Besserverdiener mit 80.000 € Jahreseinkommen?

  • Kommentar der grünen Finanzexpertin Scheel im aktuellen Focus:
    (Die hat aber nix zu melden bei den Studienabbrechern und sonstigen Finanzkennern in der Partei)


    Edit: Aus Gründen des Urheberrechts entfernt.
    Carsten

    Beste Grüße
    W.

  • Frau Scheel ist immer noch Mitglied der Grünen auch wenn sie kein Mandatsträger mehr ist und keine politischen Ämter mehr hat. Sie wird schon wissen vor was sie da warnt, war ja immerhin mal finanzpolitische Sprecherin ihrer Partei. Sie braucht sich jetzt auch nicht mehr verbiegen oder unterbuttern lassen wie das bei Kretschmann und Palmer der Fall ist.

    Oberfranken ist meine Heimatliebe, die mir am Herzen liegt Bernhard

  • Und auch wenn die Dame in diesem Interview eigentlich genau die haarigen Punkte aufzeigt und den Finger in die Wunde legt (also im Prinzip nichts anderes tut und sagt wie manche User auch) kommt trotzdem bestimmt noch mal jemand vorbei und erklärt den ganzen Reichen und Besserverdiener, dass das ja so eh alles nicht stimmt und man sich doch bitte nicht so aufregen solle wg. der paar Euro... ;);)

  • Jetzt hat doch eine Politikerin aus den eigenen Reihen entlarvt, daß die Aussage 90 Prozent der Bürger würden durch die grünen Steuerpläne entlastet nicht zu halten seien. Da hat Sie nun mal Recht. Herr Triitin verwendet doch folgenden Trick, er betrachtet isoliert nur die Einkommenssteuer. Wahr ist aber auch Belastungen entstehen auch durch höhere Grundsteuer, (das trifft auch Leute unter 60000 Euro Jahreseinkommen), höhere Kapitalertragssteuer, Vermögensabgabe, höhere Erbschaftssteuer und zusätzlichen Belastungen im sozialbereich durch die Bürgerversicherung. Schlimmer geht es wohl nimmer.

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  • Man darf doch nicht vergessen, dass die Änderungen im Steuersatz unter- bzw. oberhalb von 80T€ im einstelligen monatlichen Bereich beginnen. Man muss schon deutlich darüber oder darunterliegen, um eine spürbare Wirkung feststellen zu können.


    Zudem:
    Ich gehe immer noch davon aus, dass sich die Grenze von 80 T€ auf das zu versteuernde Einkommen bezieht, das bei Einkommensklassen in dieser Größenordnung deutlich unter dem Bruttoeinkommen liegen dürfte.


    Das bemerke ich jedesmal, wenn ich meine Steuererklärung verfasse. Gutverdiener haben einen Einkommensüberhang, der in diverse (glücklicherweise auslaufende) Steuersparmodelle fließt. Aufgrund von Übergangsregelungen liegt mein zu versteuerndes Einkommen (noch) merklich unter dem tatsächlichen.


    Wenn man zudem bedenkt, dass Ehegatten meist nicht gleiche Einkommen haben (bei uns schwankte das stark wegen der Selbständigkeit meiner Frau), wirkt auch das Ehegattensplitting insoweit steuersenkend. Hohe Spitzensteuersätze werden dadurch in Maßen abgefangen.


    Wenn unsere Grünen über die Pläne zu ESt hinaus von einer Abschaffung des Ehegattensplitting und der Einführung einer Vermögensteuer phantasieren, werden die Gedanken geräuschlos verpuffen. Beim gegenwärtigen Verhältnis zwischen Rendite und Inflation kann es aus verfassungsrechtlichen Gründen keine Vermögensteuer geben.


    Ich hoffe, dass für solche unsinnigen Gesetzesplanungen nicht noch Steuergelder verschwendet werden ... aber so bekloppt ist selbst der linke Flügel auf der Grünen Seite nicht (hoffe ich).


    Ein wenig mehr Gelassenheit wäre jetzt recht ... einen echten Geldrausch zwischen gesellschaftlichen Schichten kann und wird es nicht geben. Da bin ich mir sicher. Aber wie heißt es so schön: "Klappern gehört zum Handwerk".


    Persönlich bin ich jedenfalls ziemlich entspannt in der Gewissheit, dass sich für uns wenig ändern wird.


    Frankie

  • Naja, eines ist ziemlich sicher, daß die Steuerpläne der Grünen niemals eins zu eins umgesetzt werden, selbst wenn sie nach der Bundestagswahl in Regierungsverantwortung kommen sollten. Von Wahlprogrammen bleibt dann häufig nicht viel übrig oder sie sind nur noch Makulatur und manchmal ist das auch gut so. Die Kehrseite der Medallie ist allerdings, daß bei manchen Wähler dann eine gewisse Entäuschung eintritt bzw. Ernüchterung sich breit macht.

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  • Diesen sogenannten Faktencheck kann man in die Tonne treten. Hier wird nur isoliert die Einkommenssteuerbelastung nach den grünen Steuerplänen betrachtet. Wenn man seriös vergleichen will, muß man das gesamte Programm der Grünen im Steuer- und Sozialbereich betrachten. Was nützt einen Normalverdiener eine Einkommenssteuer-Steuerentlastung von z.B. 50 oder 100 Euro im Jahr, wenn er auf der anderen Seite z.B. als Hausbesitzer eine höhere Grundsteuer zahlen muß, als Sparer höhere Steuern auf Kapitalerträge zahlen muß oder bzw. und auf seine gesamtes Einkommen, also auch Kapitalerträge, Mieteinnahmen usw. Krankenkasenbeiträge, (Bürgerversicherung) zahlen muß. Ein Großteil der Bürger ist eh nicht einkommenssteuerpflichtig wie z.B. die meisten Renter,(ca. 90 Prozent) und Geringverdiener, die können sowieso davon nicht profitieren. Auf denen kommen höchtens noch zusätzliche Belastungen bei der Grundsteuer oder Krankenkassenbeiträgen zu. Außerdem muß man den gesamtwirtschaftlichen Aspekt sehen. Diese Steuerpläne belasten den Mittelstand erheblich was zum Rückgang bei Investitionen führen wird. Das ganze ist ein Arbeitsplatz-Vernichtungs-Programm mit den entsprechenden Folgen für alle die dann Ihren Arbeitsplatz verlieren. Gut an dem Programm ist nur, daß es nie so umgesetzt werden wird und deshalb nur Papiier-Müll sein wird.


    PS. Siehe z.B.auch hier:
    http://www.zitelmanns-finanzko…der-grunen-fur-vermieter/

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