Die Bundestagswahl 2009

  • Zitat

    Original geschrieben von BigBlue007



    Natürlich gibt es die, allerdings kann ich nicht behaupten, dass ich diese im Einzelnen kennen würde. Ein Hauptgrund ist sicher das Erstarken der Linken. Nimmt man das Potential von SPD und Linke zusammen, dann ist man ja wieder da, wo die SPD gerne wäre. Was auch der Hauptgrund dafür ist, warum die SPD in Zukunft auch auf Bundesebene nicht umhin kommen wird, mit den Linken zu koalieren. Und wie ich weiter vorne schon mal sagte - genau das wird auch passieren. Die diesjährige Wahl ist die Letzte, bei der die SPD eine Koalition mit den Linken ausschließt.


    Ich sehe das Erstarken der Linken in den westlichen Bundesländern als eine Folge der Unzufriedenheit klassischer SPD-Wähler mit der Agenda-Politik von Schröder unt Rente mit 67 durch Müntefering an. Sollte die SPD auf Bundesebene mit der Linken eines Tages koalieren wird sie als Folge Wähler die mehr zur Mitte tendieren verlieren, was sie sich auch wird nicht leisten können. Diese Partei steckt in einer Zwickmühle, wo sie nur schwer wieder rauskommt. Das soll aber nicht mein Problem sein.


    Bei dieser Bundestagswahl wird es keinen linken Bundeskanzler geben. Merkel wird Bundeskanzlerin bleiben, offen ist nur ob in einer Schwarz-Gelben oder Schwarz-Roten Koalition.. Eine Linksregierung wird nicht zu stande kommen.

    Oberfranken ist meine Heimatliebe, die mir am Herzen liegt Bernhard

  • BigBlue007: wir könnten das jetzt ewig ausdiskutieren. Du legst es so aus, ich so. Fakt ist, daß es den "Zuspruch", den CDU/FDP in der Umfrage finden, hier im Thread nicht im gleichen Ausmaß gibt und das ist die Diskrepanz.
    Damit ist das Thema beendet.


    Die SPD ist in meinen Augen am Schwächeln, weil sie ihren linken Flügel bzw. die eher linksorientierten Wählerschichten in den letzten Jahren zu sehr zugunsten einer Orientierung in Richtung Mitte/CDU vernachlässigt hat. Die entstandene Lücke nutzt Die Linke legitimerweise.


    Das finde ich persönlich schade, denn ich bin der Meinung, daß D zwei starke Volksparteien braucht, die ein gewisses Spektrum in der Mitte und etwas links bzw. rechts davon abdecken.

    “Das Leben ist wie ein Fahrrad. Man muß sich vorwärts bewegen, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren.” Albert Einstein

  • Zitat

    Original geschrieben von bernbayer
    Außer Polemik kam von deiner Seite nichts an sachlichen Argumenten.


    Du bist putzig. Meine Postings stecken voll von Fragen und Argumenten. Du warst derjenige, der keine Lust mehr hatte, darauf einzugehen.


    Jochen, danke für die Blumen, aber ich glaube nicht, dass ich einfach nur besser argumentiere als nicht vorhandene Unionswähler. Die, die hier mitmischen, könnten ja auch gegenargumentieren und Sachthemen bringen.


    Ich lese von dir und dem Bernbayer aber mehrheitlich, dass ihr euch über das Diskussions- und Abstimmungsverhalten der TT-User auslasst. Argumente oder Sichtweisen, warum CDU/CSU/FDP in diesem oder jenem Punkt "mehr Recht haben" als andere, da macht ihr kaum Aussagen. Das kann man aber nicht "der linken Mehrheit" im Thread anlasten.


    Ich glaube, dass das an Gründen liegt, die hier auch schon genannt wurden: die Altersstruktur der Unionswähler ist interessant. Mehrheitlich sind es Rentner, denen es gut geht und die ihre Schäfchen im Trockenen haben, oder jüngere Leute, die in wertkonserativen und abgesicherten Verhältnissen leben. Und es sind Stammwähler, die "sowieso CDU" wählen, relativ egal, welches konkrete Programm die Partei hat (oder, wie jetzt, erst gar keins hat). Alle sind dann aber auch Wähler, die eher aus ihrer als angenehm empfundenen Lebenssituation heraus wenig Veränderung wünschen und die weniger wegen konkreten Argumenten zu ihrer Wahlentscheidung kommen.
    Ist nicht auf meinem Mist gewachsen, sondern sind Erkenntnisse von Wahlforschern.


    Ansonsten sehe ich es auch so, dass KEINE Partei langfristige Lösungen hat. Der Prozentsatz an wirklich komplett hinter den Programmen stehenden Wählern dürfte auch bei Piraten und Linke klein sein bzw. die Piraten sind ja nur eine Insellösung, bei der es gar nicht um "das große Ganze", sondern speziell das Problem Bürgerrechte und Überwachungsstaat geht. Das sind also Protestbewegungen, bei denen Unzufriedene gar nicht unbedingt die perfekte Politik erwarten, aber ihre Unzufriedenheit mit bestimmten Aspekten des öffentlichen Lebens kundtun und die etablierten Parteien abwatschen wollen.


    Den einfachen Stammtisch-Brüdern helfen dann auch noch Themen wie Ullas Dienstwagen, Merkels-Ackermann-Fete, Rüttgers Rumänen-Aussage oder das etwas befremdliche Verhalten des Herrn Althaus auf die Sprünge. Auch wenn es schade ist, aber manche Menschen richten ihre Wahlentscheidungen auch an solcher Polemik aus... auch auf dieser Ebene steht die CDU aber gerade nicht so gut da.

    Ich dachte immer es sei technisch unmöglich mit jemandem Sex zu haben, der Dörte heißt...

  • Zitat

    Original geschrieben von Printus
    Du bist putzig.


    Unterlasse bitte solche direkten und persönlichen Bezüge.


    Zitat

    Ich lese von dir und dem Bernbayer aber mehrheitlich, dass ihr euch über das Diskussions- und Abstimmungsverhalten der TT-User auslasst. Argumente oder Sichtweisen, warum CDU/CSU/FDP in diesem oder jenem Punkt "mehr Recht haben" als andere, da macht ihr kaum Aussagen.


    Wozu sollte ich die auch machen?
    Wozu sollte die jemanden anderes machen müssen?
    Ich bin hier Mod.
    Meine persönliche politische Meinung mag durchschimmern, spielt aber keine Rolle und ist meine persönliche Sache. Ich werde sie auch nicht öffentlich äußern, da ich hier im Gegensatz zu fast allen anderen mit Realname unterwegs bin.
    Wenn ich mich äußere, dann in meiner Rolle als Mod und nur zu vielleicht 5% als Wähler.
    Die Tatsache, daß "die anderen" nicht soviel, so intensiv und so argumentativ in Erscheinung treten, muß gar nichts Wertendes, Inhaltliches oder Überzeugungsmäßiges bedeuten.


    Da ich bereits mehrfach darum gebeten habe, die Diskussion offen zu gestalten, was sie meiner Meinung nach u.a. durch den auf vielen und langen Postings basierenden "Druck" nicht mehr wirklich ist, kann man das auch durchaus als Grund verstanden wissen, den ich mit meinen Andeutungen rüberbringen will.


    Natürlich hat jeder die Chance, sich konträr zu äußern, hat darauf aber vielleicht gar keine Lust, da er keine intensive Diskussion, sondern einfach nur seine Meinung äußern möchte.


    Was ich damit sagen will: erdrückt den Thread - und viele, viele andere, insbesondere politische Threads - bitte nicht so sehr, daß sich irgendwann nur noch dieselben beteiligen und der Kreis im wahrsten Sinne des Wortes immer enger wird. Auch das wollte ich damit ausdrücken.

    “Das Leben ist wie ein Fahrrad. Man muß sich vorwärts bewegen, um das Gleichgewicht nicht zu verlieren.” Albert Einstein

  • Zitat

    Original geschrieben von bernbayer
    Ich sehe das Erstarken der Linken in den westlichen Bundesländern als eine Folge der Unzufriedenheit klassischer SPD-Wähler mit der Agenda-Politik von Schröder unt Rente mit 67 durch Müntefering an.


    Das denke ich auch. Die Welt globalisierte sich, veränderte sich, und die Politik reagiert(e) darauf falsch. Sie erkennt die Zeichen der Zeit nicht und versucht weiter mit Antworten und Lösungen von gestern die Probleme von heute zu lösen.


    Verlierer von Technisierung, Globalisierung, veränderten Strukturen sind erstmal die "kleinen Leute" und die SPD hat unter Schröder genau deren Interessen nicht vertreten, sondern sogar gegen dieses eigene Klientel regiert. Dafür bekommt die SPD jetzt die Quittung.


    Zitat

    Original geschrieben von bernbayer
    Sollte die SPD auf Bundesebene mit der Linken eines Tages koalieren wird sie als Folge Wähler die mehr zur Mitte tendieren verlieren, was sie sich auch wird nicht leisten können. Diese Partei steckt in einer Zwickmühle, wo sie nur schwer wieder rauskommt. Das soll aber nicht mein Problem sein.


    Ich glaube, es wird darauf ankommen, sich nicht an alten Rezepten tot zu laufen, sondern ob es gelingt die Herausforderungen einer globalen Welt zu erkennen und Verhältnisse zu schaffen, in denen Menschen weiter zufrieden leben. Immer mehr haben den Eindruck, dass die Zukunft für sie düster aussieht. Solange das so ist, geht es mit allen Parteien abwärts. Nur trifft es die SPD als erste...


    Zitat

    Original geschrieben von bernbayer
    Bei dieser Bundestagswahl wird es keinen linken Bundeskanzler geben. Merkel wird Bundeskanzlerin bleiben, offen ist nur ob in einer Schwarz-Gelben oder Schwarz-Roten Koalition.. Eine Linksregierung wird nicht zu stande kommen.


    Mein Gefühl sagt, es ist schon entschieden. Merkel bleibt Bundeskanzlerin einer großen Koalition.

    Ich dachte immer es sei technisch unmöglich mit jemandem Sex zu haben, der Dörte heißt...

  • Zitat

    Original geschrieben von bernbayer
    Bei dieser Bundestagswahl wird es keinen linken Bundeskanzler geben. Merkel wird Bundeskanzlerin bleiben, offen ist nur ob in einer Schwarz-Gelben oder Schwarz-Roten Koalition.. Eine Linksregierung wird nicht zu stande kommen.


    Das sehe ich ebenso.

    Zitat

    Original geschrieben von Jochen
      BigBlue007: wir könnten das jetzt ewig ausdiskutieren. Du legst es so aus, ich so. Fakt ist, daß es den "Zuspruch", den CDU/FDP in der Umfrage finden, hier im Thread nicht im gleichen Ausmaß gibt und das ist die Diskrepanz.


    Das macht bernbayer aber doch schon fast alleine wett... ;) Und Fakt ist auch, dass Du der Einzige sein dürftest, der Deine ursprüngliche Aussage so auslegt, wie Du es nun tust. Aber ok, Thema beendet - amen.

    Ist das eine von den Kirchen, wo man so kleine Cracker kriegt? Ich habe Hunger!

  • Zitat

    Original geschrieben von yoolio


    Ansonsten stimmt es schon, die Themen der Zeit sind eigentlich linke Domäne - es ist nur leider keiner da, der sie nutzen kann:


    Gut erkannt, besser als ich. :)


    Es sind tatsächlich die Themen der Zeit und weniger, wie von Printus geschrieben, die Kernkompetenzen der "Linken", die aktuell sind.
    2009 ist es fast schon nicht mehr polemisch, zu fragen, wo die SPD überhaupt noch mit halbwegs gutem Gewissen Kompetenz beanspruchen will.



    Noch ein Hinweis zur Piratenpartei:


    Um dieses Phänomen einigermaßen erfassen zu können, kann ich nur empfehlen, diesen Artikel durchzulesen:
    http://www.zeit.de/2009/36/DOS-Die-Apolitischen


    Dieses Dossier ist eher beschreibend und trifft meiner Ansicht nach die aktuelle Lage recht gut.



    Zum Thema Regierungsbeteiligung der FDP:


    Wenn das geschieht, müsste man sich fühlen, wie nach einem Fußballspiel, in dem die schlechtere Mannschaft unverdient gewonnen hat.
    Ich habe bisher noch keinen Journalisten oder Wissenschaftler gehört, der schlüssig erklärt hätte, warum die Leute jetzt* vermehrt FDP wählen.
    Vielleicht versteht die Mehrheit nicht, dass es so etwas wie Wirtschaftskompetenz auch in Form halb verdauter Ideologie gibt, dass also die FDP in den letzten Jahren nur einen kleinen Teil der im wissenschaftlichen Diskurs vorhandenen Wirtschaftskompetenz vertrat.
    Und zwar den falschen Teil, der mittlerweile durch die Geschichte widerlegt wurde.


    *Nach einer durch Deregulierung an der falschen Stelle maßgeblich mit bewirkten Finanzkrise.

    “The ideas of economists and political philosophers, both when they are right and when they are wrong, are more powerful than is commonly understood. Indeed the world is ruled by little else. Practical men, who believe themselves to be quite exempt from any intellectual influence, are usually the slaves of some defunct economist.” (Keynes)

  • Zitat

    Original geschrieben von <registered>
    *Nach einer durch Deregulierung an der falschen Stelle maßgeblich mit bewirkten Finanzkrise.


    Ah genau, die Deregulierung. Ausgelöst hat aber leider etwas anderes die Krise, die nie wirklich regulierte Geldpolitik der FED.


    Es ist doch klar warum hier nur noch die gleichen Leute diskutieren. Es gehört auch dazu auf Fragen einzugehen, auch wenn es oft den Anschein hatte, waren meine Fragen nicht rhetorisch und hätten gerne beantwortet werden können. Meine Meinung kann ich auch meine Tapete erzählen, die geht ähnlich gut darauf ein. ;)
    Auch finde ich persönliche Angriffe etwas niveaulos, jemandem zu attestieren er sei dumm, nur weil er anderer Auffassung ist, zeugt nicht gerade von gutem Diskussionsstil

  • Zitat

    Original geschrieben von Printus




    Mein Gefühl sagt, es ist schon entschieden. Merkel bleibt Bundeskanzlerin einer großen Koalition.


    Man kann es einfach noch nicht wissen, da mit einen knappen Wahlausgang zu rechnen ist. Evtl. könnten wenige Tausend Stimmen entscheiden ob schwarz/gelb oder schwarz/rot kommt. Mir persönlich wäre schwarz/gelb lieber, obwohl schwarz-rot im großen und ganzen nicht schlecht regiert hat, so daß es jetzt auch nicht schlimm finden würde, wenn es mit schwarz-rot weitergeht. Ein Alptraum wäre für mich rot-rot-grün..

    Oberfranken ist meine Heimatliebe, die mir am Herzen liegt Bernhard

  • ich fände es ein armutszeugnis für deutschland wenn schwarz/rot weitergeht, denn...
    ...wie soll es jemals anders werden
    ...wie unterscheiden sich die parteien überhaupt noch voneinander nach dann acht jahren gemeinsamer arbeit
    ...gewöhnen sich die bürger irgendwann an die unabwählbare kaiserliche regierung aus union cdu/spd
    ..theoretisch müsste jemand anders kanzler werden als die jetzigen kandidaten wenn die große koaltion fortzgesetzt wird, aber da wird man sich schnell wieder einig



    alles sehr gewagte thesen, aber so kann es nicht weitergehen

Jetzt mitmachen!

Sie haben noch kein Benutzerkonto auf unserer Seite? Registrieren Sie sich kostenlos und nehmen Sie an unserer Community teil!