Der allgemeine Karl-Theodor Freiherr von und zu Guttenberg-Thread

  • Ich meinte eher, das so eine 50:50 einschätzung immer recht "billig" ist, denn es bleibt bei Entweder/Oder....egal um was es spezifisch geht.

    Geschäftsaufgabe zum 01.09.2012 wegen Todesfall.

  • Jetzt hagelt es Plagiatsentdeckungen.
    176 Seiten sind es inzwischen, unglaublich,
    alles i.d.R. keine kleinen Probleme oder kurze Stellen.


    http://de.guttenplag.wikia.com/wiki/Plagiate


    Wann ist bitte Schluß?
    Inzwischen befürchte ich fast, Herr Dr. a.D. von und zu Guttenberg hat nirgendwo überhaupt irgendetwas Relevantes selbst formuliert oder geschrieben! Komplett copy&paste + einige Verschleierungen/Umformulierungen, von ihm oder seinem Ghostwriter? :rolleyes:


    Wie kann so eine Dissertation durchgehen, das verstehe ich nicht!



    P.S.: Langsam tut mir der Freiherr schon eher leid, bei dem Schlamassel,
    in das er sich gebracht hat...! Hoffentlich gibt das nicht noch ein richtig
    tragisches Ende Marke Möllemann-Barschel. :rolleyes:

  • Ich habe das auch gerade gesehen und bin wirklich ein bisschen fassungslos. Auf 44 Prozent der Seiten sollen Plagiate sein. Die Zahl ist ungeheuerlich, auch wenn sie natürlich mit Vorsicht zu genießen ist.


    Aber anders als hier einige User im Thread vermuten haben, leistet dieser Wiki eine gute Arbeit, spielt in den Medien nicht zu Unrecht eine große Rolle und diskutiert offen, soweit ich das gesehen habe, recht exakt, ob es sich jeweils wirklich um Plagiate, Eigenleistungen oder Zitate handelt.

    Ich will immer Herbst. Ich will immer Küste. Ich will immer Norden.

  • Die Opposition und andere Interessengruppen, die sich bisher am Phänomen Guttenberg die Zähne ausgebissen haben, würden Ihrer Aufgabe nicht gerecht, wenn sie nicht alles versuchen würden, um aus dem Thema Kapital zu schlagen. Politisch ist das verständlich und sogar durchaus wichtig - das hierdurch vermeintlich adressierte Thema Glaubwürdigkeit ist schließlich die Währung, mit der man im politischen Betrieb punkten kann.
    Abgesehen davon sollte man aber nicht aus den Augen verlieren, dass das Problem vor allem ein wissenschaftliches ist: Zum korrekten Arbeiten gehört auch korrektes Zitieren unter vollständiger Quellenangabe mit Nennung des Urhebers der Gedanken. Hält man sich nicht durchgängig daran, so besteht hierin zunächst ein akademisches Problem, das abgesehen von einem Makel innerhalb der wissenschaftlichen Gemeinschaft zunächst keine weiteren rechtlichen Konsequenzen nach sich zieht.


    Dies geht in der aktuellen Berichterstattung etwas unter; zuweilen habe ich sogar das Gefühl, dass gerade diejenigen das Problem besonders thematisieren und dramatisieren, denen es selbst vergönnt ist, sich mit einem akademischen Grad zu schmücken, obwohl sie diesem einen hohen Stellenwert beimessen.


    Von daher kann ich mir gut vorstellen, dass auch die aktuelle Diskussion nach dem Legen des Staubes nicht wirklich an des Ministers Beliebtheit zehrt: die eingangs zitierte Glaubwürdigkeit mag zwar in mancher Augen einen Dämpfer erhalten haben, aber wird im Vergleich zum Wettbewerb immer noch recht ordentlich bewertet werden können - gerade vor dem Hintergrund, dass Politik und Wissenschaft letztendlich doch zwei völlig unterschiedliche Welten sind.

  • Akademische Grade werden nicht vergönnt, sondern erarbeitet - zumindest ist das deren Anspruch.


    Relativierungsversuche sind aussichtslos. Allerdings wimmelt es im politischen Establishment nur so von Dünnbrettbohrern mit Titeldrang. Z.B. Stoibers "Der Hausfriedensbruch im Lichte aktueller Probleme".

    LG: V30
    Samsung: Galaxy Tab S2 LTE, A5 (2017);
    Sony: Xperia X Compact;

  • Genau so ist es, Saintsimon: erst die Arbeit, dann das Vergnuegen.


    Viele der jetzt so hitzig diskutierenden haben sich vermutlich weder der Arbeit noch dem anschliessenden Vergoenntsein hingegeben.

  • Zitat

    dass Politik und Wissenschaft letztendlich doch zwei völlig unterschiedliche Welten sind


    Thematisch gebe ich dir Recht.
    Aber auf welchem Gebiet kann man den Punkt "Ehrlichkeit und Betrug" den vernachlässigen.


    Pardon wie heißt es so schön " Wer einmal lügt den glaubt man... usw."


    Inwiefern ist der Hr.Minister den noch glaubwürdig?
    Was ist den noch erstunken und erlogen was noch nicht rausgekommen ist?


    Der Vörgänger des Ministers wurde verurteilt aus dem Amt gejagt, weil dieser
    in Punkto Ehrlichkeit und Vertuschung auch Defizite hatte um es mal milde auszudrücken. :rolleyes:

    Life is too short to be small.

  • Da eine überaus wichtige Fragestellung bisher unbeantwortet geblieben ist erfolgt nun die Klärung:


    Selbstverständlich ist Guttenberg nach wie vor ein Ehrenmann. Das ist ja auch kein geregelter oder gar geschützter Titel. Er ist nun allerdings der einzige Ehrenmann, denn alle anderen haben sich inzwischen diese Bezeichnung verbeten.

    Je suis Charlie

  • Zitat

    Original geschrieben von kinslayer
    Thematisch gebe ich dir Recht.
    Aber auf welchem Gebiet kann man den Punkt "Ehrlichkeit und Betrug" den vernachlässigen.


    Die Einordnung der Vollstaendigkeit der Zitate sowie der korrekten wissenschaftlichen Arbeit soll selbstverstaendlich jedem selbst ueberlassen sein. Auch inwiefern er es - im umgangangssprachlichen Verstaendnis - als Betrug ansehen moechte, sei dem Urteilenden ueberlassen: ein allgemeiner Makel ist nicht zu leugnen, gerade wenn man selbst Werte wie Ehrlichkeit und Redlichkeit hochhaelt.
    Dennoch nehme ich an, dass der von seinen Gegnern herbeigesehnte "Liebesentzug" durch die Waehler nicht eintreten wird. Die Welten Wissenschaft und Politik sind nunmal zwei verschiedene: fuer den Wissenschaftler waere das Problem tatsaechlich ein grosses, fuer den Politiker dagegen eine haessliche Schramme, die aber nicht die taegliche Arbeit behindert - zu sehr scheint er die Wuensche und Erwartungen der Buerger zu erfuellen.

  • Er hat offensichtlich bei einer Prüfung betrogen. Ganz einfach. Es geht nicht um Theos lustiges Taschenbuch.
    Hier geht es auch nicht um antiquierte Vorstellungen verpeilter Akademiker. Aber schön zu wissen, dass das der geneigte Anhänger als Begründung akzeptieren würde.

    Das Experiment erfordert, dass Sie weitermachen!

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!