FTD: E-Plus bricht mit seinem Geschäftsmodell

  • Zitat

    Original geschrieben von Marko
    Muss das so sein? Zum einen dürfte das Verbuddeln von Leitungen kreuz und quer durch die Republik teurer sein, als einzelne Basisstationen in kilometergroße Zellen zu stellen. Und zum anderen werden Kabel regelmäßig erneuert. Von den Steuergeldern wurden früher Kabel verbuddelt, aber das ist schon lange her. Man sollte aufhören, ewig zu glauben, dass das noch großartige Folgen für den heutigen Zustand hat. Natürlich ist aus Sicht der Mobilfunker das Festnetz billiger (vor allem wenn es um die Festsetzung der ICs geht); umgekehrt aber genauso. Die Wahrheit liegt in der Mitte.


    Mobilfunk müsste billiger als Festnetz sein. Erkennbar u.a. daran, dass man in Entwicklungsländern eher Mobilfunknetze aufbaut als Erdleitungen von Haus zu Haus und Dorf zu Dorf zu graben.


    Es ist richtig das es teurer ist Kabel zu verbuddeln, anstatt Einfach einen
    Funkmast mitten auf den Acker zu stellen.
    Aber:
    Ein Funkmast braucht Strom! Strom kommt meist aus Kabeln...


    Außerdem wurde / wird viel Glasfaser gezogen. Auch gibt es sehr viele
    Leer Rohre, in die man ein Kabel bloß einziehen muss.
    Ich schätze mal, das teuerste an einem Mobilfunknetz dürfte die
    Energie sein, die zu dessen Betrieb notwendig ist.
    Und dazu zählen auch die Kosten für das verbuddeln eines Erdkabels
    zum Mobilfunkmast auf dem Acker.


    MfG
    Surfkiller20

    Die globale Erwaermung verursacht stark statistisch variierende thermale Kontraktionen, welche wiederum temperaturinduzierte Bewegungen hervorruft, deren Reibungskoeffizienten zu Adhaesion am Plastikteilen fuehren kann...

  • Eben, ein Funkmast -> ein Kabel; tausende Wohnungen/Häuser -> tausende Kabel. Strom benötigt nicht nur eine Basisstation, auch das Festnetz kommt nicht ohne Strom aus.


    Mich regt hier auf, wie immer das Festnetz gegenüber den Mobilfunkern benachteiligt wird. Es hat schon fast protektionistische Züge, um den Mobilfunkern ihre 20-40 % Umsatzrendite zu erhalten. Gut, die Umsätze knicken nun ein, der Markt ist eben gesättigt. Heißt das aber sofort, dass die Mobilfunker der Pleite nahe sind? Sie bekommen halt nun eine halbe Milliarde weniger, oh wie schlimm! Der Einzelhandel lebt von Renditen unter 10 %! Und die Aldi-Brüder sind die reichsten im Land.


    Diese Unternehmen legen unbrauchbare überzogene Zahlen vor, wie die BNetzAg einräumen durfte (letztes mal gab es angeblich zum ersten Mal einen Anbieter, der verwertbare Zahlen lieferte), um horrende ICs zu rechtfertigen. Die BNetzAg darf dann angemessene Werte festsetzen, wie eigentlich, Pi mal Daumen? Sie jammern, dass ihnen Milliarden durch die Lappen gehen, wenn die ICs um ein paar Cent gesenkt werden. Aber dass sie immernoch das 13-fache (!) des Festnetzes bekommen (0,6 CT zu 8 CT), geht unter. Ist der Betrieb 13 mal so teuer? Wer´s glaubt.


    Statt dessen heißt es immer lapidar, ein Mobilfunknetz sei eben teurer als das Festnetz. Ob die Aussage stimmt oder nicht, interesiert offenbar keinen. Dass sich auf der grünen Wiese (Entwicklungsländer) im Regelfall die wirtschaftlichste Technologie durchsetzt, spricht jedenfalls für einen deutlichen Vorteil der Mobilfunknetze.


    Unternehmen lügen, dass sich die Balken biegen, Hauptsache der Gewinn wird gesichert (oder bricht weniger stark ein). Das ist legitim, sie sind nicht die Wohlfahrt und wollen Gewinn erwirtschaften. Aber man sollte sich davon verabschieden, den beteiligten Personenkreisen alles zu glauben, was sie von sich geben. Vor allem wenn es klar und ausschließlich in deren Interesse liegt.


    Wenn man also von armen notleidenden Unternehmen im Mobilfunk spricht (zwei Quartale in Folge einknickende Umsätze usw.), könnte ich ausflippen. Das ist imho eine Mischung aus Heuchelei und Spinnerei. Da gibt es nur wirklich kritischere Unternehmen und Bereiche.

  • Zitat

    Original geschrieben von Marko
    Diese Unetrnehmen legen unbrauchbare überzogene Zahlen vor, um horrende ICs zu rechtfertigen! Die BNetzAg darf dann angemessene Werte festsetzen, wie eigentlich, Pi mal Daumen? Sie jammern, dass ihnen Milliarden durch die Lappen gehen, wenn die ICs um ein paar Cent gesenkt werden. Aber dass sie immernoch das 13-fache (!) des Festnetzes bekommen (0,6 CT zu 8 CT), geht unter. Ist der Betrieb 13 mal so teuer? Wer´s glaubt.


    Was du jetzt vergessen hast:


    auf der einen Seite fluchen die NB´s über die Absenkung der IC Gebühren,
    auf der anderen Seite wird es positiv gesehen, da ja dadurch auch weniger
    Geld an die Konkurrenz gezahlt werden muss.


    Unternehmerische Sicht der Dinge halt.


    MfG
    Surfkiller20

    Die globale Erwaermung verursacht stark statistisch variierende thermale Kontraktionen, welche wiederum temperaturinduzierte Bewegungen hervorruft, deren Reibungskoeffizienten zu Adhaesion am Plastikteilen fuehren kann...

  • Und richtig krank wird es, wenn sie einerseite die überzogenen ICs anprangern, aber anderseits eine Erhöhung fordern. Dreist wird es, wenn sie 19 CT fordern, eine Verdoppelung des bestehenden Wertes.


    Die Mobilfunker leben seit 15 Jahren auf Kosten des Festnetzes. Und das kann auch nicht richtig sein!


    Sie haben sich die Netze zu Beginn subventionieren lassen, mangels eigener Kunden sollten die Anrufenden die Kosten damals mittragen. Das war am Anfang auch sinnvoll. Man sieht daran aber, dass nicht nur die Telekom Leichen im Keller hat, auch die Mobilfunker erhielten und erhalten Gedschenke. Sie streichen die Kohle nach 15 Jahren sogar noch immer ein (die Telekom darf neue Leitungen aber längst selber bezahlen), die Netze sind aber schon lange aufgebaut! Sie können ihren eigenen Kunden mit der weiterhin üppig fließenden Kohle Festnetzflats nachschmeißen und reihenweise Kunden aus dem Festnetz abziehen. Außerdem können sie großzügige Geschenke an Händler und Neukunden verteilen. Unsere BNetzAg segnet das Treiben auch noch ab.


    Dann sollen sie jetzt aber bitte nicht herumheulen, dass sie ihre Zahlen aktuell dennoch nicht so richtig hinbekommen. Wer bei soviel staatlich verordnetem Wattepolster schlechte Zahlen abliefert, ist womöglich schlicht selbst Schuld.


    Am Ende ist das Festnetz am Ende, weil alle zum günstigen Mobilfunk gegangen sind, und die Mobilfunker am Ende, weil sie sich über horrende Subventionszahlungen und Händlerprovisionen (350 EUR für einen Base 2, der monatlich nur 20 EUR einbringt, sagt wohl alles über die finanzielle Ausgestaltung...) gnadenlos verzettelt haben. Die Medien sollten mal darüber berichten, wie viel Geld für einen Vertrag verschenkt wird - Geld, das zu einem Drittel aus Einnahmen Dritter stammt, die nicht Vertragspartner des Unternehmens sind, sondern nur Anrufer. Das ist irrwitzig!


    Die schlechten Zahlen stammen nicht aus sinkenden Umsätzen allein, sondern sind Ausruck einer Mißwirtschaft. Der Mobilfunk ist ein Sumpf wie jeder andere.

  • Genauso wollen die Anbieter in dem gesättigten Markt
    durch das Einführen neuer Dienste neue Kunden gewinnen,
    bzw. sollen die Bestandskunden mehr Umsatz generieren.


    Und auch hier fängt man an, die Kunden kräftig zu melken.
    Es kann nicht sein, das ich Internettarife mit "endlos Traffic" zum
    Pauschalbetrag bekomme, aber bei den Mobilfunkern
    24ct für ein einziges Megabyte bezahlen soll.
    Und dies wohlgemerkt nur bei den Discount Angeboten.
    Wer einen "normalen Laufzeitvertrag" sein eigen nennt, wird
    mit Teilweise Preisen von 19€!! und mehr für ein Megabyte
    zur Kasse gebeten! Das auf Gigabyte Preise mal umgerechnet,
    kann sowas schon den Wirtschaftlichen Ruin für eine
    Privatperson bedeuten!


    Wogegen im Internet (indirekt ist das ja Festnetz) ich für 1 Gigabyte Daten
    (also die 1000 fache Menge) im Mittel 20ct zahlen muss. Sofern
    das Traffic nicht frei ist.

    Die globale Erwaermung verursacht stark statistisch variierende thermale Kontraktionen, welche wiederum temperaturinduzierte Bewegungen hervorruft, deren Reibungskoeffizienten zu Adhaesion am Plastikteilen fuehren kann...

  • Ich glaube, so dramtisch sollte man das garnicht sehen. Zumal man sich mal fragen könnte, woran verdienen die NB am meisten und am einfachsten. Z.B. die SMS mit einem 13% Anteil und sehr hohen Gewinnen ist immer ein guter Bringer. Denn heutzutage kommt ja eine SMS immer sofort an. Eine e-mail muss abgerufen werden bzw. benötigt man dazu einen Datendienst für €. Andererseits geht einiges immer unter bzw. wird weniger und einiges (neues) wird kommen. So ist MMS nur bedingt gut, z.B. anstatt lange SMS bzw. Bilder. Habe selbst MMS fast nie benutzt. Daten nutze ich jetzt regelmässig. Wird also nicht nur mir so gehen. Und andererseits stimme ich meinem Vorredner zu, € 25,- für eine UMTS flat ist subjektiv teuer. Aber bundesweit einsetzbar? Dann wieder nicht.


    Auf mittlere Sicht hin, würde ich sagen, dass die Summe des Verdienens der NB nicht grossartig sinken wird. Denn das Handy wird zunehmend mit den fallenden Preisen in der Sprache das Kommunikationsmittel #1. Wer heute noch eine Festnetznr. vom rosa-riesen für ca. € 15,- kauft, wobei er diese Kosten sich komplett sparen könnte, na denn. Festnetznummer für weniger bzw. für € 0,- spart auch.
    Man sollte auch nicht ausser acht lassen, dass nur eine beschränkte Statistik der NB auf Mobilfunk nicht relevant ist. Denn es wird ja schon seit langer Zeit alles vermischt. So bekommt man zumindest bei den meisten NB auch mehr Leistung (DSL, Flats etc).


    Und ausserdem weisse ich noch darauf hin, wer es vergessen hat: vor einigen Jahren, ja so lange ist es nun nicht her, gab es DM - Preise von fast Dm 2,- für ein Telefonat. Also die Netze und Gewinne sind nicht nur an den Vorjahren zu messen. Abgeschrieben ist so einiges. Ausserdem wird der Einkauf und Betrieb von neuen z.B. Stromspargeräten auch zu bedenken sein. Neue Geräte evtl. billiger und der Strom ist auch billiger geworden.

  • Dirks sagt nichts anderes als das, was der Bauindustrie ab 1995 bevorstand... ein tiefes tiefes dunkles dunkles Tal. Nur hat die Mobilfunkgemeinde das Glück mehr oder weniger virtuell zu agieren, so dass man Untermieter und Mitnutzer jeder Coleur akquirieren kann/muss. Ich denke mal, SMS und Sprachtelefonie sind nunmehr ein alter Hut, so dass allein wegen des durch die Marktsättigung langsam in die Binsen gehenden Preises wirklich absehbar kein Blumentopf mehr zu gewinnen ist. Also MUSS man nach vorn oder jetzt noch schnell den Laden verkaufen.


    Offenbar hat KPN sich aber gegen des Verkaufen entschieden und versucht mit einer Nachnutzer- und Kooperationsstrategie den anderen zuvor zu kommen. Ich hoffe Dirks hat schon ein paar Partner in der Pfanne, denn wenn ihm ein zweiter Schlag analog der Discounterwelle gelänge, könnte zumindest erreicht werden, dass sich der Markt auf drei Anbieter zusammenzieht. Schließlich haben die Münchner mit eigenen richtigen Discountern gewartet und gewartet und begrüßen nun bei fonic quasi jeden einzelnen Kunden mit Handschlag und Pressemitteilung. Dieses Segment scheint für O2 also mausetot zu sein, denn wer bei Lidl als Schiene Monate für 100000 Kunden braucht ist tot...


    Dieses Zitat hätte von mir sein können: "Damit droht den Mobilfunkern der Abstieg zu bloßen Betreibern eines Datenkanals - ohne hinreichende Beteiligung an den zukünftigen Inhalten." Wenn die nicht die Kurve bekommen und Provisionsmodelle entwickeln, sind sie absehbar nämlich wirklich nur noch Kanalbereitsteller wie die Wasserversorger, nur mit dem Unterschied kaputter Preise und links, recht, oben und unten wildernder alternativer Infrastrukturen. Für den Kunden kann dies eigentlich nur gut sein.


    Ich bin mal ganz verspannt, wie es im deutschen Mobilfunk weiter geht...

    ---


  • Du glaubst doch nicht etwa, dass sich eine Firma wie Telefonica oder VF die "Butter vom Brot" nehmen lässt - schon gar nicht, wenn das Brot dazu noch mit "holländischem Käse" belegt ist... ;)


    PS: wenn man bedenkt, wieviel "ePlus-Ableger" sich auf dem deutschen Markt tummeln (man kann sagen, es wird einem das ePlus-Netz regelrecht "nach geworfen"), dann ist die Anzahl der "Lidl" - Kunden nicht zu verachten, genauso wie die der "Bild" Kunden!
    Ich glaube, die "Billig-Schiene" wird sich nun gegen eplus wenden - frei nach dem Motto: "die Geister, die ich rief... ;) "


    Ja, ich bin auch gespannt... :cool:

    Ach ja, zum Thema "Geist":
    Manche Leute werden vermutlich nie einen Gehirnschlag bekommen können! Wieso? Weil es bei diesen Leuten ein Schlag ins Leere wäre...

  • Hallo,


    jetzt wo die Datenpreise langsam in bezahlbereiche Bereiche vorstoßen, melden viele Nutzer massive Probleme, nicht nur bei E-Plus, auch beim "Marktführer".


    Die Mobilfunker müssen sich m.E. auf das konzentrieren, was sie wirklich können und das richtig machen.


    Aber das ist halt "unsexy".

  • Zitat

    Original geschrieben von Marko

    Mich regt hier auf, wie immer das Festnetz gegenüber den Mobilfunkern benachteiligt wird. Es hat schon fast protektionistische Züge, um den Mobilfunkern ihre 20-40 % Umsatzrendite zu erhalten. Gut, die Umsätze knicken nun ein, der Markt ist eben gesättigt. Heißt das aber sofort, dass die Mobilfunker der Pleite nahe sind? Sie bekommen halt nun eine halbe Milliarde weniger, oh wie schlimm! Der Einzelhandel lebt von Renditen unter 10 %! Und die Aldi-Brüder sind die reichsten im Land.


    Marko, bitte bedenke folgendes:


    Wann wurde das Hausgebaut in dem dein DSL Anschluss liegt? In der Regel bevor aus der Post - der Rosa Riese wurde


    Warum gibtes es in D-Land nur wenige Anbieter ala Arcor aber tausende kleine Call by Call Anbieter?


    Hierraus erkkenst du das Problem, die letzten Meter sind nach wie vor fest in der Hand von einem Konzern und dieses ist historisch bedingt.


    Diese letzten Meter sind es auch, die ein "neues" Festnetz so teuer machen würden, dass man heute wohl nur ein Mobilfunknetz bauen würde, wie es auch in anderen Ländern ohne historisches Festnetz geschieht.


    Zur Veranschaulichung:
    Es werden einige 100 Millinonen € in DSL Forschung und Entwicklung gesteckt, und diese nur um sich den Austauch der letzten Meter Kabel zu sparen.


    Bitte bedenke wie billig heute 100Meter Cat 7 Erdkabel sind und wie günstig du einen Cisco GBit Switch bekommst. Trozdem reist keiner die Kabel aus der Erde und legt dir einen 1Gbit/s LAN Anschluss ins aus, oder?


    Ich bin sicher, das die Zeit kommen wird in der Mobilfunk billger wird als Festnetz, nur diese wird in D-Land aus dem oben gennaten historsichen Gründen wohl noch etwas dauern. Ich tippe mal auf die 4. Generation Mobilfunk.

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