Der Deutsche Bahn / Bahncard Thread

  • Zitat

    Original geschrieben von flamesoldier
    Dann gehörst du wohl zu der Sorte, die den aktuellen Grund der häufigen Streiks noch nicht verstanden hat. Hier geht es nicht um höhere Löhne (die Forderungen hat die Deutsche Bahn längst der GdL angeboten), sondern nur darum, dass die GdL gerne einen eigenen Tarifvertrag für die Zugbegleiter, die nicht bei der EVG, sondern der GdL sind, haben würde. Also lediglich Extrawürste, obwohl bereits ein Tarifvertrag mit der EVG für die Zugbegleiter existiert. Wenn das durchkommt, kann bald jede Zwerggewerkschaft zum Generalstreik aufrufen, nur weil sie ihren eigenen Tarifvertrag haben möchte.


    Soll die EVG doch dafür sorgen, dass die Zugbegleiter wieder in die EVG eintreten! Das klappt aber nicht damit, die tägliche Arbeitszeit immer weiter zu erhöhen.

    Meine Beiträge können Spuren von Zynismus und Sarkasmus enthalten.

  • Der GdL Verhandlungsvollmacht zu geben wäre so als würde die IGM zur IGB gehen und sagen, "So, liebe IG Bau. Ab sofort möchte ich für alle Metallarbeiter mitverhandeln, die in der IG Bau Mitglied sind. Metallarbeiter bleibt Metallarbeiter, egal ob er im Walzwerk arbeitet oder auf dem Bau". Solche Vorschläge sind gefährlich. Damit würde man m.E. das Grundrecht auf "freie Wahl der Gewerkschaft" einschränken oder aushebeln. Denn weshalb sollte jemand, der von der IGM "vertreten" wird weiterhin Mitglied in der IGB sein? Das wäre ein "indirekter Zwang" zum Gewerkschaftswechsel?!



    Man sollte auch mal darüber nachdenken weshalb Zugbegleiter in der GdL sind, obwohl die GdL nichts für die Zugbegleiter tun kann. Es heisst ja schließlich GdL, und nicht GdZ. Die Zugbegleiter sind freiwillig in die GdL gegangen. Das ganze auf den Rücken der Fahrgäste auszutragen ist m.E. eine fragwürdige Taktik.

    Wenn die Kuh schon im Brunnen liegt, ist es unsinnig noch einen Deckel draufzumachen.


    Öffne Dein Herz und Du wirst die Welt sehen,

    öffne Deinen Geist und Du wirst sie verstehen.

  • Zitat

    Original geschrieben von mumpel
    Man sollte auch mal darüber nachdenken weshalb Zugbegleiter in der GdL sind


    Ja warum sind die denn aus der EVG aus- und in die GDL eingetreten? Wie verzweifelt muss man sein?

    Meine Beiträge können Spuren von Zynismus und Sarkasmus enthalten.

  • Zitat

    Original geschrieben von mumpel
    ... Das ganze auf den Rücken der Fahrgäste auszutragen ist m.E. eine fragwürdige Taktik.


    Und das nicht nur auf den Rücken der Fahrgäste, sondern auch zu Lasten ihrer Brötchengeber, da der Güterverkehr auf der Bahn ab Morgen tagelang stillsteht und somit weitreichende Folgewirkungen auslöst. Der Schaden steht in keinem Verhältnis zum Ausgangsproblem der Bahner.


    Das ist mehr Wirtschafts-Sabotage, als Streik.

    LG: V30
    Samsung: Galaxy Tab S2 LTE, A5 (2017);
    Sony: Xperia X Compact;

  • Zitat

    Original geschrieben von flamesoldier
    Dann gehörst du wohl zu der Sorte, die den aktuellen Grund der häufigen Streiks noch nicht verstanden hat. Hier geht es nicht um höhere Löhne (die Forderungen hat die Deutsche Bahn längst der GdL angeboten), sondern nur darum, dass die GdL gerne einen eigenen Tarifvertrag für die Zugbegleiter, die nicht bei der EVG, sondern der GdL sind, haben würde. Also lediglich Extrawürste, obwohl bereits ein Tarifvertrag mit der EVG für die Zugbegleiter existiert. Wenn das durchkommt, kann bald jede Zwerggewerkschaft zum Generalstreik aufrufen, nur weil sie ihren eigenen Tarifvertrag haben möchte.


    Nach der Logik könnte man dann auch gleich die FDP zur deutschen Einheitspartei ausrufen... :rolleyes:


    Und bzgl. Sabotage: Schon schade, dass die massive Einflussnahme beim EVG-Vorgänger Transnet durch die Arbeitgeberseite vergessen ist...

    🎖️ Inoffizieller TT-Klugscheißer und Allesbesserwisser 🎖️

  • Noch etwas sei angemerkt:
    Selbst wenn die GdL erfolg hätte würden die Zugbegleiter den GdL-Lohn nicht bekommen. Denn dafür müsste die Bahn die Arbeitsverträge ändern, und ob man sie dazu zwingen kann möchte ich bezweifeln (das müsste ja sonst mit in den TV aufgenommen werden). Das würde der Bahn sogar die Möglichkeit geben, die Zugbleiter in einer geringeren Lohngruppe einzugruppieren, wodurch die GdL-Zugbegleiter eventuell weniger verdienen würden, es sei denn der TV sieht vor dass niemand weniger vedienen darf.

    Wenn die Kuh schon im Brunnen liegt, ist es unsinnig noch einen Deckel draufzumachen.


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  • Zitat

    Original geschrieben von Jimmythebob
    Wie meins du das? Tarifverträge gelten unmittelbar und zwingend (§ 4TVG), da müssen keine Arbeitsverträge geändert werden.


    Tarifverträge werden zwischen Tarifparteien abgeschlossen, und gelten für diese.


    Ich glaube nicht, dass jemand tarifvertraglich schlechtere Bedingungen als in seinem Arbeitsvertrag vereinbart akzeptieren muss, sofern derjenige nicht Mitglied einer Tarifpartei ist.

  • Du meinst also Arbeitnehmer, die nicht Mitglied der GDL sind? Das kam im Postin von Mumpel so nicht rüber.


    Für diese gelten die Tarifverträge natürlich nicht unmittelbar. Allerdings wird in der Praxis auch den nicht organisierten Arbeitnehmern das gleiche zugestanden, wie den Arbeitnehmern in den jeweiligen Gewerkschaften. Ansonsten würde man nur einen Anreiz schaffen, dass die nicht gebundenen Mitglieder in die Gewerkschaft eintreten, um von den Ergebnissen unmittelbar zu profitieren. Das ist natürlich nicht im Interesse des Arbeitgebers.

  • Zitat

    Original geschrieben von Jimmythebob
    Du meinst also Arbeitnehmer, die nicht Mitglied der GDL sind? Das kam im Postin von Mumpel so nicht rüber.


    Das meinte ich auch nicht. Jetzt noch gelten für die Zugbeleiter die TV der EVG. Würde aber die GdL eigene TV für "ihre Zugbeleiter" aushandeln dürfen, könnten diese nur mit einer Änderung dessen Arbeitverträgen eingeführt werden.


    Mal davon abgesehen. Man stelle sich mal vor die GdL hätte Erfolg. Dann würden als nächstes die ehemaligen EVG-Mitglieder in die GdL gehen und für sich die selben Rechte fordern. Diese Forderung müsste man aufgrund des Gleichbehandlungsgrundsatzes sogar erfüllen. Und wer kommt dann als nächstes und fordert diese Rechte ein? Nur um mehr Lohn zu bekommen als mit der EVG als Arbeitnehmervertretung? Wer wird am Ende dafür zahlen? Wo soll das am Ende noch hinführen? Ist es wirklich sinnvoll, einer einzigen Gewerkschaft ein solches Machtinstrument in die Hand zu drücken?

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