O2 kauft E-Plus

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Originalzitat
"Da durch den Zusammenschluss von O2 und E-Plus die Frequenzen in den 900- und 1800-Mhz-Bändern ungleich verteilt sind, müsse der neue Marktführer Spektrum in diesen Bereichen nach dem Vergabeverfahren frühzeitig räumen, teilte die Regulierungsbehörde am Freitag in Bonn mit."

"Keinen Handlungsbedarf sieht die Bundesnetzagentur derzeit bei den Frequenzen im 2-Ghz-Bereich. Die in der spektakulären Auktion im Jahr 2000 für knapp 100 Milliarden D-Mark versteigerten Nutzungsrechte der UMTS-Frequenzen sind bis Ende 2020 befristet. Nach der Vergabe des anderen Spektrums will die Bundesnetzagentur "mit Blick auf die veränderten Frequenzausstattungen aller Wettbewerber in einer Gesamtbetrachtung erneut untersuchen, ob insbesondere für den Bereich bei 2 GHz weitere Maßnahmen erforderlich sind".

Das ist doch eigentlich voelliger Unsinn!

Im 900 MHz Bereich muesste o2 auf jeden Fall alle Frequenzen behalten duerfen!
T-Mobile hat dort 12,4 MHz (62 Channels)
Vodafone hat dort 12,2 MHz (62 Channels)
E-Plus hat dort 5 MHz (25 Channels) und o2 auch 5 MHz (25 Channels) - zuammen also 10 MHz (50 Channels)
Das ist immer noch weniger als T-Mobile und Vodafone haben!

Im 2100 MHz Bereich muesste o2 aber eigentlich schon Frequenzen abgeben!
T-Mobile hat dort 10 MHz (2 Bloecke)
Vodafone hat dort 15 MHz (3 Bloecke)
E-Plus hat dort 20 MHz (4 Bloecke) und o2 15 MHz (3 Bloecke) - zusammen also 35 MHz (7 Bloecke)

Interessant - wieviel Kohle Telefonica Spanien bereit ist in Deutschland zu verbrennen.

Erst das QUAM Spektakel mit Lizenz, Kosten für den einjährigen Netzbetrieb, Abwicklungskosten, Entschädigungszahlung an Eplus !! ... Hahahaha

Dann mal schnell O2 übernommen - noch ne UMTS Lizenz, jetzt Eplus - noch ne UMTS Lizenz.

Stand nichtmal in den UMTS Richtlinien, dass zwei UMTS Anbieter nicht zusammengehen dürfen ? Mit welchen rechtlichen Finten haben die bei der EPLUS / O2 Fusion denn gearbeitet ?

Liegt die Eplus UMTS Lizenz bei einer rechtlich selbstständigen Gesellschaft oder wie ?

Die E-Plus UMTS Lizenz besitzt die e-plus 3g luxemburg s.a.r.l, wer die o2 UMTS Lizenz besitzt weiß ich nicht.

Die Bundesnetzagentur prüft derzeit, ob die Funklizenzen für UMTS-Frequenzen von O2 und E-Plus auch nach der geplanten Fusion noch gültig sind. Die Agentur hat die beiden Unternehmen angeschrieben und um eine Stellungnahme gebeten, bestätigt die Agentur gegenüber iPhoneWelt. In dem Schreiben, das iPhoneWelt vorliegt, heißt es, "dass Inhaber von UMTS-Frequenznutzungsrechten voneinander wettbewerblich unabhängig sein müssen." Im äußersten Falle könne die Agentur die Zuteilung der Frequenzen widerrufen, so das Schreiben weiter.

Wie kann die EU denn Entscheiden, die Fusion unter Auflagen - Entzug von teilweisem Spektrum - zuzulassen, wenn die Lizenzbedingungen dereinst vorgesehen haben, dass
bei einer Fusion eine Lizenz komplett entfällt.

Das waren doch die Bedingungen 2000, da erinner ich mich auch 14 Jahre danach noch ...

Zitat

Original geschrieben von StevenWort
Als ein Kunde von einem der beiden Netzbetreiber finde ich das sehr gut, da ich die Hoffnung habe das die D-Netze dann auch endlich mal was tun müssen am Preis...

Die werden auch was am Preis tun. Allerdings nicht das, was du dir erhoffst.

Wie kann man nur ernsthaft glauben, dass die Preise sinken werden, wenn es einen Konkurrenten weniger gibt? Noch dazu, wenn gerade der Konkurrent wegfällt, der die Preise bisher unten hielt? :confused:

Zitat

Original geschrieben von GigaTom
...Wie kann man nur ernsthaft glauben, dass die Preise sinken werden, wenn es einen Konkurrenten weniger gibt?...

Die Idee dahinter ist wahrscheinlich, dass beim Zusammenschluss von kleinen günstigen Anbietern mit wenig Macht ein großer günstiger Anbieter mit Macht entsteht.
Dummerweise sagt man, dass Macht den Charakter verdirbt.

Zu den Frequenzen.
Soweit ich mich erinnere, müsste von den alten teuren UMTS Frequenzbändern ein Teil zwingend zurückgegeben werden, das war damals als Bedingung für einen Zusammenschluss von Auktionsgewinnern hinterlegt. Die noch älteren GSM Bänder werden demnächst neu vergeben, das war auch schon angekündigt.
Bei den anderen in naher Vergangenheit ersteigerten Bändern sollte die BNetzA mit einem Entzug vorsichtig sein. Wie hier schon geschrieben hat o+ auch bereits eine Menge Geld dafür investiert.

o+ wird nun erstmal ziemlich mit sich selbst beschäftigt sein, Management, Service und Technik. Finanziell noch weiter geschwächt und große interne Investitionen vor sich. Wenn nun kurzfristig neue Auktionen kommen, wird es sehr eng für den neuen kleinen Großen.

GigaTom
Vergiss in deiner Rechnung nicht Drillisch. Die müssen jetzt kräftig wachsen um die Netzkapazitäten auszulasten. Das wird auch viel über Preis gehen.
Zudem darf man auch nicht vergessen, dass ein Argument für hohe Interconnects ja auch immer waren, dass Investitionen möglich sein müssen. Durch den Wegfall der Eplus Investitionen, ist da jetzt Spielraum, den die BNetzA nutzen kann. Und für Anbieter wie Drillisch ja durchaus ein Vorteil.

Wenngleich ich deinen Grundpessimismus verstehen und teilen kann. Schau mer mal

Zitat

Original geschrieben von Goisbart
Die Idee dahinter ist wahrscheinlich, dass beim Zusammenschluss von kleinen günstigen Anbietern mit wenig Macht ein großer günstiger Anbieter mit Macht entsteht...

Und was soll die "Macht" bringen? Günstige Preise etwa? So naiv kann man doch eigentlich nicht sein, um sowas zu glauben.

Der Wettbewerb wird sinken, die Preise werden steigen. Siehe Österreich. Da kann auch Drillisch nicht viel dran ändern. Wobei sich mir der Sinn hinter den 20% Netzkapazität sowieso nicht erschließt.

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Original geschrieben von GigaTom
Wobei sich mir der Sinn hinter den 20% Netzkapazität sowieso nicht erschließt.

Drillisch kauft 20% der Netzkapazität. Und bezahlt diese auch - selbst wenn es nicht genutzt wird. Zur Zeit ist es so, dass die Reseller einfach die von ihren Kunden genutzten Minuten/SMS/Daten beim NB bezahlen. Im Endeffekt ist es bei Drillisch dann genauso, als wenn sie ein eigenes Netz betreiben würden. Daher hat Drillisch ein großes Interesse daran, diese 20% "voll zu bekommen". Und wie machen sie das? Mit aggressiven Angeboten. So hofft das zumindest die EU-Kommission - und ich finde das gar nicht so abwegig und die Idee eigentlich ganz gut.

Mittelfristig hat Drillisch auch die Option, auf bis zu 30% zu erhöhen. Außerdem haben sie die nächsten fünf Jahre die Möglichkeit, o-Plus Frequenzen im 2,1 GHz- und 2,6 GHz-Bereich abzukaufen und können damit dann zumindest in Städten auch ein eigenes Netz anbieten.

Prinzipiell könnte ich mir zusätzlich vorstellen, dass Drillisch seine Kunden, die derzeit im Vodafone Netz funken, in das o-Plus-Netz migrieren wird. Sowas ähnliches haben sie ja schonmal gemacht, als sie ihre Kunden im Telekom-Netz zu Vodafone und o2 migriert haben.