Helmpflicht für Radfahrer?

Zitat

Original geschrieben von shelter
...
Wenn ich wüsste, dass er nicht geklaut wird, würd ich ihn einfach mit dem Fahrrad zusammen anschließen. ...

Wenn Dir der Helm geklaut wird, darfst Du zur Belohnung Dein Rad nach Hause schieben. :p

Frankie

Zitat

Original geschrieben von autares

Und jetzt können wir ja per Handzeichen abstimmen, wer dafür und wer dagegen ist...

Mich stört es mehr dass das eigentliche Threadthema mit lokalen Problemen der Radfahrer in HH vermengt wird.
Solche oder ähnliche Probleme gibt es wohl in fast jeder größeren, deutschen Stadt.

Da hätte man besser gleich einen "allgemeinen Thread zur Verkehrsproblematik der Radfahrer" eröffnen sollen.

Hi,
vielleicht ist das eine ähnliche Unterstützungsmaßnahme wie zu der Zeit, als immer mehr auf 50er Roller umstiegen und diese dann auf 45km/h gedrosselt wurden...

Seitdem ist es lebensgefährlich, mit den Möhren im Berufsverkehr mitschwimmen zu wollen.

Einer Helmpflicht stehe ich wie die meisten hier sehr kritisch ggü.!

Ich trage selber beim Sport, sprich Inlinen oder auf dem MTB immer einen Helm und nehme auch keinen in der Gruppe ohne Helm mit. In der Stadt bin ich zum Spaß unterwegs, oft mit einem Deutsche Bahn Leihrad.

Und da fängt der Spaß an, wohin mit dem Helm abends in der Kneipe? Die meisten werden in der Stadt eh keine Helm tragen, die Polizei ist-außer an der Uni zum Abkassieren- eh schon überfordert, die einfachsten Dinge wie Parken in zweiter Reihe, Telefonieren ohne FSE, Geschwindigkeit etc. etc. zu sanktionieren.

Insofern wird das eine rein versicherungstechnische Angelegenheit; Kein Helm=Versicherung braucht nicht zahlen.

Nichts desto trotz halte ich es bei Kiddies und im Berufsverkehr für nicht verkehrt, einen Helm aufzuziehen.

Und damit werden zig Leute vom Radfahren abgehalten. Klar kann man jetzt den Zeigefinger heben und moralisch werden, Schutz blablabla.

Aber was wird passieren? Bevor sich die Mädels ihre Frisur ruinieren , steigen alle aufs Auto um.
Es gibt ja auch nette Studien aus Norwegen (?), die den Effekt mit dem Helm recht genau untersucht haben und den Nutzen als überaus bescheiden eingestuft haben.

Die genannte Zahl an Todesopfern (500? jährlich) ist allerdings lächerlich gering, wenn man sich andere Zahlen anschaut und ich wage auch zu bezweifeln, dass bei der in unserer Stadt höchsten Todesfallanzahl (LKW Rechtsabbieger begräbt Radler unter 40T Zwillingsreifen) der Helm den Tod verhindern könnte...

So, das von mir

greetz
cm

Ich habe grundsätzlich einen Rucksack mit, weil ich ein recht massives Schloss dabei habe. Daher auch kein Problem den Helm zu verstauen..

Mich erinnert das gerade ans Rauchverbot. Die Raucher wollten auch nicht mehr in die Lokale und machen es am Ende doch.

Wo etwas nicht freiwillig funktioniert, muss irgendwann reguliert werden. Leider geht es wohl nicht anders in Deutschland..

Zitat

Original geschrieben von brasax
Ich habe grundsätzlich einen Rucksack mit, weil ich ein recht massives Schloss dabei habe. Daher auch kein Problem den Helm zu verstauen..

Na super. Kopf geschützt und dafür riskierst Du eine schwere Rückenverletzung!

Zitat

Original geschrieben von brasax
Ich habe grundsätzlich einen Rucksack mit, weil ich ein recht massives Schloss dabei habe. Daher auch kein Problem den Helm zu verstauen..

Mich erinnert das gerade ans Rauchverbot. Die Raucher wollten auch nicht mehr in die Lokale und machen es am Ende doch.

Wo etwas nicht freiwillig funktioniert, muss irgendwann reguliert werden. Leider geht es wohl nicht anders in Deutschland..

Was funktioniert denn freiwillig nicht?

Wir reden von gerade einmal 500 Toten im Jahr (auch wenn jeder einer zuviel ist!)!

Und dafür sollen geschätzte 50 Mio Radler einen Helm tragen?

Ich bitte dich, das kannst du nicht wirklich ernst meinen, oder?

Und das du nicht repräsentativ bist, weil du einen Rucksack mitschleppst, wirst du mit einem Blick in Restaurant, Kneipe etc. nachvollziehen können...

greetz
cm

Der Erfolg würde einer solchen Richtlinie sicherlich Recht geben:

Helmpflicht => weniger Radfahrer => weniger Unfälle => weniger Verletzte.

Für die sicher nach Europa zu übermittelnde Statistik (oder worum sonst geht es?) ein herausragendes Ergebnis. Und das sogar, ohne dass die Umsetzung den Staat auch nur einen einzigen Cent gekostet hätte. Stattdessen könnten durch Bußgelder sogar noch Einnahmen generiert werden - wenn auch eher in geringem Umfang.

Mehr (statistische) Verkehrssicherheit ganz für lau. So schreibt man politische Erfolgsgeschichte! :top:

Frankie

Edit:
Wenn ich mich an die Einführung der Helmpflicht in England (für Mofas?) erinnere, hatten Gesetzgebung und Justiz noch lange was davon. In umfangreichen Debatten und gerichtlichen Verfahren mussten etliche Interessengruppen von der Helmpflicht befreit werden - so etwa auch die Träger religiöser Kopfbedeckungen wir Turbane und Kopftücher, weil eine pauschale Helmpflicht auch für langsame Fahrzeuge natürlich gegen die verfassungsrechtlich geschützte Freiheit der Religionsausübung abzuwägen ist.

Erinnert mich irgendwie an die Diskussion zum Thema "Gurtpflicht" oder Helmpflicht für Motorradfahrer.
Da wurden von den Gegnern zunächst einmal sämtliche Register (ob sinnig oder unsinnig) gezogen um dagegen zu wettern.

Heute kräht dagegen kein Mensch mehr danach, dass er sich von einem Gurt "gefangen" fühlt. Von daher ein typischer Fall von "Resistance to change"...

Und wenn es nur danach geht sich darüber aufzuregen man würde vom Staat bevormundet werden:
Eigentlich sollte doch jedem PKW Fahrer klar sein, dass es keine gute Idee ist sich alkoholisiert ans Steuer zu setzen. Warum brauchen wir scheinbar aber doch dann ein Gesetz welches bestimmte Promillewerte vorschreibt (und selbst die werden von einigen unverbesserlichen ja noch ignoriert)?
Wenn man mit dem gesunden Menschenverstand arbeiten würde wäre doch auch so eine Regelung überflüssig und bevormundend...

Zitat

Wir reden von gerade einmal 500 Toten im Jahr (auch wenn jeder einer zuviel ist!)!

Es muss ja nicht immer gleich der Worst Case sein, allein bei den fast 30.900 verunfallten Kindern im Radverkehr Jahr 2009 hatten 1/5tel aller Unfallopfer mit Kopfverletzungen zu kämpfen. Und es ist ja nun auch nichts neues das ein Helm auch bei vielen nicht letalen Unfällen von Radlern durchaus hätte die schwere der Verletzungen minimieren können:
https://www.thieme-connect.com…1055/s-2005-923493#N66508

Hm,
Gurtpflicht/Helmpflicht Auto und Motorrad ist aber eine ganz andere Größenordnung aufgrund der dort wirkenden Kräfte resultierend einer erheblich höheren Geschwindigkeit.

Und Kopfverletzung deckt von Schramme am Kinn bis zur Gehirnerschütterung oder schlimmeren einen sehr großen Bereich ab.

Ich finde es bei Kindern durchaus sinnig, aber bei Erwachsenen überwiegt der Schaden (weniger fahren Rad, Adipositas, mehr Autoverkehr etc.) die Vorteile in meinen Augen deutlich.

greetz
cm