Problem mit Nachbar (Tourette oder andere Krankheit?)

  • Zitat

    Original geschrieben von Ls4
    90% der Leute hier im Thread sind die, die geekelt an Behinderten vorbeilaufen. Genau die sollte eine Weile mit Behinderten arbeiten, dann würden sie sich schämen im nachhinein!


    Komisch - Äusserungen die genau so eine Schlussfolgerung rechtfertigen würden habe ich hier noch keine einzige gelesen.
    Du ziehst falsche Schlüsse.



    Zitat

    Sich allerdings damit zu brüsten, dass man einen Behinderten rausgeklagt hat zeugt für absolute Unprofessionalität. Dich als Anwalt würde ich nicht wählen!


    Auch hier kann ich nicht recht erkennen was Dich zu dieser Behauptung treibt.
    OB man die Tatsache, das es ein Behinderter war der "rausgeklagt" wurde gleichsetzen kann mit "sich damit brüsten" halte ich doch für zu weit hergeholt.
    Niemand wird mit der Begründung "Behinderung" aus der Wohnung geklagt.
    Da muss es in jedem Fall besondere Umstände geben, die zwar möglicherweise auch aus der Behinderung resultieren mögen, aber eben objektiv auftreten müssen.
    Und eins ist sicher: Bei einem Behinderten werden ganz sicher strengere Maßstäbe angelegt als bei anderen Mietern - da muss es schon objektive Umstände geben die weit über dem liegen was bei anderen zur Kündigung geführt hätte.
    Auch wenn man das sicher gewählter ausdrücken müsste (und ich nehme mal vorsichtshalber an, dass der gewählte Tonfal bewusst (zu) provokativ ist) - dem Grunde nach hat JMQ doch recht.

    Zitat

    Original geschrieben von zufaul
    die Leute interessieren dich doch ansich nen Scheiss.


    Das muss so sein.
    Hast Du einen Anwalt, vorzugsweise Strafverteidiger im Freundeskreis?
    Frag' den mal wie und warum er Leute vertritt, die Du (und ich und viele) üblicherweise als z.B. Abschaum bezeichnen würdest.

    „Im Übrigen gilt ja hier derjenige, der auf den Schmutz hinweist, für viel gefährlicher als der, der den Schmutz macht“
    (Kurt Tucholsky)

  • Zitat

    Original geschrieben von zufaul
    Sicher, du hast eine gewisse Verantwortung deinen Mandanten gegenüber, aber sei doch mal ehrlich zu dir selbst - es ist nur wegen der Kohle (wie du ja auch bereits mehrfach angedeutet hast), die Leute interessieren dich doch ansich nen Scheiss.



    Au revoir
    z.


    Das ist der Irrtum den Mandanten immer wieder machen. Ein Anwalt ist nicht der Freund des Mandanten. Der Streit betrifft den Anwalt überhaupt nicht. Der Mandant hat aber das Recht darauf, dass der Anwalt die Intressen des Mandanten so gut wie möglich durchsetzt.


    Eine "Verbrüderung" oder persönliche Bindung zum Mandanten würde nur das Urteil trüben und dass ist meisten nachteilig für den Mandanten. Dieser Fehler machen die meisten jungen Anwälte (und ich habe ihn auch gemacht).


    Dass ist es für Geld mache ich nicht verwerflich. Da ich es für Geld mache sorge ich dafür das die Mandante zufrieden sind, denn die kommen wieder oder empfehlen weiter. Ca. 80% meiner neuen Mandanten kommen auf persönliche Empfehlung. Internetwerbung, Telefonbucheintrag sind eher zweitrangig.


    Ps: Ja ich bin Befürworter des Kapitalismus.

  • Es geht hier auch primär nicht darum jeden Behinderten aus der Nachbarswohnung zu klagen.


    Ich denke, daß die meisten Behinderten bessere Nachbarn sind als sog. normale Zeitgenossen.


    Nur wenn du jemanden in einer anliegenden Wohnung hast, der fast 24 Stunden Dauerlärm produziert, dann sind eine Klage oder andere Maßnahmen einfach eine Schutzfunktion für einen selbst.´


    Und wenn es dann um die eigene Psyche oder Gesundheit geht, wird jedem ziemlich egal sein, wer oder was den Lärm verursacht.

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    Ericsson T39m
    Legends never Die!
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  • Ich habe die Diskussion mir gerade mal im Schnelldurchlauf reingezogen:
    Die Frage des TE war, ob sein ihn nervender Nachbar (nicht wertend gemeint!) krank ist oder ein asoziales Individuum ist (Zitat!). Daraufhin hat ihm JMQ geantwortet, dass solche Leute zumeist nicht krank, sondern "Pack" (lt. Wikipedia "abwertend für Gesindel") sind, worauf die Entrüstung losging.


    Fakt ist aus meiner Sicht, es gibt "Pack", oder "Unterschicht" oder "Bildungsferne" oder "asoziale Individuen" in Deutschland, mehr als genug.
    Diese sind zumeist auch eher in Mietwohnungen als in Eigenheimen anzutreffen.


    Und es gibt auch Leute, die Spass daran haben, andere zu quälen. Auch durch lautes Getrappel und Geschreie! (es ist zumindest nicht auszuschließen).
    Natürlich sind solche Leute auch psychisch krank! Aber denen mit Verständnis zu begnen ist aus meiner Sicht Fehl am Platze.


    Aber erst gilt: Erst Sachverhalt vollständig aufklären, dann werten!


    Also: Gespräch suchen, vielleicht zusammen mit anderen genervten Nachbarn (zeigt ja auch schonmal Grenzen auf) dann der nächste Schritt!

  • Zitat

    Original geschrieben von JMQ
    Immer dieses Gutmenschentum!


    Sorry, aber viele Leute haben leicht reden, wenn Sie selber nicht betroffen sind. Sobald die Leute aber selber betroffen sind, ändert sich der Standpunkt ziemlich schnell.


    Natürlich ist es nicht schön einen kranken Menschen "zu entsorgen" (bildlich gesehen), aber ein nomaler Arbeitnehmer braucht seinen Schlaf/Ruhe und ist auch nicht verpflichtet Dreck für andere zu entfernen.


    Lieber "Gutmensch" als eiskalter Kapitalist ohne Herz. Freu mich immer, wenn der Gutmensch als Argument ausgepackt wird. Dann fällt einem nämlich sonst nix mehr ein, um sein Verhalten zu rechtfertigen...sorry, aber es wirkt ein wenig so, als wärst Du stolz drauf, ein eiskalter Kapitalist zu sein.


    Und dieses ganze "ich ich ich" und meine Rechte...wie mich das ankotzt...hat jetzt nicht nur mit diesem Fall zu tun, aber wenn jeder sich und seine Rechte nicht als alleinseligmachend betrachten würde, dann wäre unserer Gesellschaft schon n ganzes Stück geholfen...


    Was mich nach wie vor interessiert: hat Dein Mandant sofort den Weg zu Dir gesucht oder erst zum Nachbarn?

    Auch ein Traumjob berechtigt nicht zum Schlaf am Arbeitsplatz.

  • also wenn ich das ganze anwaltsgedöns hier so lese fällt mir nur noch das dazu ein ;)

    .:Gate 13:.
    Vor die Wahl gestellt zwischen Unordnung und Unrecht, entscheidet sich der Deutsche für das Unrecht.
    Johann Wolfgang von Goethe

  • TM1


    meine schlüsse ziehe ich daraus, dass hier Aussagen stehen wei:
    Behinderte gehören in eine besondere Einrichtung, Nervende Behinderte in der Nachbarschaft.
    Das zeigt doch eine gewisse Grundeinstellung behinderten Mitbürgern gegenüber ;)


    Das brüsten mit dem rausklagen eines Behinderten sehe ich tatsächlich so.
    Das man irgendeinen Musterfall hat, den man nennen kann ist schon klar, aber zuerst mal zu nennen das ein Behinderter rausgeklagt wurde finde ich persönlich unprofessionell. Wie wäre es gewesen: Ich habe den Nachbarn eines Mandanten aus dem haus geklagt?
    Hätte nicht so geklungen, oder? Also wurde es doch an der Behinderung fest gemacht. Hier wird ein musterfall und somit auch sein Geschäft auf dem Handicap anderer aufgebaut. Wenn das jetzt nicht unprofessionell ist weiß ich auch nicht!


    Gruß Tim

    Wär Rächtsräibphähler phindet darf sich phreuen

  • Zitat

    Original geschrieben von Erik Meijer


    Was mich nach wie vor interessiert: hat Dein Mandant sofort den Weg zu Dir gesucht oder erst zum Nachbarn?


    Der Mandant hat sich beim Vermieter beschwert und die haben mir den Auftrag gegeben.

  • Zitat

    Original geschrieben von Ls4
    meine schlüsse ziehe ich daraus, dass hier Aussagen stehen wei:
    Behinderte gehören in eine besondere Einrichtung, Nervende Behinderte in der Nachbarschaft.


    Ja aber doch mit der Einschränkung, dass es in manchen Fällen für _alle_ Beteiligten sinnvoller und sachgerechter ist wenn jemand in einer darauf spezialisierten Einrichtung betreut wird Das kann man ja auch nicht abstreiten - egal ob es sich um Kranke, Behinderte oder Ältere handelt. Klar sollte man dabei beachten, dass die Grenze zum "Abschieben" eine schmale ist.


    Zitat

    Also wurde es doch an der Behinderung fest gemacht. Hier wird ein musterfall und somit auch sein Geschäft auf dem Handicap anderer aufgebaut.


    Nein, es wurde nur dargestellt, dass _auch_ ein "Behinderter" bei groben Verstössen gegen die Hausordnung oder allgemeiner die Regeln des Miteinander, erfolgreich aus der Wohnung geklagt werden kann.
    Im Gegenteil: Das ist _nur_ professionell.
    Wie schon mehrfach dargelegt: Ein professioneller Anwalt macht sich nicht gemein mit seinem Mandanten, sondern vertritt dessen Interessen. Nicht seine eigenen.


    Ausserdem sollte vielleicht jeder doch mal selbstkritisch und ehrlich darüber nachdenken inwieweit er im Fall der Fälle seine eigenen Bedürfnisse hintenanstellen würde. Ob er also bei wirklich krassen Fällen (ich denke mal, nur um Extremfälle geht es hier) tatsächlich selber ausziehen würde anstatt zu versuchen die Quelle des Ärgers irgendwie zu mindern?
    Gutmenscheln (um mal das Schlagwort aufzugreifen) ist immer solange total einfach bis das eigene Leben betroffen und eingeschränkt wird. Dann wird's schwierig.

    „Im Übrigen gilt ja hier derjenige, der auf den Schmutz hinweist, für viel gefährlicher als der, der den Schmutz macht“
    (Kurt Tucholsky)

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