ZitatOriginal geschrieben von frank_aus_wedau
Man darf nicht verkennen, dass mit Russland ein Finanzier bereitsteht, der diese erheblichen Transferleistungen freiwillig übernommen hat und auch weiterhin übernehmen möchte.
Aber das Volk will das scheinbar nicht mehr, die korrupten Strukturen haben sich ja gerade unter russischem Einfluss entwickelt, auch die hier genannte "Gasprinzessin" wurde vor der orangenen Revolution reich.
Und hört endlich auf, den ukrainischen Aufstand als "Putsch" zu verunglimpfen, auch das ist Putin-Sprech. Dann waren auch die Teilnehmer des runden Tisches in Ostdeutschland "Putschisten" sowie die Umstürze in sämtlichen ehemaligen Sowjet-Satellitenstaaten.
Wenn es wirklich einen Putsch gegeben hat, dann auf der Krim - da hat sich einer eigenmächtig zum Gouverneur ernannt und die Machtübernahme von ausländischen äh "Selbstverteidigungskräften" absichern lassen...
ZitatOriginal geschrieben von frank_aus_wedau
Eine weitere Frage in diesem Zusammenhang ist, warum die Freiheit der ukrainischen Bevölkerung so viel mehr wert sein soll, als die der restlichen Welt.
Hat ja niemand behauptet. Bisher war es aber stets so, dass europäischen Nachbarländern eine EU-Assoziation in Aussicht gestellt wurde, falls sie
1. das selbst wollen, und
2. sich zur Einhaltung der gemeinsamen Werte (wozu u.a. auch Bekämpfung der Korruption gehört) verpflichten.
Dass das nun ausgerechnet bei der Ukraine anders sein soll, dürfte schwer zu vermitteln sein.
Andererseits - und das Problem sehe ich auch - passt das schlecht in die zunehmend euroskeptische Stimmung in den EU-Kernländern.
Die EU hatte immer Interesse an stabilen Verhältnissen in den Nachbarstaaten. Wenn die Ukraine nun nach dem Entzug der Mittel der Russen noch tiefer fällt und vielleicht noch kriminellere Strukturen entstehen, dann leiden früher oder später auch ihre Nachbarn darunter, auf die eine (Kriminalitätsexport) oder andere (Flüchtlingswelle) Weise...
ZitatOriginal geschrieben von frank_aus_wedau
Oder sind es nicht doch rein geopolitische Interessen, die die Taschen der EU öffnen? Dann sollte man aber auch so ehrlich sein, dass die neu entdeckte Großzügigkeit in erster Linie nicht der Wahrung der Menschenwürde, sondern politischen Zwecken dient. Denn Elend, das durch finanzielle Zuwendungen zu lindern wäre, gibt es auf der Welt (und auch in Europa!) zur genüge. Nur könnten solche Transferleistungen die "bösen Russen" nicht provozieren ... und sind damit eher nicht interessant ... oder wie darf ich das übersteigerte Interesse gerade an der ukrainischen Menschenwürde interpretieren?
Quatsch, siehe Spanien & Portugal - oder glaubst du, mit deren Aufnahme wollte man die Russen ärgern?