Problem mit Nachbar (Tourette oder andere Krankheit?)

  • Manchmal ist aber Heuchelei unerträglich. Es ist leicht zu fordern, dass man Behinderte im Haus nicht rausklagen darf, weil das hartherzig ist.


    Wenn man selber in einen Haus wohnt, wo man die Probleme nicht hat, weiß man nicht wie nervtötend so was sein kann. Nicht jeder hat die Möglichkeit (oder will es) dann einfach wegzuziehen.


    Es ist immer leicht von anderen Verzicht zu fordern!

  • Zitat

    Original geschrieben von JMQ
    Der Mandanr hat sich beim Vermieter beschwert und die haben mir den Auftrag gegeben.


    Bei allem berechtigten Schutzbedürfnis und genervt sein: mir will nicht in den Kopf, warum man nicht mal erst mit der "Gegenpartei" redet. Muss es immer direkt die Keule sein?

    Auch ein Traumjob berechtigt nicht zum Schlaf am Arbeitsplatz.

  • Zitat

    Original geschrieben von Erik Meijer
    Bei allem berechtigten Schutzbedürfnis und genervt sein: mir will nicht in den Kopf, warum man nicht mal erst mit der "Gegenpartei" redet. Muss es immer direkt die Keule sein?



    Wieso denn auch? Geht doch viel schneller mit dem hier aufgezeigten Weg...


    Ne mal im Ernst,


    ich würde sicherlich erst das Gespräch suchen, wenn das nicht auf einen fruchtbaren Boden fällt ab zum Vermieter und am Schluss noch die Krone mit ner Klage aufsetzen sollte sich kein Weg finden.


    Im hier aufgezeigten und beschriebenen Fall von JMQ drängt sich mir das Gefühl auf das die Wohnungsvermieter schon länger nach einer Möglichkeit gesucht haben den "Störenfried" zu beseitigen...


    Und was TMQ angeht, ich kann sehr wohl verstehen das er Privates von Beruflichem trennt. Er ist nunmal Anwalt und zieht den Auftrag durch. Das ist hart aber fair.


    nur meine Meinung...

  • Zitat

    Original geschrieben von blackSHARK


    Und was TMQ angeht, ich kann sehr wohl verstehen das er Privates von Beruflichem trennt. Er ist nunmal Anwalt und zieht den Auftrag durch. Das ist hart aber fair.
    ...


    Das muss man auch. Die Frau eines Freundes von mir ist Onkologin. Sie hat leider täglich mit totgeweihten (leider oft auch Kindern) zu tun. Sie sagt, wenn man nicht trennen kann, geht man kaputt wenn kleine Kinder elend an Krebs sterben und man nicht helfen kann. Sie sagte mir, dass einige die Abteilung gewechselt haben, weil sie es nicht mehr ertragen konnten.

  • Zitat

    Original geschrieben von Erik Meijer
    Bei allem berechtigten Schutzbedürfnis und genervt sein: mir will nicht in den Kopf, warum man nicht mal erst mit der "Gegenpartei" redet. Muss es immer direkt die Keule sein?


    Wenn die Hausverwaltung einen Anwalt damit beauftragt, wird diese sich schon mit dem Mieter auseinandergesetzt haben.


    Das muss der Anwalt ja nicht unbedingt wissen.

  • Zitat

    Original geschrieben von Ls4
      TM1


    meine schlüsse ziehe ich daraus, dass hier Aussagen stehen wei:
    Behinderte gehören in eine besondere Einrichtung, Nervende Behinderte in der Nachbarschaft.
    Das zeigt doch eine gewisse Grundeinstellung behinderten Mitbürgern gegenüber ;)


    Damit machst Du es Dir zu einfach. Die Zitate sind aus dem Zusammenhang gerissen und damit falsch. Du könntest wenigstens auf die Argumente und Einwände eingehen, als hier alle über einen Kamm zu scheren. Zumal ich hier noch nichts Behindertenfeindliches gelesen hab.


    Es wurde nur gesagt, dass es nicht sein kann, dass Mitbewohner eines Hauses ständigen Lärm hinnehmen müssen, nur weil der Verursacher behindert ist. Das kanns wirklich nicht sein. Und ich denke, dass beide Seiten, im Regelfall, an einer gütlichen Lösung interessiert sind.


    bs

  • Vielleicht habe ich einfach einen anderen Horizont wie die meisten hier!
    Ich habe 1 Jahr in einer Einrichtung gearbeitet, die darauf abzielt behinderte junge Menschen so zu erziehen, dass es irgendwann mal möglich ist alleine zu leben!
    Das funktioniert manchmal und manchmal funktioniert es nicht!


    Mir geht es auch nicht um die Tatsache, dass ein Behinderter herausgeklagt wurde.
    Es ist meine persönliche Meinung und die wird mir auch keiner kaputt machen, dass es unprofessionell ist sich mit dem herausklagen von Behinderten zu rühmen.


    Ob das nun gemacht wird oder nicht ist mir persönlich egal. Meinen Behinderten hätte ich aber wenn Ihnen sowas passiert wäre in jedem Fall wenn möglich zur Revision geraten.


    Man kann einen Nachbar ja auch nicht rausklagen, weil er morgens nach dem Aufstehen erst mal seinen Lungenkrebs pflegt und dann als Folge nen richtig trockenen Husten (COPD) hat....


    Bzw können vielleicht schon, aber da würden andere sich wieder auf den Schlips getreten fühlen wegen Raucherdiskriminierung.



    Wie gesagt es ist mir egal, ob JMQ das tut oder nicht. Was ich persönlich vor meinem Hintergrund hier heraus lese IST dass die Grundeinstellung hier gegenüber Behinderten sehr negativ ist, was auch verständlich ist. Ich habe früher vor meiner Arbeit auch immer versucht wegzuschauen und dann doch gegafft.



    Gruß Tim

    Wär Rächtsräibphähler phindet darf sich phreuen

  • Gab es da nicht mal so einen schönen Spruch:
    Auch ein behinderter ausländischer Rollstuhlfahrer kann ein schlechter Mensch sein? oder so ähnlich.


    Nun Stolz darauf zu sein einen Prozess gegen einen behinderten gewonnen zu haben, da soll sich jeder selbst eine Meinung zu bilden, aber nur weil jemand behindert ist muss diese Person sich in ihrem Verhalten trotzdem der (Mieter-)gesellschaft anpassen und sich entsprechend "benehmen".


    Der Mieterschutz in D ist ziemlich ausgeprägt, nur weil jemand laut hustet oder auch Dart spielt fliegt man nicht aus der Wohnung raus. Da müssen schon sehr massive Störungen des allgemeinen Hausfriedens vorliegen, sonst hätte ein Gericht (gerade in dieser Situation) nicht so entschieden.


    Bleibt also die Frage, ob der betroffene Mieter sich aufgrund seiner Behinderung nicht anpassen konnte oder ob er es einfach nicht wollte. Behindert zu sein heißt ja nun nicht gleichzeitig auch für ein "normales" Mieterleben nicht geeignet zu sein. Wir kennen die genauen Umstände ja nicht, von daher ist es auch denkbar, dass der Mieter sich einfach so wie die wilde Sau aufgeführt hat, ohne das die Behinderung da was mit zu tun hat.


    Von daher sollte man mit irgendwelchen Schnellschüssen hinsichtlich der eigenen Meinungsbildung da doch etwas zurückhaltender sein.

  • Zitat

    Original geschrieben von ChickenHawk
    Der Mieterschutz in D ist ziemlich ausgeprägt, nur weil jemand laut hustet oder auch Dart spielt fliegt man nicht aus der Wohnung raus. Da müssen schon sehr massive Störungen des allgemeinen Hausfriedens vorliegen, sonst hätte ein Gericht (gerade in dieser Situation) nicht so entschieden.


    Da hätte ich mal ne Frage zu:
    In meinem Haus ist kurz nach mir ein Mädel eingezogen (Studentin). Sie arbeitet in der Stadt in einer Disco und kommt daher auch unter der Woche sehr spät abends nach Hause. Meine Wohnung liegt auf der Seite unserer Garage, worin sie auch oft lautstark ihr Fahrrad abstellt (mit "lautstark" ist die übertriebene Geräuschkulisse beim öffnen/schließen gemeint... es geht auch leise, habs selbst ausprobiert).


    Anschließend wird die Haustür laut ins Schloss fallen gelassen, obwohl sogar eine andere Mieterin schriftlich darauf hingewiesen hat, sie bitte - insbesondere abends - leise zu schließen.


    Der krönende Höhepunkt ist aber, dass der 2. und 3. StO. (sie wohnt im 3.) durch eine Holztreppe verbunden wird (auch vor / nach der Treppe kommen Holzdielen), die sie stets übertrieben laut benutzt. Versteht mich bitte nicht falsch, ich bin nicht pingelig, ich will aber meine Ruhe, insbesondere, wenn ich mal frei habe, und ausschlafen will.


    Ich habe sie bereits mehrfach (MINIMUM 5x!) auf die Missstände hingewiesen und darum gebeten, leiser herumzutigern. In der Regel hat das auch für die nächsten paar Tage geklappt, danach war aber alles wie vorher.


    Hat jemand einen Tipp für mich, was ich tun könnte? Vom Vermieter kann man nicht viel erwarten (Rentner und traut sich eh nix). Mietkürzung? Es artet einfach aus, weil ich nachts kaum noch durchschlafen kann. Und wenn ich erstmal wach bin, ist an wieder-einschlafen kaum zu denken. Entweder erst nach einer gefühlten halben Ewigkeit oder gleich gar nicht. Ich warte echt nur noch auf den Spruch von ihr "aber bei dir brennt doch eh noch Licht, wenn ich nachts Heim komme"... :mad:



    Au revoir
    z.

    * Account opened: 01/2006
    + Account closed: 01/2010

  • Zitat

    Original geschrieben von zufaul
    Da hätte ich mal ne Frage zu:


    Ich habe sie bereits mehrfach (MINIMUM 5x!) auf die Missstände hingewiesen und darum gebeten, leiser herumzutigern. In der Regel hat das auch für die nächsten paar Tage geklappt, danach war aber alles wie vorher.
    [..]


    Das klingt so, als ob sie nur unachtsam wäre und das nicht mit Absicht macht. Also extra laut trampelt oder so. Vielleicht ist die nachts so kaputt, dass sie da nicht dran denkt.


    Was ich machen würde, wäre ein paar Schilder/Zettel aufhängen mit Hinweisen. Bitte Türe leise schließen oder leise laufen und sowas in der Art. Einfach als Erinnerungsstütze. Das reicht oft schon, weil viele es nichtmal merken, was sie da tun.


    bs

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