Frage zum Waffenschutzgesetz

  • Pfefferspray mag ja ganz witzig sein in diversen Videos - das ist aber auch alles.
    Wenn der Wind blöde steht, kriegst du das selber ab - gut, das könnte auch helfen, weil sich die Angreifer möglicherweise vor Lachen auf den Boden werfen - aber sonst ? Bis du die Dose rausgekramt hast und damit loslegst haben dir die bösen Jungs das Döschen sowieso dreimal abgenommen und dir da hin gestekct, wo keine Sonne scheint ...


    Und sollte der unwahrscheinliche Fall eintreten, das du ersten schnell genug bist, zweitens triffst und drittens das Zeugs auch noch Wirkung zeigt wirst du ganz schnell Bekanntschaft mit der deutschen Justiz machen.
    Ich sag nur Körperverletzung und Schmerzensgeld, du hättest ja wenn du soviel Zeit hattest das Zeugs rauzkramen auch wegrennen und Hilfe holen können oder dich mit dem Vorwurf auseinandersetzen dürfen, das du ja provoziert haben und angefangen haben mußt, weil man sowas ja nicht grundlos mit sich rumträgt ...


    Grundlagenkenntnisse in Selbstverteidigung dürften da mehr helfen - und weniger Ärger nach sich ziehen.

  • Zitat

    Original geschrieben von khaos
    ... Wobei ich persönlich sagen muss, wenn ich mich irgendwie wehren muss, wenn mich einer angreift, ist mir so ziemlich jedes mittel recht und in dem Fall wäre mir auch die gesetzliche Lage ziemlich egal.


    das besch... am waffenrecht -- und v.a. an jeder verschärfung des waffenrechts -- ist, daß es sich dabei um die perverseste form des täter(!)schutzes handelt. Denn verbrechern ist das waffenrecht doch sch...egal. Ganz im gegenteil lachen die ganoven sich doch bei jeder verschärfung des waffenrechts ins fäustchen, weil ihr risiko, auf bewaffneten widerstand zu stoßen, weiter abnimmt. Nur ihre rechtschaffenen (potentiellen) opfer werden noch zusätzlich dadurch geschwächt, daß sie sich nicht bewaffnen dürfen.


    Jeder täter sollte damit rechnen müssen, daß sein opfer bewaffnet ist und sich wehrt (oder besser noch: daß unbeteiligte zeugen den angegriffenen verteidigen).

    vielen dank für alle hilfreichen antworten


    Der teuro ist tot, es lebe die neue alte DM. Wetten auf 10-jahres-sicht werden angenommen (gibt's da eigentlich internet-wettanbieter für?).

  • Zitat

    Oder schlägst du was besseres vor? Denn wenn das so ist, wie du es schliderst, dann lohnt sich nicht mal ein Messer in der Tasche oder gar eine Pistole, den dann ist sie so oder so dem Täter ausgeliefert.


    Ja entweder ich besuche regelmäßig praktisch orientierte Selbstverteidigungskurse (bei denen es aber auch drauf hinaus läuft nach dem ersten Tritt vors Schienbein zu rennen - der ganze Hollywood 1:4 Quatsch funktioniert in der Praxis schlicht nicht) oder ich halte mich aus vermeintlich gefährlichen Bereichen fern.


    Wir haben in unseren Kursen speziell für Frauen immer wieder die Frage nach Pfefferspray. In der Praxis schaffen es aber 95% der Kursteilnehmerinnen nicht mit einem Spray Dummy einen potentiellen Angreifer auch nur bedingt außer Gefecht zu setzen. Und das obwohl sie genau wissen was auf sie zukommt bzw. was passieren wird. Spätestens nach dieser Übung fragt keiner mehr nach Spray...

  • Danke - ich unterschreib hier jetzt mal.
    Besser kann man das nicht auf den Punkt bringen.

  • Das Problem einer jeden Waffe zur Selbstverteidigung ist, dass sie gegen das Opfer gerichtet werden kann, so es dem Täter gelingt, sie dem (potenziellen) Opfer abzunehmen.


    Die einzige Waffe, mit der das nicht gelingen dürfte, ist ein E-Schocker. Deren Mitführung ist aber für potenzielle Opfer verboten, so es sich nicht in weiser Voraussicht einen sog. Kleinen Waffenschein besorgt - aber wer macht das schon im Voraus? Das werden wohl eher potenzielle Täter tun, wenn sie nicht schon auffällig geworden sein sollten. Und waren sie bereits auffällig, interessiert sie dass WaffG in aller Regel ohnehin nicht mehr. Gelackmeierte sind letztlich potenzielle Opfer.


    Persönlich führe ich in diversen Alltagsjacken Pfefferspray mit - allerdings nur, um unseren Terrier schützen zu können, falls sich mal eine größeres Modell über ihn hermachen sollte. Auch hier wäre ein E-Schocker sicher effektiver (und vor allem selektiver). Mit Pfefferspray könnte man letztlich nur ins Gemenge zielen. Und hier sehe ich als Problem, dass gerade gefährlichen Rassen das Schmerzempfinden inTeilen abgezüchtet wurde.


    Zur Verteidigung gegen menschliche Täter halte ich die Sprays für ungeeignet. Jedem halbwegs fitten Gewalttäter wird es im Nu gelingen, dem Opfer Spray oder Gaspistole abzunehmen und/oder einem Schuss aus nächster Nähe (sonst wirkt es nicht) auszuweichen. Und sind die Täter in der Überzahl, kann sich der Einsatz solcher Waffen sogar als extrem kontraproduktiv erweisen.


    Frankie

  • Zitat

    Original geschrieben von Boo82
    Jedes verfügbare Mittel ist falsch und ein Problem. Korrekt sollte es heißen, das mildeste, zur Verfügung stehende, Mittel. Hast Du die Wahl zwischen einem Pfefferspray und einer Zaunlatte und entscheidest Dich für die Zaunlatte, kann das Ärger geben... (Wobei man da den Begriff Putativnotwehr einbringen sollte)


    Summasummarum: Pfefferspray kaufen, einstecken und wenn es ernst wird, dem Hund in die Fre*** sprühen... obs nun ein zwei oder vierbeiniger Hund ist, is da relativ egal... wirkt überall relativ gut.


    Dennoch, meine Empfehlung wäre kein Pfefferspray aus Dose (muss/sollte man vorher schütteln, Kälte mögen die auch nicht) sondern ehr ein Guardian Angel oder, wer zuviel Geld hat, ein JPX... kann man googeln... legal zu kaufen, legal zu führen und im Notfall einfach einzusetzen.



    Mit diesem Gerät sind 2 Schuss möglich, was machst Du wenn Du es mit 3 Leuten zu tun hast? Stecken lassen und die Beine in die Hand nehmen? Dann waren die 199 EUR ja eine gute Investition :top:


    Pfefferspray steht nicht im Waffengesetz, ist legal und deswegen hab ich es dabei!! Wie oben angesprochen meide ich bestimmte Gegenden auch und nehme wenn möglich Taxi oder fahre selber. Aber ohne Pfefferspray verlasse ich meine Wohnung nicht. Nicht weil ich so ein großer Angsthase bin, aber ich möchte nicht in die Situation kommen in der ich mich nicht verteidigen kann.

  • Genau aus diesem Grund stelle ich solche Fragen im Telefon-Treff! Hier bekommt man sinnvolle und wirklich hilfreiche Ratschläge. Danke euch dafür! :top:

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    9x Vertrauensliste

  • at Frank: der Punkt ist aber, dass eine Waffe jeglicher Art (also auch das Spray) eine psychologischen Vorteil bringen kann, unabhängig ob sie in Realität zu gebrauchen ist oder nicht. Wenn ich vor einem (unerfahrenen) Ersttäter mit Pfefferspray oder Gaspistole stehe, dann wird er sicherlich nicht derart motiviert sein, jemanden anzugreifen, erst recht nicht, wenn einer mit einer Pistole vor der Nase steht. So klug sind auch nicht die Täter, dass die ahnen können, dass die Frau vielleicht daneben schießt. Dann wird der Täter lieber ausweichen und bei der nächsten Frau zuschlagen.

    Dodge This!
    Rules of Acquisition: Free advice is seldom free. [Nov2011-Marke7000 // Nov2012- Marke 8000 // Inventar-Status seit Januar 2012-Juchu]

  • Zitat

    Original geschrieben von frank_aus_wedau
    Persönlich führe ich in diversen Alltagsjacken Pfefferspray mit - allerdings nur, um unseren Terrier schützen zu können, falls sich mal eine größeres Modell über ihn hermachen sollte.


    Einen Terrier schützen? Du solltest dir dringend mal ein paar Folgen "Hundeprofi" auf Nat Geo Wild anschauen ;) ...
    Und selbst dabei wirst du eher deinen eigenen Hund besprayen oder hast den Fremdhund am Ärmel hängen ...


    Zitat


    Zur Verteidigung gegen menschliche Täter halte ich die Sprays für ungeeignet.


    Dem muss ich zustimmen. Es reicht ja schon ein bischen Gegenwind und man bekommt die Ladung selbst ab.
    Zumal man es ja selten mit nur einem Täter zu tun haben wird.
    Da hilft dann nur eine Ausbildung bei Chuck Norris oder eben rennen.


    Zitat

    Original geschrieben von Sliders
    at Frank: der Punkt ist aber, dass eine Waffe jeglicher Art (also auch das Spray) eine psychologischen Vorteil bringen kann, unabhängig ob sie in Realität zu gebrauchen ist oder nicht.


    In der heutigen Zeit ist man eben nur selten mit *einem* Täter konfrontiert, sondern mit einem Rudel von Tätern (siehe U-Bahn-Opfer). Gegen ein Rudel hilft auch nur ein Rudel, d.h. man darf nicht allein unterwegs sein. Jegliche Art von Waffe lässt es in der Regel aber erst recht eskalieren, da zieht man dann ein Pfefferspray und bekommt ein Messer in den Rücken ...


    Leider wird dazu in Deutschland auch noch ein Täterschutz zelebriert der seinesgleichen sucht. Würden solche Schläger hart und erbarmungslos bestraft und nicht "resozialisiert" (was definitiv nicht funktioniert), dann würde es wohl weniger solcher Straftaten geben, aber die Täter wissen ja, dass ihnen im Prinzip nichts passiert.

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