Krieg/Bürgerkrieg in Syrien

  • Zitat

    Original geschrieben von Jimmythebob
    Gegen braunes Gedankengut hilft Aufklärung und individuelle Unterstützung, da gebe ich dir Recht. Wie aber Demos gegen Rechts und aktives Eintreten gegen Ewiggestrige die Entwicklung von Nazis unterstützen soll, erschließt sich mir nicht. Gibt es irgendwelche Fakten, die diese These unterstützen?


    Weil der geringste Teil ewiggestrig ist. Und die, die es sind, wird niemand mehr bekehren. Die entscheidende Aufgabe ist es, diese Leute zu separieren, also die Idioten. Und genau das wird nicht gemacht. Aus allen möglichen Grundängsten wird ein Paket geschnürt und als rechts verpackt. "Du willst nicht das Dein Grundstück 50.000 Wert verliert, weil gegenüber ein Asylantenheim entsteht - was bist du denn für einer, ein Menschenleben ist viel mehr wert" , " Je länger die Haare, desto sicherer der Frieden".


    Zitat

    Original geschrieben von Jimmythebob
    Ich war übrigens auch auf dem Gymnasium und habe dort keine Nazis kennengelernt, die zweite These vom gebildeten Nazi halte ich in dieser Pauschalität für falsch (die jeweiligen Führungspersonen ausgenommen). Studien belegen ja auch, dass je niedriger der Bildungsstand, desto verfänglicher ist man für die simplen Lösungsansätze der Rechten.


    Im Prinzip ist es auch simpel. In D wird es z.B. niemals Arbeitsplätze für alle geben. Demzufolge ist es ziemlich dumm, Arbeitslosen pauschal zu unterstellen, dass sie zu blöde zum Arbeiten sind. Es ist doch klar das diese Leute sich nicht selbst abwerten, sondern einen einfach erfaßbaren Grund suchen. Ich wette meinen akademischen Grad darauf: gelingt es irgendjemandem den Leuten plausibel zu erklären, dass man auch ohne Arbeit kein schlechter Mensch ist, dass man auch ohne viel Geld glücklich sein kann, hat es sich schneller mit der Nazinummer erledigt als Du gucken kannst. Das ist das übliche Problem der Konsumgesellschaft, hat mit Nazis nichts zu tun. Das Märchen von der Leistungsgesellschaft eben. Mal abgesehen davon, dass sie selbst Opfer ihrer Ideologie sind ("Wer nicht arbeitet ist ein Parasit")
    Hätten sie keine Paranoia vor Fremden, wären sie quasi einfach Punker geworden.


    Zitat

    Original geschrieben von Jimmythebob
    Und ja, ich empfinde Menschen, die meinen, mit ihrem Wohlstandsbauch vor Flüchtlingsheimen protestieren zu müssen oder diffuse Angst vor 5000 Menschen in einem 80mio-Land zu haben, als primitiv und bemitleidenswert.


    Ist doch egal ob die primitiv sind. Mobilfunkkunden sind auch primitiv, unabhängig von der Bildung. Lassen sich von Farben blenden, die irgendwas suggerieren usw. Menschen sind nun mal nicht perfekt und suchen Anhaltspunkte für ihre Entscheidungen unter Ungewißheit. Entscheidend ist, welches Ziel verfolgt wird.


    Zitat

    Original geschrieben von Jimmythebob
    Aber wir werden immer mehr OT, hier geht es schließlich um Syrien.


    Finde ich nicht, Unverständnis, Intoleranz und Unwissen ist die Wiege jedes Unglücks.


    http://www.youtube.com/watch?v=VSUInhLiSCg

  • Nun ja ... die Diskussion driftet wirklich ein wenig vom Thema ab.


    Sehr interessant finde ich im übrigen, dass selbst diejenigen über humanitäre Hilfe diskutieren, die bis vor kurzem noch militärisch intervenieren wollten. Hier wundert es mich, wie schnell ein solcher Schwenk vonstatten gehen kann.


    Hielten etliche noch vor kurzem ein militärisches Eingreifen für zwingend, ist es aktuell kein Thema mehr. Und viel geändert hat sich an der Lage in Syrien nicht.


    Ist ein Militärschlag also doch nicht alternativlos?


    Wenn er es jetzt nicht ist, war er es zuvor auch nicht.

  • Nun, ich war nicht für einen Militärschlag, lieber Frank (Warum ist nachzulesen auf den letzten 10 Seiten).


    Habe ich daher deine Erlaubnis, weiter über humanitäre Aktionen reden zu dürfen?*




    *Ich weiß aber auch nicht, warum Leute, die vorher für einen Militärschlag waren, nun nicht über humanitäre Hilfe reden sollen dürften?! Das hat beides nix miteinander zu tun, das ist ja immer der Fehler der USA gewesen, dass sie der Welt Frieden und Demokratie bringen wollten mit Waffen. Sie haben immer reingeschlagen (Vietnam, Afghanistan,Irak) haben aber leider nie dann konsequent
    im Anschluss einen Staatsaufbau (Schulen, Medizin, Verwaltung, Sicherheit, Infrastruktur) vorangetrieben, wie es in Europa der Fall war.



    Und nochmal, 5000 Flüchtlinge sind in Deutschland gar nicht zu spüren, selbst 50.000 oder 500.000 nicht.


    Die meisten Syrer die als Flüchtlinge kommen werden, wollen nicht bleiben. Und die, die bislang her kamen, auch vor dem Bürgerkrieg, sind eher nicht unangenehm aufgefallen, oder irre ich mich? Ich kenne tatsächlich nur zwei Syrer, einer Frauenarzt, einer Ingenieur.


    Wenn in D Bürgerkrieg wäre, und Syrien würde 5000 Deutsche aufnehmen, würde ich da auch nicht hin wollen, oder bleiben wollen, warum auch?

    Suche: aktuell nichts


    30 positiv in der "neuen" Vertrauensliste, ??x mal positiv in der "Alten"..:-)


    Insider: Die Plaaaaaattttttttforrrrrrrrmmmmmmmmmm brennt nicht mehr, sie ist abgesoffen.....!

  • Frank: Für mich ist das ebenfalls kein Widerspruch. Die Chemiewaffen müssen entfernt und das Regime militärisch daran gehindert werden, weiterhin die eigene Bevölkerung zu terrorisieren. Gleichzeitig muss den Opfern des Krieges natürlich geholfen werden, wenn das nicht innerhalb Syriens geht, dann eben außerhalb. Das halte ich für eine gesellschaftliche Selbstverständlichkeit und humanitäre Verpflichtung!


    Educator: Dein Verständnis und deine Toleranz anderen Menschen gegenüber ist sicher bewundernswert, geht mir persönlich aber in Bezug auf Nazis zu weit. Mag sein, dass das nicht immer gut ist, aber meine Toleranz und erst Recht mein Verständnis hat Grenzen. Aber das diskutieren wir besser in einem anderen Thread weiter.

  • Zitat

    Original geschrieben von Educator
    ... Ich wette meinen akademischen Grad darauf: gelingt es irgendjemandem den Leuten plausibel zu erklären, dass man auch ohne Arbeit kein schlechter Mensch ist, dass man auch ohne viel Geld glücklich sein kann, hat es sich schneller mit der Nazinummer erledigt als Du gucken kannst. Das ist das übliche Problem der Konsumgesellschaft, hat mit Nazis nichts zu tun. Das Märchen von der Leistungsgesellschaft eben. Mal abgesehen davon, dass sie selbst Opfer ihrer Ideologie sind ("Wer nicht arbeitet ist ein Parasit")...


    Akademischer Grad ... dann sollte Dir eigentlich bekannt sein, daß das älter ist, als "Konsumgesellschaft" oder "Leistungsgesellschaft": es ist die protestantische Arbeitsethik, die hier das nördliche Europa und dann Nordamerika imprägniert hat. Daß der Herrgott den Tüchtigen wohlgesonnen ist, aber die Müßigänger bestraft; Arbeit als Pflicht und Mittelpunkt des Lebens.


    Dieses ist hier schon so lange schon unhinterfragt selbstverständlich, daß man sich über Arbeit definiert und davon sein Selbstbewußtsein und seinen Dünkel nährt.

    LG: V30
    Samsung: Galaxy Tab S2 LTE, A5 (2017);
    Sony: Xperia X Compact;

  • Da sag nochmal einer Deutschland macht nix. Erst die 5000 Flüchtlinge und jetzt das: Deutschland bietet Hilfe bei C-Waffen-Abrüstung an.

    [Small]Apple iPhone 5 @ Telekom Complete Mobil L mit Handy DTAG | Music Streaming | Speed Option LTE
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  • Zitat

    Original geschrieben von Timba69
    Nun, ich war nicht für einen Militärschlag, lieber Frank (Warum ist nachzulesen auf den letzten 10 Seiten).


    Habe ich daher deine Erlaubnis, weiter über humanitäre Aktionen reden zu dürfen?*
    ...


    Du warst auch nicht gemeint ... was Du unschwer selbst hättest erkennen können. :rolleyes:


    Zudem:
    Da ich einen Militärschlag für alles andere erachte als humanitär, müsste ein Befürworter humanitärer Hilfe schon an einer multiplen Persönlichkeit leiden, wenn er daneben einen Militärschlag gutheißt. Letzterer hat unweigerlich inhumane Folgen.


    Menschenrechte (wie etwa das Recht auf Leben) sind nicht teilbar!

  • Auch die von Assad vergaste Bevölkerung hat ein Recht auf Leben, das die Weltgemeinschaft nicht einfach ignorieren darf. Deshalb halte ich einen Militärschlag für gerechtfertigt und durchaus für humanistisch verantwortbar. Nach deiner Argumentation wäre ja jede Nothilfe und jede Einmischung in einen militärischen Konflikt verboten, da dadurch auch Menschenleben gefährdet sein können. Solch eine starre pazifistische Haltung habe ich nicht und ich finde es etwas anmaßend zu behaupten, dass Leute, die das anders sehen, schizophren seien. :confused:


    Wie bereits dargelegt sehe ich hier keinen Widerspruch und die Geschichte hat gezeigt, dass diese Strategie durchaus seine Berechtigung hat (Jugoslawien, 2. Weltkrieg uvm). Eigentlich haben die militärisch eingreifenden Parteien immer (!) der Zuvilbevölkerung auch humanitäre Hilfe geleistet.

  • Zitat

    Original geschrieben von Jimmythebob
    Auch die von Assad vergaste Bevölkerung ...


    Schon hier läuft Deine Argumentation in die falsche Richtung. Die Deutsche Bundesmarine hat aus der Kommunikationsüberwachung sichere Anhaltspunkte dafür, dass eben nicht Assad der Verantwortliche ist. Assad wäre mithin wohl der falsche Adressat für einen Militärschlag.


    Wer soll also ausgebombt werden? Nach welchem Prinzip? Würfeln in kleiner Runde?



    Noch etwas:
    Die von Dir gern in Anspruch genommene Nothilfe/Notwehr (die in meinen Augen ohnehin nicht passt) setzt einen gegenwärtigen Angriff voraus. Weil der Einsatz von Giftgas aber beendet ist und keine konkreten Anhaltspunkte dafür vorliegen, dass eine Wiederholung unmittelbar bevorsteht, könnte man Nothilfe wohl eher durch Vergeltung (Wortwahl der USA) ersetzen ... ugs. auch unter dem Begriff Rache geläufig ... oder Selbstjustiz ... oder was auch immer.


    Humanitär ist an diesen Beweggründen rein gar nichts.


    Zudem soll der Militärschlag nach eigenem Bekennen der USA nicht zu einem Regimewechsel führen und dürfte Assad also nicht zu sehr schwächen. Er könnte günstigstenfalls das Kräfteverhältnis zugunsten der Rebellen verschieben - Richtung Kräftegleichheit. Dass hierdurch der Bürgerkrieg verkürzt werden könnte, glaubt nicht einmal der Weihnachtsmann - der gegenteilige Effekt dürfte die Folge sein.

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