Frequenzauktion 2015

  • Wobei eine Menge "abstrakt" ersteigert wurde. Über die konkrete Verteilung der Blöcke im verfügbaren Platz müssen sich die Netzbetreiber noch einigen.


    Es hat noch niemand die oben gestellte Frage beantwortet, ob die schon vorher "konkret" vergebenen Blöcke, die im Weg stehen und es nicht möglich machen, alle ersteigerten Blöcke aus einem Frequenzband zusammenhängend zu verteilen, bewegt werden dürfen.


    Sollte das nicht möglich sein, wird mindestens ein Netzbetreiber im 1800 MHz Band kleinere Blöcke als mit der ersteigerten Bandbreite maximal möglich verwenden müssen. Wenn ich es richtig verstehe, könnte das bedeuten, dass die Geräte, die kein LTE-A (carrier aggregation) beherrschen, dort langsamere Downloadgeschwindigkeiten als bei den Netzbetreibern mit der zusammenhängenden Bandbreite erreichen werden.

  • Die "konkret" versteigerten Blöcke finden sich ja ausschließlich am äußersten Randbereich der verschiedenen Bereiche. Ziel ist es, dass die Netzbetreiber möglichst zusammenhängendes Spektrum bekommen. Bei 700 und 900 Mhz dürfte das nicht zum Problem werden. Auch bei 1500 Mhz nicht, da sich die 8 Blöcke dort einfach durch zwei teilen lassen. Der von Vodafone ersteigerte konkrete "1800 J" findet sich am oberen Rand des dieses Jahr versteigerten Bereiches (1780-1785 bzw. 1875-1880 Mhz). Da besteht in der Tat das Problem, dass sich die restlichen vier von Vodafone ersteigerten 1800er-Blöcke nicht nahtlos unter den "1800 J" anfügen lassen, weil o2 in der Mitte dieses Bereiches noch je zwei, jedoch nicht zusammenhängede Blöcke mit Laufzeit bis 2025 hält. Die Netzbetreiber haben jetzt 1 Monat Zeit, sich zu einigen. Gelingt dies nicht, wird die Zuteilung der abstrakten Blöcke von der BNetzA mit den Zielen 1.) Weiternutzung von bestehender Infrastruktur und 2.) Zuteilung möglichst zusammenhängeden Spektrums vorgenommen. Dabei ist es möglich, dass die BNetzA auch bereits bestehende Zuteilungen (wie im Falle der zwei Blöcke von o2) verlagert, um zusammenhängendes Spektrum zu ermöglichen. Deshalb ist davon auszugehen, dass o2 von selbst auf die Idee kommt, seine 2 neuen Blöcke bei 1800 Mhz mit den "alten" zusammenzuziehen. Die Telekom hat wiederum 3 Blöcke am unteren Rand dieses Bereiches und kann ihre 3 neuen Blöcke dort anhängen, so dass sie anschließend 6 Blöcke zusammenhängend haben.


    Dann hätte die Telekom 1710-1740 bzw. 1805-1835 MHz zusammenhängend (inklusive der 3 "alten" Blöcke), o2 würde sich anschließen mit 4 Blöcken bei 1740-1760 bzw. 1835-1855 MHz (inklusive der 2 "alten" Blöcke), und oben dann Vodafone mit 4 Blöcken plus dem DECT-Schutzabstand, also 1760-1785 MHz bzw. 1855-1880 MHz.


    Sollte das nicht möglich sein, werden die abstrakten Blöcke per Losverfahren zugeteilt. Und das möchte sicherlich niemand!

  • OK, dann verstehe ich aus deinen Angaben, dass auch die konkret vergebenen Blöcke verschoben/getauscht werden können, solange die beiden/alle betroffenen einverstanden sind und die möglichen Einschränkungen dieser Frequenzen weiterhin berücksichtigt werden. Das wäre schön um möglichst große zusammenhängende Blöcke verwenden zu können.


    Gilt die folgende Aussage noch (Aktenzeichen: BK1-11/003)?

    Zitat

    Die Telefónica Deutschland Holding AG bzw. mit ihr verbundene Unternehmen sind nach Punkt 2 der Präsidentenkammerentscheidung zur Fusion Telefónica/E-Plus BK1-13/002 verpflichtet „… diejenigen Frequenzen in den Bereichen 900 MHz und
    1800 MHz bis zum 31. Dezember 2015 zurückzugeben, für die sie zu diesem Zeitpunkt keine Zuteilung über das Jahr 2016 hinaus haben


    Da die Telefónica bei 1800 nur 10 MHz ersteigerte und weitere 10 MHz weiterhin benutzen darf (insgesamt 20 MHz ab 2017), bisher aber 44,8 MHz verwendet, würde das bedeuten, dass bis Ende des Jahres 24,8 MHz abgegeben werden müssen und schon am 1.1.2016 nur noch 20 MHz bei 1800 verwendet werden? Da werden die aber den Umbau deutlich beschleunigen müssen.

  • Zitat

    Original geschrieben von peterdoo
    Gilt die folgende Aussage noch (Aktenzeichen: BK1-11/003)?

    Nein, dagegen ist Telefónica (zurecht) gerichtlich vorgegangen und das Gericht ist der Argumentation Telefónicas gefolgt. Inwieweit das Urteil rechtskräftig ist oder ob die Bundesnetzagentur dagegen vorgegangen ist, kann ich leider nicht sagen.

    iPhone 15 Pro im o2 Netz

  • Zitat

    Original geschrieben von peterdoo
    OK, dann verstehe ich aus deinen Angaben, dass auch die konkret vergebenen Blöcke verschoben/getauscht werden können, solange die beiden/alle betroffenen einverstanden sind und die möglichen Einschränkungen dieser Frequenzen weiterhin berücksichtigt werden. Das wäre schön um möglichst große zusammenhängende Blöcke verwenden zu können.

    Normalerweise werden Frequenzen, die aus einer früheren Auktion stammen, bis zum Ende der Laufzeit nicht mehr verschoben.
    Die Telefonica-Frequenzen im 1800-MHz-Band, die noch von der Auktion 2010 stammen, sind aber eine Ausnahme. Hier haben sich die Bundesnetzagentur und Telefonica wohl im Vorfeld darauf geeinigt, dass die Blöcke später so verschoben werden, dass sie besser zu den neu versteigerten Frequenzen passen.
    Im Dokument der Bundesnetzagentur zur diesjährigen Auktion ist das auch in Anlage 5 so gekennzeichnet.

  • Zitat

    Original geschrieben von john-vogel
    Nein, dagegen ist Telefónica (zurecht) gerichtlich vorgegangen und das Gericht ist der Argumentation Telefónicas gefolgt. Inwieweit das Urteil rechtskräftig ist oder ob die Bundesnetzagentur dagegen vorgegangen ist, kann ich leider nicht sagen.

    Haette ja auch keinen Sinn gemacht die Frequenzen schon zum 31.12.2015 einzuziehen und erst zum 1.1.2017 zu zu vergeben.


    Zitat

    Original geschrieben von peterdoo
    Da die Telefónica bei 1800 nur 10 MHz ersteigerte und weitere 10 MHz weiterhin benutzen darf (insgesamt 20 MHz ab 2017), bisher aber 44,8 MHz verwendet, würde das bedeuten, dass bis Ende des Jahres 24,8 MHz abgegeben werden müssen und schon am 1.1.2016 nur noch 20 MHz bei 1800 verwendet werden? Da werden die aber den Umbau deutlich beschleunigen müssen.

    Um GSM1800 Frequenzen zu aendern muss man doch eh nichts umbauen.

  • Ich glaube nicht, dass die alten E-Plus Basen, die auf 1800 funken, 900 MHz fähig sind. Hier in der Umgebung gibt es noch einige davon. Auch die alten Antennen für 1800 sind für GSM 900 nicht geeignet. Wenn Telefónica nur noch 20 MHz im 1800 Band zur Verfügung hat, wird GSM sicherlich nur noch auf 900 MHz begrenzt um bei LTE die gesamten 20 MHz verwenden zu können. Mit nur 10 oder nur 15 MHz für LTE1800 müssten die den Titel des Netzbetreibers mit den meisten Kunden gleich einpacken ;)

  • Zitat

    Original geschrieben von peterdoo
    OK, dann verstehe ich aus deinen Angaben, dass auch die konkret vergebenen Blöcke verschoben/getauscht werden können, solange die beiden/alle betroffenen einverstanden sind und die möglichen Einschränkungen dieser Frequenzen weiterhin berücksichtigt werden.


    Nein, die jüngst konkret vergebenen Blöcke bleiben wo sie sind. Sie sind ja mit technischen Einschränkungen bei der Nutzung verbunden (Nachbarschaft zu GSM-R bei 900 MHz und DECT-Schutzabstand). Das hat sich sicherlich in der Bewertung ausgewirkt (v.a. bei 1800J) und deshalb müssen die bei diesen Blöcken erfolgreichen Bieter jetzt auch die Einschränkungen in Kauf nehmen. Es besteht auch keine unmittelbare Notwendigkeit, die konkreten Blöcke zu verschieben, um zusammenhängendes Spektrum für alle zu erreichen, wenn man die zwei 1800er-Blöcke von o2 aus 2010 leicht verschiebt.

  • Zitat

    Original geschrieben von peterdoo
    ... Wenn Telefónica nur noch 20 MHz im 1800 Band zur Verfügung hat, wird GSM sicherlich nur noch auf 900 MHz begrenzt ...


    Das Entspräche einem alten Antrag von o2 an die BNetzA auf Zuteilung von 900er-Frequenzen, um an einem verbleibenden "Rumpfnetz" von GSM beteiligt sein zu können, welches aufgrund schwindender Bedeutung von GSM allein noch im D-Netz betrieben werden soll.

  • Zitat

    Original geschrieben von rob251
    Nein, die jüngst konkret vergebenen Blöcke bleiben wo sie sind. Sie sind ja mit technischen Einschränkungen bei der Nutzung verbunden (Nachbarschaft zu GSM-R bei 900 MHz und DECT-Schutzabstand). Das hat sich sicherlich in der Bewertung ausgewirkt (v.a. bei 1800J) und deshalb müssen die bei diesen Blöcken erfolgreichen Bieter jetzt auch die Einschränkungen in Kauf nehmen. Es besteht auch keine unmittelbare Notwendigkeit, die konkreten Blöcke zu verschieben, um zusammenhängendes Spektrum für alle zu erreichen, wenn man die zwei 1800er-Blöcke von o2 aus 2010 leicht verschiebt.


    Die beiden 1800er-Blöcke von o2 aus 2010 wurden ja auch konkret vergeben. In der Zuteilungsurkunde sind die genauen Frequenzen angegeben. Bis zum 31.12.2025 gültig.

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