Der Uli Hoeneß Steuerprozess Thread

  • Genau das wird der BGH nicht klären.

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    30 positiv in der "neuen" Vertrauensliste, ??x mal positiv in der "Alten"..:-)


    Insider: Die Plaaaaaattttttttforrrrrrrrmmmmmmmmmm brennt nicht mehr, sie ist abgesoffen.....!

  • Ich finde schon, dass es als Motiv einen Unterschied macht, aus purer Gier immer noch mehr Kohle anzuhäufen oder aus wirtschaftlichen Zwängen heraus eine Tat zu begehen.


    Bei dem Einen wechseln nur irgendwelche Zahlenwerte in schwindelerregenden Höhen auf irgendwelchen Konten. Nur wirkt sich dies nicht in einer direkten Steigerung oder im Verzicht beim Lebensstandard aus. Wer von jeher Luxus gewohnt ist und als Vermögen finanzielle Mittel oberhalb einer "kritischen Masse" hat, verliert sehr schnell die Relationen. Für den Einen ist es normal, sich innerhalb der oberen 10.000 zu bewegen und mal eben für 2000,- Euro eine "Schampus-Pulle" mit Freunden zu leeren.


    Die Oma machte dies wohl aus wirtschaftlichen Zwängen heraus. Sicher hätte sie auch zu einem Amt gehen können, damit sie trotz ihrer geringen Rente eine Aufstockung bekommt, um ihren Lebensbedarf grundzusichern. Viele alte Menschen sind aber zu stolz dazu, schämen sich und werden deswegen straffällig.


    Ich habe mal mitbekommen, dass ein Ladendetektiv in einem Supermarkt eine Oma geschnappt hat, die einen Topf Halbfettmargarine hat mitgehen lassen. In ihrer Geldbörse befanden sich eine Woche vor dem Monatsende noch 20,- Euro, von denen 10,- Euro damals noch als "Eintritts-Gebühr" beim Hausarzt vorgesehen waren.


    Die hatte also noch einen 10er in der Tasche und sah ärmlich aus. So waren ihre Schuhe kaputt und das Oberleder löste sich sogar schon von der Sohle.


    Auch wenn beide gegen geltende Gesetze verstoßen, finde ich das Vergehen der Oma aus menschlichen Erwägungen nicht so sehr verwerflich.


    Dass bei vielen Kommentaren eine Portion Schadenfreude mitschwingt, ist wohl dem Umstand geschuldet, dass der Uli selbst auch gerne über andere geredet und geurteilt und auch kein Blatt vor den Mund genommen hat. So ist es aber nun der Fall, dass ihm hoffentlich mal das Maul gestopft wird und er mal in sich gehen sollte, ob das, was er so im Vorfeld alles von sich gegeben hat, immer so in Ordnung war. Wenn er sich selbst nichts vorzuwerfen hätte und als Person integer und unantastbar gewesen wäre, dann wohl schon. So aber nicht!


    Glaubt denn hier wirklich jemand, dass der liebe Uli auch nur ansatzweise eine Selbstanzeige in Betracht gezogen hätte, wenn das Steuerabkommen mit der Schweiz so wie geplant in Kraft getreten wäre?!


    Das war schlicht nur Schadensbegrenzung, was er da versucht hat. Und daher hatte er sich nun zu verantworten. Die Tragweite seines Handelns war ihm wohl anfänglich nicht klar, weil sich solche Leute mit den Konsequenzen ihres Handelns wohl nur sehr selten auseinander setzen, jedenfalls so lange nicht, wie alles gut geht. ;)

    Neulich im Baumarkt: "Guten Tag, ich brauche eine Laubsäge." "In der Gartenabteilung..."

  • ;)


    Richter Heindl hat ganz klar in der Begründung festgestellt, das es eben keine "missglückte Anzeige" war, sondern eine wörtlich "unbrauchbare" Anzeige, weil Zahlne genannt wurden, die weder überprüfbar, nachvollziehbar oder genau geklärt waren.

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  • BTW:


    O-Töne vor dem Gericht:


    "...Die Selbstanzeige, durch die Uli Hoeneß Straffreiheit erreichen will, ist in die Kritik geraten: Mehrere Länderfinanzminister verteidigen das Instrument dennoch: „Würde man die Selbstanzeige abschaffen, wäre die Aufklärungsquote noch geringer“, sagte Carsten Kühl, Finanzminister von Rheinland-Pfalz. Auch seine Amtskollegin aus Schleswig-Holstein, Monika Heinold (Grüne), plädiert für die Straffreiheit bei Selbstanzeige: Ohne sie wären die Fahnder "noch mehr auf „Kommissar Zufall“ angewiesen......"



    Dann sollte man lieber die bestehenden Gesetze konsequent anwenden und die Steuerfahndung ausbauen. Da kann man mehr als genug entdecken. Das will man aber gar nicht, denn dann könnte man sich sich nicht so leicht "rausanzeigen", müsste Personal im ÖD einstellen und, vor allem, wäre es ein "Nachteil" für den Wirtschaftsstandort Deutschland, denn wenn ich eine Chance von 50:50 habe, wie Hoeneß, dann probiere ich die Steuerhinterziehung eben.

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  • Zitat

    Original geschrieben von CK-187
    Was verstehst unter "nie signifikant Steuern gezahlt haben"?
    Den Betrag ansich? Ich denke das gerade von denen jeder Cent an Abgaben höher angerechnet werden muß als einem der Täglich irgendwelche Millionenbeträge durch die Gegend schiebt. Für viele derjenigen bedeutet ein Euro mehr Steuern nicht selten das etwas auf dem Frühstückstisch fehlt. Bei denen die "signifikant Steuern zahlen" wird sowas aber nicht passieren.


    Ich will das alles nicht gutheissen aber wir reden hier nicht von Steuersparmodellen oder Verschiebungen seines Einkommen aus einer beruflichen Tätigkeit. Da hat er einen Haufen Steuern bezahlt.
    Unterm Strich hat er sogar Minus gemacht.
    Nur blöd, dass man Gewinne versteuern muss, auch wenn man die nachher verzockt hat.


    http://www.zeit.de/wirtschaft/…ess-steuerschuld-herkunft

    Beste Grüße
    W.

  • Es ist schon ziemlich fragwürdig wenn bei bestimmten Finanzprodukten die Rechtslage so schwierig ist das es kaum möglich ist eine korrekte Steuererklärung abzugeben und das dann trotzdem den Steuerpflichtigen zur Last gelegt wird. Da muß doch auch mal im deutschen Steuerrecht welches eines der kompliziertesten der Welt ist gründlich aufgeräumt werden . Die Politiker reden zwar immer über Vereinfachung im Steuerrecht, es tut sich aber nichts.

    Oberfranken ist meine Heimatliebe, die mir am Herzen liegt Bernhard

  • Zitat

    Original geschrieben von bernbayer
    Es ist schon ziemlich fragwürdig wenn bei bestimmten Finanzprodukten die Rechtslage so schwierig ist das es kaum möglich ist eine korrekte Steuererklärung abzugeben und das dann trotzdem den Steuerpflichtigen zur Last gelegt wird. Da muß doch auch mal im deutschen Steuerrecht welches eines der kompliziertesten der Welt ist gründlich aufgeräumt werden . Die Politiker reden zwar immer über Vereinfachung im Steuerrecht, es tut sich aber nichts.


  • naja ist zwar egal für den fall Uli H. weil die Gesetze eben so sind wie sie sind.


    aber für mich als "laie" (der Hoeneß wahrscheinlich nicht ist und er oder zumindest seine Berater es wohl besser hätte wissen müssen) ist es zunächst auch nicht nachvollziehbar, weshalb man zwar die gewinne versteuern muss, aber die verluste nicht gegenrechnen darf.
    jedes unternehmen funktioniert so, dass man die erträge mit den aufwänden gegenrechnet und was überbleibt muss ggf. versteuert werden. verluste werden gar aufs folgejahr übertragen.


    unterm strich hat er wohl (auch ohne Steuerzahlungen) verluste gemacht und muss trotzdem steuern in millionenhöhe zahlen.


    naja ist so wie es ist, und möglicherweise gibt's dafür ja auch gute gründe.

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