Frequenzauktion 2015

  • So langsam geht es in die heiße Phase und ein erster Entscheidungsentwurf liegt vor:


    http://www.bundesnetzagentur.d…ntwurfProjekt2016_pdf.pdf


    Teltarif hat in den letzten Tagen ausführlich berichtet:


    22.10.14: Frequenz-Auktion: Neue Mobilfunkfrequenzen erst im Frühjahr 2015
    23.10.14: Mobilfunk-Frequenzen-Auktion: Staat will mindestens 1,4625 Milliarden Euro
    24.10.14: 700-MHz-DVB-T-Frequenz-Auktion: Das plant die BNetzA


    Einige Dinge sind schon sonderbar:


    - 700 MHz: Im LTE-Standard sind 2x45 MHz (703..748 up, 758..803 down) fürs Band 28 vereinbart, aber die BNA behält 2x15 MHz (733..748 und ein 788..803) für Behörden ein, als wenn es für die keine anderen Frequenzen gäbe. Was soll auch der gemeine Kleinbürger mit 50% mehr Bandbreite anfangen?


    Grundsätzlich ist es ja wohlwollend gemeint:


    "Unter vorrangiger Verwendung des 700-MHz-Frequenzbandes (694 – 790 MHz) muss eine flächendeckende Breitbandversorgung der Bevölkerung mit mindestens 10 Mbit/s Übertragungsrate im Downstream mit mobilfunkgestützten Übertragungstechnologien sichergestellt werden.


    In einem Zeitraum von drei Jahren nach Zuteilung der Frequenzen muss bundesweit eine Abdeckung mit der oben genannten mobilfunkgestützten Breitbandversorgung von mindestens 98 % der Haushalte erreicht werden, in jedem Bundesland aber mindestens 95 % sowie in Stadtstaaten 99 %. Für die Hauptverkehrswege (Bundesautobahnen, ICE-Strecken) ist eine vollständige Abdeckung sicherzustellen."


    Klingt erstmal sehr verheißungsvoll, aber es fehlt noch ein entscheidendes Stichwort: INDOOR!!! ;) Eventuell denkt man, mit "vorrangig 700" erledigte sich das Problem von selbst???


    - 900 MHz: Es werden nicht 2x5MHz für jeden der jetzigen Netzbetreiber reserviert, im Gegenteil: In Zukunft soll ein Betreiber maximal 2x15 MHz benutzen dürfen. Momentan haben die D-Netze 50% mehr: Wird die GSM-Qualität darunter leiden oder kann man das rechtzeitig mit VoLTE kompensieren?

    "Der Funkmast steht zu nah an Wohngebieten und außerdem befindet sich ein Ponyhof auf der gegenüberliegenden Straßenseite."

  • indirekt werden so schon 2x5 MHz reserviert, denn es sind 7 Blöcke 900er vorhanden, aber nur 3 NBs die je maximal 3 Blöcke ersteigern dürfen. d.h. mindestens 1 Block ist quasi sicher...
    Teltarif schreibt, 733 bis 758 Mhz bleibt als Mittenlücke frei, woher hast du das mit den Behörden?
    Wieso in Stadtstaaten nicht 100 %? Aber auf Bahnlinien und Autobahnen, wo teils heute noch nicht 100 % erreicht sind? und wie stellen die sich das im Zug vor, 100 % aufm Dach vom Zug oder 100 % im Zug?

  • Zitat

    Original geschrieben von flamesoldier
    indirekt werden so schon 2x5 MHz reserviert, denn es sind 7 Blöcke 900er vorhanden, aber nur 3 NBs die je maximal 3 Blöcke ersteigern dürfen. d.h. mindestens 1 Block ist quasi sicher...


    Es sei denn ein neuer 4. schnappt sich den ;). Was natürlich eher unwahrscheinlich ist...


    Zitat

    Teltarif schreibt, 733 bis 758 Mhz bleibt als Mittenlücke frei, woher hast du das mit den Behörden?


    Steht irgendwo im Kleingedruckten.


    Zitat

    Wieso in Stadtstaaten nicht 100 %? Aber auf Bahnlinien und Autobahnen, wo teils heute noch nicht 100 % erreicht sind? und wie stellen die sich das im Zug vor, 100 % aufm Dach vom Zug oder 100 % im Zug?


    Wäre doch der ultimative Speedtest: LTE-Surfen beim ICE-Surfen, wer macht das erste Youtube-Video? :) http://www.youtube.com/watch?v=w448u3d3SeY


    1% der Haushalte muss reserviert werden für "Strahlenopfer"...

    "Der Funkmast steht zu nah an Wohngebieten und außerdem befindet sich ein Ponyhof auf der gegenüberliegenden Straßenseite."

  • das wären aber 400.000 Haushalte, sicher, dass wir soviele Gestö... äh Sensible haben? ;)
    Und ich glaub net, dass ein vierter eine Chance hätte, die 700er und 900er werden sicher hart umkämpft sein, wobei die 900er noch stärker als die 700er, da dort bereits GSM läuft und man sonst große Gebiete umrüsten müsste, wenn man da nix ordentlich ersteigert bzw. die Telekom kein GSM1800 anbieten kann, da sie dort LTE mit 20 MHz hat und Vodafone nur 5.5 Mhz 1800 hat. Die 700er haben ja aktuell 0 Verbreitungsgebiet, da fast kein Smartphone LTE700 kann und VoLTE noch nicht läuft...

  • Mal sehen, das wird bestimmt spannend! Hier mal die zu versteigernden Frequenzen:



    Bei 700 MHz könnte ich mir vorstellen (bzw. hoffe ich), dass einigermaßen der Konsens herrscht, dass jeder Betreiber gleich viel kriegen sollte und daher dort nicht allzu hoch geboten werden muss, bis alle zufrieden sind.
    Mein Tipp: 10 MHz an jeden Betreiber.


    Bei 900 MHz ist die Konkurrenzsituation natürlich schon eine ganz andere. Hier wollen sicherlich alle drei ein gutes Stück von haben, doch für Telekom und Vodafone sind die 900 MHz nochmal ein Stückchen wichtiger.
    Mein Tipp: Telefónica holt sich 10 MHz (das wäre der Status quo o2+E-Plus) und Telekom/Vodafone streiten sich darum, wer der beiden 10 MHz und wer 15 MHz erhält. Möglich (aber vermutlich eher unwahrscheinlich) wäre allerdings auch, dass sich Telefónica mit "nur" 5 MHz zufrieden gibt.


    Auf die Frequenzen im Bereich um 1800 MHz ist Vodafone sehr scharf. Der Lobbyarbeit von Vodafone haben wir es (vermutlich) zu verdanken, dass es eine vorgezogene Frequenzvergabe gibt. Hier haben Telefónica 10MHz und die Telekom 15 MHz bereits aus der Auktion 2010, die hier nicht zur Disposition stehen.
    Mein Tipp: Hier ist es sehr schwierig zu sagen. Telefónica braucht 1800 MHz für sein(e) GSM-Netz(e), was für Telekom und Vodafone eher nicht gilt. Alle drei wollen zusätzlich LTE-Netze auf 1.800 MHz betreiben (oder tun das schon). Ich denke Telefónica kauft 20 MHz, Telekom 10 MHz und Vodafone 15 MHz. Dann hat Telefónica 30 MHz, Telekom 25 MHz und Vodafone 15 MHz. Möglicherweise holt sich Vodafone auch 20 MHz und Telefonica hat dann "nur" noch 25 MHz bzw. Telekom "nur" noch 20 MHz.


    EDIT:



    Basierend auf den obigen Mindestgeboten und meinen Tipps oben hier mal die Mindestkosten ohne 1.500 MHz jeweils mit dem pessimistischsten und dem optimistischsten Fall:


    Telefónica:
    700 MHz: 10 MHz, 900 MHz: 05 MHz, 1800 MHz: 15 MHz = 337,5 Mio. €
    700 MHz: 10 MHz, 900 MHz: 10 MHz, 1800 MHz: 20 MHz = 450 Mio. €


    Telekom:
    700 MHz: 10 MHz, 900 MHz: 10 MHz, 1800 MHz: 05 MHz = 337,5 Mio. €
    700 MHz: 10 MHz, 900 MHz: 15 MHz, 1800 MHz: 10 MHz = 450 Mio. €


    Vodafone:
    700 MHz: 10 MHz, 900 MHz: 10 MHz, 1800 MHz: 15 MHz = 412,5 Mio. €
    700 MHz: 10 MHz, 900 MHz: 15 MHz, 1800 MHz: 20 MHz = 525 Mio. €


    Dabei darf man natürlich nicht vergessen, dass das nur die Mindestgebote sind und die Kosten daher durchaus noch um ein gutes Stückchen steigen werden.

    iPhone 15 Pro im o2 Netz

  • o2 hat doch jetzt schon kein Geld für den Ausbau.
    Dazu noch derzeit die Fusion zu verdauuen, und jetzt sollen wieder etliche Millionen vermutlich Milliarden für Frequenzen drauf gehen?


    So wird der Ausbau bei denen NIE was :flop:

    Smartphone: Xiaomi 11T Pro 256GB
    Mobilfunk: ja!mobil SmartPlus 5G (20GB) für 13,99€/28 Tage
    Festnetz: Vodafone GigaCable Max 1000 @FB6591

  • Zitat

    Original geschrieben von flamesoldier
    indirekt werden so schon 2x5 MHz reserviert, denn es sind 7 Blöcke 900er vorhanden, aber nur 3 NBs die je maximal 3 Blöcke ersteigern dürfen. d.h. mindestens 1 Block ist quasi sicher...
    Teltarif schreibt, 733 bis 758 Mhz bleibt als Mittenlücke frei, woher hast du das mit den Behörden?
    Wieso in Stadtstaaten nicht 100 %? Aber auf Bahnlinien und Autobahnen, wo teils heute noch nicht 100 % erreicht sind? und wie stellen die sich das im Zug vor, 100 % aufm Dach vom Zug oder 100 % im Zug?

    Natürlich 100% der vom Zug durchfahrenen Fläche. Was man drinnen hat, das hängt vom Wagenmaterial, vom eigenen Gerät, von der aktuellen Geschwindigkeit und auch von Belegungsdichte/Aktivität der Mitreisenden ab. Außerhalb der Hauptverkehrsachsen ist das ja anders. Da ändert die Belegung eher unwesentlich, die eigene Geschwindigkeit tendiert gegen Null und man kann selbst Einfluss nehmen auf die Verbindungsqualität.


    Daß man auch bei Stadtstaaten nicht auf 100% gehen mag, sondern bei 99% verbleibt hängt sicherlich nicht nur mit Parks, Brachen, Wasserflächen, Funkschatten und weiteren, nicht gänzlich vermeidbaren Verbindungslücken zusammen. Bei 100% könnte jeder ohne Empfang sich Empfang einklagen. Bei 99% fallen diese echten, gefühlten oder entschädigungsklagefreudenden Opfer eben unter den Tisch.

    Je suis Charlie

  • Was wollen die eigentlich mit den 1500 MHz Frequenzen? Wenn man da 5 MHz Blöcke ungepaart ersteigern kann, kann man damit doch lediglich TDD-LTE betreiben und 5 MHz ungepaart geben doch netmal 18,5 Mbit/s? Weniger als 20 MHz ungepaart zu ersteigern lohnt sich da doch gar nicht...
    Bisher wird das Band ja auch nur in der Asien-Pazifik-Region eingesetzt, hier ist also wieder erstmal das Problem mit der nicht vorhandenen Hardware zu lösen, zumal ja bisher auch keine einzige in Deutschland von den NBs eingesetzte Antenne dieses Frequenzband beherrscht, die müssten allesamt ersetzt oder mit einer zusätzlichen Antenne aufgerüstet werden. Bei 700 MHz gibt es bereits Antennen z.B. von Kathrein, die auch das 700er Band beherrschen (Triband 698-960 / 1710-2690 / 1710-2690 MHz, Pentaband 698-960 / 4 x 1710-2690 MHz, Hexaband 698-862 / 880-960 / 4 x 1710-2690 MHz nur mal als Beispiele - Quelle )
    Allerdings finde ich bei Kathrein keine einzige Antenne, die auch den Bereich um 1500 MHz abdeckt. Klar, das wäre nicht schwer zu entwickeln, aber die fehlende vorhandene Hardware etc. wäre schon ein Grund dagegen, sich das 1500er Band zu sichern.

  • Zitat

    Original geschrieben von Stromae
    Das Problem ist das diese Milliarden nie wieder erwirtschaftet werden.


    Das sehe ich genauso. Und man hat gesehen wie sehr der Ausbau bei eplus und o2 darunter gelitten hat, und im Fall von der LTE Auktion bei o2 immernoch leidet.

    Smartphone: Xiaomi 11T Pro 256GB
    Mobilfunk: ja!mobil SmartPlus 5G (20GB) für 13,99€/28 Tage
    Festnetz: Vodafone GigaCable Max 1000 @FB6591

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