Der "Roam at Home" Wiki Thread

  • Passend zur Wiedereröffnung der beiden Länder machen wir heute in unserer Übersicht weiter mit Frankreich und Italien. Zwei Märkte, in denen die Preise in den letzten Jahren massiv gefallen sind, insbesondere durch das 4. Netz von Free bzw. Iliad. Sie sind aber nicht einfach für R@h zu knacken und daneben so unterschiedlich, dass wir sie getrennt betrachten müssen. Es hat leider etwas gedauert, weil ich von rmol und Strasbourg noch den Text gelesen haben wollte. Sie beide haben so viel beigetragen, ohne sie wäre mir das nicht möglich gewesen und ich hätte insbesondere Frankreich früher abgeschrieben.

    Frankreich

    Frankreich hat 4 Netze: neben Free mobile wären da Orange (ehem. France Télécom), SFR und Bouygues Télécom. Zwar hat Free als Newcomer in den letzten 10 Jahren die Preise sehr gedrückt, was sich aber nicht auf Prepaid (prépayé) auswirkte, sondern nur auf Laufzeitverträge (forfaits). Prepaid hat ein Nischendasein unter 10% in Frankreich, weil Laufzeitverträge fast jeder bekommt und meist ohne Bindung (sans engagement) monatlich kündbar sind. Das stellt Roamer vor ein Problem, denn bis vor kurzem brauchte man dazu den Nachweis einer französischen Bankverbindung (RIB) und lokalen Adresse. In langjähriger Arbeit ist es uns gelungen, einige französische Angebote auch als Deutscher zu bekommen. Da man stets rechtsgültige Laufzeitverträge abschließt, die auch in Deutschland zahlbar sind, sollte man besser etwas französisch können, um sie auch zu verstehen. Französische Laufzeitverträge sind u.U. zwar sehr günstig, aber im Gegensatz zu Prepaid praktisch kaum pausierbar d.h. zur Beendigung muss man sie kündigen und der Vertrag bzw. die SIM ist danach passé.

    FREE mobile

    Am einfachsten ist der Angreifer Free mobile zu bekommen. Seine SIM-Karten werden in Frankreich in wenigen eigenen Läden und vielen anderen wie Zeitungsläden (Karte auf der Website) an Selbstbedienungsautomaten (bornes) vollautomatisch verkauft. Dazu wählt man nur den gewünschten Forfait auf dem Screen, zahlt zusätzlich 10 € für die SIM, gibt eine beliebige franz. Adresse an, schiebt seine Kreditkarte in den Automaten und bekommt die aktivierte SIM. Man kann sie auch online bestellen, muss sie aber von der franz. Adresse, die man dabei angeben muss, durch Freunde oder Postweiterleiter nach Deutschland bekommen. Man hat jetzt einen Laufzeitvertrag auf unbestimmte Zeit abgeschlossen, den man (mind. 10 Tage vor Ablauf des Monats zuzüglich Laufweg) schriftlich per Post bei Free kündigen muss (oder auf eine andere franz. Nummer portieren kann). Am Automaten gibt es daneben auch echte Prepaid-SIMs, die allerdings zum Monatsende auslaufen und davor manuell im Espace Client verlängert werden müssen. Hier entfällt die Kündigung.


    Fürs Roaming mit Daten eignet sich momentan nur ein Angebot von Free: der größte Forfait, der 150 GB in 4G/5G in Frankreich abgibt, aber immer noch 25 GB im Roaming pro Monat plus Gesprächs- und SMS-Flats für 19,90 €. Eine weitere FUP außer den 25 GB ist nicht bekannt. Über den inkludierten 25 GB wird es aber mit 3,60 € pro GB dann deutlich teurer. Free hat sich über die Jahre als Roaming-Favorit in Übersee herausgebildet, da sie in ihren Pass Destination nicht nur die EU/EWR, sondern 70 Länder d.h. komplett auch Nordamerika, Australien, weite Teile von Asien und einige Länder in Afrika und Südamerika einschließen und momentan das größte aufpreisfreie Ländernetz ähnlich wie Three in Großbritannien bilden. In Deutschland gehen die Netze von Vodafone und o2 in LTE, nicht aber das der Telekom.


    Weitaus schwieriger gestaltet es sich, an Verträge der anderen französischen Anbieter heranzukommen. Sie werden oft in Läden verkauft, wo man neben den Sprachkenntnissen auch französische Bank- und Adressnachweise braucht. Der zunehmende Online-Verkauf, Neo-Banken und die EU haben es für uns aber möglich gemacht, erstmals 2018-20 an franz. Verträge zu kommen. Damals musste man noch am Rande der Legalität tricksen. Heute braucht man nur noch etwas logistische Unterstützung, um insbesondere die SIM-Karte aus Frankreich heranzuschaffen.

    ORANGE / SOSH

    Der Marktführer Orange war lange Zeit Ziel unserer Begierde, da er neben dem besten Netz in Frankreich bei uns neben Vodafone auch zuverlässig das LTE-Netz der Telekom öffnet. Ihre Billig- und Onlinemarke sosh schien dafür besonders geeignet. Inzwischen gibt es die hohen Rabatte bei sosh nur noch auf Forfaits mit stark reduzierten Roamingvolumen (serie limitée). Es kommt heute nur noch der große Forfait mit 70 GB für 24,99 € in Frage, der alle Daten und die Gesprächs- und SMS-Flats auch in Deutschland freigibt. Der Tarif ist jahrelang getestet und wohl zuverlässig. Online muss man dazu eine unverdächtige franz. Wohnadresse angeben und ggf. abweichende Lieferadresse, von wo man die SIM über Freunde oder Postweiterleiter bezieht oder ein Chronopost(= franz. DPD)-Depot, wo man sie vor Ort innerhalb einer Woche abholen kann. Sosh will bei Abschluss eine IBAN sehen, die neuerdings auch ein deutsches Konto (z.B. N26) sein kann. Darauf kann ein SEPA-Mandat (prélèvement) zur Abbuchung eingerichtet werden oder man zahlt per Kreditkarte (carte bancaire, auch deutsche möglich), wofür aber sosh oft einen Sicherheitsscheck sehen will. Neuerdings kann man auch später eine deutsche IBAN online als Sicherheit nachreichen und danach dauerhaft wahlweise vom Konto oder per Kreditkarte zahlen. Die Kündigung geht ohne Bindung zu jedem Monatsende im Espace Client.


    Die Hauptmarke Orange hat den identischen Registrierungsvorgang zu sosh und gibt zusätzlich noch eSIMs (für entsprechende Geräte) aus, die den Umweg nach Frankreich ersparen, denn der Transfer der SIM aus Frankreich über Freunde oder Postdienstleister kann für manche eine Hürde darstellen. Orange bietet ähnliche Verträge wie sosh an, aber mit einer Bindung von 12 Monaten. Danach wird der Preis bei Rabattaktionen auch erhöht. Aufgrund der unproblematischen Erfahrung in der Nutzung, kann man das Risiko u.U. eingehen. Zwar bewirbt Orange die Nutzung des Gesamtvolumens im Tarif in der EU/EWR, DOM TOM, Großbritannien und der Schweiz, aber kann dies auch verändern. Im Frühjahr 2021 wurde von Orange ein Vertrag wie bei sosh mit 70 GB in Frankreich und EU mit 12 Monaten Bindung für 9,90 € monatlich angeboten. Inzwischen ist er wieder auf den Normalpreis von 19,90 € pro Monat fürs erste Jahr gestiegen. Es bleibt abzuwarten, ob er wieder für 9,90 € angeboten werden wird. Bei den anderen Tarifen gilt zumeist eine strenge EU-FUP, wonach nur ein kleiner Teil des Inlandsvolumen aufpreisfrei in der EU herausgegeben wird, was den Aufwand nicht rechtfertigt.

    ANDERE MARKEN (SFR, Bouygues....)

    Das gilt leider auch für viele anderen französischen Anbieter. Manche wie SFR und Bouygues sperren Datenroaming für Prepaid ganz oder reglementieren die Nutzung ohne Aufpreise auf den max. EU-Satz in Laufzeitverträgen. Darum lohnen sie nicht, hier aufgeführt zu werden. Wir haben gezielt nach kleineren Forfaits gesucht (bis 10 oder 15 GB), die ähnlich wie Orange/sosh funktionieren und sind bei MVNOs bzw. Resellern fündig geworden. Diese versuchen im Wettbewerb in Angeboten manchmal mehr als den vorgeschriebenen mind. EU-Mindestsatz für Roaming freizugeben.

    PRIXTEL

    Prixtel ist ein online-MVNO, der wahlweise entweder die Netze von Orange oder SFR in Frankreich freischaltet. Wenn man Orange wählt, erhält man bei uns Telekom und Vodafone in LTE, bei SFR nur Vodafone. Prixtel hat wechselnde Sonderangebote mit sog. flexiblen Forfaits. So kostet der kleine Forfait momentan monatlich 4,99 € bis 20 GB, 7,99 € bis 30 GB und 9,99 € bis 40 GB im ersten Jahr bei monatlicher Kündigung. Von den Inlandsvolumen sind aber nur max. 10 GB im EU-Roaming freigegeben. Daher sind effektiv 10 GB + Gesprächs- und SMS-Flats für 4,99 € verfügbar. Darüber wird es teuer mit 3,60 € pro GB im Roaming, aber für Nutzer bis 10 GB bzw. 15 GB Roaming im größeren 9,99 € Forfait im Telekom-Netz durchaus attraktiv.


    Der Abschluss erfolgt online und deutsche IBAN-Nummern werden für die monatliche Abbuchung akzeptiert sowie deutsche Kreditkarten für die erste Zahlung. Die SIM kostet zusätzlich 10 €. Wie bei Orange muss man Freunde oder Postweiterleiter in Frankreich aktivieren oder Postlagerung in einen franz. Postamt mit Selbstabholung. Im Netz gibt es allerdings Hinweise auf eine zusätzliche Zeit-FUP nach mind. 4 Monaten Dauerroaming. Der Test dafür läuft noch, weil naturgemäß dabei erst Ergebnisse nach über 4 Monaten Laufzeit zu erwarten sind. Anders als Orange rechnet Prixtel bei der Abrechnung in Kalender-, nicht Planmonaten. Nach einem Jahr verdoppeln sich die Preise sowieso und man sollte online kündigen, was zu jedem Monatsende geht.

  • Italien

    Italien hat sicher den umkämpftesten Markt in Westeuropa gegenwärtig nachdem vor ein paar Jahren Wind und Tre zu W3 (WindTre) fusionierten und mit Iliad (= Free aus Frankreich) ein neuer Player etabliert wurde. Dieser Kampf hat jedoch auch seine Schattenseiten, wenn man von dort mit Werbung überschüttet, Drittanbieter versteckt aktiviert, Zusatzangebote unterschoben oder auch Tarife einfach ungefragt erhöht werden. Daneben bekämpfen sich alle 4 Netze TIM, Vodafone, W3 und Iliad mit Portierungsprämien und den niedrigsten Preisen Europas, wobei alle Betreiber gegenwärtig Geld verlieren. Anders als in Frankreich sind über 80% der Angebote in Italien prepaid, entweder per Aufladung oder durch Bindung an eine Zahlquelle wie Kreditkarte als "hybrides Prepaid", wobei italienischer Anbieter bei den Karten auch gerne mal ausländische ablehnen.


    Nun könnte man meinen, das wäre das Paradies für Roam at home. Dem ist aber nicht so. Wegen der extrem niedrigen Preise haben fast alle Anbieter eine strenge Volumen-FUP umgesetzt und geben nur die in der EU-FUP geregelten Minimalsätze an Daten ohne Aufpreis heraus. Von dieser Regel weichen nur ganz wenige Betreiber ab.


    Beispielsweise verkauft TIM seine Tarife nur wenig über diesen Sätzen und auch die unbegrenzten Pakete von Vodafone (Infinito) haben enge Grenzen für den Verbrauch im EU-Ausland. Im Gegensatz zu manch anderen Ländern werden die FUPs auch umgesetzt. Man kann sich in Italien zwar einen Vodafone-Tarif gegen Vorzeigen seines Ausweises und einer errechneten Steuernummer (codice fiscale) im Laden kaufen, jedoch wird man im Ausland dann schnell ausgebremst. Wenn man alle laufenden Tarife stoppt, kann man bei Vodafone weiter Roaming-Wochenpakete mit 5 GB für 3 € kaufen, die für Roaming in der EU gemacht wurden und eine der wenigen Wochenoptionen bei R@h darstellen. Damit gehen in Deutschland Vodafone in bis zu 5G mit Priorisierung und Telekom in bis zu 4G. Danach kann die SIM wieder bis zu 1 Jahr ruhen, bevor sie ggf. abgeschaltet wird.

    COOP VOCE

    Coop Voce als fairste Anbieter aus Italien hat bisher als einziger großer Provider keine FUP umgesetzt und gibt das gesamte Inlandsvolumen ohne Limits in der EU/EWR heraus. Er gehört zur Coop-Supermarktkette und wird nur dort in den größeren Filialen und online verkauft. Coop Voce ist MVNO im TIM-Netz und macht viele der Spielchen der Mitbewerber nicht mit. Im Jahr 2020/1 fand ein SIM-Kartentausch statt, da er sich zum Full MVNO entwickelte. Mit den neuen SIMs wurde die maximale Downloadgeschwindigkeit auf ca. 20 Mbit/s gekappt. Coop macht das Telekom-Netz in LTE auf (und o2 in 3G). Selbst mit dieser Einschränkung ist er weiter der beste Anbieter für Roaming. 2021 wechselte man von monatlichen Feature-Angeboten zu einem festen Portfolio mit 3 Tarifoptionen und einer monatlichen Laufzeit:

    • EVO 10: 10 GB, Gesprächs-Flat, 1000 SMS: 5,90 €
    • WEB 30: 30 GB, nur Daten inkludiert: 7 €
    • EVO 50: 50 GB, Gesprächs-Flat, 1000 SMS: 9,50 €

    Beim Roaming in der EU/EWR ist die Schweiz nicht inkludiert. Es gibt aber extra Pakete für die Schweiz und die USA gegen Aufpreis. Die Aufladung geht ab 5 € mit deutschen Kreditkarten per App oder Website als echtes Prepaid, d.h. ohne feste Bindung an die Karte. Coop Voce ist dabei so halb-flexibel: der unterbrochene Plan wird noch 30 Tage nach Ablauf vorgehalten; pausiert man jedoch länger, muss man zusätzlich 9 € Aktivierungsgebühr für die Neuaktivierung des Plans zahlen.


    Coop Voce SIM-Karten gibt es gegen Ausweis und Codice fiscale (aus dem Computer) in größeren Coop-Filialen vor Ort in Italien oder neuerdings auch mit online Bestellung auf der Website. Beim online-Bezug muss man auch hier einen italienischen Freund oder Postweiterleiter zwischenschalten, da die SIM nur in Italien verschickt wird. Wenn man sie nach Deutschland bekommt, kann man sie auch von hier aus auf seinen Namen (und eine fiktive ital. Adresse und generierten Codice fiscale) aktivieren, braucht dazu aber einen deutschen Reisepass (nicht Personalausweis) und eine italienische zweite Handynummer (oder SMS-Weiterleiter von ital. Nummer) für den Erhalt eines SMS-Codes bei der online-Registrierung, wobei Pics vom Reisepass und ein kurzes Video gemacht werden.

  • 1 Wort zu Voxi. Der 20 GBcap steht da...

    Ja, der steht da. Wir sind auch gespannt, ob er umgesetzt wird. Bisher haben wir keine Vollzugsmeldung. Er würde ja nur die £20 und £35 Pläne betreffen. Die anderen sind aber ohne Promo nicht sehr günstig.


    Was ich jetzt öffentlich bestätigen kann, ist, dass die Voxi Music und Video Pässe mit dem Zero-Rating im Streaming nicht mehr im Roaming laufen. Damit entfernen sie sich erstmals von der EU-Roaming Verordnung, wonach zumindest ein Teil davon laufen muss.


    Ich möchte nochmal dringend darauf hinweisen, dass es hier im Thread um Roamingoptionen aus dem Ausland für Deutschland geht. Dass es im EU-Roaming auch die anderen Länder betrifft, ist klar. Wenn ein Anbieter aber zusätzliche Länder wie Schweiz oder Three UK oder Free mobile dabei hat, ist das schön, da es das Angebot flexibler macht. Die Orange Holiday gibt für $50 also 41€ 10 GB in DE und EU. Das kriegst du auch bei der Telekom. Für die genannten Länder gibt es viel günstigere Lösungen vor Ort (vielleicht mit den Ausnahmen: Türkei, USA, Kanada). Für internationale Roaming-SIM-Karten (für Übersee usw.) würde ich einen extra Thread empfehlen oder lokale SIMs.

  • Gibt es einen Tipp für einen 14 tägigen Urlaub in Portugal?

    Den Tarif mit unlimitierten Internet aus dem englischsprachigen Wiki im MEO Netz finde ich leider nicht mehr auf der MEO Seite.

    Mitglied bei de.eurobilltracker.com


    Prepaidkartensammler - derzeit 50 aktive Karten in allen deutschen Netzen. Zusätzlich noch Prepaidkarten aus einem halben Dutzend europäischer Länder.

  • Das ist zwar Off Topic. Das was du suchst ist MEO Net Móvel Pré pago Enjoy mit 15 Tagen unlimited für 15 €. Kein Roaming.

    https://www.meo.pt/servicos/movel/net-pc-router/pre-pagos


    Ich würde das sicherheitshalber in MEO Laden kaufen oder bei Worten.


    Vielleicht sollten wir mal einen extra Thread für Roaming Tipps aufmachen, wenn jetzt das Reisen wieder losgeht. Ich werde auch das Prepaid Data Wiki aktualisieren, was wichtige Länder angeht.

    Einmal editiert, zuletzt von wolfbln ()

  • Für all diejenigen, die keine Lust haben extra eine neue SIM zu kaufen und die eSIM-fähig sind, lohnt immer ein Blick auf: https://esimdb.com/


    Die Tarife dort sind vielleicht nicht immer die günstigsten, aber simpel abzuschließen und direkt aktiv. Der portugiesische MEO-Tarif wird beispielsweise über airalo mit 30gb für 15€ angeboten.

    Handy: iPhone 15 Pro Max
    Mobilfunk: fraenk
    Festnetz: o2 My Home M

  • UPDATE SPANIEN 2.6.21:

    Als ich vor ein paar Wochen den Artikel Spanien schrieb, ahnte ich nicht, dass ich so schnell schon ein Update nachschieben muss. Spanien nähert sich langsam aber sicher der “Todeszone”, wo jeder Anbieter wie gerade in Italien oder Frankreich Geld verliert, weil der Wettbewerb zunehmend härter wird. Zwei der großen spanischen Anbieter haben jetzt ihre Sommer-Promotions herausgebracht. Das sind erweiterte Datenmengen, die von Juni zunächst bis Ende September für jedes bis dahin aktivierte Prepaidpaket gelten. Ob und wie sie danach weiterlaufen, hängt etwas vom Anbieter ab.

    Der Marktführer Telefónica mit seiner Mobilfunkmarke movistar hat erst vor ein paar Jahren Prepaid wiederentdeckt, dafür aber umso toller. Die Buchung in den Läden dauert immer noch länger als bei der Konkurrenz, halt wie wir es von der Telekom im T-Punkt kennen. Bis Ende September verdreifachen sie nun die Datenmengen im Prepaid:

    • Für 10 € gibt es statt 7 GB jetzt 21 GB + 40 mins
    • Für 15 € gibt es statt 15 GB jetzt 45 GB + 100 mins
    • Für 20 € gibt es statt 25 GB jetzt 75 GB + 150 mins

    Daran sieht man auch, dass die SMS in Spanien tot und nicht mehr in Paketen enthalten ist und der Wettbewerb über Daten und nicht Gesprächsminuten geht, die in Spanien immer noch relativ teuer sind. Bei movistar geht auch das Datenvolumen nach der Aktion im Oktober erfahrungsgemäß wieder auf den alten Stand zurück, während es beim Mitbewerber Vodafone meist in eine neue Promo mündet, die in Spanien vom Gesetz her ein Enddatum haben müssen, aber auch verlängert werden können.

    Vodafone war ja schon vor ein paar Wochen mein Tipp, umso mehr, wenn jetzt die Datenmengen bis (zunächst) Ende September verdoppelt werden:

    • Prepago S geht von 12 GB auf 24 GB + 300 mins für 10 €
    • Prepago M geht von 20 GB auf 40 GB + Voice-Flat für 15 €
    • Prepago L geht von 35 GB auf 70 GB + Voice-Flat für 20 €
    • Yuser geht von 14 GB auf 28 GB + Social Media-Flat für 10 €
    • MegaYuser geht von 30 GB auf 60 GB + 60 mins + Social Media-Flat für 20 €

    Wenn man das mit dem gefeierten deutschen Vodafone digital Angebot vergleicht mit 10 GB für 20 €, gibt Vodafone in Spanien die 7-fache Menge an Daten dafür ab. Natürlich ist die Türkei, USA, UK, Schweiz usw weiter in der Euro-Zone mit dabei. Ich hatte mir beim letzten Aufenthalt ein Paket mitgebracht und konnte über 30 GB Rest problemlos in Deutschland verbrauchen. Die SIM lebt schon Jahre in Deutschland. Darum halte ich eine FUP für unwahrscheinlich. Vodafone in Spanien ist nach dem Ableben der Pässe bei Voxi eine der wenigen Länder mit Streaming-Pässen und Zero-rating.

    Was Roamingpartner in Deutschland angeht, ist das bei movistar das Telefónica-Netz von o2. In älteren Aufzeichungen von mir habe ich auch die Telekom gefunden. Da wäre ich mir gegenwärtig nicht sicher. Ich bin nächste Woche voraussichtlich wieder in Spanien und werde ein Testexemplar exportieren, aber für 0,25-0,50€/GB wird sie selbst für o2-Nutzer interessant. Bei Vodafone aus Spanien läuft ja zu meiner Überraschung bei uns auch die Telekom in LTE gegen etwas Steering. Bei span. Anbietern ist allerdings der Ping mitunter etwas hoch bei über 100 ms, weit länger als England oder Italien.

    Vodafone versucht in Spanien gerade verzweifelt kein zweites Italien entstehen zu lassen, wo sie massiv Geld verlieren. Waren vor ein paar Wochen Fusionsgerüchte mit Másmóvil, dem 4. Netz, in der Presse, so haben die sich wohl inzwischen zerschlagen. Jetzt machen Gespräche zwischen Orange und Vodafone die Runde, was ich mir nicht vorstellen kann, dass bei den EU-Marktwächtern durchkommt, denn bei einer Netzfusion hätte der neue Vodafone/Orange-Anbieter mehr als 60% des span. Mobilfunkmarkts und würde Telefónica klar in den Schatten stellen.


    Quellen:

    Movistar: https://www.xatakamovil.com/mo…rano-triple-gigas-prepago

    Vodafone: https://www.xatakamovil.com/vo…entes-prepago-este-verano

    Vodafone/Orange: https://www.xatakamovil.com/or…ed-movil-espana-expansion

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