Bundestagswahl 2013

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    Original geschrieben von bernbayer
    Der Staat hat in der Lohnpolitik nichts zu suchen. Das ist die Sache von Arbeitnehmern, Arbeitgebern und
    Gewerkschaften. Arbeitsplätze werden da lediglich bei den Zollbehörden geschaffen um den ganzen Unsinn auf Einhaltung kontrollieren zu können.


    Was ist denn mit tariflichen Mindestlöhnen? Wer stellt sicher, dass jeder tarifgebundene Arbeitnehmer auch nach Tarif bezahlt wird? Da muss man als Arbeitnehmer vor das Arbeitsgericht ziehen, was natürlich zur Folge hat, dass der Arbeitgeber anschließend nach Wegen sucht, dich schnellstmöglich loszuwerden und sei es durch permanentes Mobbing.


    Was machst du bei Arbeitgebern, die sich nicht tariflich binden wollen? Die Machtlosigkeit der Gewerkschaften ist Ursache für die Existenz des Mindestlohns.

    Meine Beiträge können Spuren von Zynismus und Sarkasmus enthalten.

  • Zitat

    Original geschrieben von frank_aus_wedau
    Die Ortsbestimmung der Arbeitsstätte eines Kraftfahrers, der gerade ein Fahrzeug führt, sollte wirklich kein Problem sein. Sie ist genau da, wo er gerade ist - er sitzt quasi drin. :D


    Oh mein Gott, du machst dir es sehr einfach um einen bürokratischen Unsinn schön zu reden. Man stelle sich nur vor, wenn der Fahrer eines ausländischen Transportunternehmens im Transit vieleicht drei Länder durchfährt, was dies für einen bürokratischen
    Aufwand für ein Unternehmen bedeutet. Alles egal, Hauptsache der Regelungswut wird Genüge getan. Ob das ausländische Unternehmen dem gegenüber den Zollbehörden zugesicherten Mindestlohn zuhause auch tatsächlich ausbezahlt läßt sich sowieso
    nicht zuverlässig kontrollieren.

    Oberfranken ist meine Heimatliebe, die mir am Herzen liegt Bernhard

  • Zitat

    Original geschrieben von archie83
    Was ist denn mit tariflichen Mindestlöhnen? Wer stellt sicher, dass jeder tarifgebundene Arbeitnehmer auch nach Tarif bezahlt wird? Da muss man als Arbeitnehmer vor das Arbeitsgericht ziehen, was natürlich zur Folge hat, dass der Arbeitgeber anschließend nach Wegen sucht, dich schnellstmöglich loszuwerden und sei es durch permanentes Mobbing.


    Was machst du bei Arbeitgebern, die sich nicht tariflich binden wollen? Die Machtlosigkeit der Gewerkschaften ist Ursache für die Existenz des Mindestlohns.


    Nein, so ist das nicht. Wir hatten jetzt viele Jahrzehnte in Deutschland keinen gesetzlichen Mindestlohn und sind damit auch sehr gut zurecht
    gekommen. Auch die Gewerkschaften haben früher einen solchen immer strikt abgelehnt. Das ganze Problem mit den prekären
    Beschäftigungsverhältnissen kam doch erst durch die Agenta-Reformen von Rot-Grün im wesentlichen auf uns zu. Zuvor spielten die
    so gut wie keine Rolle, zumindest nicht im nennenswerten Umfang. Mit Ein-Euro-Jobs, Leiharbeit, Verschärfung der Zumutbarkeitsregelungen usw. wurden im Rahmen der Agenda-Reformen die Bedingungen für die Zunahme schlecht bezahlter
    Jobs geradezu geschaffen. Jetzt versucht man mit dem Bürokratie-Monster Mindestlohn wieder gegenzusteuern. So ein Unsinn.
    Da sollte man besser dort ansetzen wo bei den Agenta-Reformen Murks gemacht wurde und diese wieder entsprechend ändern.
    Entllastet werden könnten die Arbeitnehmer auch bei den Krankenkassen-Beiträgen, wenn wieder die paritätische Finanzierung hergestellt würde, wie das viele Jahrzehnte der Fall war und nicht steigende Kosten die Arbeitnehmer durch Zusatzbeiträge alleine
    tragen müssen. Auch dies mindert die Netto-Einkommen der Arbeitnehmer.


    PS. Hier noch ein guter Artikel zum "Bürokratie-Monster" Mindestlohn.


    http://www.badische-zeitung.de…tiemonster--98076483.html

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  • Zitat

    Original geschrieben von bernbayer
    Nein, so ist das nicht. Wir hatten jetzt viele Jahrzehnte in Deutschland keinen gesetzlichen Mindestlohn und sind damit auch sehr gut zurecht gekommen.


    Ich sprach nicht von gesetzlichen Mindestlöhnen, sondern von Tariflöhnen. Nicht mal jeder zweite Arbeitnehmer hat einen tatifgebundenen Arbeitsvertrag. Somit können die Gewekschaften da nichts machen. Die Arbeitsmarktreformen unter Schröder haben natürlich nicht unerheblich dazu beigetragen. Hauptsache, die Lohnkosten sinken... :rolleyes:

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  • Zitat

    Original geschrieben von bernbayer
    ....PS. Hier noch ein guter Artikel zum "Bürokratie-Monster" Mindestlohn....


    Blödsinnig formulierte Gesetze sprechen ja nicht grundsätzlich gegen eine Regelung.


    Da sind ja auch viel einfachere Regelungen möglich. Aber die wollen die Unternehmen auch nicht haben.


    Was glaubst du, würden die Lobbyisten z.B. zu einer Aufzeichnungspflicht nur bis 1500 Euro sagen, die mit drakonischen Strafen für Verstöße gegen die Mindestlohnregelung verbunden wäre?
    Das Gezeter bei z.B. 10000 Euro Strafe pro Verstoß, möchte ich nicht hören, wenn der Erste zahlen müsste.
    Und das es endlich mal eine Aufzeichnungspflicht für Minijobs gibt, ist auch unabhängig vom Mindestlohn, sehr gut. Da gibt es jede Menge Gesetzesverstöße zu Lasten der Arbeitnehmer, z.B. keine Anrechnung von Krankheitszeiten oder kein Urlaub.

  • Ich halte den gesetzlichen Mindestlohn und die damit verbundene Bürokratie für unsinnig. Wo man stattdessen ansetzen sollte,
    habe ich schon ausgeführt. Auch bei den Mini-Jobs bringen die Dokumentations- und Aufzeichnis-Pflichten nicht viel, die Vor-
    schriften werden trotzdem vielfach unterlaufen ohne das dem durch Kontrollen wirksam entgegengewirkt werden kann. Wie
    läuft denn das vielfach bei Mini-Jobs in kleinen Betriebe?. Da werden zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer nicht legale
    Deals gemacht. Man schließt einen Arbeitsvertrag über einen Mini-Job um bei Kontrollen abgesichert zu sein, packt dann aber
    noch soundsoviele Arbeitsstunden schwarz hinzu die man dann auch nicht dokumentiert. So verdient dann mancher Mini-Jober
    noch einige Hundert Euro ohne Abgaben hinzu. Ausgezahlt wird das dann bar aus der Privatkasse des Arbeitgebers, Ist zwar
    Betrug und eine Sauerei, aber leider trotzdem eine gängige Praxis. Abgedeckt werden dann oft mit diesen Stunden Handwerksleistungen, (kleinere Reperaturarbeiten wo kaum Material gebraucht wird),
    bei Endkunden die keine Rechnung wollen, (schwarz arbeiten lassen) und den Handwerker bar bezahlen.

    Oberfranken ist meine Heimatliebe, die mir am Herzen liegt Bernhard

  • Zitat

    Original geschrieben von bernbayer
    ... Ob das ausländische Unternehmen dem gegenüber den Zollbehörden zugesicherten Mindestlohn zuhause auch tatsächlich ausbezahlt läßt sich sowieso
    nicht zuverlässig kontrollieren.


    Stell Dir vor ... in den letzten Monaten habe ich mit dem Auto nicht ein einzige Radarfalle passiert ... bin also nicht kotrolliert wurden.


    Und nun? Geschwindigkeitsbeschränkungen flächendeckend aufheben?

  • Zitat

    Original geschrieben von bernbayer
    Ich halte den gesetzlichen Mindestlohn und die damit verbundene Bürokratie für unsinnig.


    Leidenschaftslos zur Kenntnis genommen. :D

  • Ich auch nicht, weil ich nicht schneller fahre als erlaubt. Der Vergleich mit der Radarkontrolle paßt überhaupt nicht, da jeder der zu schnell fährt das Risiko hat mal erwischt zu werden. Ganz anders beim Mindestlohn von ausländischen Transportunternehmen im Transitverkehr. Ob der deutsche Mindestlohn im Heimatland auch tatsächlich ausbezahlt wird, kann überhaupt nicht nachverfolgt werden. Viel schwerer wiegt aber da der nicht zumutbare Bürokratieaufwand für die Unternehmen, welcher in diesen Fall auch noch völlig nutzlos ist. Schilda läßt grüßen.

    Oberfranken ist meine Heimatliebe, die mir am Herzen liegt Bernhard

  • Duhast den Vergleich mit den Radarkontrollen nur nicht verstanden.
    Es geht nicht darum, daß Frank nicht erwischt wurde, sondern, daß gar nicht kontrolliert wurde. Es hätte also überhaupt keine Rolle gespielt, ob er zu schnell gefahren wäre oder nicht, es hätte keiner gemerkt.
    Und weil es sowieso nicht kontrolliert wird, könnte man die Beschränkungen doch auch aufheben...

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