Mal noch eine Sache, die bei der ganzen Energiesparlampen-Hype nicht berücksichtigt wird:
Privathaushalte werden nicht durch den Energieversorgen nach ihrem Leistungsfaktor (Verhältnis von Wirk- zu Blindleistung) zur Kasse gebeten, Industriebetriebe aber schon.
Energiesparlampen (und andere induktive Verbraucher wie Schaltnetzteile ohne PFC und Elektromotoren, Trafos etc) haben einen Leistungsfaktor, der kleiner ist als 1, das heisst, der Energieversorger muss mehr Strom im Leitungsnetz zwischen Generator und Haushalt hin- und herpendeln lassen, als eigentlich gebraucht wird.
Werden also in Zukunft mehr und mehr Privathaushalte immer schlechtere Leistungsfaktoren durch Energiesparlampen erzeugen, könnten die Versorger auf die Idee kommen, auch Privathaushalte durchzumessen und je nach mittlerem Leistungsfaktor zu tarifieren. Bisher war das relativ egal, da Privathaushalte selten große induktive Verbraucher betreiben. Es waren reine ohmsche Lasten (Heizgeräte, Nachtspeicher, Durchlauferhitzer, Elektroherde) die Hauptstromverbraucher.
Jetzt könnte man mutmaßen, was ein massiver Anstieg an Energiesparlampen alles in den Köpfen der Manager bewirken könnte, die sich nun über den Zurückgang der verkauften Energiemenge ärgern, verbunden mit einem Anstieg an Leitungsbelastung (die sie von Privathaushalten nicht bezahlt bekommen).
Man erinnere sich an Analogien mit dem Diesel- und LPG-Preis. Sobald die Leute sich auf eine Technik stürzen, wird sie automatisch teurer, wenn eine gewisse zeitliche oder gesetzliche Bindung dazu vorherrscht.