Hohe Datenpreise rechtens?

  • Holla!



    Der Titel ist ein wenig arg reißerisch, zugegeben ;)


    Was mich aber interessiert:


    Eine Flasche (normalen, also billigen) Sekt in einer Bar für 100,- Euro zu verkaufen, ist nicht erlaubt, weil es gegen die guten Sitten verstößt, oder so.


    Dieses Beispiel auf die Datenpreise im Mobilfunk übertragen: Könnte man nicht gegen die Mobilfunkbetreiber klagen und mit dieser These argumentieren?


    Nicht dass ich das jetzt unbedingt vorhabe :p aber interessieren würde mich eure Meinung schon :cool:



    Greets Mo

  • Re: Hohe Datenpreise rechtens?


    Zitat

    Original geschrieben von KillingZoe
    Eine Flasche (normalen, also billigen) Sekt in einer Bar für 100,- Euro zu verkaufen, ist nicht erlaubt, weil es gegen die guten Sitten verstößt, oder so.


    Warum sollte das verboten sein ?

  • Ich denke, hier ist wohl auf Wucherei angespielt, und die steht tatsächlich unter Strafe.
    Wobei ich´s aber nicht nachvollziehen kann, weil ja keins der Kriterien für Wucher erfüllt wird. Wenn´s jemandem zu teuer ist, dann muss er´s halt lassen.


    Semmal

  • Also ich hab gegenüber Vodafone bereits mit Wucher argumentiert.


    Nach Umzug kein DSL und keine UMTS Fähige Simkarte. Beim wiederholten Versuchen via Handy am Notebook zu surfen habe ich so innerhalb mehrerer Wochen (bis eben die Rechnung kam) 50 MB versurft und dafür über 300-€ auf der Rechnung.


    Wie soll man da auch anders als mit Wucher argumentieren?


    Erster Ansatz war aber natürlich anders hab mehrere Schreiben aufgesetzt in welchem ich damit argumentiert habe das Vodafone immer dafür Werbung macht wie toll und günstig ihre Datentarife sind und das ich es mal ausprobieren wollte. Erst als das nicht geholfen hat (und viele Telefonate mit der Hotline) bin ich dann die Wucherschiene gefahren.


    (Hab das Geld auch zurück bekommen - allerdings nur mündliche Bestätigung und Geldeingang, schriftliche Erklärung weshalb gab es nicht)

    Dieser Eintrag wurde 624 mal editiert, zum letzten mal um 11:24 Uhr

  • Aus der Reihe SCNR


    Zitat

    Original geschrieben von KillingZoe
    ...
    Eine Flasche (normalen, also billigen) Sekt in einer Bar für 100,- Euro zu verkaufen, ist nicht erlaubt, weil es gegen die guten Sitten verstößt, oder so.
    ...

    Ähm... Du gehst offensichtlich in die falschen Bars, sonst wüsstest Du, dass Mann durchaus für ne Flasche Sekt auch locker nen Hunni hinlegen kann. Und nicht mal solche Bars selbst verstoßen gegen die guten Sitten, sonst würden sie ja keine Lizenz zum Öffnen bekommen haben....


    :D ;) :D :D

  • Oh... ich finde es auch Wucher...


    - dass ein überbackenes Käsebrötchen aufm Weihnachtsmarkt 4 Euro kostet
    - dass ich an der Tankstelle für 2 Klopapierrollen knapp 3 Euro zahlen muss
    - dass ich mit der Lufthansa das 10fache bezahle als bei GermanWings

    MfG ·······S·y·n·T·o·m··
    [BITTE KEINE WERBUNG EINWERFEN!]

  • § 138 BGB
    (1) Ein Rechtsgeschäft, das gegen die guten Sitten verstößt, ist nichtig.
    (2) Nichtig ist insbesondere ein Rechtsgeschäft, durch das jemand unter Ausbeutung der Zwangslage, der Unerfahrenheit, des Mangels an Urteilsvermögen oder der erheblichen Willensschwäche eines anderen sich oder einem Dritten für eine Leistung Vermögensvorteile versprechen oder gewähren lässt, die in einem auffälligen Missverhältnis zu der Leistung stehen.


    Wie passt das jetzt zu den hohen Datenpreisen? Genau gar nicht.
    Niemand wird gezwungen derartige Dienste zu nutzen, die Kosten sind auch vor Vertragsabschluss immer klar.


    Nur weil ein "Gut" teuer (oder auch als überteuert) empfunden wird ist das noch lange kein Wucher o.ä.. Sonst könnte man ja auch zu Rolex gehen und sagen, hey eure Uhren sind völlig überteuert ich will sie für nen Hunni...

  • ich hab mir da diesen netten Teilsatz rausgepickt:


    "sich oder einem Dritten für eine Leistung Vermögensvorteile versprechen oder gewähren lässt, die in einem auffälligen Missverhältnis zu der Leistung stehen."

    Dieser Eintrag wurde 624 mal editiert, zum letzten mal um 11:24 Uhr

  • Ja und? Bei §§ hilft es nicht wenn nur eine Teilbedingung vermeintlich erfüllt ist.
    Ob die Preise jetzt in einem Missverhältnis zur Leistung stehen, darüber kann man streiten. Solange aber nicht auch die erste Bedingung "Ausnutzung einer Zwangslage" etc. nicht erfüllt ist hilft das alles nichts.


    Solange ich mein Produkt am Markt anbiete und dabei klare Preisangaben mache etc. pp. und die Kunden nicht irgendwie "zwinge" mit mir einen Deal zu machen, kann ich den Preis nehmen den ich für angemessen halte. Solange der Kunde freiwillig zahlt ist das allein sein Problem.


    Wer meint ein I-Phone haben zu wollen zahlt 1.000 €, dass ist das Gerät nie und nimmer wert, weil es aber so stark nachgefragt wird können derartige Preise eben genommen werden auch ohne dass es gleich Wucher ist. Anders sähe es aus, wenn der Versorger die Wassergenbühren um 200% erhöht, da sind die Leute ja drauf angewiesen um die Grundversorgung aufrecht zu halten. Und auf mobiles surfen und die Nutzung der Datenpaket ist ja kein Mensch wirklich angewiesen oder?

  • Zitat

    Original geschrieben von polli
    Also ich hab gegenüber Vodafone bereits mit Wucher argumentiert.


    Nach Umzug kein DSL und keine UMTS Fähige Simkarte. Beim wiederholten Versuchen via Handy am Notebook zu surfen habe ich so innerhalb mehrerer Wochen (bis eben die Rechnung kam) 50 MB versurft und dafür über 300-€ auf der Rechnung.

    Genau für diesen Fall hat z.B. E-Plus den Internet by Call Tarif auf maximal 75€ gedeckelt. Egal wie viel man surft es wird nicht teurer als 75€.


    Hoffe die anderen Netzbetreiber bringen auch mal so eine Kostengrenze.

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