Dodge Caliber - was haltet Ihr von ihm?

  • Zitat

    Original geschrieben von superuser_reload
    Und dann käme (um mal nen preislich passendes Beispiel zu wählen) vielleicht der Käufer eines A3, der die gleiche Summe für nen auch nicht viel besser ausgestatteten Wagen ausgibt und dann bloß nen kleinen Einstiegsbenziner mit 1,6 Litern fahren würde evtl. ins Grübeln ob man sich nicht fürs gleiche Geld nen V6 kaufen sollte...


    Unwahrscheinlich.
    Insbesondere Käufer der deutschen Premium-Marken werden kaum zu einem amerikanischen "Proll-Mobil" (und im Vergleich zum A3 ist der Caliber das ;) [small](soll also keine generelle Wertung sein)[/small]) greifen, egal ob mit V6 oder nicht.


    Generell wären größere Motoren nur aufgrund eines geringeren Kaufpreises hier nicht zwangsläufig erfolgreicher, als es aktuell der Fall ist.
    Die Leute wollen oftmals garkeine großen Motoren, ihnen reichen die aktuell verfügbaren 4-Zylinder. Nicht alle wollen möglichst viele PS oder mehr als 4 Zylinder, ein Großteil will einfach ein Auto, das fährt.
    Der Caliber mag da eventuell sogar noch leicht außen vor sein, da er durch seine Aufmachung eher Männer ansprechen soll und diese würden wohl eher zu einem größeren Motor greifen, sofern verfügbar.


    Egal wie es tatsächlich sein mag, die Mehrheit der hiesigen Autokäufer dürfte im Hinterkopf immer die Rechnung "großer Motor = hohe Kosten" haben, auch hinsichtlich Unterhalt, Verbrauch, etc.
    Und gegen entsprechende Vorurteile und Traditionen wird man ohne Weiteres nicht ankommen, schon garnicht im Bereich der Kompaktklasse.


    Nur mal ein Beispiel (wenn auch eine Klasse tiefer): der Honda Jazz hat als Einstiegsvariante mittlerweile 79PS. Eingeführt wurde der Motor, weil vielen potentiellen Käufern 86PS (früherer Standardmotor) zuviel waren. Und dabei ging es nur um die Zahl, nicht um ernste Fakten hinsichtlich Fahrleistungen und ähnlichem.


    Autokauf ist eben oft auch Kopfsache...


    Nur zur Info: ich träume nach wie vor von einem V6 in einem Honda (Ausnahme Legend, der wäre mit 4-Zylindern nun wirklich nicht standesgemäß motorisiert) , egal ob Diesel oder Benziner. Zumindest als Diesel stehen die Chancen mittlerweile wohl auch garnicht mehr so schlecht.
    Ergo: ich mag große Motoren und entsprechend souveränes Dahingleiten ebenfalls. ;)

  • Im Allgemeinen kann man ja wohl schon sagen, dass bei konventionellen Werkstoffen ein großer Motor ein höheres Fzg-Gewicht verursacht, was erstmal in Bewegung gebracht werden muss. Somit wird ein großvolumiger Wagen in der Regel im Stadtverkehr auch einen höheren Verbrauch haben. Von daher erübrigt sich ein solcher Vergleich schon von vornherein für die meisten deutschen Autofahrer in Anbetracht der heutigen Kraftstoffpreise.
    Da die Turbotechnik heutzutage endlich ausgereift ist, ist zumindest mir ein Motor mit einer leichten Aufladung, um die Ansaugverluste zu überbrücken, lieber als ein großer Sauger, der oftmals nicht so viel PS hat. Hier wird der Turbo zum Spritsparen eingesetzt und nicht immer, um nur die LEistung zu erhöhen.


    Um mal beim Beispiel Golf zu bleiben: Ein GTI mit 2.0 TFSI Motor geht sowas von klasse, da braucht es imho keinen R32 für die "normalen Ansprüche". Dafür ist sogar schon der GTI zuviel. Für ca. 45 Ps mehr hat man einen kompletten reibunsverursachenden Allradantrieb und zwei Zylinder mehr, die durch den größeren Motor das Gesamtgewicht auch noch erhöhen. Bis auf wenige Freaks, findet ein solches Auto keine Abnehmer. Man siehe das Beispiel Passat W8: Ein klasse Auto, dass einfach zu teuer war und einem den letzten Cent im Unterhalt raubt.


    Allerdings sollte man immer den Kaufpreis und die Wartungskosten im Auge behalten. Dahingehend ist ein 4-Zylinder schonmal besser gestellt als ein 6-Zylinder (2 Zündkerzen weniger, weniger Ölmenge, Zahnriemenwechsel oftmals weniger aufwändig (ok, manche 6er haben 'ne Steuerkette)


    Ich bleibe dabei: in Deutschland ist dafür kein Markt!


    Gruß herold

    Neulich im Baumarkt: "Guten Tag, ich brauche eine Laubsäge." "In der Gartenabteilung..."

  • So habe nach dem ganzen Hype mir den Caliber heute beim Chrysler Händler live angeschaut.


    Mein Urteil, ein echt gelungener Wagen von aussen. Eine Mischung aus PKW und SUV wie ich finde. Zumindest kein langweiliges Golf Design. Aber wie heisst es so schön aussen hui innen pfui.


    Finde das Innendesign gar nicht schlecht, nur wirken die Sitze voll billig und die Amaturen mit billigen Kunstoff überzogen. Da hat man schon so einen bulligen Wagen und fühlt sich als würde man im Smart FourFour sitzen. Die Sitze sind voll unbequem, vor allem für Langstrecken. Das sind die aus meinem 7 Jahre alten Passat besser und bequemer.


    Zumindest scheint er gut bei der Kundschaft angekommen zu sein. Innerhalb von 20 Min wo ich mir das Auto angeschaut habe sind allein 3 Fahrzeuge verkauft worden. Ständig zischte ein Automobilverkäufer ins Hinterstübchen mit der Kundschaft und schloß Verträge ab.


    Werde vorrausichtlich am Montag den 2.0 TDI für ne Spritztour bekommen und mein definitives Gesamtbild für das Fahrzeug abgeben.

  • Hey!



    In der aktuellen Ausgabe der Zeitschrift "Chrom & Flammen" ist aufgrund der Markteinführung von DODGE ein Special drin.


    Unter anderem wird auch was von einer sportlicheren "R/T" - Version geschrieben, die nächstes Jahr dann auf den Markt kommen soll. Habe die Zeitung aber bis jetzt nur kurz durchgeblättert, und den Bericht noch nicht gross gelesen!


    Auf alle Fälle bin ich schon sehr gespannt den Wagen das erste mal live zu sehen, und vielleicht auch mal bei einer Probefahrt zu fahren! ;)


    Bis denn...



    Bye, Markus.

  • Besser als jeder Testbericht in einer Fachzeitung ist wahrscheinlich nur der praktische User-Test :D


    Da ich heute Urlaub habe dachte ich, ich erbarme mich einmal und fahr das Ding mal Probe.



    Daten
    2.0 TDI bzw. CRD
    140 PS / 103KW
    Ich hatte die Top Ausstattung, inkl. Luxury Paket, und sonst noch einigen Extras.


    Aussehen
    BOAH!
    Er sieht super geil aus, wenn er auf seinen 18" Rädern so vor einem steht.
    Von außen wirkt er richtig agil, und trotzdem bestimmt.
    Er ist kein solcher Protz wie ein Cayenne, Q7, oder Konsorten, dennoch steht er stämmig vor einem.


    Interieur
    Im Interieur bietet sich ein ähnliches Bild, was man schon aus den Chryslern kennt. Es ist zwar aufgräumt, aber ein "Ich-Fühl-Mich-Wohl-Und-Daheim"-Gefühl wie es mir z.B. Audi bietet kann der Caliber leider nicht vermitteln. Dennoch wirkt alles befriedigend, lang nicht so billig wie in den Smarts oder im Chrysler Crossfire.
    Einziges Manko: Die beiden Bügel für Blinker und Scheibenwischer sind zu überlagert. Beim Blinker ist jeweils noch das Licht und Standlicht hinterlegt, beim Scheibenwischer gibts noch die Sprühanlage, Intervallfunktion und Heckscheibenwischer. Das sind mir einfach zuviele Tasten und Drehrichtungen.


    Einige Gimmicks überzeugen, wie z.B. die verstellbare Armlehne oder auch der Getränkekühler überzeugen.


    Raumangebot
    Das Raumangebot ist überragend in dieser Preisklasse. Nirgends wo (außer in einem A2 vielleicht) sitzt man so befreit. Wir (mein Bruder und ich, je 1,90) konnten problemlos hintereinander sitzen und beide hatten immernoch spielende Beinfreiheit.
    Der Kofferraum fällt durch die Schräge ein wenig klein aus, vom Raumangebot würde ich ihn dennoch in die VW Passatgröße einstufen; nur mit mehr Beinfreiheit für die Fontpassagiere.
    Generell ist die Sitzposition deutlich höher und vergleichbar mit einer A-Klasse oder einem Audi A2, für Fahrer sowie Fontpassagiere.


    Fahrgeräusche und Handling
    Egal ob bei 80km/h oder bei 180km/h, es ist eine angenehme Reiselimousine. Sie überzeugt beim gemütlichen dahingleiten; kleine Schlaglöcher oder Bodenunebenheiten steckt das Fahrwerk locker weg. Ein sportlicher Fahrstil liegt dem Fahrzeug weniger; weniger in sofern, dass man gerne ein leichtes "schwimmen" wahrnimmt, das jedoch mit Sicherheit durch größere Felgen mit Niederquerschnittsreifen oder etwas höherem Luftdruck nicht mehr wahrzunehmen wäre.
    Der 140PS Diesel steht dem Caliber gut; man hat nie das Gefühl untermotorisiert zu sein, auch wenn er mir in einem Audi A4 bzw. einem Seat Toledo (130 PS TDI) deutlich aggressiver beim Abzug vorkommt, was aber auch mit dem Gewicht zu tun hat.


    Fazit
    Ein erneutes BOAH.
    Das Auto ist ein echter Hingucker, der Auffalleffekt durch die außergewöhnliche Form ist extrem hoch.
    Der Fahrzeuginnenraum könnte etwas liebevoller gestaltet werden, lässt sich jedoch nicht mit dem billigen Smart-Interieur vergleichen. Ansiedeln würde ich das Interieur zwischen Mazda (3) und Toyota (Yaris, Corolla, alter Prius).
    Dass Raumangebot überzeugt in dieser Preisklasse total und ist meiner Meinung nach bei diesem Neuwagenpreis einzigartig.
    Der Diesel macht Spass zum fahren, und schont den Geldbeutel; bei einer Werksangabe von 6,1 Liter und einem 6-Gang-Getriebe sollte dies auch ohne weiteres möglich sein einzuhalten.


    Hier noch einige Bilder:
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    "Irgendwie haben die Leute das mit der Meinungsfreiheit falsch verstanden, man darf eine Meinung haben, man muss nicht. Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal Fresse halten."
    - Dieter Nuhr

  • Hast Du mal ein wenig auf den Verbrauch geachtet? (evtl. Bordcomputer)


    Kamst Du ungefähr an die Werksangaben heran?


    SunnyStar

  • Danke für den klasse Bericht. Die Bilder müsstest du nochmal neu verlinken. Die gehen nicht, außer man tippt sie manuell im Browser ein und ändert den Dateinamen ;)


    Ein Vergleichsbild mit einem Golf/Touran wäre sicherlich interessant gewesen.

  • Hey!


    Fockx: Na dann auch von mir mal vielen Dank für den klasse Bericht! Da bekommt man ja richtig Lust auf mehr! ;) Was Du so geschrieben hast, und dann noch die Bilder, doch! Gefällt mir immer noch sehr gut!
    Bis denn...


    Bye, Markus.

  • Zitat

    Original geschrieben von Fockx
    Einziges Manko: Die beiden Bügel für Blinker und Scheibenwischer sind zu überlagert. Beim Blinker ist jeweils noch das Licht und Standlicht hinterlegt, beim Scheibenwischer gibts noch die Sprühanlage, Intervallfunktion und Heckscheibenwischer. Das sind mir einfach zuviele Tasten und Drehrichtungen.


    Alles eine Gewöhnungsfrage. ;)
    Diese Belegung bin ich aus allen japanischen Autos gewöhnt, die ich je gefahren habe und bis heute hatte ich damit keinerlei Probleme.
    Ernsthaft überladen ist in meinen Augen jedenfalls etwas anderes.


    http://www.worldweb2000.de/telefon-treff/caliber/05.jpg


    Was mir an den Instrumenten extrem negativ aufgefallen ist: die Staffelung der Tachoskala ist viel zu eng und die Meilen-Anzeige völlig überflüssig.
    Das wäre mir persönlich definitiv zu unübersichtlich.


    Ich habe mir mal erlaubt, die Links zu korrigieren. :)


    Alles in allem macht der Caliber einen recht ansehnlichen Eindruck, speziell von außen. Auf jeden Fall erfrischend anders. :top:
    Und 524 Liter Kofferraum sind wirklich beeindruckend. :eek: [small](wobei die sehr großen Radkästen die Nutzbarkeit doch etwas arg beeinträchtigen)[/small]

  • AdministratorDr
    Ups... habs korrigiert. Danke.


    Chevygnon
    Die Tachozahlen lassen sich problemlos ablesen. Aber es wirkt durch dieses Dichte nicht so aufgeräumt wie in VW/Audi Interieurs.
    Was ich viel schlimmer finde sind Beschriftungen á la Peugeot oder Citroen, bei denen nur die ungeraden Zahlen dastehen :D


    Zitat

    Original geschrieben von SunnyStar
    Hast Du mal ein wenig auf den Verbrauch geachtet? (evtl. Bordcomputer)


    Kamst Du ungefähr an die Werksangaben heran?

    Bordcomputer hatte er; er war etwas höher, bin etwa 50km gefahren und hatte einen Wert von 7,3l. ABER: ich bin die ersten 5km auch mit 180km/h über die Autobahn geflitzt und auch danach habe ich ihn nicht geschont, sondern auf freier Fläche überholt.
    Meiner Einschätzung nach sollte dieser Wert problemlos einzuhalten sein, wenn man nicht ständig bleifuß oder nur im Stadtverkehr fährt. Zumal dieser Testwagen als ich ihn abholte gerade einmal 116km hatte... ;)



    Vergleichsbild hab ich nicht dran gedacht, sorry. Wäre aber auch nicht gegangen weil unsere Autos alle weg waren.

    "Irgendwie haben die Leute das mit der Meinungsfreiheit falsch verstanden, man darf eine Meinung haben, man muss nicht. Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal Fresse halten."
    - Dieter Nuhr

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