Was ist eigentlich wenn ich drei Artikel a 15 Euro Warenwert zusammen zurück sende?!?!
Amazon hat mir hier anteilig für jeden Artikel Rücksendekosten abgezogen vom Gutschriftbetrag....
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Was ist eigentlich wenn ich drei Artikel a 15 Euro Warenwert zusammen zurück sende?!?!
Amazon hat mir hier anteilig für jeden Artikel Rücksendekosten abgezogen vom Gutschriftbetrag....
Zitat§ 357 Rechtsfolgen des Widerrufs und der Rückgabe
(2) Der Verbraucher ist bei Ausübung des Widerrufsrechts zur Rücksendung verpflichtet, wenn die Sache durch Paket versandt werden kann. Kosten und Gefahr der Rücksendung trägt bei Widerruf und Rückgabe der Unternehmer. Wenn ein Widerrufsrecht nach § 312d Abs. 1 Satz 1 besteht, dürfen dem Verbraucher die regelmäßigen Kosten der Rücksendung vertraglich auferlegt werden, wenn der Preis der zurückzusendenden Sache einen Betrag von 40 Euro nicht übersteigt oder wenn bei einem höheren Preis der Sache der Verbraucher die Gegenleistung oder eine Teilzahlung zum Zeitpunkt des Widerrufs noch nicht erbracht hat, es sei denn, dass die gelieferte Ware nicht der bestellten entspricht.
Der Warenwert der Rücksendung lag über 40 EUR, also hast du die Rücksendekosten nicht zu tragen.
Das Gesetz verwendet den Singular "Sache".
Dem Wortlaut nach ist für die Frage, ob die Rücksendekosten wirksam dem Verbraucher auferlegt werden konnten also der jeweilige Einzelpreis maßgebend. Eine Addition der Einzelpreise mehrerer zurückzusendender Sachen findet für die Überschreitung der 40€-Grenze nicht statt.
In der Regel sollten bei Bestellung mehrerer Artikel auch mehrere Kaufverträge für die Artikel vorliegen. Für die Frage der Rücksendekosten muss dann jeder widerrufene Kaufvertrag einzeln betrachtet werden.
Warum sollte der Unternehmer bei einer Vielzahl widerrufener Kaufveträge plötzlich die Rücksendekosten übernehmen müssen, wenn er es für jeden einzelenen widerrufenen Vertrag nicht müsste?
Da sich die "Rücksendekostenauferlegungsvereinbarung" von Amazon am gesetzlichen Wortlaut orientiert, ergibt sich auch aus dieser vertraglichen Vereinbarung nichts Gegenteiliges.
ZitatAlles anzeigenOriginal geschrieben von Dauerposter
Das Gesetz verwendet den Singular "Sache".
Dem Wortlaut nach ist für die Frage, ob die Rücksendekosten wirksam dem Verbraucher auferlegt werden konnten also der jeweilige Einzelpreis maßgebend. Eine Addition der Einzelpreise mehrerer zurückzusendender Sachen findet für die Überschreitung der 40€-Grenze nicht statt.
In der Regel sollten bei Bestellung mehrerer Artikel auch mehrere Kaufverträge für die Artikel vorliegen. Für die Frage der Rücksendekosten muss dann jeder widerrufene Kaufvertrag einzeln betrachtet werden.
Warum sollte der Unternehmer bei einer Vielzahl widerrufener Kaufveträge plötzlich die Rücksendekosten übernehmen müssen, wenn er es für jeden einzelenen widerrufenen Vertrag nicht müsste?
Da sich die "Rücksendekostenauferlegungsvereinbarung" von Amazon am gesetzlichen Wortlaut orientiert, ergibt sich auch aus dieser vertraglichen Vereinbarung nichts Gegenteiliges.
Bei einer getätigen Bestellung mit mehreren Artikeln schließe ich meines Erachtens einen(!) Kaufvertrag ab und nicht mehrere.
Der Gesetzestext ist diesbzgl. etwas schwammig. Mir wurde aber immer das Retourenporto erstattet, wenn der Warenwert der Rücksendung über 40€ lag.
Auch die "Trusted Shops Garantee" teilt meine Meinung und spricht von "(...)wonach jede Bestellung über 40 Euro kostenlos zurückgesendet werden kann." (Quelle: *Klick*) und nicht von dem Artikelwert eines Artikels.
ZitatOriginal geschrieben von Metzger80
Bei einer getätigen Bestellung mit mehreren Artikeln schließe ich meines Erachtens einen(!) Kaufvertrag ab und nicht mehrere.
Nein. Pro Sache einen Kaufvertrag.
ZitatAlles anzeigenOriginal geschrieben von Metzger80
Der Gesetzestext ist diesbzgl. etwas schwammig.
Schwammig? Der ist hier mehr als eindeutig, da er vom Preis der zurückzusendenden Sache spricht und nicht vom Gesamtpreis der zurückzusendenden Sachen.
Zitat
Mir wurde aber immer das Retourenporto erstattet, wenn der Warenwert der Rücksendung über 40€ lag.
Amazon hat sehr lange sogar bei Artikeln <40€ die Rücksendekosten getragen.
Zitat
Auch die "Trusted Shops Garantee" teilt meine Meinung und spricht von "(...)wonach jede Bestellung über 40 Euro kostenlos zurückgesendet werden kann." (Quelle: *Klick*) und nicht von dem Artikelwert eines Artikels.
Der Artikel ist wohl eher für den Rechtslaien geschrieben und dementsprechend unpräzise gehalten.
In den "Garantiebedingungen" findet sich jedenfalls nichts, was den TS-Verkäufer dazu verpflichten würde, zusätzlich abweichend von der gesetzlichen Regelung Rückversandkosten tragen zu müssen:
ZitatOriginal geschrieben von Dauerposter
In der Regel sollten bei Bestellung mehrerer Artikel auch mehrere Kaufverträge für die Artikel vorliegen.
Du lieferst doch bestimmt noch eine Begründung für deine These?
Es fehlt in der Regel am erforderlichen Parteiwillen für eine Verbindung der in der Sache getrennten Verträge.
Das ergibt sich regelmäßig schon aus dem Fernabsatzgeschäften zugrundeliegenden Lebenssachverhalt:
Anders als beim Kauf von x Waren im Supermarkt, die durch einen einheitlichen, weil in räumlichen und zeitlichem Ablauf quasi identischen Vorgang gekauft werden prüft der Fernabsatzverkäufer auf Abgabe des Kundenangebots hin zunächst, ob sämtliche Artikel der Bestellung überhaupt verfügbar sind.
Erst im Rahmen der Annahme durch den Fernabsatzverkäufer konkretisiert sich, über welche Artikel der Bestellung letzliche Kaufverträge geschlossen werden und über welche nicht.
Die Annahme liegt regelmäßig erst in der Versendung der Ware. Bei mehreren bestellten Artikeln sind das oftmals unterschiedliche Vorgänge (klassischer Fall der Teillieferung).
Im Fernabsatz fehlt es bei der Bestellung mehrerer Artikel also am einheitlichen Kaufvorgang.
Daneben sprechen einige praktische Erwägungen für die Trennungslösung: Fristläufe z.B. für die Verjährung von Mängelrechten bei Kauf neuer und gebrauchter Sachen, Rückabwicklungserleichterungen bei Mängeln, Vermeidung der Problematik des teilweisen Widerrufs eines Rechtsgeschäfts.
ZitatOriginal geschrieben von Dauerposter
Amazon hat sehr lange sogar bei Artikeln <40€ die Rücksendekosten getragen.
Machen sie heute auch noch! :top:
Mein Senf: die Rückgabe bei Amazon ist einer der umkompliziertesten und risikoärmsten Vorgänge die ich kenne. Inzwischen werfe ich keine Preissuchmaschine mehr an, sondern bestelle ausnahmslos bei Amazon.
...irgendwo habe ich mal eine Statistik in meinem Konto gefunden: 247 Bestellungen seit 2006.
Davon bestimmt 20 Rücksendungen - eine sogar eine Woche vor Ablauf der Garantie mit der Bitte um ggf. Kostenvoranschlag für die Reparatur, da eindeutig schudlhaft mechanisch zerstört, sinngemäße Antwort: Wir bedauern, den Artikel nicht reparieren zu können und können Ihnen leider nur eine Erstattung des Warenwertes anbieten :eek: :eek:
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