Autoproduzenten, E-Autos, E-Mobilität, Ladesäulen & Co

  • [USER="983"]Anja Terchova[/USER] kaufe ich eine Flotte oder baue sie gar selbst, kann ich auch leichte Säuberkarbeit etc. achten, ehe ich kaufe. Wie immer liegt der Gewinn im Einkauf und nicht im Verkauf.


    Stell dir vor, OEMs stellen und betreiben selbst die Flotten...

    Menschen neigen dazu, aus der Vergangenheit in die Zukunft zu extrapolieren. Deshalb sollte man kaufen, wenn alle verkaufen und umgekehrt.

  • Klar, aber trotzdem bezweifle ich das autonome Fahrzeuge auch in den Kleinstädten die privaten PKW ersetzen koennen.


    Ich sehe die Domaene von autonamen Fahrzeugen eher in den Grossstaeten und Ballungsraeumen als Ersatz fuer: 1. Taxis, 2. schwach frequentierte Bus- und Bahnlinien, 3. selten bis maessig genutzte Privat-PKW und Dienstfahrzeuge.

  • Nun. Du sagst es ja selbst. Wo fahren denn die am geringsten ausgelasteten ÖPNV-Linien? Doch wohl auf dem platten Land.


    In Sachsen wurde schon vor Jahren diskutiert, ganze Landstriche abzukoppeln, da man es sich absehbar nicht leisten kann, die volle Infrastruktur bis ins letzte Dorf auszurollen. Außerdem bedeutet Autonomie letztlich auch, dass Alte einige Jahre länger allein leben können. Was kostet gleich nochmal eine Kleinstwohnung im Betreuten Wohnen? Viele ziehen da hin, weil da, wo sie herkommen nichts mehr ist und sie nicht mehr Auto fahren können. Aber diese Erkenntnis wirst du noch erlangen, schließlich ist der Westen diesbezüglich ca. 10 Jahre hinter Sachsens Entwicklung zurück.

    Menschen neigen dazu, aus der Vergangenheit in die Zukunft zu extrapolieren. Deshalb sollte man kaufen, wenn alle verkaufen und umgekehrt.

  • Nun. Du sagst es ja selbst. Wo fahren denn die am geringsten ausgelasteten ÖPNV-Linien? Doch wohl auf dem platten Land.

    Dort sind allerdings die Strecken so weit, die Fahrwünsche kaum bündelbar, und die Auslastung so ungleichmässig, das diese Gebiete fuer Flottenbetreiber so unrentabel sind, das es dort kein autonomes CarSharing zu attraktiven Preisen geben wird.


    Außerdem bedeutet Autonomie letztlich auch, dass Alte einige Jahre länger allein leben können. Was kostet gleich nochmal eine Kleinstwohnung im Betreuten Wohnen?

    Wenn sich Autonomie durchsetzen sollten, dann kann der Privat-PKW der Zukunft genauso autonom fahren wie das Carsharing-Taxi der Zukunft. Da ist eigentlich kein grosser Unterschied.


    *****


    Aber man ein anderes Beispiel. Schau dir mal jetzt den Trend mit den Supermarkt-Bringdiensten an.


    Die gibt es auch nur in Grossstaedten und Ballungsraeumen wo es in der Regel nicht weiter als 500m bis zum naechsten Supermarkt sind. Da braucht das eigentlich so gut wie Keiner, sondern selbst zu einem der umliegenden Supermarkte gehen ist schneller und flexibler als auf die Lieferung warten.


    Dort wo man solche Dienste wirklich gebrauchen koennte, wie z.B. kleinen Strassendorfern im Schwarzwald oder der Uckermark, wo es dann ins naechste Grossdorf oder Kleinstadt mit Supermaerkten schnell mal 5-15km sein koennen, wird es solche Dienste niemals geben.

  • [USER="983"]Anja Terchova[/USER] Alle Services, bei denen nicht skaliert werden kann, sterben an den Kosten bzw. funktionieren nur, wenn die Leistungserbringer entweder über spezielles Wissen verfügen (wie meine Leute) oder möglichst wenig verdienen. Kommen autonome Maschinen, spielen diese Humankosten keine Rolle mehr.


    Bei jeder Maschine ist das Entscheidende für die Kosten neben dem Anschaffungspreis der Auslastungsgrad. Und fährt ein Auto an einem Tag zwei Kunden, ist der Auslastungsgrad gegenüber dem eigenen, eben nur einmal genutzten Auto doppelt so hoch. Damit läuft dein Argument ins Leere. Wer sagt, dass jedes Auto zu jeder Zeit an seinen Startpunkt zurück muss. Wenn ich beispielsweise nach Dresden fahren würde, muss doch das Auto nicht zurück nach Stolpen. Es könnte doch in Dresden bleiben und dort Geld verdienen, bis ich wieder nach Hause will. Mit einem beliebigen Auto.


    Mit „nie“ und „niemals“ würde ich sehr sehr sparsam umgehen. Außer, du kannst die Zukunft sehen. Dann solltest du dieses Herrschaftswissen dringend monetarisieren.


    Früher dachten die Menschen bestimmt, elektrisches Licht wird niemals auf die Dörfer kommen. Wozu auch, man hatte doch Petroleumlampen.


    Früher hatten der Arzt und der Apotheker ein Auto. Heute jeder Honk. Ich vermute mal, das war in Deutschland noch 1940 komplett unvorstellbar, während man in den USA längst weiter war.


    Als ich meine ersten Bestellungen beim Vorläufer von Amazon, telebuch.de machte, war ich nicht gerade Mainstream. Wie sieht es heute aus? Hättest du gedacht, dass die Post eine Logistik ausrollt, die den Onlineboom bewältigt? Und hättest du gedacht, dass es sich jemals rechnen kann, ein paar Pakete Kokoswasser im Internet zu bestellen? Sag niemals nie und halte immer schön die Augen offen.


    Der Unterschied zwischen besitzen und nutzen liegt im Preis pro konsumierter Einheit. Dazu empfehle ich dir mal Rifkin‘s „Access“ zu lesen. Vom Ende des Eigentums... wir sind längst auf dem Weg dahin oder nutzt du noch nicht Amazon Video, Netflix, Spotify etc. und bist einer der Harten, die noch CDs und DVDs horten?


    Brich mal deine Fahrzeugkosten auf den Kilometer runter und rechne dann auf dein Brutto und deinen dafür einzusetzenden Zeitaufwand um. Ich bin ehrlich froh, seit ewigen Zeiten keine PKW privat unterhalten zu müssen... und ich verstehe meine Kinder, wenn diese dem eigenen Auto komplett entsagen.


    Früher, in meinem Studium hatten nahezu alle Kommilitonen ein eigenes Auto, trotz Studium in der Grossstadt. Heute hat sich das gewandelt. Wir haben sogar schon Bewerber eingestellt, die gar keinen Führerschein hatten und auch heute, mit Anfang/Mitte dreißig nicht auf die Idee kämen, ein eigenes Auto haben zu wollen.

    Menschen neigen dazu, aus der Vergangenheit in die Zukunft zu extrapolieren. Deshalb sollte man kaufen, wenn alle verkaufen und umgekehrt.


  • Bei jeder Maschine ist das Entscheidende für die Kosten neben dem Anschaffungspreis der Auslastungsgrad.

    Das Problem ist aber den Auslastungsgrad auf ein rentables Niveau zu bringen - das klappt eben bei bestimmten Dienstleistungen oder auch Freizeitangeboten nur schwar bis garnicht.


    Egal ob es jetzt Nahverkehrszuege, Freibaeder oder Gastronomie ist. Ersteres kann nur ueberleben weil es oeffentlich gefoerdert wird, Zweiteres weil die Leute bereit sind wegen Ambiente und Eventcharakter eben deutlich mehr als was was die Eigenzubereitung kosten wuerde zu bezahlen. Und trotzdem laufen viele Gastronomiebetriebe eher schlecht als recht.

  • Stimmt. Und wenn alle so denken wie du und so wenig verdienen wie du, kann man den Laden bald komplett schließen...


    Ich ergebe mich, du hast gewonnen. Es wird alles bleiben,wie es heute ist, denn heute ist alles am besten und am effizientesten und am schönsten.


    passend dazu: https://www.welt.de/wirtschaft…schlecht-vorbereitet.html


    Du darfst dich somit lockerst der Mehrheit zugehörig fühlen. Du schaffst das.


    Bei Taxis ist der Kostenansatz in etwa so, dass 50% der Kosten Personlakosten sind. Die könnte man zwar mit Autonomie einsparen und so den Preis nicht nur halbieren sondern deutlich weiter senken, weil ja parallel die Auslastung steigen würde, aber das wird nicht passieren. Niemals. Warum auch. Warum sollten Leute plötzlich beginnen, sich fahren zu lassen, anstatt selbst fahren und diese Freiheit genießen zu wollen? Würde man die Taxikosten von heute um 50% senken können, lägen diese auf dem Niveau eines selbst gefahrenen Mittelklasseautos. Bei Dir aber sicher nicht, da du das Auto ja sowieso besitzt und man deshalb so gar nicht rechnen kann und am Ende nur der Benzinpreis gerechnet werden muss, weil das Auto auch beim Stehen kaputt geht und auch in der Garage Versicherung kostet. Ich weiß, ich weiß.


    Gleiches gilt bezüglich der Kalkulationsansätze für LKW. Auch dort würden bei Autonomie die Preise kollabieren, weil nicht nur 50% der heutigen Kosten gekappt würden, sondern die Autos auch keine Pausen machen müssten. Aber wer will das schon, Maschinen haben doch auch eine Seele und somit Rechte.


    Gleiches galt ganz früher für die Wasserversorgung. Von der Quelle, zum Hausbrunnen, zum zentralen Wasserhahn zum Hausanschluss. Die Quelle war aber viel viel romantischer, besonders im Winter und wenn dir dein Nachbar reingekackt hat. Beim Strom gilt das Gleiche. Reiche hatten eigene Generatoren. Später hatten Dörfer und Städte zig Kraftwerke. Heute haben wir Großkraftwerke. Heute will die niemand mehr und man setzt auf dezentrale Erzeugung. Versorgungssicherheit ist nicht mehr so wichtig, da der Strom ja eh immer aus der Steckdose kommt. Und Regenerative kosten im Vergleich zu zentral erzeugter schmutziger Energie ja auch nur exakt eine Kugel Eis pro Haushalt und Familie mehr. Zwar eine 3m-Kugel, aber immerhin eine Kugel. Äußerdem war Petroleum viel romantischer und hell erleuchtete Nächte sind sowieso wider die Natur.


    Ich verstehe nur nicht, warum soooo viele Leute den Hang dazu haben, sich einzubilden, das was heute ist, bliebe irgendwie auf Dauer.


    Frohe Weihnachten.


    PS: bei Taxis mit Mensch am Steuer klappt es heute schon mit der Rentabilität. Warum sollte der Entfall des Fahrers dann zur Unrentabilität führen? Weil nicht sein kann, was nicht sein darf???


    Warum Kneipen so unwirtschaftlich und oft kurzlebig sind! Weil jeder Idiot eine Kneipe aufmachen kann und die Wenigsten vorher und dabei sauber kalkulieren (können). Kneipe ist IMHO in Buntland eines der wettbewerbsintensivsten Gewerbe. Wer es mag, soll den Kampf wagen. Ich hätte vor einem Heer von Träumern mit Dyskalkulie zu viel Angst.


    ÖPNV ist politisch gewollt und wird deshalb gepampert. Um 8% der Personenkilometer abzuwickeln werden fast 50% des Verkehrsetats verblasen. Dyskalkulie. Aus meiner Sicht ganz klar. Einen großen Bus täglich zwischen Hinterposemuckel und Vorderposemuckel kreisen zu lassen ist weder ökologisch noch irgendwas. Ein Ruftaxi täte es auch. Aber nein, Busse beeindrucken den Wähler mehr.


    Wie gesagt, du hast gewonnen. Und deshalb werden Taxis, ÖPNV und Millionen privater PKW weiter nebeneinander existieren, ebenso wie heute erneuerbare Erzeuger und konservative Erzeuger nebeneinander existieren und ja auch nur Mehrkosten in Eiskugelgrösse verursachen. Alles gut. Kost ja nüscht und wir sind doch ein reiches Land, weshalb am liebsten Hochqualifizierte zu uns kommen und unsre Renten zahlen wollen.


    PPS: Tesla hat wertmäßig nun auch Daimler überholt. Unerhört. Diese Klitsche den großen Daimler, der elektrisch mit mehr oder weniger leeren Händen dasteht. Unerhört. Klarer Fall für Mutti Merkel und AKK. Die Karrenbauer hat das Saarland gen Berlin verlassen. Parallel entlässt der Karrenbauer (Ford) im Saarland einen Schwung derer, die schon immer brumm brumm liebten.

    Menschen neigen dazu, aus der Vergangenheit in die Zukunft zu extrapolieren. Deshalb sollte man kaufen, wenn alle verkaufen und umgekehrt.

  • sehr schön geschrieben und begründet. Elektromobilität wird noch lange in Deutschland abgelehnt werden. Zumindest in den nicht für KFZ Bereichen, wie kleinere Elektroroller zur Überbrückung von Bahnhof -> Haustür kann ich dies auf Grund der deutschen Überreglementierung sogar verstehen, aber das Elektroauto zu verteufeln, ohne je gefahren zu sein, seinen eigenen „Flow“ daran probiert zu haben, ist eben falsch und eine typisch deutsche Ablehnungshaltung.

  • Wieso denn "typisch deutsch"? In welchem Land setzt sich denn der Elektro durch? Wo denken denn die Leute nicht in erster Linie ökonomisch und in zweiter ökologisch? Also wenn jetzt einer mit Norwegen kommt, die haben den Finger schon am Bremsfallschirmknopf...


    Bzgl. 530e: Realverbrauch bei leerer Batterie (also nach 30 km) 12 l in der Stadt. 520d: 5 l.

    🎖️ Inoffizieller TT-Klugscheißer und Allesbesserwisser 🎖️

  • Ich bin für einen Technologiemix: E-Autos bis das derzeitige Stromnetz an der Kapazitätsgrenze angelangt ist und sonst Wasserstoff.

    Unterwegs in ganz Hamburg u. a. mit Samsung Galaxy S24 FE + Google Pixel 8a und Telekom Unlimited (5G) :). Außerdem ausgestattet mit Vodafone Callya und O2 Prepaid.


    Topspeed im 5G-Netz der DTAG bisher 2.025 Mbit/s ;).

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