(Hessen-)SPD weiter auf Irrwegen

  • Zitat

    Solche Aussagen haben sehr wohl reale Folgen: seid Jahren schon wird der schwarze Peter den Leuten zugeschoben, die es auf irgendeine Art und Weise zu etwas gebracht haben.


    Den Eindruck habe ich allerdings ganz und gar nicht.


    Zitat

    Es gibt ja wohl einen Unterschied, ob ich bereits versteuertes Einkommen gewinnbringend anlege


    ...also andere Leute für mich arbeiten lasse...


    Zitat

    oder ob ich ohne jedes Risiko als Angestellter arbeiten gehe.


    ...weil ich es muss.


    In der Tat ein Unterschied. Nur warum zahlt man für die "Erträge" anderer Menschen Arbeit dann weniger Steuern als auf die "Erträge" eigener Arbeit?


    "Ohne jedes Risiko" würde nebenbei bemerkt bedeuten, dass der Angestellte nichts einsetzte. Das ist natürlich völliger Unsinn. Er setzt einen Gutteil seiner Lebenszeit ein, um Geld zu bekommen, das er zum Leben braucht. Der Kapitalanlager dagegen nur Geld und das brauchte er im Regelfall zum Leben nicht.

  • Zitat

    Original geschrieben von StebuEx
    seid Jahren schon wird der schwarze Peter den Leuten zugeschoben, die es auf irgendeine Art und Weise zu etwas gebracht haben.


    Keineswegs. Vor diesen Leuten hat jeder Respekt.


    Was nur - zu Recht - mit Sorge gesehen wird: dass sich die Gesellschaft zunehmend spaltet, auf der einen Seite eine kleine Gruppe von Wohlhabenden, die immer mehr Vermögen anhäufen und vermehren können, und auf der anderen Seite eine immer umfangreichere Gruppe des Prekariats, das immer weniger Chancen zum (auch sozialen) Aufstieg hat. Dieser "Prekariats-Gruppe" rückt auch der sog. Mittelstand immer näher weil Jobs nicht mehr sicher sind und Realeinkommen sinken. In der Vergangenheit war zwar auch immer ein Einkommensgefälle da, das ist auch OK, aber es gab als Säule der Gesellschaft eine breite Mittelschicht, die ohne Luxus, aber zufrieden und auskömmlich leben konnte. Das bricht aber zunehmend weg...


    Zitat

    Original geschrieben von StebuEx
    Heutzutage ist es unmöglich, daß sich mal jemand über die Errungenschaften eines anderen freut.


    Wenn diese Errungenschaften dadurch erwirtschaftet werden dass letztlich andere für das schuften, was der Wohlhabende sich leistet, kann man wohl auch nicht erwarten dass man Beifall bekommt.


    Zitat

    Original geschrieben von StebuEx
    Es kann doch nicht angehen, daß ich mein Auto nicht in schwarz kaufen kann, weil die Kratzer der Neidhammel vorprogrammiert sind. Jeder muß mit dem Hintern an die Wand kommen, aber daß die Leute selbständig rotieren müssen kommt nicht an. Lieber sitzen sie rum und jammern und suchen nach paranoiden Erklärungen für ihre Situation. Hier wird Klassenkampf unterster Schublade geführt.


    Ich weiß nicht welchen Planeten du Gehirnakrobat deine Heimat nennst... Davon auszugehen dass jeder ganz frei in seinen Möglichkeiten sei und das Prekariat nur den Hintern nicht hoch kriegt, ist eine ganz schön bizarre Sicht auf Deutschland...


    Zitat

    Original geschrieben von StebuEx
    Und zum Thema Einkommen aus nichtselbständiger Arbeit und Einkommen aus Kapital: wer diese Steuersätze vergleicht, hat null Komma gar nichts verstanden. sorry. Es gibt ja wohl einen Unterschied, ob ich bereits versteuertes Einkommen gewinnbringend anlege unter der Möglichkeit des Totalverlustes oder ob ich ohne jedes Risiko als Angestellter arbeiten gehe.


    Welcher Angestellte hat denn heute noch einen narrensicheren Job??? Und welcher Anleger, der sein Geld nur halbwegs sinnvoll angelegt hat, hat in diesem Land je einen Totalverlust erlitten, den er nicht selbst verschuldet hat?


    Sag' mal, bist du vielleicht ein Berufs-Sohn, der sich seine kleine Welt gebastelt hat und in der die Dinge dann so zurecht gelegt werden, wie du es hier darstellst? Oder hast du noch Bodenkontakt zur Realität in Deutschland?

    Ich dachte immer es sei technisch unmöglich mit jemandem Sex zu haben, der Dörte heißt...

  • Die Realität in Deutschland sieht so aus, daß der Mittelstand aus Angestellten, Selbständigen und Beamten steuertechnisch schon massiv geschröpft wird.


    Er muß zwei andere Gesellschaftsgruppen mehr oder weniger mitfinanzieren, einerseits die wenigen Prozent der ganz Reichen und mit seinem hohen Steuer- und Sozialabgaben auch die viel zu große Gruppe der Einkommenslosen.


    Leider hat der Mittelstand als eigentlich größte Gruppe, die schwächste Lobby. Und das Vermögen und Einkommen der Mittelschicht muß die Steuervorteile der sehr Reichen und der Sozialhilfeempfänger inkl. aller Schmarotzer finanzieren, dann der Staat hier am leichtesten ans Geld kommt.

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    Ericsson T39m
    Legends never Die!
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    Original geschrieben von oleR
    "Ohne jedes Risiko" würde nebenbei bemerkt bedeuten, dass der Angestellte nichts einsetzte. Das ist natürlich völliger Unsinn. Er setzt einen Gutteil seiner Lebenszeit ein, um Geld zu bekommen, das er zum Leben braucht. Der Kapitalanlager dagegen nur Geld und das brauchte er im Regelfall zum Leben nicht.


    Also wenn Du wirklich nicht verstanden hast, daß es in meiner Argumention einzig und allein um das finanzielle Risiko ging solltest Du lieber noch mal nachdenken. Da Du aber mit einem unausgegorenen Marxismus-Profitraten-Quatsch kommst würde ich Dir mal empfehlen, ein VWL-Buch für Erstsemester zu lesen.


    Was ist desweiteren schlimm, andere Menschen für sich arbeiten zu lassen? Der Gang der Dinge ist doch glasklar: jeder Mensch arbeitet für einen anderen und läßt andere für sich arbeiten. Bist Du noch nie nachts Taxi gefahren? Denkst Du im Ernst, der Fahrer stellt sich den Wecker weil er kein Geld braucht sondern aus Nächstenliebe zu Dir? Alles eine Frage der individuellen Nutzeneinschätzung.


    Zitat

    Original geschrieben von Printus
    Ich weiß nicht welchen Planeten du Gehirnakrobat deine Heimat nennst... Davon auszugehen dass jeder ganz frei in seinen Möglichkeiten sei und das Prekariat nur den Hintern nicht hoch kriegt, ist eine ganz schön bizarre Sicht auf Deutschland...


    Auch Du liest heraus was Du lesen möchtest oder bist Du so naiv daß du nicht mitbekommst, daß Du Dir selbst widersprichst.


    Zitat

    Original geschrieben von Printus
    Welcher Angestellte hat denn heute noch einen narrensicheren Job??? Und welcher Anleger, der sein Geld nur halbwegs sinnvoll angelegt hat, hat in diesem Land je einen Totalverlust erlitten, den er nicht selbst verschuldet hat?


    Auch Du liest heraus was Du lesen möchtest oder bist Du so beschränkt daß du nicht mitbekommst, daß ich vom finanziellen Risiko sprach?

  • So ein unscheinbares Thread und nun sind wir wieder beim Klassenkampf, bei dem es am Schluss (oder eher Schloss) des Threads nur Verlierer geben wird :D


    Zitat

    Kurzum: Wer viel Kapital und Einkommen hat, zahlt heute regelmäßig weniger Steuern als vor 10 Jahren.


    Das ist wohl einer der Gründe, warum die Schere zwischen arm und reich immer weiter wird. Und wenn da nicht bald aus politischer Sicht irgendwie gegengelenkt wird, dann gibts bald die nächste Krise.

  • Zitat

    Also wenn Du wirklich nicht verstanden hast, daß es in meiner Argumention einzig und allein um das finanzielle Risiko ging


    Du sprachst von Risiko. Es gibt durchaus Menschen, die darunter nicht unbedingt das Risiko des Verlierenes von Geld verstehen.


    Zitat

    würde ich Dir mal empfehlen, ein VWL-Buch für Erstsemester zu lesen.


    Steht in deinem drin, dass Kapitalverzinsung von selbst entsteht? ;) Bei mir nicht. Oder meinst du etwas anderes? Das lässt sich bei der Allgemeinheit deiner Kritik kaum erkennen.


    Zitat

    Was ist desweiteren schlimm, andere Menschen für sich arbeiten zu lassen?


    Per se: nichts. Das habe ich auch gar nicht geschrieben. Entscheidend ist, wie die Aufteilung hinterher aussieht. Du steckst dein Kapital rein, machst sonst nichts. Gut. Ohne Kapital könnte gar nichts entstehen. Aber auch nicht ohne Person B, die aus dem Kapital erst Werte schafft. Ich halte es für eine ausgesprochen bescheidene Idee, den Ertrag des Kapitalbereitstellens geringer zu besteuern als den Ertrag der Arbeit.


    Zitat

    Der Gang der Dinge ist doch glasklar: jeder Mensch arbeitet für einen anderen und läßt andere für sich arbeiten.


    Ja. Das ist das Wesen einer modernen arbeitsteiligen Gesellschaft. Das sollte aber nicht dazu führen, dass ein Großteil der Bevölkerung für einen kleinen Teil arbeitet und der kleine Teil für diese Erträge auch noch wenig Steuern zahlt.


    Zitat

    daß ich vom finanziellen Risiko sprach?


    Nochmals. Ja. Du machst aus "Risiko" einfach ein spezielles Risiko, das des Kapitalverlustes. Das ist eine ausgesprochen verzerrte Sichtweise und als solche kritisierbar. Nichts anderes steht in den Antworten ;)

  • Schäfer-Gümbel ist nun übrigens auch im meinVZ :D

    »Wer Sicherheit der Freiheit vorzieht, ist zu Recht ein Sklave« (Aristoteles)

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