bonner Regulierer sollen die E-Netze nun in die E-GSM-Bänder "teilmigriert" werden. Die neuen Frequenzen sollen in Teilmengen von jeweils 5 MHz vergeben werden, was bedeutet, daß exakt zwei Netzbetreiber (nämlich E-Plus und o2 Germany) diese Frequenzen bekommen könnten, was diese in der Vergangenheit - von der Öffentlichkeit allerdings kaum bemerkt - wohl gefordert hatten. Dafür müssen sie dann Teile des 1800 MHz-Bandes räumen. Diese stünden dann einer späteren UMTS-Erweiterung zur Verfügung.


    Konsequenzen der Frequenzverlagerung


    Ein Frequenzwechsel würde bedeuten, daß die E-Netze zu bezahlbareren Preisen als heute in der Fläche ausbauen könnten und das Argument der besseren Netzversorgung in geschlossenen Räumen bei den D-Netzen langfristig wegfiele. E-Plus-Kunden der allerersten Stunde mit einem Singleband-Gerät für das 1800 MHz-Band müßten sich dann ein neues Handy leisten, sofern ihr allererstes Modell bis dahin noch durchhält.
    Doch inzwischen könnten sich die Zeiten geändert haben. Insider spekulieren, ob z. B. o2-Germany seinen eigenen GSM-Netzausbau überhaupt weiter fortsetzt oder sich lieber auf das bestehende Roaming-Abkommen mit T-Mobile stützt. E-Plus hat in der letzen Zeit viel Geld in seinen dringend notwendigen Netzausbau gesteckt. Branchenkenner rätseln, ob der Ausbau in von E-Plus bislang nicht erschlossenen Regionen weitergeht oder ob eher bestehende Gebiete verdichtet werden sollen, da viele Nutzer immer wieder die mangelnde "Inhouse"-Versorgung bei E-Plus kritisieren.


    Entwicklungen bei UMTS und frequenzplanerische Zukunftsmusik


    Auch hinsichtlich UMTS tut sich bei der Behörde einiges. Nachdem die Mobilcom-Multimedia ihre UMTS-Lizenz offiziell zurückgegeben und der Anbieter Quam, ein Joint Venture der ehemaligen rein-finnischen Sonera und der spanischen Telefonica, seinen Betrieb längst eingestellt hat, können diese Frequenzen nach einem "unstreitigen Abschluß" des derzeit laufenden Verwaltungsverfahrens neu vergeben werden, etwa an einen neuen Bewerber. Darüberhinaus wurde der Bereich zwischen 2,5 und 2,69 GHz für UMTS-Erweiterungen vorgesehen, falls die vorhandenen Frequenzen den heutigen Netzbetreiber nicht ausreichen sollten.
    Technikfans wird interessieren, daß die UMTS-Erweiterung zwischen 2500 und 2570 MHz Mobilstationen in FDD (Frequenz-Diversity-Duplex), jene zwischen 2620 und 2690 MHz Basisstationen in FDD und zwischen 2570 und 2620 MHz sowohl Mobil- als auch Basisstationen im TDD (Time Division Duplex) vorsieht. Jeder Frequenzblock ist 5 MHz breit. Bis das soweit ist, wird es noch eine Weile dauern. Die RegTP peilt für die UMTS-Erweiterung den 1. Januar 2008 an. Ob bis dahin auch die TDD-Technik genutzt wird, ist noch nicht sicher.
    Auf den Schreibtischen der Frequenzplaner wird auch darüber nachgedacht, weiteren neuen Markteilnehmern Frequenzen zur Verfügung zustellen. Dabei müssen Frequenzplaner schon hellsehrische Fähigkeiten haben, denn ihre Entscheidungen wirken oft erst in zehn bis zwanzig Jahren. So wurden die Grundlagen der heute genutzen GSM-Frequenzen schon ab 1975 gelegt, digital mobil telefoniert wurde bekanntlich erst ab 1991/1992.


    Quelle: teltarif.de



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    Meiner Meinung nach ein längst überfälliger Schritt. Aber wahrscheinlich kommt er doch 3-4 Jahre zu spät, o2 will nicht weiter ausbauen (hängen sich lieber an T-Mobile dran) und E-Plus hat in letzter Zeit sein Netz auf 1800er Basis massiv ausgebaut....höchstens E-Plus stellt seine 1800er BTS auf dem Land auf 900er um, das würde sicherlich etwas bringen....

    Bye bye barring o2 - hello Vodafone D2!
    Das hervorragende Netz und der gute Service sind mir 5€ im Monat mehr wert!

  • Ich glaube das wird nicht passieren.
    E-Plus hat stark ausgebaut und wird auch zukünftig die Lücken schließen. O2 selbst baut auch sein Netz weiter aus, wenn auch deutlich langsamer als E-Plus.


    E-Plus hat zwischenzeitlich auch eine deutlich bessere Indoorversorgung. Allein in meiner Umgebung sind in den letzen 12 Monaten 2 Sender dazugekommen. Wo ich früher 1-2 Striche auf dem Handy hatte, habe ich heute immer vollen Ausschlag.

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    Ericsson T39m
    Legends never Die!
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  • Icn ich ohnehin der Meinung, das GSM1800 mindestens genausogut Gebiete versorgen lassen. Mit guten Antennen und geeigneten Standorten ist mit GSM1800 eine genausogute Versorgung möglich als mit GSM900.


    Von mir aus sollen sich die T-Mobile und Vodafone um diese EGSM Frequenzen streiten.

  • Wirklich der beste Vorschlag der RegTP seit langem. Hoffe dass die E-Netze möglichst bald mit den 900er Frequenzen starten können.
    Gerade in ländlichen Gebieten, aber auch in Städten dürfte sich das bezahlt machen.

    Nicht Wünschelruten, nicht Alraune, die beste Zauberei liegt in der guten Laune. (Goethe)

  • Zitat

    Original geschrieben von ganymed
    Hoffe dass die E-Netze möglichst bald mit den 900er Frequenzen starten können.


    Was soll das bringen? Erst brauchen die die Frequenzen und die werden wahrscheinlich durch die Gebote teuer. Dann müssen sie Netztechnik bauen.


    Und wenn sie mal ähnlich gut wie die alten Netze sind, was sollte sie dazu bewegen, die billigeren zu sein?

  • Zitat

    Original geschrieben von Martyn
    Icn ich ohnehin der Meinung, das GSM1800 mindestens genausogut Gebiete versorgen lassen.


    Schön, dass das Deine Meinung ist. Die Physik sagt da was anderes... ;):rolleyes:

  • Ist eine Umrüstung von 1800 MHz auf 900 MHz so teuer?

    Bye bye barring o2 - hello Vodafone D2!
    Das hervorragende Netz und der gute Service sind mir 5€ im Monat mehr wert!

  • Zitat

    Original geschrieben von senderlisteffm
    ...die Frequenzen und die werden wahrscheinlich durch die Gebote teuer.

    Es ist zwar noch ungewiß, wie die E-GSM Frequenzblöcke verteilt werden, aber sie werden definitiv nicht versteigert.


    Im übrigen macht gerade für die E-Netze der Einstieg in GSM900 Sinn. Mit GSM900 lassen sich ohne Rücksicht auf die vorhandene Infrastruktur und die lokale Kanalverteilung Basisstationen errichten, während im Falle der D-Netze immer der Frequenzbereich der benachbarten Standorte berücksichtigt werden muß.

  • Zitat

    Ist eine Umrüstung von 1800 MHz auf 900 MHz so teuer?


    Naja, zumindest die meisten Antennen und Teile der Systemtechnik wird man wohl auswechseln müssen (oder sind die eigentlichen Sender schon Dualband-fähig?!).

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