Portierung allgemein: Ich denke, ein Alptraum für die etablierten Netzbetreiber

  • Re: Re: mannomann...


    Zitat

    Original geschrieben von herrmann


    Also ich freue mich auf die Portierbarkeit, da hat man bei der nächsten Vertragsverlängerung noch einen weiteren Trumpf im Ärmel: Liebe Jungs von meinem langjährigen Mobilfunkprovider, ich hätte gerne 80 % der ersparten Übertragungskosten - die Ihr ja aufgrund der RegTP-Regeln selber tragen müsstet - als Gutschrift. Dafür stelle ich Euch zwei Jahre lang nicht mehr diese Frage. So einfach ist das. :)


    Hoffentlich machst du für diese Spielchen auch genügend Umsatz, damit sich jemand darauf einlässt... ;)

  • Eine Rufnummerportierung dürfte den Netzbetreiber zusätzlich zu den Deaktivierungskosten, die er auch zu tragen hat, ca. 50-100 € kosten - da denke ich, ist der Umsatz relativ egal...
    Der Netzbetreiber muss wie folgt kalkulieren:
    Deaktivierung € 30
    Portierung € 70
    Aquirierungskosten für einen neuen Kunden* € 150
    Summe € 250


    *Der gehende Kunde muss ja adäquat ersetzt werden :D


    Das ist genug Holz, um sich 40-80 € Guthaben rauszuholen, oder?


    BTW: Jetzt hoffe ich, dass meine Tabellendarstellung auch im Forum genau so aussieht wie eingetippt :)

  • herrmann


    Wie kommst Du auf diese Zahlen? Sind die geschätzt oder haben die einen realen Hintergrund?
    Solche Kalkulationen sind bei uns nämlich noch überhaupt nicht präzise verfügbar...


    Luposen

    Handys sind die einzigen Objekte, bei denen Männer sich streiten, wer das kleinere hat.

  • Wo hast du diese Zahlen her ?


    Ich behaupte, dass der Umsatz, den du machst, ein ganz entscheidendes Kriterium ist.
    Kein Netzbetreiber wird dir Gutschriften in den Hintern schieben, wenn du inklusive GG im TM 20 insgesamt einen Monatsumsatz von 15 € produzierst.
    Diese "umsatzstarken" Kunden stellen entgegen der landläufigen Meinung einen ganz erheblichen Kostenfaktor dar, Geld verdienen kann man diesen Kunden nicht.


    Es wäre geradezu geschäftsschädigend, solche Kunden mit aller Macht halten zu wollen, von daher wünsche ich so manchem Kunden, der das T68i für lau, drei Monate GG-Befreiung und 100 € Startguthaben will, viel Spaß bei seinem neuen Provider/Netzbetreiber:D :D .


    Gruß
    Faceman

    Zu welchen Anlässen man Whisk(e)y trinkt :
    Man sollte immer eine kleine Flasche Whisky dabeihaben, für den Fall eines Schlangenbisses - und ausserdem sollte man immer eine kleine Schlange dabeihaben.
    (W.C.Fields)

  • Re: herrmann


    Zitat

    Original geschrieben von Luposen
    Wie kommst Du auf diese Zahlen? Sind die geschätzt oder haben die einen realen Hintergrund?
    Solche Kalkulationen sind bei uns nämlich noch überhaupt nicht präzise verfügbar...


    Die sind geschätzt, wobei die schon realistisch sind. Wenn Du die Büromiete für die Mitarbeiter, die solche Kündigungen/Portierungen bearbeiten müssen, die Kosten für die Mitarbeiter, die Büroausstattung, die Kosten für den Mensch vor Ort, der diese Kündigung aufnehmen muss, die Kosten für die Telefonleitung (DFÜ/Fax/Telefon) inkl. anteilige Grundgebühr, die Kosten für das Ladengeschäft, die Kosten für die Änderung der Software zur Abwicklung von Portierungen, die Kosten für das organisatorische Projekt zu diesem Thema... auf die Kündigungen mit anschließender Portierung anteilig verteilst, kommst Du locker auf diesen Wert.


    Was in dieser Kalkulation nicht berücksichtigt wird, sind Fälle wie ich, die aufgrund der genialen Nummer beim Provider geblieben sind und sich jetzt nach Ablauf der Mindestvertragslaufzeit einen Wechsel ernsthaft überlegen werden - da gelten dann nicht nur die Portierungs- sondern auch die Kündigungskosten.


    Bei den Acquirierungskosten bin ich eher im Durchschnitt, da musst Du Werbung, Personalkosten, Mietkosten (irgendwo muss das Personal ja sitzen), etc. reinrechnen. Ich habe mal gelesen, dass jeder neue Kunde 250 € kosten würde - war aber zu den Hochzeiten vor etwa 1 1/2 Jahren. Oder kann sich z.B. noch jemand erinnern, mit welchen horrenden Summen bei der Voicestreamübernahme gerechnet worden ist zum Thema "wieviel ist ein Kunde durchschnittlich wert?"... :D


    faceman: Ich habe hier nur die geschätzten Kosten für den Geschäftsvorgang Kündigung/Rufnummerportierung unabhängig davon, wieviel Umsatz der Kunde macht, dargestellt. Natürlich wird man nicht scharf darauf sein, jeden Prepaid- und Miniumsatzkunden zu halten, das ist klar. Muss natürlich im Einzelfall abgewogen werden, wobei ich denke, dass aufgrund der zusätzlichen Kosten durch die Portierung die Schmerzgrenze um einiges niedriger liegen dürfte als bisher.


    Wobei man natürlich auch satirischerweise feststellen kann, dass die Erweiterung der Software zur Abwicklung von Portierungen sich am ehesten lohnen dürfte, wenn sie besonders häufig genutzt wird. Also Leute, portiert dass sich die Balken biegen... :D


    Auf jeden Fall wird es Druck bei der Mindestlaufzeit und auch bei der Laufzeit des Vertrages nach Verlängerung geben - bei Vodafone z.B. hat man eine Verlängerungslaufzeit von mindestens einem Jahr ohne subventioniertes Handy - bei O2 und T-Mobile beträgt diese Laufzeit schon bei Vertragsstart nur einige wenige Wochen... (sofern sich da bisher noch nix geändert hat)


  • Hey,


    Eben die Aquirierungskosten würde ich mal hier herausrechnen. Genau da kommt es darauf an, ob es ein Subventionierungshascher :p oder ein Kunde ist, der Umsatz macht. Bei einem, der pro Monat 5 € Umsatz generiert, lohnt sich diese Rechnung kaum. So ein Kunde kostet ja fast mehr als er einbringt...


    Da mittlerweile fast alle Provider eher auf dem Umsatz als auf die Anzahl der Kunden schauen, um Größe zu demonstrieren (vielleicht ist Ti-Mobeil da noch eine Ausnahme), kann ich nur vermuten, dass deine Rechnung nicht aufgeht. Vor allem scheinen mir die 80€ Guthaben ein wenig weltfremd, denn es wollen ja nicht alle so enden wie Quam...


    Mir scheint, du bist der Meinung, dass der Provider dankbar sein muss, dass du mit seinem Netz telefonierst und genau das funktioniert eben nur, wenn du wirklich Umsatz bringst.


    Und ich hoffe auch, dass die Rechnung nicht aufgeht, denn diese Gutschrift muss der Provider über alle Kunden wieder reinholen und das führt wieder zu einer Gebührenerhöhung, die keinem wirklich Spass macht, auch denen mit ner Gutschrift nicht ;)


    CU
    Nio

  • Zitat

    Original geschrieben von nio

    Und ich hoffe auch, dass die Rechnung nicht aufgeht


    Endlich mal ein vernünftiges Posting zu dem Thema. Ich hoffe auch, daß die, die jetzt so laut schreien, daß sie die Portierung unbedingt brauchen, auch die Kosten zu 100 % übernehmen müssen und zwar inclusive den Kosten, die jetzt für die Ermöglichung angefallen sind.


    Sonst müssen nämlich wieder alle für die Bequemlichkeit von wenigen löhnen. :flop:


    Nur so ist Portierung wirklich sinnvoll. Nicht um durch lustiges Providerhopping ein paar Euro zu sparen.

  • also bitte...




    oh gott, oh gott. typisch deutsch: wettbewerbsscheu, verbieten, abschaffen, "man soll vorher wissen, was man will"...


    und vorallem... was meinst du mit "bequemlichkeit". ich wußte garnicht, dass es bequemlichkeit ist, darauf zu achten, dass man nicht von... z.b. D2 nach strich und faden abgezockt wird, nur weil man 1995 mal einen vertrag mit dieser firma eingegangen ist und man gewillt ist, seine 0172-nummer zu behalten anstatt jahresweise meiner kompletten verwandt- und bekanntschaft eine neue handynummer mitzuteilen.


    logik, bitte logik herr senderlisteffm!

  • Dem schließe ich mich ohne Einschränkung an. Im Festnetzbereich ist es schon seit Jahren möglich, kostenlos den Anbieter zu wechseln, ohne daß man deshalb die Rufnummer ändern muß.


    Der Grund für all das Gejammere ist klar: Wettbewerb soll verhindert werden. Schließlich haben die Mobilfunkunternehmen Mlliarden in die UMTS-Lizenzen reinspekuliert, da will man doch wenigstens die Einnahmenseite absichern. Und dann kommt so eine Regulierungsbehörde daher und verlangt, daß man den Kunden den Wechsel ermöglichen soll? Skandal!!


    Eingangs hat mal jemand gepostet, die Netzbetreiber erwögen, einfach erst mal gar nichts zu tun und statt dessen die Geldstrafe in Kauf zu nehmen. Grins. Hoffentlich tut diese Geldstrafe dann wenigstens so richtig weh.


    Tomcat


    PS: Das Argument mit den Kosten, die über höhere Gebühren reingeholt werden sollen, zieht ja auch nur bedingt. Auch diese Tarifänderungen muß die RegTP ja genehmigen :D und mit ein bißchen Glück sitzen da nicht irgendwelche Deppen sondern Leute mit Sachverstand, die die vorgelegten Unterlagen gründlich prüfen...

    After all is said and done there's a lot more said than done.

  • Zitat

    Original geschrieben von tomcat
    Dem schließe ich mich ohne Einschränkung an. Im Festnetzbereich ist es schon seit Jahren möglich, kostenlos den Anbieter zu wechseln, ohne daß man deshalb die Rufnummer ändern muß.


    Da muß der neue Anbieter aber auch kräftig Kohle an die Telekom abdrücken... (Anbieterwechsel jetzt bitte nicht mit Preselection oder Call-by-Call verwechseln - da bleibt der Anbieter die Telekom!)
    Mal abgesehen davon kann man den Anschluss-Wettbewerb im Festnetz leider komplett vergessen. Außer Arcor gibt es keinen nennenswerten Telekom-Konkurrenten... :(


    Zitat

    Der Grund für all das Gejammere ist klar: Wettbewerb soll verhindert werden.


    Sehe ich ähnlich.
    Es gibt aber noch ein großes Problem: Die Interconnection-Gebühren sind AFAIK nicht festgelegt. D.h., wenn Karl Napf mit T-Mobile seinen Kumpel im E-Netz anruft, bestimmt nur E-Plus, wieviel die Telecom dafür bezahlen muss. Sowas macht eine übersichtliche Tarifstruktur wie im Festnetz (es ist völlig egal, ob der, den ich anrufe, seinen Anschluß bei Arcor oder der Telekom hat) schwierig. Warum sollte die Telekom dieselben Gebüren zu E-Plus und Vodaphone bieten, wenn der Anruf zu E-Plus die Telekom wesentlich mehr kostet?


    Zitat

    Eingangs hat mal jemand gepostet, die Netzbetreiber erwögen, einfach erst mal gar nichts zu tun und statt dessen die Geldstrafe in Kauf zu nehmen. Grins. Hoffentlich tut diese Geldstrafe dann wenigstens so richtig weh.


    Ich glaube, nach dem UMTS-Milliardengrab dürften da selbst einige Millionen in die Kategorie "Peanuts" fallen...


    Zitat

    PS: Das Argument mit den Kosten, die über höhere Gebühren reingeholt werden sollen, zieht ja auch nur bedingt. Auch diese Tarifänderungen muß die RegTP ja genehmigen :D und mit ein bißchen Glück sitzen da nicht irgendwelche Deppen sondern Leute mit Sachverstand, die die vorgelegten Unterlagen gründlich prüfen...


    Ich bezweifle, dass die RegTP da wirklich so viel Einfluß hat. Im Mobilfunkbereich gibt es ja auch keine marktbeherrschende Firma wie die Telekom im Festnetz.

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