Erfahrung übers berufspendeln...

  • Zitat

    Original geschrieben von Patrick333
    PRO:
    - Zeit fuer dich selbst bei der Fahrt (auch ganz nett einfach mal etwas Zeit alleine zu verbringen)


    Hallo,
    ich würde auch mal überdenken, welche Einstellung zur der Fahrt Du hättest: ist es bloß ein notwendiges Übel oder kann es auch eine sehr willkommene Gelegenheit sein, sich zu zerstreuen und mit sich selbst zu beschäftigen?
    Ich bin für ein Jahr praktisch jedes Wochenende 300km (eine Strecke) nach Hause gependelt und habe die Erfahrung gemacht, dass, wenn man die Strecke ohne selbstauferlegten Zeitdruck, mit einem bequemen und leisen Auto (hier: Volvo V50 oder Peugeot 807) und einem Hörbuch unter die Räder nimmt, sehr entspannt ankommen kann. Das Gegenteil ist immer der Fall, wenn ich auf Teufel komm raus so schnell wie irgend möglich nach Hause kommen will. Das bringt mir auf der Strecke zwar 10% Zeitersparnis, aber angenehmer ist es auf keinen Fall.
    Und gerade viel befahrene Strecken können angenehm zu fahren sein, wenn man sich dem Verkehrsfluss anpasst und einfach laufen lässt.
    Also: ich würde es auch ein ganzes Stück weit davon abhängig machen, was für ein Fahrertyp man ist und welches Auto mn vor die Türe gestellt bekommt.
    Viele Grüße,
    Georg

  • 2 Aspekte...der eine ist wenn man (wie ich) aus steuerlichen Gründen mit dem Privatwagen fährt:
    Autokosten sollte man nicht unberücksichtigt lassen. Ich bin für die Firma so ca. 55000 km p.a. unterwegs (190 km pro Tag), bisschen privat kommt ja noch on top.
    Der andere Aspekt ist das Thema Zeit, ich verbringe wenn es optimal läuft knapp 2h täglich im Auto. Kollegen verbringen teilweise mehr Zeit in der Bahn, können dort natürlich entspannen, das kann ich nicht. Für mich stellt es trotzdem in der Summe das absolute Optimum dar, andere Verkehrsmittel, umziehen usw usf kommen für mich nicht in Frage. Deswegen bin ich mit dieser Situation auch super zufrieden und habe keinen Bedarf irgendwas zu ändern.

    fm4.orf.at
    Wir leben weit über unseren Verhältnissen. Aber noch lange nicht auf unserem Niveau.

  • Ich gehöre zwar nicht zu den Pendlern, dennoch bin ich seit ca. 1 Jahr fast täglich von 7.00 bis meist 20.30 Uhr außer Haus. Wobei hier ca. 12 Stunden auf Bürozeit incl. Pausen usw. entfallen und ich nur max. 1,5 h in Summe am hin und her fahren bin (ÖPNV).
    Freizeit hab ich dabei nicht mehr wirklich viel, aber das ist nicht so schlimm, weil mir mein Job tierisch Spaß macht und ich ja damit die meiste Zeit verbringen darf. Wenn ich aber ca. 3 Stunden davon reine Fahrzeit hätte, dann würde mich das nerven, denn da könnte ich weder vernünftig arbeiten, noch einem meiner Hobbys sinnvoll nachgehen.


    Außerdem - vielleicht bin ich da etwas unnormal - fahre ich nur ungern Auto. Ständig auf alles und jeden aufpassen (ist ja nicht so, dass alle Verkehrsteilnehmer sich vernünftig verhalten) ist mir einfach nach 10 Stunden Arbeit dann definitiv too much.

  • Und im Winter?


    Bei der Entfernung ist auch zu bedenken, dass es im Winter bei Schnee, Glatteis, Nässe auch mal doppelt so lange dauern kann.
    Damit fällt das Brettern auf der BAB flach, auch die Lanstraßen sind nicht perfekt geräumt.
    Potentiell droht dir bei 4 Monaten im Jahr eine doppelte Fahrzeit - worst case.


    Bin insgesamt 9 Monate Flensburg-Itzehoe gefahren - eine Strecke zwischen 100-120km und 1:15 bis 1:45 Stunden =2,5 bis 3,5 Stunden pro Tag.
    Besonders angenehm ist das nicht und geht auf die Lebensqualität. Macht nur sinn, wenn du das nicht langfristig tun willst.


    Nach dem Studium dieses Threads verstehe ich so langsam, warum auf der linken Spur der BAB immer die TDI-Heizerfraktion fährt. nicht alle wollten zum Termin, sondern zur Arbeit oder nach Hause.

    Nehmen Sie beim Melonentest die Gurken aus der Nase, die Tomaten von den Augen und die Melonen aus den Ohren!

  • Stelle Dir zwei Fragen:
    Bist Du bereit es zu testen und die Erfahrung zu machen?
    Steht Dein soziales Umfeld hinter Dir?


    Wenn Du beides mit "ja" beantworten kannst, dann mache es.
    Du musst es ja nicht Dein Leben lang machen.
    Es wird Dich um eine Erfahrung weiter bringen. Gerade der neue Job und die neue Position kannst Du nur so erreichen.
    Change ist gut, nicht böse! Du musst es nur nutzen.


    Ciao

  • Ganz große Klasse an alle die mir bis jetzt sehr viel geholfen haben.


    Es sind mehrere Faktoren die tatsächlich dafür sprechen und nur ein einziger der dagegen spricht.


    Sowohl das berufliche Umfeld, die Entlohnung, die Karriere Chancen, alles spricht eindeutig dafür. Geld ist nicht alles, ohne Frage, aber ein Faktor. Ich denke ich werde Spaß bei der Arbeit haben, das ist auch ein wichtiger Faktor.
    Ich werde wie gesagt die Strecke demnächst fahren und schauen.


    Ich habe noch ein wenig Zeit mir genug Gedanken zu machen und viele TTler haben mir echt bis jetzt geholfen. Ganz großes Kino!


    Wie es nun ausgehen wird weis ich noch nicht.


    Mein Eigentum lässt sich notfalls vermieten. Man kann notfalls in die Mitte ziehen. Meine Frau spricht sich gegen einen Umzug in die Nähe des Arbeitsortes aus. Sie hat hier ihr soziales Umfeld und ihren Arbeitgeber. Alles nachvollziehbar. Die Mitte wäre eine Alternative. Oder eben Pendeln. Ich kenne meinen zukünftigen Chef persönlich, daher weis ich das mir nicht nur Steine in den Weg gelegt werden.


    Es bleibt abzuwarten. Werde die kommenden Tage einige Gespräche führen.


    Für mich ist es eine Chance die in absehbarer Zeit nicht noch einmal kommt. Sollte sie nicht meinen Erwartungen entsprechen gehts eben wieder zurück. Zwar nicht zum alten Arbeitgeber, dennoch denke ich das ich nicht arbeitslos bleiben werde.

  • Hi,


    meine Gedanken dazu:


    1.) Arbeitest Du dann im Autohaus?
    Dann vergiss das mit dem Dienstwagen ganz schnell, der Chef kriegt die Krise bei den vielen Km. Anfangs ist alles gut, aber wenn der Wagen nach kurzer Zeit getauscht werden muss, kriegt er die Krise. Kenn ich aus eigener Erfahrung. Wenn nicht, haste eventuell Glück.


    2.) Wenn Du so viele Km fährst, dann musst Du den Wagen auch schön versteuern, als Beispiel meine C-Klasse und 35 km Weg:
    417 Euro (1% vom Wert) + 490 Euro (für die Km) macht am Ende über 400 Euro Nettoabzug.
    Bei 100 km kann man im Netz ausrechnen: 40 Teuro-Wagen macht im Jahr 18000 Teuro zu versteuern.


    Das kannst Du direkt von der Kohle abziehen.


    Rechne Dir doch mal aus, was Du die Stunde verdienst bei 12,5 h täglich und vergleich das mit einem 8h-Tag. Wenn Du also mit dem alten Job 40 Teuro hast, musst Du im neuen Job mindestens 62,5 Teuros haben und dann haste nicht mehr verdient.


    Und dafür ist es abends zu spät um zuhause was zu machen am haus oder im Garten. Zum Sport geht auch nicht mehr, weil zu spät.


    Und ob es das wert ist?


    Entscheide selbst.

  • zu den finanziellen Aspekten hast Du ja schon viele gute Tipps bekommen.


    Der Rest ist deine persönliche Präferenz. Meine wäre ganz klar nein.


    Evtl. gibt es Alternativen zu prüfen, wie home office, mit familie umziehen etc. Aber sonst würde ich es bleiben lassen. Ne Zweitwohnung, obwohl Frau/Kind zu hause sind? Naja, schön um mal nachts durchzupennen, gerade wenn die Kleinen noch sehr klein sind. Aber willst Du das wirklich?


    Musst Du letzlich sowieso selbst wissen

  • Gibt es die Möglichkeit, die Strecke mit der Bahn zu fahren? Mir persönlich wäre das zu stressig, jeden Tag 200 km mit dem Auto zu fahren. (Vom Umweltaspekt mal abgesehen ;)) Bahn fahren ist hingegen entspannend, weil man dabei auch mal abschalten oder gar schlafen kann oder z. B. ein Buch lesen. Aber das ist Geschmackssache. Viele können ja auch beim Autofahren abschalten.


    Dienstwagen klingt ja immer ganz nett, aber das kann sich steuerlich böse auswirken. babapapa hat dazu ja schon etwas geschrieben.

  • Hallo,


    die Entscheidung muss der TE selber treffen, ob es ihn der neue Job wert ist, Verluste bei Privatleben und der fehlenden Freizeit in Kauf zu nehmen, gerade wenn auch noch Samstag-Arbeit dazu kommt.
    Denek dran, das du Firmenwagen auch versteuern musst und auch eine Kilometer-abhängiger Anteil dabei ist.


    Rechne dir auch mal aus, wieviel Zeit du täglich unterwegs bist und viele davon auf der Strasse verbracht werden.
    Wenn du abends um 20 Uhr nach Hause kommst, ist der Tag gelaufen und du setzt dich vors TV und das wars dann - wielange willst du das mitmachen.


    Alternativ - denke über einen Umzug nach mit allen möglichen Folgen ( mehr Fahrzeit/-strecke in der Freizeit ).


    Ich habe für mich die Endscheidung getroffen, als ich noch bei O2 gearbeite habe, das Freizeit und Privatleben nicht mit Geld bezahlbar sind und damals auch nach täglichker Pedellei über 100km einen Schlusstrich gezogen und mir einen neuen Job gesucht, der deutlich näher am Wohnort ist. Jeden Tag über 2 Std. ( im optimalen, staufreien Fall ) auf der Autobahn zu verbringen war mir deutlich zu viele, von den Kosten für Auto und Benzin mal ganz zu schweigen.


    Ich fahre jetzt morgens um 6:30 zur Arbeit und bin um 17 Uhr spätestens zuhause, dann hab ich noch was vom Abend und von der Freundin, die ähnliche Arbeitszeiten hat und einen Tag in der Woche mache ich zudem noch HomeOffice.

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