Telekom kündigt Drosselung des Datenvolumens im Festnetz an

  • Das Problem ist, dass die Telekom nicht einfach die Preise senken kann, auch nicht für Wenignutzer und auch nicht in/mit neuen Tarifen. Sie muss immer an der Regulierungsbehörde vorbei. Die anderen TK-Anbieter dagegen dürfen ihre Preise gestalten wie sie wollen. Also hat die Telekom nur die Möglichkeit, die Preise zu erhöhen oder Zusatzentgelde einzuführen. Ob man damit Kunden gewinnt darf bezweifelt werden. Die Telekom müsste aber neue Tarife mit niedrigen Gebühren für die Wenignutzer einführen und die Regulierungsbehörde müsste diese Tarife genehmigen. Dagegen haben die Telekom-Konkurrenten etwas einzuwenden, bezeichnet als "Wettbewerbsvorteil". Aber auch die Bestandskunden der Telekom müssten dann die Möglichkeit haben, ohne Nachteile in einen günstigen Tarif wechseln zu können, aber ohne eine neue Vertragslaufzeit von 2 Jahren eingehen zu müssen. Und vielleicht schafft man auch mal die Subventionierung von Endgeräten ab. Auch die Zwangsnutzung von Geräten der TK-Anbieter müsste abgeschafft werden. Eventuell würde das die Preise auf dem TK-Sektor senken. Und wer dann doch mal mehr Leistung haben möchte oder benötigt, muss eben dafür zahlen. So war es "früher" auch. Es müssen wieder günstige Alternativen geschaffen werden, auch für solche die sich einen teuren TK-Anschluss nicht leisten können. IMHO würde das eventuell auch die Sozialkassen entlasten, dem Steuerzahler zur Freude. Die Sozialkassen müssten dann nämlich weniger zu den Telefonanschlüssen der anspruchsberechtigten Leistungsempfänger zuschiessen.


    Mal davon abgesehen. Es werden mindestenst 3GB benötigt. Schon die regelmäßigen Sicherheitsupdates erfordern reichlich Traffic. Wer 2 Rechner oder mehr im Haushalt hat, dürfte mit 2GB oder weniger wohl kaum auskommen.

    Wenn die Kuh schon im Brunnen liegt, ist es unsinnig noch einen Deckel draufzumachen.


    Öffne Dein Herz und Du wirst die Welt sehen,

    öffne Deinen Geist und Du wirst sie verstehen.

  • Zitat

    Original geschrieben von mumpel
    Das Problem ist, dass die Telekom nicht einfach die Preise senken kann, auch nicht für Wenignutzer und auch nicht in/mit neuen Tarifen. Sie muss immer an der Regulierungsbehörde vorbei.


    Die Regulierungsbehörde legt die Preise fest, die die Telekom von der Konkurrenz für die Leitung nehmen kann, aber in die Endkundenpreise greift sie nicht ein. Es ist nur unrealistisch zu erwarten, dass Wenignutzer am Ende weniger zahlen.

  • Wenn die Telekom angeblich ihr eigenes Netz so belastet, bin ich gerne bereit, dies für Lau zu übernehmen. Dann kann die Telekom ihre Kapazitäten bei mir anmieten und alle sollten zufrieden sein.


    Bei allem Respekt, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass das Netz für die Telekom ein Belastungsfaktor ist. Dann hätte sie sich vermutlich schon längst von dem Netz getrennt.


    Auch wenn es immer weniger werden, hat die Telekom doch immer noch einen enormen Vorteil durch Bestandskunden, die seit Jahrzehnten bei der T-Com sind. Ich kann mir nicht vorstellen, dass die ganzen Rentner mit Standard-Telefonanschluss bei der T-Com noch irgendwelche spürbaren Kosten verursachen.

  • Zitat

    Original geschrieben von dham
    [...] dass Wenignutzer am Ende weniger zahlen [...]


    So gewinnt man aber Kunden. Und genau das würde am Ende vor Gericht enden, weil die Konkurrenz dann wieder eine "Wettbewerbsverzerrung" oder einen "Wettbewerbsvorteil" vorwirft. Gab es ja in der Vergangenheit zur Genüge, vieles davon wissen wir noch nicht einmal.

    Wenn die Kuh schon im Brunnen liegt, ist es unsinnig noch einen Deckel draufzumachen.


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  • Was in der ganzen Argumentation der Telekom nicht zusammen passt:


    In den letzten Jahren waren "Kapazitäten und Volumen" nie ein Thema. Man hat offiziell im Festnetz - im Gegensatz zu Daten im Mobilfunknetz - nie etwas vernommen, dass es knapp werden würde.


    Vielmehr gab es in den Foren doch immer die Evergreenfrage, ob man gekündigt werden würde, wenn man zu viel Datenvolumen nutzt. Hintergrund bei der Frage war immer, dass die Leute vorzeitig aus ihren Verträgen raus wollten. Und da war immer die herrschende Meinung, dass der Datenverkehr den Providern heutzutage ("überhaupt") nichts mehr ausmachen würde.


    Auf einmal ist das Thema zumindest für die breite Masse aus dem Nichts da.


    Ich habe zu Recht sehr große Vorbehalte, ob die Telekom hier nicht einfach ganz billige Lügen verbreitet. Wie sollen eigentlich die in den USA versenkten Milliarden wieder hereingeholt werden und wer bezahlt das? Hätten die das Geld nicht lieber in die deutschen Netze investieren können?


    Ich bin gerne bereit, Änderungen zu akzeptieren. Vorher hätte ich das Thema aber gerne einmal journalistisch und investigativ aufgearbeitet. Kurzum: Ich will die Wahrheit wissen:


    - Sind intensive Datenvolumina das Problem oder sind es eher die Highspeedzugänge > 16 Mbit?
    - Wo sind in der Technik die Engpassfaktoren? Eher bei der letzten Meile oder in den Vermittlungsstellen? Was kostet der Ausbau tatsächlich?
    - Ist eine Drossel ab 75 GB gerechtfertigt, oder wäre diese eher bei 500 GB oder 1 TB angebracht?
    - Stimmt es, dass ein beachtlich höheres Datenvolumen nur Mehrkosten von ganz wenigen Euro verursacht? Wenn ja, wären auch die Preise an diesen wenigen "Mehreuros" auszurichten.
    - Stimmt es, dass die Wettbewerber Vorteile haben, weil sie die Leitung nur billig anmieten müssen und die Telekom auf den Kosten sitzen bleibt? (Hier bitte auch die Vorteile der T-Com durch die langjährigen Bestandskunden, insbesondere Rentner ohne DSL etc., einrechnen.)


    Die bisher von der Telekom vorgetragenen Argumente sind mehr als billig. Dies noch um so mehr, wenn man die Geschäftspraktiken und (Miß-)erfolge der Telekom in den letzten Jahren im Hinterkopf hat. Obermann hatte doch letztens erst einen massiven Netzausbau angekündigt. Da ist es einfach mehr als billig, dass jetzt ein paar Poweruser für den Netzausbau verantwortlich gemacht werden sollen.


    Wenn ein Unternehmen investiert und Geld benötigt (z. B. für den Netzausbau), dann kommt das Geld in der Regel entweder über zusätzliche Einlagen der Eigentümer (hier: Kapitalerhöhung) oder durch die Aufnahme von Darlehen. Den Kunden im Vorfeld für zukünftige Investitionen bezahlen zu lassen kann sich nur ein Monopolist erlauben.

  • Schon merkwürdig. Die Telekom will bis 2016 alle Festnetzanschlüße auf IP basierte Anschlüsse umstellen.
    Das ist sicherlich "Netzenlastend". :D

  • ... und somit noch mehr Kunden vergraulen. Die meisten Festnetznutzer sterben (altersbedingt) aus, die "Jugend" schaut nur noch Youtube (usw) übers Smartphone. Dann kann die Telekom ihre Kabel beim Schrotthändler anbieten. Leider nur, werden dann wieder viele Tausende Mitarbeiter "freigestellt".

    Wir brauchen alle Wachstum, sagte der Luftballon - und platzte.

  • Zitat

    Original geschrieben von m.bensel
    Schon merkwürdig. Die Telekom will bis 2016 alle Festnetzanschlüße auf IP basierte Anschlüsse umstellen.
    Das ist sicherlich "Netzenlastend". :D


    Ja, ist es auch! Festnetz saugt viel mehr Bandbreite als IP-Telefonie. Die Festnetz-Frequenzen könnte man dann freischaufeln.

  • Sobald die Telekom bandbreitencaps einführt und ihre eigenen dienste ausnimmt, wird das hoffentlich durch eine Staatliche stelle in Stücke gerissen. Manch einen Forennutzer fehlt ja offenbar die weitsicht um zu erkennen was die telekom mit billigen und plakativen sprüchen hier druchziehen will....

  • Eine Drosselung würde auf jeden Fall die eigenen Pläne der Telekom eine Zusammenarbeit mit fon für zahlreiche bundesweite W-LAN Hotspots einzurichten (edit) durchkreuzen.

    Vor dem Fragen - bei https://www.prepaid-wiki.de nachschlagen!


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