Glühbirnenverbot in Australien

  • Mal noch eine Sache, die bei der ganzen Energiesparlampen-Hype nicht berücksichtigt wird:


    Privathaushalte werden nicht durch den Energieversorgen nach ihrem Leistungsfaktor (Verhältnis von Wirk- zu Blindleistung) zur Kasse gebeten, Industriebetriebe aber schon.


    Energiesparlampen (und andere induktive Verbraucher wie Schaltnetzteile ohne PFC und Elektromotoren, Trafos etc) haben einen Leistungsfaktor, der kleiner ist als 1, das heisst, der Energieversorger muss mehr Strom im Leitungsnetz zwischen Generator und Haushalt hin- und herpendeln lassen, als eigentlich gebraucht wird.


    Werden also in Zukunft mehr und mehr Privathaushalte immer schlechtere Leistungsfaktoren durch Energiesparlampen erzeugen, könnten die Versorger auf die Idee kommen, auch Privathaushalte durchzumessen und je nach mittlerem Leistungsfaktor zu tarifieren. Bisher war das relativ egal, da Privathaushalte selten große induktive Verbraucher betreiben. Es waren reine ohmsche Lasten (Heizgeräte, Nachtspeicher, Durchlauferhitzer, Elektroherde) die Hauptstromverbraucher.


    Jetzt könnte man mutmaßen, was ein massiver Anstieg an Energiesparlampen alles in den Köpfen der Manager bewirken könnte, die sich nun über den Zurückgang der verkauften Energiemenge ärgern, verbunden mit einem Anstieg an Leitungsbelastung (die sie von Privathaushalten nicht bezahlt bekommen).


    Man erinnere sich an Analogien mit dem Diesel- und LPG-Preis. Sobald die Leute sich auf eine Technik stürzen, wird sie automatisch teurer, wenn eine gewisse zeitliche oder gesetzliche Bindung dazu vorherrscht.

  • Zitat

    Original geschrieben von fahrsfahrwerkaus
    Privathaushalte werden nicht durch den Energieversorgen nach ihrem Leistungsfaktor (Verhältnis von Wirk- zu Blindleistung) zur Kasse gebeten, Industriebetriebe aber schon.


    Energiesparlampen (und andere induktive Verbraucher wie Schaltnetzteile ohne PFC und Elektromotoren, Trafos etc) haben einen Leistungsfaktor, der kleiner ist als 1, das heisst, der Energieversorger muss mehr Strom im Leitungsnetz zwischen Generator und Haushalt hin- und herpendeln lassen, als eigentlich gebraucht wird.


    Das dürfte sich aber eher positiv auswirken, da die kapazitive Last von Leuchtstoffröhren und Energiesparlampen die induktive Last von unzähligen Transformatoren im Standby kompensiert.

  • Wie kommst Du auf kapazitive Last bei Leuchtstoffröhren? Da ist doch im Betrieb bloß noch eine Drossel (also Spule auf Eisenkern) und die Röhre selber in Betrieb. Woher kann dann die Phasenverschiebung nach "früh" kommen?

  • Zitat

    Original geschrieben von fahrsfahrwerkaus
    Wie kommst Du auf kapazitive Last bei Leuchtstoffröhren?


    Weil es ziemlich logisch ist, daß ein Kondensator, und nicht viel anderes ist eine Leuchstoffröhre, eine kapazitive Last ist und weil mir der Energieversorger gesagt hat, ich hätte besser keine elektronischen Vorschaltgeräte bestellt, weil dann meine Leuchtstoffröhren meine Elektromotoren kompensiert hätten.

  • Wir haben eine ESL eines Markenherstellers im Einsatz, die schon älter als 15 Jahre ist. Dennoch halte ich nichts von einem gesetzlichen Verbot. Man stelle sich einen Kronleuchter mit ESL vor... Das Licht der ESL kommt an den Rotanteil von Glühbirnen einfach nicht ran. Das Stromsparargument muss ganzheitlich betrachtet werden und nicht nur an der Glühbirne gemessen werden. Was nützt mir eine ESL wenn vor der Türe die Straßenbeleuchtung die Nacht zum Tag werden lässt!

  • Zitat

    Original geschrieben von senderlisteffm
    Weil es ziemlich logisch ist, daß ein Kondensator, und nicht viel anderes ist eine Leuchstoffröhre, eine kapazitive Last ist und weil mir der Energieversorger gesagt hat, ich hätte besser keine elektronischen Vorschaltgeräte bestellt, weil dann meine Leuchtstoffröhren meine Elektromotoren kompensiert hätten.



    Auf Wikipedia finde ich aber nur induktive Erklärungen. Man kann wohl innerhalb der Leuchtstoffröhre eine Kompensation durch einen zusätzlich eingebauten Kondensator erreichen, aber eine einfache Leuchtstoffröhre ohne Duoschaltung ist erstmal induktiv.


    Mit Duoschaltung ist die normale Leuchte induktiv, und zusammen mit einer zweiten und Kondensator wird diese kapazitiv.


    Es gibt wohl auch Leuchstofflampen mit Kondensator statt Drossel, die sind dann natürlich kapazititv, aber die Mehrzahl der Leuchtstofflampen hat noch die klassischen Drosseln drin.


    Hier bei Wikipedia zur Duoschaltung

  • Es gibt nicht nur technische Probleme, bis jetzt hab ich vom Spektrum her noch keine Energiesparlampe gefunden die wirklich an ne Glühbirne rankommt.


    Da ist irgendwie schon zu befürchten das die Leute dann in den Wintermomanten, wo die Leute tagsüber in der Arbeit sind und nach Feierabend kaum mehr Sonnenlicht sehen und dann daheim nur noch Energiesparlampen, reihenweise depressiv werden.

  • Die Angst sollte man eher bei Glühlampen haben. Gerade daß gelblich-rötliche Licht ist für die Gesundheit eher abträglich.
    Daß Weißere Spektrum von Energiesparlampen ist da viel besser, weil dem Tageslicht ähnlicher.


    Die Sache mit der Lichtfarbe ist einzig und allein Einbildung. Der Unterschied ist minimal, und höchstens bei Billiglampen überhaupt zu bemerken. Auch daß Energiesparlampen flackern würden, ist nicht so, dafür ist ja extra die Vorschaltelektronik da, um das Problem zu beseitigen.


    Es ist einzig und Allein eine Frage des Wollens, und der Gewöhnung.


    Ich habe meine Hausbeleuchtung schon vor längerer zeit komplett auf Energiesparlampen zum Teil auch LED.Lampen umgestellt, und bin weder Depressiv noch sonstwas geworden. Im Gegenteil, Durch die Energeieinsparung kann ich mir Lichtstärken erlauben, die mit Glühbirnen, jeden Stromzähler sprengen würden. Also ist hier eher das Gegenteil der Fall. Richtig eingesetzt, können Energiesparlampen die Wohnbeleuchtung eher verbessern.

    **** Commodore 64 Basic V2 ****
    64K RAM System 38911 Basic Bytes Free
    READY.

  • Zitat

    Original geschrieben von Martyn
    Da ist irgendwie schon zu befürchten das die Leute dann in den Wintermomanten, wo die Leute tagsüber in der Arbeit sind und nach Feierabend kaum mehr Sonnenlicht sehen und dann daheim nur noch Energiesparlampen, reihenweise depressiv werden.


    Ich glaube eher, dass die Kerze oder die Öllampe ein Revival erleben werden. Das Licht der Sparlampen ist einfach scheiße, das ist nunmal so und lässt sich auch nicht vollends kaschieren. Billiger ist die Öllampe allemal, und Heizkosten spart sie auch noch.

  • LED finde ich vom Konzept her schon intressant, vorallem für Räume wie WC, Bad, Abstellraum, Technikraum, Speicheranteil unc als Nachttischlampe. Echte Energiesparlamen sind hier wegen der verminderten Lebensdauer aufgrund kurzer Einschaltzeiten nicht so optimal. Und bei diesen Anwendungsgebieten ist die Behaglichkeit dann auch nicht so relevant.


    Aber Räumen wo man sich länger aufhält geht imho einfach nichts über die gute, alte (wenn auch ineffiziente) Glühlampe ... oder wie ocb schon geschrieben hat gleich ne Kerze oder Öllampe.


    Wobei dann die EU Bürokraten wohl wieder Feinstaubemissionen befürchten werden.

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