du lieferst dir doch schon selbst die erklärung mit der psychischen erkrankung. ist ja nun nicht so selten und bei vielen erkennt man sie eben erst, wenn sie solche taten begehen.
Aktueller Fall: Olympiastar Oscar Pistorius
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Vielen solchen Monstern hätte man eine solche Tat ja vorher auch nie zugetraut. Also ich kann mir das wirklich sehr gut vorstellen.
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Bei Vorliegen einer solchen Erkrankung wäre ein Täter aber (zu Recht) schuldunfähig gewesen. Pistorius war diesbezüglich aber eingehend untersucht und für schuldfähig befunden worden.
Eine wesensverändernde psychische Erkrankung kann bei Pistorius also nicht angenommen werden. Das ist es ja gerade, was mich ans Grübeln bringt ...
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es gibt aber auch einen unterschied zwischen schuldunfähig psychisch krank und psychisch krank wie "wir" in der gesellschaft einen mörder definieren.
ansonsten wäre ja jeder mörder schuldunfähig. -
Ich versuche nur gern, mich in Täter hineinzuversetzen.
Und bei einem Täter mit der Persönlichkeit eines Oskar Pistorius, der trotz widriger Umstände sein Leben vorzüglich meistert/gemeistert hat, ist mir das bei einem Handeln im Sinne des Anklagevorwurfs definitiv nicht möglich ... und das, obwohl ich selbst die Tat eines Anders Breivik vom bloßen Gedankengang her (noch irgendwie) nachvollziehen kann. Bei Breivik spielte sicher seine mangelnde Sozialkompetenz eine entscheidende Rolle. Sozial ausgegrenzte oder sich "unverstanden" fühlende Menschen können extremes Gefahrenpotenziel bergen ... wie es sich etwa in Form deutscher konvertierter Islamisten realisiert.
Aber Pistorius war eben kein Mensch, der sich (zuvor) ins gesellschaftliche Abseits manövriert hatte oder von seinem Umfeld in eine solche Ecke gedrängt wurde. Er war ein respektiertes Mitglied der Gesellschaft, welches sich weder ausgegrenzt noch missverstanden pp. fühlen konnte. Und genau das macht es für mich so schwer.
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Ich finde es extrem schwierig in diesem Fall. Ich weiß selbst nicht so richtig, was ich glauben soll.
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Zitat
Original geschrieben von frank_aus_wedau
Aber Pistorius war eben kein Mensch, der sich (zuvor) ins gesellschaftliche Abseits manövriert hatte oder von seinem Umfeld in eine solche Ecke gedrängt wurde. Er war ein respektiertes Mitglied der Gesellschaft, welches sich weder ausgegrenzt noch missverstanden pp. fühlen konnte. Und genau das macht es für mich so schwer.
Sagt wer? Ein jähzorniger Typ bleibt ein jähzorniger Typ und das scheint er wohl zu sein.
"Der explosive, latent gewalttätige Charakter von Pistorius war dagegen kein Geheimnis." -
Zitat
Original geschrieben von frank_aus_wedau
Bin ich hier der Einzige, für den es nur schwer vorstellbar ist, dass ein Mensch (der nicht an einer wesensverändernden schweren psychischen Erkrankung leidet) überhaupt in der Lage sein kann, entsprechend dem Anklagevorwurf zu handeln?Vielleicht ist meine Psyche einfach nur zu rational geprägt, um derartiges nachvollziehen zu können.

Ich kann mir das auch nicht vorstellen. Um aber einen kleinen Einblick in die Abgründe der sogenannten "menschlichen" Verhaltensweisen zu bekommen genügt es schon, sich ab und zu mal bei Strafverfahren als Zuhörer ins Gericht zu setzen, oder den Polizeibericht einer beliebigen Großstadt zu lesen, oder aber einfach in diversen Foren, die strafrechtliche Probleme thematisieren, querzulesen.
Und schon fühlt man sich gleich viel besser!
Der Mensch ist schlecht - so ist das nunmal.
Nirgends wird so viel gelogen wie vor Gericht, und die Räuberpistole mit dem Einbrecher ist eine Schutzbehauptung. Ein Affekt geht von mir aus noch in Ordnung.
Er wußte, wer da mit gepackten Sachen auf der Toilette sitzt.
Falls es zu keiner (oder eine milden) Strafe kommt, haben die in Südafrika bald ein anderes Problem: plötzlich werden viele Frauen und Männer von ihren Partnern erschossen, während sie nachts aufs Klo gehen. Kann schonmal passieren, wenn man denkt, es sei ein Einbrecher.
Frauenmorde und Vergewaltigungen sind in der überwiegenden Mehrzahl Beziehungstaten (gern der Ex-Partner), bzw. kennen sich Opfer und Täter.
Frauenmorde sind häufig Beziehungstaten
Gruß
HHFD
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Ich bin jedenfalls hin- und hergerissen.
Das "Schauspiel", welches Pistorius im Gerichtssaal aufführt, betrachte ich im Übrigen als rein prozesstaktisches Manöver, welches aus meiner Sicht keine Rückschlüsse auf die wahren Hintergründe der Tat zulässt. Leider werden (legitime) prozesstaktische Maßnahmen von Außenstehenden häufig mit der materiellen Rechtslage in Verbindung gebracht - meist folgen sie aber anderen Kriterien.
Und echte Tatsachen, die der Aufklärung der Geschehnisse in Pistorius' Haus dienen könnten, sind leider rar. Es steht zu befürchten, dass der Fall Pistorius auf ewig ein Mysterium bleiben könnte. Und solche Mysterien regelmäßig wieder aufzuwärmen, scheint mir eine der Lieblingsbeschäftigungen im anglo-amerikanischen Raum zu sein.

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Zitat
Original geschrieben von frank_aus_wedau
Ich bin jedenfalls hin- und hergerissen.Von was bist du hin- und hergerissen?
Die und seine Geschichte widersprechen jeglicher Rationaltät.
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