Mobilfunkkunden 2. und 3. Klasse auch an Nummer erkennbar? (vgl. Haspa 1199 Konten)

  • Ob man die 1199er-Sache nun für fair hält oder nicht, eines war sie: praktisch. Ich weiss nicht, ob die ganze Sache außerhalb Hamburgs überhaupt bekannt war - ehrlich gesagt bezweifele ich es, da es hier auch lange Zeit auch eher als wohlbehütetes Insider-Wissen behandelt wurde (die 1199-Geschichte geht nämlich IIRC mindestens bis in das Jahr 1998 zurück, wenn es das nicht sogar schon vorher gab).


    Bevor man etwas überweist, hatte man also quasi ein rotes, blinkendes Ausrufezeichen (was natürlich auch nicht mehr als ein Indikator war). Und da die meisten Privatpersonen einem auch nicht einfach so ihre Bankverbindung mitteilen, würde ich das gar nicht mal als so unerträglich hart bezeichnen.


    Anders sähe es da aber schon bei Handy-Nummern aus: die gibt heutzutage (anscheinend) wirklich jeder jedem. Ganz abgesehen davon, würden da ja auch noch etliche praktische Schwierigkeiten auftauchen. Neben den bereits angesprochenen, wurden die 1199er Konten ja immer nur eingerichtet, wenn der Kunde sonst eigentlich kein Konto bekommen hätte. Beim Mobilfunk-Vertrag würde man einer Schufaleiche traditionell gar keinen Vertrag geben, weil eben ein statistisch erhöhtes Risiko besteht. Bei einem Bankkunden mit 1199er-Konto gab es aber keinen Dispo, keine KKs und vielleicht mal eine ec-(Kunden-)Karte ohne Überziehungsmöglichkeit. Das Risiko lässt sich da also sehr viel besser eindämmen.

  • Ich denke schon, dass man erkennen kann welcher HLR zu welchem Anbieter gehört...
    Also bei Vodafone weiss ich zumindest, dass 0172-64; 0174-91; 0162-98; 0173-91 mal zu mobilcom gehört haben bzw gehören. Bei O2 ist es 0176-41(0)... So zumindest mein Wissenstand.

    Ja die Welt ist rund!

  • Gehoerte, moechtest du sagen :) Dank MNP kannst du so maximal feststellen, wo die Nummer mal hergekommen ist. Wo/wie die heute genutzt wird, erschliesst sich daraus nicht mehr.

  • Zitat

    Original geschrieben von harlekyn
    Gehoerte, moechtest du sagen :) Dank MNP kannst du so maximal feststellen, wo die Nummer mal hergekommen ist. Wo/wie die heute genutzt wird, erschliesst sich daraus nicht mehr.


    Ich befürchte, dass es für die Allgemeinheit bei einer herkunftsbasierten Stigmatisierung bleibt:


    Auch wenn Du 2 Millionen im Lotto gewinnst und bei der Hamburger Sparkasse für 1 Million Wertpapiere lagern hast, wirst Du bei Angabe Deiner 1199 Haspa-Kontonummer trotzdem noch als Asozialer angesehen :(


    Und eine zu Vodafone portierte 0176er Rufnummer bleibt in vielen Augen trotzem weiterhin peinlich :(

  • Zitat

    Original geschrieben von Der mit dem Bart
    Bei einem Bankkunden mit 1199er-Konto gab es aber keinen Dispo, keine KKs und vielleicht mal eine ec-(Kunden-)Karte ohne Überziehungsmöglichkeit. Das Risiko lässt sich da also sehr viel besser eindämmen.

    Das man Kunden mit schlechter Schufa keinen Disporahmen und kein Kreditkartenlimit einräumt mag ja okay sein, aber deswegen bräuchte man keinen gesonderten Nummernraum für die Kontonummern.


    BTW: Wie auffällig war die 1199 den da? Also wurden für normale Kunden änlich Anfänge genutzt oder extrem unterschiedliche?

    Nothing left for me to stay, I can't even stop the rain from falling down into my eyes.

  • Zitat

    Original geschrieben von Martyn
    Das man Kunden mit schlechter Schufa keinen Disporahmen und kein Kreditkartenlimit einräumt mag ja okay sein, aber deswegen bräuchte man keinen gesonderten Nummernraum für die Kontonummern.


    Eben. Ein Kontoinhaber ohne Dispo-Rahmen und ohne KKs stellt kein Risiko dar - warum dann noch stigmatisieren?

    LG: V30
    Samsung: Galaxy Tab S2 LTE, A5 (2017);
    Sony: Xperia X Compact;

  • Zitat

    Original geschrieben von Martyn
    BTW: Wie auffällig war die 1199 den da? Also wurden für normale Kunden änlich Anfänge genutzt oder extrem unterschiedliche?


    Die Haspa gestaltet ihre Kontonummern normalerweise nach ihren Filialen...
    Die erste Zahl der Kontonummer ist die Art des Kontos, z.B. die 1 für ein Girokonto und die nächsten 3 stehen für die Filiale, die den Kunden betreut.
    Dann kommt, getrennt nach einem Querbalken die eigentliche, 6-stellige Kontonummer.


    Ich gehe davon aus, daß das fast jeder HASPA-Kunde weiß.
    Ganz bestimmt weiß es aber jeder in Hamburg und Umgebung, der ewtas mit Buchhaltung zu tun hat. Die 1199 sticht mit absoluter Sicherheit ins Auge.
    Dia Hamburger Sparkasse ist nämlich eine nicht ganz kleine Bank, und hat mit dem Sparkassenverbund tatsächlich nicht mehr viel zu tun.

  • Zitat

    Original geschrieben von bibsurfer
    Ganz bestimmt weiß es aber jeder in Hamburg und Umgebung, der ewtas mit Buchhaltung zu tun hat. Die 1199 sticht mit absoluter Sicherheit ins Auge.
    Dia Hamburger Sparkasse ist nämlich eine nicht ganz kleine Bank, und hat mit dem Sparkassenverbund tatsächlich nicht mehr viel zu tun.


    Sehe ich ehrlich gesagt auch so. Wenn man Hamburg nicht näher kennt, kann man das eigentlich auch kaum wissen, aber die Haspa hat hier teilweise eine sehr marktdominante Stellung (und das trotz einigem an Konkurrenz und der Tatsache, dass sie nicht die Günstigsten sind).


    Wenn man sich also ein wenig mit der Branche beschäftigt, fällt das wirklich schon auf. Wie ich ja schon schrieb, ist das auch keine neue Geschichte: seit (mindestens) 1998 gibt es das schon, nur war die Bedeutung halt vielen nicht klar - und eigentlich hat es auch keinen wirklich gestört.


    Letztendlich sah es nämlich so aus, dass der Kunde, der bei einer anderen Bank wohl gar kein Girokonto bekommen hätte (und versuchen kann er es ja nach wie vor), nun doch eines bekommen hat - wenn auch nicht so wie gewünscht. Darin liegt für diese (ursprünglich von der Haspa ins Auge gefasste) Gruppe auch der Hauptvorteil: da geht es weniger um Goldene KKs und Tagesgeld-Konten, sondern oftmals wirklich darum, ein Konto als Leistungsempfänger bei staatlichen Stellen angeben zu können. Zweiter Hintergrund waren wohl der Lastschrifteinzug von Wohnungsmieten, da es heutzutage nunmal nicht unüblich ist, dass das so gehandhabt wird und dem Kontoinhaber dann doch ein Stückchen mehr Normalität
    ermöglicht.


    Zitat

    Original geschrieben von saintsimon
    Eben. Ein Kontoinhaber ohne Dispo-Rahmen und ohne KKs stellt kein Risiko dar - warum dann noch stigmatisieren?


    Da ich nicht direkt aus der Branche komme, kann ich über die Beweggründe der Haspa nur spekulieren. Aber so wie ich es damals verstanden habe, war das eher ein Versuch ein Mittelding zwischen "Kein Konto" und "Ausreichende Bonität für ein reguläres Girokonto" zu finden. Also quasi eine Art "win, win"-Situation zu schaffen.


    Den einzigen Nutzen, den ich als Privatperson darin sehen kann, ist wirklich die von mir angesprochene "Warnfunktion", da man eine Kontonummer normalerweise ja erst dann zur Hand nimmt, wenn man auch Geld überweisen möchte. Auf der anderen Seite ist das eigentlich auch kein Argument: in den letzten 8 Jahren sind mir nicht wirklich unglaublich viele 1199er Kontoverbindungen aufgefallen und es ist auch nie dazu gekommen, dass ich von der Überweisung danach Abstand genommen habe. Dazu kommt ja auch, dass es regelmäßig bei der Überweisung um die Erfüllung einer Verbindlichkeit geht (Stichwort: Rechnung zahlen). Für mich wichtig ist dabei also nur, dass ich meiner Zahlungsverpflichtung Genüge tue, wobei es wenig bis gar keinen Unterschied macht, ob der Zahlungsempfänger bei der Timbuktu Bank oder bei der Fürst Fugger sein Konto hat.

  • Zitat

    Original geschrieben von Deppentel

    Und eine zu Vodafone portierte 0176er Rufnummer bleibt in vielen Augen trotzem weiterhin peinlich :(


    Naja, sicher macht eine 0172 oder 0171 Vorwahl etwas mehr her, allerdings sei dir sicher das dies nur Leuten auffällt wie uns, die sich sehr mit dem Thema Mobilfunk und Co. beschäftigen.


    Ich würde mal sagen das gut 90% der Leute die ich kenne, dass kein wenig auffallen/interessieren würde, weil es für sie einfach eine Nummer ist.

  • BTW: Weil wir hier gerade schon bei Bankkonten sind. Gibt es irgendwelche rationalen Gründe wo die Postbank beantragte Konten führt?

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