Geblitzt - Widerspruch einlegen oder bezahlen und vergessen?

Also das mit dem Handy lassen wir mal außen vor (man lässt sich ja auch bei so "schweren Verbrechen" nicht auch noch fotografieren :D).

Aber für 10-15,- EUR pro Knolle wäre mir persönlich das ganze Theater nicht Wert. Also dann müssten man jetzt schon mehrere Leute kennen, die genau das selbe Phänomen hatten (also das der Tacho weniger angezeigt hat).

Ansonsten wäre mir persönlich die Arbeit das nicht Wert.

Hast Du kein Navi mit Geschwindigkeitsanzeige? Fahr doch einfach mal ein Stück, und vergleiche die Werte. Dann weisst Du zumindest, das Dein Tacho spinnt, oder nicht.

Zitat

Original geschrieben von diger
Hast Du kein Navi mit Geschwindigkeitsanzeige? Fahr doch einfach mal ein Stück, und vergleiche die Werte. Dann weisst Du zumindest, das Dein Tacho spinnt, oder nicht.

Nicht unbedingt. Ich hatte das auch mal (mit meinem Navi) bemerkt und bin deswegen in die Werkstatt gefahren. Aber dort konnte man nur eine minimale Abweichung des Tachos (+ 3km/h) feststellen - während mein Navi immer noch 8 km/h zuviel/schneller anzeigt... seitdem ist diese Anzeige aus.

Um den Tacho zu prüfen würde ich erst mal eine Plausibilitätsprüfung machen. Schnap dir nen Kumpel mit Auto, fahrt zusammen irgendwo auf die Autobahn oder Schnellstrasse, dann fährt einer mit z.B. 100km/h voraus, der andere hinterher, Tempo&Abstand halten, und evtl per Handyfreisprecheinrichtung Tachowerte abgleichen.
Das kostet dich nur ein Bier für den Kumpel und ein Telefonat und du musst nicht gleich in die kostenpflichtige Werkstatt. Das Referenzauto sollte nach Möglichkeit relativ neu und ungetuned sein und wichtig:
bei beiden Autos die Reifengröße mit dem Fahrzeugschein/vom Hersteller vorgesehener Standardbereifung abgleichen, sonst gibts bei getunten Über/Untergrößen natürlich Geschwindigkeitsabweichungen. Achtung bei Winter/Somemrbereifung- gibt einige die da unterschiedliche Größen fahren.
-->Deswegen sind Standardtachos NIE genau. Normalerweise wird aber beim Tacho immer eine Geschwindigkeitsreserve eingeplant, so dass die Anzeige eigentlich immer "zu schnell" ist, und nie "zu langsam".

Im nachhinein wird es wohl schwierig denen zu beweisen, dass der Blitzer falsch justiert war. Aber evtl hagelt es bei denen massiv Widersprüche für diesen Blitzer/Standort, dann müssen die sich das ansehen.
Wenn alle ohne Widerspruch zahlen, gibts für die auch nichts daran zu zweifeln.

Besser wäre es gewesen sofort nach dem zweiten Foto zurückzufahren und den Blitzer mit Digicam um Meterstab zu vermessen und zu dokumentieren. Damit könnte man dann nachweisen ob bei der Aufstellung/Justierung irgend etwas schiefgelaufen ist, und damit die Messungen u.U. fehlerhaft sind.

AFAIR Gab doch mal nen Fernsehbericht über so "Blitzer Jäger", die da alles ausgemessen und dokumentiert haben , und verglichen mit dem Prüfprotokoll des Aufstellers Abweichungen festgestellt haben, wodurch die Messungen angeblich ungenau und damit ungültig wären. Die Aufsteller sind dann immer entnervt mit dem Blitzer abgezogen. Aber dazu muss man mit den Aufstellvorschriften der Geräte vertraut sein.

Die Frage ist wirklich ob es sich lohnt tamtam zu machen. Wenn die Fotos durch die normale Bearbeitung laufen dann bemerken sie evtl nicht mal das du telefonierst. Wenn du Widerspruch einlegst werden sie aber das Foto ganz ganz genau anschauen....

moin moin,...

Zitat

Original geschrieben von Brainstorm
Da verwechselst Du Deutschland mit Amerika.
In De dürfen Beweismittel auch dann genutzt werden, wenn die Methode mit denen man die bekommen hat, Rechtlich fragwürdig war. Wenn ein Mensch bewusst, diese Fragwürdigen Methoden eingesetzt hat, wird der dafür bestraft, aber die Beweise sind trotzdem gültig.

So pauschal ist das m.W.n. nicht korrekt.

Es gibt zwar Entscheidungen die diesen Schluss nahelegen, aber auch klare Vorschriften in der StPO hinsichtlich eines Verwertungsverbotes.

(Unabhängig der hier vorliegenden VOWi)

Gruesse vom KURTi

Zitat

Original geschrieben von spm
Nicht viel, einmal 10 Euro, beim anderen werden's 10 oder 15 sein, plus dann wohl 40 fürs Handy am Ohr.

Wenn das Handy am Ohr mitfotografiert wurde, dann bekommst Du dafür ohnehin einen Punkt + 40EUR Strafe. (Wenn's nach mir geht, könnten das auch ruhig 250 + Fahrverbot sein - das ist eine Unsitte die unglaublich eingerissen ist und tatsächlich gefährlich ist).
Ansonsten könnte man bei Blitzern folgende goldene Regel aufstellen:
Nur Verwarnung / Bussgeld ohne Punkte oder Fahrverbot: Bezahlen.
Gibt es Punkt und / oder droht ein Fahrverbot: Anwalt mit Spezialgebiet Verkehrsrecht aufsuchen.

Zitat

Original geschrieben von spm
Wenn ich zu schnell gewesen wäre, hätte ich es sofort bezahlt.

Bisher (= ohne Gegenbeweise) bist du zu schnell gefahren...

Zitat

Original geschrieben von webbiller
AFAIR Gab doch mal nen Fernsehbericht über so "Blitzer Jäger", die da alles ausgemessen und dokumentiert haben , und verglichen mit dem Prüfprotokoll des Aufstellers Abweichungen festgestellt haben, wodurch die Messungen angeblich ungenau und damit ungültig wären. Die Aufsteller sind dann immer entnervt mit dem Blitzer abgezogen. Aber dazu muss man mit den Aufstellvorschriften der Geräte vertraut sein.

Den Fernsehbericht habe ich auch gesehen. Es ging dabei um die Autofahrer-Schutzvereinigung. Die sind auch im Internet zu finden unter: http://www.adp-asv.de/index2.html

spm
Bei solchen "Kleckerbeträgen" würde ich einfach bezahlen und gut. Der Aufwand dagegen vorzugehen, steht doch sonst in keinem Verhältnis zur Ersparnis und zum Nutzen.

Ich häng das einfach mal an diesen Thread a - passt ja vom Thema?

Ein weitreichendes Urteil?

Zitat

Herford: Geschwindigkeitsmessung per Laser kein Beweis

Ein Richter am Amtsgericht Herford hat einen Autofahrer freigesprochen, der 21 km/h zu schnell gefahren sein soll. Begründung: Die Polizei konnte kein Foto des Verstoßes vorlegen, weil sie mit einer Laserpistole gemessen hatte. Experten warnen davor, das Urteil als Freibrief für Raser zu verstehen

Quelle: RP Online

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Original geschrieben von KX250
Ein weitreichendes Urteil?

Nö, zumindest reicht dieses Urteil nicht weiter, als für diesen einen Autofahrer.

Aber als Bild Schlagzeile reicht es so gerade noch.