Ist die Mobilfunkbranche noch zu retten?

  • Zitat

    Original geschrieben von Kanalratte
    Meine Freundin hat's geschafft ihren Vertrag nach nur 8 Monaten Laufzeit bei o2 zu verlängern.... kommt immer drauf an, was für ein Heissliner am anderen Ende sitzt.


    War das vorher einen Vertrag mit Handy?

  • Re: Ist die Mobilfunkbranche noch zu retten?


    Zitat

    Original geschrieben von hjrauscher
    Reißerischer Titel, ich weiß :D


    In der Tat. ;)
    Aber da bei vielen TT-Mitgliedern inzwischen die Aufmerksamkeitsschwelle verschoben zu sein scheint (Ich habe da vor kurzem eine sehr unangenehme Erfahrung gemacht. :( ), passt das schon. :D
    Die Frage, mit welchen Diensten und Angeboten in Zukunft Geld verdient werden kann, beschäftigt die Mobilfunkanbieter schon ein paar Jahre und sie haben noch keine für sie befriedigende Antwort gefunden. Inzwischen läuft ihnen die Zeit davon.



    Ich zitiere der Einfachheit halber einen Ausschnitt aus einem Posting von mir im Thread "FTD: E-Plus bricht mit seinem Geschäftsmodell":


    Zitat


    Das ist das zentrale Dilemma der Netzbetreiber. Jeder weiss, daß in Zukunft Datendienste an Bedeutung gewinnen werden, aber das spiegelt sich bisher nicht in den Einnahmen wieder. Die bisherigen Strategien sind so offensichtlich gescheitert, daß die Ankündigung eines Bruch mit dem alten Geschäftsmodell eigentlich nicht überraschend kommen sollte. Die Frage ist nur, warum es so lange gedauert hat. Denn das Problem zeichnet sich schon lange ab.
    Ich habe bereits vor 3 Jahren den Thread "NBs wollen keine reinen "Datenbeförderer" sein / Eplus nutzt Überwachungssoftware" eröffnet, in dem diese Aspekte angesprochen werden.


    Im März hat der Eplus-Chef die Erkenntnis, daß die Mobilfunkunternehmen in der Zukunft zu reinen Datentransporteuren werden, nochmal deutlich ausgesprochen. (Originaltext des Interviews in der Berliner Zeitung)


    T-Mobile (siehe den Streit mit Nokia um die Ovi-Funktionen) und insbesondere Vodafone wehren sich noch dagegen.
    Bei Vodafone beobachte ich seit einiger Zeit den ausgesprochen ärgerlichen Trend, aus den vorhandenen Vertragskunden das Maximum herausquetschen zu wollen. Bei Vertragsverlängerungen werden weitgehend unattraktive Tarife mit hohen Grundgebühren vermarktet, die die Happy Live! Option zwangsweise einschließen. "Brauchbare" Datenoptionen, die bei den exorbitanten "GPRS/UMTS by Call"-Preisen unerläßlich sind, werden nur noch mit 24-monatiger Zwangsbindung angeboten. So wird versucht, die Einnahmen auf absehbare Zeit auf einem hohen Niveau festzuschreiben.
    Langfristig gesehen werden die Umsätze aber sinken. Die Kunden werden zwar verstärkt Datenanwendungen auf dem Handy nutzen, aber die Mobilfunkanbieter werden davon nur begrenzt profitieren. Bei einer Handy-Datenflatrate sind die möglichen Einnahmen gedeckelt und die Hoffnung, daß sie an den Entgelten für Inhalte oder zukünftige Werbung auf mobilen Webseiten beteiligt werden, können sie meiner Meinung nach weitgehend begraben.

    Die Revolution (der mobilen Datenkommunikation) frisst ihre Kinder.
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    Mein MMS-Server ist offline.

  • Zitat

    Original geschrieben von maschi_ac
    War das vorher einen Vertrag mit Handy?


    Jup, war ein Genion mit Flat mit Handy. Abgeschlossen 2006 (März)... Verlängert im November 2006... Hat halt jetzt noch ne Laufzeit von noch knapp 2 Jahren.

  • Konnte bei o2 auch eine vorzeitige Verlängerung durchführen. Aber die neue Vertragslaufzeit wird auf die alte draufgeschlagen. Einen echten Vorteil bietet das also nicht - außer man will nach knapp einem Jahr Tariflaufzeit unbedingt in den Gennion L Aktion wechseln. ;)

  • Kanalratte und schwedenfan wollten wohl woanders posten und sind hier nicht absichtlich gelandet :D

    o2o 40,- € Airbag Aktionstarif + IPM(50%) im iPhone 3GS 32GB
    o2o Festnetz auf Multicard mit 3 Simkarten
    E180-Surfstick + Tchibo IP + EeePC-901 mit Runcore 128GB SSD
    Asus Eee PC 1201N (Intel Atom Dualcore N330 1.6GHz, 3GB RAM, 320GB HDD, ION, Win 7 HP) rot

  • Ich glaube, daß die meisten Leute eine Art Rechnungslimit im Kopf haben. Wird das mehrmals überschritten wechseln sie, wenn nicht besondere Gründe dagegen sprechen.
    Schrittweise Dienste einzuführen und die Rechnung steigt stetig kommt deshalb sicher nicht allzu gut an.
    Wenn nun bspw DSL etc. mobil wird, wird es in der Summe für die Kunden nicht teurer, wenn sie dann switchen. Wird es trotzdem teurer, nehmen sie es nicht oder kürzen woanders. So gibt es auch kein Wachstum durch Substitution.


    Die Erlöse müssen von anderen Gruppen kommen. Beim mobile payment könnten ja Banken & Einzelhändler die Kosten tragen - schließlich ziehen sie daraus auch ihre Vorteile.


    Gefährlich kann es imho vor allem werden, wenn aufgrund der Komplexität durch diverse Dienste Probleme entstehen und die Kunden unzufrieden werden, wenn irgendwas nicht funktioniert/falsch abgerechnet wird, was nicht im Einflußbereich des NB liegt...Von daher: Schuster, bleib bei deinen Leisten und kümmer dich um die ertragsstarken Kunden. Ich möchte nicht wissen, wieviele "gute" Kunden die Betreuung der "Kunden mit 10€ Rechnung" quersubventionieren.

  • Die NBs haben noch nicht kapiert, dass sie langfristig nur "Durchleiter" sind und die Dienste von anderen, flexiblen, kleinen Unternehmen vermarktet werden bzw. von anderen Internetriesen wie Google und Co.. Das will aber keiner bei VF oder Tmob wahr haben. Da werden sich auf Dauer Massenentlassungen nicht vermeiden lassen. :( Es ist aber wie überall; es macht sich niemand Gedanken und plötzlich stehen wieder 5000 Leute auf der Strasse.

    "Jeder, der wie ich ein fanatischer Liebhaber der Kleinelektronik ist, weiß, dass man Geräte alle paar Wochen wechseln muss, will man den Zustand tiefer Befriedigung erhalten, den diese Objekte in frischem Zustand erzeugen." Dieter Nuhr - wie recht er doch hat!!

  • Zitat

    Original geschrieben von StebuEx
    Ich glaube, daß die meisten Leute eine Art Rechnungslimit im Kopf haben. Wird das mehrmals überschritten wechseln sie, wenn nicht besondere Gründe dagegen sprechen.
    Schrittweise Dienste einzuführen und die Rechnung steigt stetig kommt deshalb sicher nicht allzu gut an.
    Wenn nun bspw DSL etc. mobil wird, wird es in der Summe für die Kunden nicht teurer, wenn sie dann switchen. Wird es trotzdem teurer, nehmen sie es nicht oder kürzen woanders. So gibt es auch kein Wachstum durch Substitution.

    Ja, das sehe ich ähnlich. Denke bei den meisten Kunden dürfte für Mobilfunkdienstleistungen das Limit bei ca. 30€ ohne Handy oder ca. 40€ mit Handy sein.


    Der grösste Unterschied liegt eher daran was man als Gegenleistung dafür haben will, die einen wollen nur telefonieren und sms schreiben, die anderen wollen auch innovative Dienste nutzen aber müssen dafür dann Abstriche beim Volumen von Telefonie und SMS machen.


    Zitat

    Original geschrieben von Hilden
    Die NBs haben noch nicht kapiert, dass sie langfristig nur "Durchleiter" sind und die Dienste von anderen, flexiblen, kleinen Unternehmen vermarktet werden bzw. von anderen Internetriesen wie Google und Co.. Das will aber keiner bei VF oder Tmob wahr haben. Da werden sich auf Dauer Massenentlassungen nicht vermeiden lassen. Es ist aber wie überall; es macht sich niemand Gedanken und plötzlich stehen wieder 5000 Leute auf der Strasse.


    Das ist die Ansicht von E-Plus, aber ich denke dem ist nicht ganz so. Portale wie T-Zones und Vodafone Live! haben schon auch ihre Berechtigung, insofern sie intressante Sachen zu günstigen Preisen bieten.

  • Das die Margen unter Druck geraten und man letztlich zum Pipelinebetreiber verkommen wird, ist kaum aufzuhalten. Aus der Not eine Tugend zu machen und die Eplus bereits nach vorn in diese Richtung zu denken der IMHO richtige Ansatz.


    Bis vor kurzem war Mobilfunk Premium bzw. ein "Luxusdienst" für den man gehobene Preise nehmen konnte und mehr oder weniger gerne bezahlt bekam. Heute nach der Marktsättigung in den klassischen Segmenten Voice/SMS sind zusätzlich zu Preissenkungen andere Rezepte gefragt. Insbesondere müssen die vergleichsweise exorbitanten Kosten runter. Auch hier hat Eplus mit dem reinen Onlineanbieter Simyo den ersten Stein geworfen und die anderen NBs direkt ins Gesicht getroffen.


    Derzeit lavieren die NBs IMHO aber jeweils eher halbherzig mit den "herkömmlichen" BWLer-Werkzeugen herum, senken Preise, kürzen Personal, quetschen Lieferanten, outsourcen... Mehr aber auch nicht. So richtig eine Innovation kommt nicht und von niemandem. Eher kann man z.B. bei T-Mobile beobachten, wie mit "ausländischen" Werkzeugen wie dem iPhone versucht wird etwas zu bewegen. Das iPhone scheint aber bei uns ein Schuss ins eigene Knie geworden zu sein, was bei den Premium-Tarifen aber auch nicht verwundert.


    Das iPhone ist IMHO einer der Klassiker um Rohrkrepierer, die im Elfenbeinturm entworfen wurden zu demonstrieren. Man bietet ein supergeiles Gerät mit einem für den Nutzer total abartigen Tarifpaket, anschließend wundert man sich, dass es eher wie schimmliges Brot weg geht und bessert nicht die eigene Kernleistung sondern den Telefonpreis nach. Als ob der, der sich das iPhone leisten kann/will nicht rechnen könnte und dem entsprechend die Verarsche nicht aufflöge...


    Ich bin gespannt, wohin die Reise geht. Jedenfalls scheint der Druck noch lange nicht so groß zu sein, wie z.B. in Österreich, denn schließlich sind dort die Preise mehr als verbraucherfreundlich und stehen in Verdacht das Festnetz wirkungsvoll ersetzen zu können.


    Vodafone, O2 und Eplus hätten viel früher und viel viel aggressiver gegen die Festnetzdominanz vorgehen müssen, um die Telekom einerseits im eigenen Kerngeschäft wirkungsvoll zu schädigen und andererseits Airtime zu generieren und so die Netze auszulasten... Aber nein, man kommt mit UMTS weiterhin prohibitiv teuer, stellt Netze auf den Acker, die zig Jahre nur zu einstellligen Prozenten ausgelastet sind, versaut sich abschreibungstechnisch die Bilanz und bereitet ganz nebenbei dem breiten Einsatz von DSL noch den Weg. Hätte man mit UMTS-Flats außerhalb der Ballungsräume in DLS-freien Zonen angegriffen, wären goldene Äpfel zu verdienen gewesen, aber nein, der BWLer holt die Bevölkerungsdichte-Karte raus, baut UMTS dort wo WiMAX, DSL und zig WLANs verfügbar sind, macht Kackpreise und wundert sich, dass niemand anbeißt.


    Viele meiner Bekannten zögen fürs Internet eine transportable = flexible Lösung vor, jedoch eben nicht um jeden Preis. So kommt es, dass sich die oben Genannten nun auch noch parallel zum Mobilfunknetz ein DSL-Netz basteln und das eigene Kerngeschäft verwässern... Gute N8.

    ---

  • Zitat

    Original geschrieben von HoldaT
    Ich bin gespannt, wohin die Reise geht. Jedenfalls scheint der Druck noch lange nicht so groß zu sein, wie z.B. in Österreich, denn schließlich sind dort die Preise mehr als verbraucherfreundlich und stehen in Verdacht das Festnetz wirkungsvoll ersetzen zu können.


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