Der Deutsche Bahn / Bahncard Thread

  • Re: Der falsch verstandene Wert von Pünktlichkeit!


    Zitat

    Original geschrieben von iStephan
    .....
    Für die meisten haben Verspätungen doch nur deshalb einen "Horror", weil 5 Minuten schon zu 60 Minuten Zeitverlust am Umsteigeknoten führen können. Wenn man sich das vor Augen führt, ist klar, dass nicht die 5 Minuten das Problem sind, sondern das Organisationsversäumnis, das die 60 Minuten (oder 120 Minuten,... je nach Takt und Tageszeit) erst nach sich zieht.
    ....


    Genau das ist das Problem. Die DB bringt es fertig, Fahrgäste 2h in der Kälte warten zu lassen, obwohl die Fahrstrecke vom ICE Halt Coburg zum Ziel in ca. 10 Min. Taxifahrt (und. ca. 8 Min. DB-Fahrzeit) machbar wäre. Der Taxigutschein wird nicht gewährt, weil ja abends noch ein Zug fährt. :flop:
    Die DB bringt es fertig, dass ein Zug in den Bahnhof einfährt und der Anschlusszug gerade ausfährt. Er hätte nur 1-2 Min. warten müssen. Auffallend ist, dass sich der Zugbegleiter dann ganz schnell im Führerstand versteckt. :mad:

    Herbert

  • Zitat

    Original geschrieben von Bigbamboo
    Irgendwie hat man in Deutschland ein komisches Verhältnis zur Bahn: Kommt diese 5 Minuten zu spät, ist's ein riesiges Drama, verspätet man sich 10h mi'm Flieger erzählt man das wie ein cooles Abenteuer.


    Es kommt immer auf die Situation an.


    Wenn man irgendwo fuer 3 Wochen, egal ob als Urlaub oder Dienstreise, hinfliegt dann ist es verschmerzbar wenn man mal 10h spaeter ankommt.


    Wenn es aber um einen Kurztrip geht, dann sind 10h Verspaetung schon eine Katastrophe. Weil 10h und dann nochmal ein paar Stunden um sich von den Strapzen zu erholen bzw. zu schlafen schnell mal 1/3 des Urlaubs ausmachen. Und dann ist das schon sehr ärgerlich.


    Ähnlich ist es bei der Bahn. Wenn man bei einer Tagesreise mit so 5 Stunden geplanten Aufenthalt wegen Anschlussverlust dann 2 Stunden später ankommt ist es eben auch ne Katastrophe. Dann sind gleich 40% der Aufenthaltszeit weg. In der Regel schafft man dann seinen Termin nicht mehr, muss sich ein kurzfristig ein Hotelzimmer buchen, evtl. Rückfahrticket stornieren, neue Rückfahrt zum teuren Preis buchen.

  • Re: Re: Der falsch verstandene Wert von Pünktlichkeit!


    Zitat

    Original geschrieben von herbert1960
    Genau das ist das Problem. Die DB bringt es fertig, Fahrgäste 2h in der Kälte warten zu lassen, obwohl die Fahrstrecke vom ICE Halt Coburg zum Ziel in ca. 10 Min. Taxifahrt (und. ca. 8 Min. DB-Fahrzeit) machbar wäre.


    Da frage ich mich dann aber, weshalb sich nicht jeweils zwei oder drei Fahrgäste zusammentun und ein Taxi nehmen. Kostet dann schließlich auch nur wenige Euro. :confused:

  • Bei nur 10 Minuten Fahrzeit haette ich auch ein Taxi genommen statt 2h gewartet. Und wenn man sich auf der Fahrkarte den Anschlussverlust bestaetigen laesst und sich die Taxiquittung geben laesst koennte man immer noch die Erstattung probieren.


    Schlimmer ist es wenn einem noch so 60-90 Minuten Fahrzeit bevorstehen. Das wird dann mit einem Taxi horrend teuer.


    BTW: Weil hier Coburg gesagt wurde


    Warum halten eigentlich so wenige ICE in Coburg und nicht ausser der Sprinter-ICE alle ICE?


    Dann waere es natuerlich noch schoen Ostbayern und Oberfranken besser an die Neubaustrecke anzubinden, also die Strecke Weiden - Bayreuth - Lichtenfels - Coburg ausbauen das schnelle Zubringerzuege moeglich wuerden. Gibt es eigentlich die ICE-TD noch? Die waeren dafuer doch ideal.

  • Kann sein, dass die ICE-TD noch irgendwo vor sich hin rosten. Wahrscheinlich hat jemand auf eine Excel-Tabelle mit den Erlösen der TD - Strecken geklickt (auf "Sortieren") und dann alles was rechts / kleiner als ein Schwellwert war , einfach abgeschnitten und somit für "unwirtschaftlich" eingestuft. Es hinge eher vom Kontext ab, dass diese Züge ihre Vorteile ausspielen können.


    Man könnte auch andere Garnituren oder die reichlich vorhandenen voll funktionsfähigen RE-Pendolino-Züge zu Intercitys aufwerten.


    Positives Gegenbeispiel: Züge der Baureihe 628, bei uns nur als Nahverkehrszüge RE und RB genutzt, von denen einige nach Rumänien verkauft wurden und dort als Intercity (Fernzüge!!) eingesetzt wurden! (Quelle: Kundenzeitschrift der Bahn in den 90ern). Dagegen wäre nichts einzuwenden, die Züge sind laufruhig, komfortabel und innen ästhetisch angenehm und modern eingerichtet, und das seit 30 Jahren ....


    Schade, etwas mehr Improvisation würde hier guttun.
    Wenn ein Zug 120 km/h Spitze fährt, dann schafft er 100 Kilometer ohne Zwischenhalt auch unter einer Stunde (sofern die Strecke entsprechend ausgebaut ist). Da braucht es weder Neige-noch teure Neukonstruktionen mit Seekrank-Schwanktechnik. (IC2 :http://www.faz.net/aktuell/tec…bergeschoss-14259062.html)


    Bezüglich Taxi-Kosten:


    Der Kunde ist müde und erschöpft und will nicht auch noch organisatorische Aufgaben mit wildfremden Menschen lösen - nicht immer wollen Frauen mit Fremden mitfahren - die Taxi-Fahrt führt evtl. über Umwege, die abseits des Schienenwegs länger ausfallen und damit teurer - die Kosten des Taxi fallen stärker ins Gewicht als die gesamte bisherige Reisestrecke (psychologisches Hindernis).


    Die Wahrnehmung von Kosten und Beschwerlichkeit ist immer ins Verhältnis zur "Haupt-Strecke" zu setzen die bisher zurückgelegt wurde. Wenn der Kunde 3 Stunden mit dem Zug bis Coburg unterwegs war, dann ist 2 Stunden Warten für die restlichen 10 Minuten einfach grotesk unverhältnismäßig.


    Wenn der Kunde mit dem ICE bis Coburg einen "rosaroten Sparpreis" nutzt (oder wie im 21. Jahrhundert die einzig erträglichen Billigtarife auch heissen mögen, denn den hohen "Normalpreis" zahlt man nur im Ausnahmefall gerne) , dann sind z.B. 40 Euro Taxikosten halt auch wiederum grotesk unverhältnismässig, wenn die "Haupt-Strecke" auf der Schiene z.B. 49 Euro gekostet hat. (Zahlen nur zur Illustration gewählt). Preis-Wahrnehmung ist hochgradig relativ, und das ist auch gut so :)

  • Heeeerbert!
    Wieviel Kilometer waren's gewesen? :)
    Landstraße?


    Paar Euro: nun ja, vielerorts beträgt ja sogar das "nicht abtelefonierbare" Minimum beim Taxi 3 Euro (Größenordnung). Selbst wenn das Taxi nur 10 Euro kostet, wenn der Kunde durch Buchung eine Woche voraus gerade diese 10 Euro eingespart hatte beim Bahnticket, guckt er in die Röhre wenn ihm diese 10 Euro dann in letzter Minute wieder durch die Lappen gehen fürs Taxi.

  • Zitat

    Original geschrieben von Anja Terchova
    Warum halten eigentlich so wenige ICE in Coburg und nicht ausser der Sprinter-ICE alle ICE?


    Weil das die Reisezeit deutlich verlängert und die Streckenkapazität auf der eingleisigen Strecke begrenzt ist.

    Viele Grüße
    Martin

  • Ja, das ist ja ein grundsätzliches Problem in unserem dicht besiedeltem Land. Selbst wenn man auf dem Weg von München nach Berlin an allen "Großstädten" immer halten würde, würde es schon lange dauern. Dann wird immer noch in Bamberg gehalten, auch 70000 Einwohner. Dann immer noch in Coburg dann kann man schon mit dem Fahrrad fahren (übertrieben:)) Jena beschwert sich jetzt das es keinen Halt mehr hat, dafür hat es Erfurt. Alle unter einen Hut zu bringen ist schier unmöglich. Und dann beschweren sich viele das die Fahrt länger dauert als in Frankreich z. B.

  • Re: Re: Der falsch verstandene Wert von Pünktlichkeit!


    Zitat

    Original geschrieben von herbert1960
    [...] Die DB bringt es fertig, dass ein Zug in den Bahnhof einfährt und der Anschlusszug gerade ausfährt. Er hätte nur 1-2 Min. warten müssen


    Du hast nicht wirklich Ahnung von Fahrplänen. Diese 1-2 Minuten können mehrere Minuten für andere Züge ausmachen. Denn wenn Du Deinen Anschlußzug warten lassen möchtest und dessen Anschlußzüge dann auch wieder dann hätten alle Züge jeden Tag Verspätung. Oder Du verstopfst die Trassen. Jede Verspätung hat Auswirkung auf mehrere Züge und Strecken. Man kann also nicht jeden Zug warten lassen. Und man muss auch unterscheiden zwischen Privatbahnen und der DB. Wenn die Privatbahn nicht warten möchte dann wartet sie eben nicht. Du musst den Fahrplan global sehen, und nicht nur auf die Strecken schauen auf denen Du mitfährst.


    Zitat

    Original geschrieben von herbert1960
    [...] Auffallend ist, dass sich der Zugbegleiter dann ganz schnell im Führerstand versteckt [...]


    Das würde ich bei Dir und manchen anderen hier aus dem Forum auch machen. Hätte nämlich keine Lust auf ewig lange Diskussionen, und auf die Nase möchte ich auch keine haben.

    Wenn die Kuh schon im Brunnen liegt, ist es unsinnig noch einen Deckel draufzumachen.


    Öffne Dein Herz und Du wirst die Welt sehen,

    öffne Deinen Geist und Du wirst sie verstehen.

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