Immer mehr Fundraising Stände in Innenstädten

  • Zitat

    Original geschrieben von Marion
    Ist das wirklich so?


    Gibt ja nicht umsonst den Begriff der "Sozialindustrie"...


    Meine Tante arbeitet als Sachbearbeiterin im Sozialbereibei einem Landkreis in Niedersachsen und meine Mutter bei einem Verein, die sich um psychisch Kranke kümmern (Betreutes Wohnen etc., ebenfalls Niedersachsen)


    Die Kosten für die Betreuer usw. werden, via Umlage an den Verein, alle vom Staat bezahlt. Soll ein neues Haus für betreutes Wohnen gebaut werden, wird erst einmal der Kostenträger (=Landkreis, Stadt etc.) gefragt, weil der trägt den Großteil der Investitionen usw.


    Der o.g. Verein für die Betreuung psychisch Kranker hat dazu eine gGmbH gegründet, bei der die Betreuer und die Verwaltung angestellt sind. Die bieten dann Arbeitsplätze an für die Kranken und mit dem erwirtschafteten Geld plus Staatskohle wird dann die Betreuung usw. bezahlt.


    Spenden sind da völlig irrelevant.

  • Zitat

    Original geschrieben von Arminius
    Ganz besonders schlimm finde ich die Sozial-NGOs wie Arbeitersamariterbund, Johanniter, Malteser usw.


    Für alles, was die tun, zahlt der Staat (Krankenwagen, Behinderte rumfahren, Betreuung usw. usf.) und die verdienen damit reichlich Geld. Dafür auch noch spenden?
    ...


    Genau diese Erfahrungen habe auch ich sammeln dürfen. Auch betreffend die von Arminius genannte "Sparte" der NGOs.


    Die von Arminius angesprochenen Bereiche (und auch viele andere) arbeiten in aller Regel vollkommen kostendeckend. Gezahlt werden die Leistungen aus Sozialkassen (etwa GKV) oder öffentlichen Haushalten. Die Organisationskennzeichen deuten lediglich auf die Trägerschaft der betreffenden Dienstleistung (die von anderer Stelle vergütet wird). Letztlich handelt es sich um wirtschaftliche Geschäftsbetriebe der Organisationen, die in der Bedeutung an allererster Stelle zu stehen scheinen. Wohltätige Bereiche werden zum Teil sich selbst überlassen und wirken auf mich eher wie ein unliebsamer "Klotz am Bein" zur Erhaltung des Renommees in der Öffentlichkeit.


    Mitglied bin ich noch in einigen "humanistischen" und naturschützenden NGOs. In diesen Bereichen scheinen mir die im Tread thematisierten Praktiken bisher nicht der Regelfall zu sein - was aber mangels spezifischer Kenntnisse nichts heißen muss.


    Frankie

  • Kein Geld gibt es übrigens von mir auch für Aktionen wie "Aktion Sorgenkind".


    Hier soll das erwirtschaftete Geld ja Behinderten zu Gute kommen. Nur dumm, dass die vom Staat und seinen verschiedenen Kostenträgern wie Sozialversicherungsträgern schon alles erhalten...


    In einem so allumfassenden Sozialstaat/Nanny-State wird alles (!) vom Staat geregelt, da braucht es meiner Meinung nach keine "Sozialhilfevereine". Ich spende ja schon via Steuer!


    Wenn man, meine Meinung, unbedingt spenden möchte, dann doch eher an Organisationen, die dezidiert keine staatliche Unterstützung in ihrem Bereich erhalten, z.B. DGzRS.

  • Zitat

    Original geschrieben von mastaplan2k2
    Wenn da wenigstens ein paar hübsche Mädels dabei wären...


    das denk' ich mir bei den zeugen j. auch immer ... ;)

    vielen dank für alle hilfreichen antworten


    Der teuro ist tot, es lebe die neue alte DM. Wetten auf 10-jahres-sicht werden angenommen (gibt's da eigentlich internet-wettanbieter für?).

  • Wie ist das dann zB. beim örtlichen Tierheim, da gibt's ja auch öfters Gitterboxen für Futterspenden.
    Kann man da wenigstens was nützliches machen, oder ist das auch wieder nur eine "Bonuszahlung"?

  • Was zum teufel ist daran zu beanstanden, daß menschen für ihre arbeit bezahlt werden ? Oder arbeitet hier irgendjemand für lau ?


    Auch in diesem thread klingt diese bescheuerte deutsche geiz-ist-geil-mentalität durch. Es will zwar jeder selbst möglichst viel verdienen, aber gleichzeitig will man selbst alles möglichst für umsonst bzw. alle anderen sollen möglichst wenig verdienen. Das KANN nicht funktonieren !


    Wenn gemeinnützige organisationen die mitglieder-/spenderwerbung --- für sie kostenpflichtig ! --- auslagern, dann hat das doch nur einen von zwei gründen:
    entweder sie haben nicht genug ehrenamtliche dafür (also bitte alle an die eigene nase fassen --- warum spenden die meckerer unter Euch denn nicht einfach ihre zeit für ehrenamtliches engagement?)
    oder es bleibt dank der einschaltung der bezahlten einwerber letztendlich mehr hängen, was ja auch nur im sinne des guten zwecks sein kann. Oder glaubt vielleicht irgendjemand, daß die organisationen das machen, damit das für gute zwecke zur verfügung stehende spendenaufkommen sinkt ?

    vielen dank für alle hilfreichen antworten


    Der teuro ist tot, es lebe die neue alte DM. Wetten auf 10-jahres-sicht werden angenommen (gibt's da eigentlich internet-wettanbieter für?).

  • Zitat

    Original geschrieben von malinfo
    Wenn gemeinnützige organisationen die mitglieder-/spenderwerbung --- für sie kostenpflichtig ! --- auslagern, dann hat das doch nur einen von zwei gründen:
    entweder sie haben nicht genug ehrenamtliche dafür (also bitte alle an die eigene nase fassen --- warum spenden die meckerer unter Euch denn nicht einfach ihre zeit für ehrenamtliches engagement?)


    also beim roten Kreuz gibt es die Ortsverbände und Kreisverbände, da arbeiten die Ehrenamtlichen und diese können auch ohne Drückerkollonen überleben, bzw. bekommen von den Drückerkollonen gar nichts ab, die leben von Spenden von örtlichen Bürgern und Unternehmen.


    Dann gibt es noch den DRK-Rettungsdienst und den sozialen Dienst, diese arbeiten eigentlich recht wirtschaftlich bzw. werden von Krankenkassen etc. bezahlt.


    Hmm, das Blutspenden, denke auch dass es wirtschaftlich läuft, das meiste ist ja ehrenamtliche Arbeit der Ortsverbände.


    Ich frage mich immer für welche Sparte die Drückerkollonen überhaupt sammeln. Die sagen ja immer "fürs rote Kreuz", aber nie wafür jetzt konkret. Würden die jetzt z.B. in Ludwigsburg rumstehen und wirklich vom roten Kreuz sein und meinetwegen für einen neuen supertollen RTW sammeln und mir klarmachen können warum der nötig ist dann würde ich auch mal meine Kontonummer rausrücken, aber nicht bei jemandem der noch nie jemanden gerettet hat.


    Eigentlich ist das eh eine gefährliche Sache so einen Laie in eine Uniform zu stecken, wenn da in der Nähe etwas passiert denkt man eigentlich "oh, da hinten steht das rote Kreuz" und man holt diese um zu erfahren dass die nicht mal "Lebensrettende Sofortmaßnahmen" besucht haben.

  • Zitat

    Original geschrieben von malinfo
    Was zum teufel ist daran zu beanstanden, daß menschen für ihre arbeit bezahlt werden ? Oder arbeitet hier irgendjemand für lau ?


    Auch in diesem thread klingt diese bescheuerte deutsche geiz-ist-geil-mentalität durch. Es will zwar jeder selbst möglichst viel verdienen, aber gleichzeitig will man selbst alles möglichst für umsonst bzw. alle anderen sollen möglichst wenig verdienen. Das KANN nicht funktonieren !


    Wenn gemeinnützige organisationen die mitglieder-/spenderwerbung --- für sie kostenpflichtig ! --- auslagern, dann hat das doch nur einen von zwei gründen:
    entweder sie haben nicht genug ehrenamtliche dafür (also bitte alle an die eigene nase fassen --- warum spenden die meckerer unter Euch denn nicht einfach ihre zeit für ehrenamtliches engagement?)
    oder es bleibt dank der einschaltung der bezahlten einwerber letztendlich mehr hängen, was ja auch nur im sinne des guten zwecks sein kann. Oder glaubt vielleicht irgendjemand, daß die organisationen das machen, damit das für gute zwecke zur verfügung stehende spendenaufkommen sinkt ?


    Da hast du bestimmt recht. Jeder soll für seine Arbeit bezahlt werden. Das Problem ist meiner Meinung aber, dass die Typen an der Fundraising Ständen nichts mit den gemeinnützigen Organisationen zu tun haben und viele Menschen meinen, sie würden mit ihren Sprenden etwas Gutes tun. Leider geht ein großer Teil der Spenden dann an die Vermittleroganisation und das wird nicht mitgeteilt. Des weiteren werden die Adressen potenzieller Spender weiterverkauft und man kann sich vor Bettelbriefen v.a. um Weihnachten kaum mehr retten.


    Besser finde ich, wie der Vorposter schon geschrieben hat, direkt an Ortsverbände oder kleinere Vereine zu spenden, die das Geld dann auch zweckgebunden verwenden. Für mich die beste Lösung ist aber eine kleine Spende an einen ortsansässigen Verein. Man kennt die Leute und sieht auch das Ergebnis direkt. Des weiteren sind die kleineren Vereine transparenter als diese riesigen Organisationen wie Greenpeace oder auch Amnesty International...

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