OpenSignal State of Mobile Networks Germany - Bericht Mai 2018

  • Es passiert ja wie man an der Freitagsliste sieht eine Menge. Die beim Connect test mies bewerte Telefonie sollte dank der fortgeschrittenen Konsolidierung besser werden und auch die Internetgeschwingkeit in Großstädten hat sich in den letzten halben Jahr z.T deutlich verbessert.

    Die Internetgeschwindigkeit ist aber relativ irrelevant, jedenfalls solange es nicht unter HSDPA 3.6 Speed geht. Und genauo das ist das Problem, das o2 durch die Verdichtung zwar die Internetgeschwindigkeit erhoeht, aber eben die Flaechendeckung, auf die es ankommen wuerde sich nur minimalst verbessert.


    Man muss da Deutschland nur mit einem Schwellenland wie Indien vergleichen:


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    Selbst die gerademal gut 6 MBit/s in Indien fände ich auf dem Smartphone und Tablet mehr als ausreichend, aber wie man sieht ist dort die Flächenabdeckung um Welten besser, wenn man deren beachtliche gut 86% mit unseren knappen 66% vergleicht.


    Deshalb sollten die deutschen Netzbetreiber als erstes die Flächendeckung vorantreiben, selbst wenn man dabei riskiert das erstmal die Bandbreite etwas einbricht. Wenn dann statt der durschnittlich knapp 23 MBit/s nur noch durchschnittlich um die 14 MBit/s anliegen wuerden (da wo mein Pfeil hinzeigt) waere das auch kein Drama.

  • Anja, das ist deine Agenda. Aber Deutschland mit Indien zu vergleichen ist schon etwas verwegen. Dort hat der reichste Mann des Landes beschlossen, Milliarden in ein Mobilfunknetz zu pumpen. Alle Player machen riesige Verluste und Daten werden praktisch verschenkt. Also ein richtiges Gegenszenario zu Deutschland.


    Ich mache jetzt aber mal einen genauso schrägen Vergleich, um dir zu erklären, warum o2 gerade so viel in die Städte steckt, anstatt sich aufs Land zu verbreitern:


    Ich vergleiche mal Berlin-Schöneberg, wo ich wohne mit dem Landkreis Regen in deiner Ecke. Der Landkreis ist eine typische ländliche Region im Bayer. Wald, 77.000 Einwohner und Telekom-Country. Telekom hat dort laut Cellmapper so knapp ein Dutzend LTE-Stationen, Vodafone vielleicht die Hälfte, Telefonica nichts. Jetzt könnten sie sicher ein paar Tausend Kunden dort gewinnen, wenn sie dort auch ein Dutzend LTE-Sender aufstellen. Das sind ein paar Hundert Kunden pro Sender.


    Berlin-Schöneberg als Ortsteil (nicht Bezirk) hat etwa 130.000 Einwohner und etwa dieses Dutzend Telefonica-Stationen. Es ist auch Telefonica-Country mit einem hohen Marktanteil. Es gibt dort immer noch alte Eplus-Stationen ohne LTE und nur die Hälfte der LTE-Sender hat B3 oder B7. Das heißt das LTE-Netz läuft instabil.


    So viele Kunden könnten sie in Regen gar nicht dazugewinnen, auch wenn sie alle von Telekom rüberholten, wie sie in Schöneberg verlieren könnten. Während in Regen einige Hundert vielleicht dann einmal pro Zelle drin sind, sind das in Schöneberg jetzt noch einige Tausend.


    Ich weiß, dass dies für die ländlichen Regionen schlimm ist, da man keine Konkurrenz dort hat, aber es sind unternehmerisch nachvollziehbare Entscheidungen die Priorität auf die Städte zu legen.


  • Ich vergleiche mal Berlin-Schöneberg, wo ich wohne mit dem Landkreis Regen in deiner Ecke. Der Landkreis ist eine typische ländliche Region im Bayer. Wald, 77.000 Einwohner und Telekom-Country. Telekom hat dort laut Cellmapper so knapp ein Dutzend LTE-Stationen, Vodafone vielleicht die Hälfte, Telefonica nichts. Jetzt könnten sie sicher ein paar Tausend Kunden dort gewinnen, wenn sie dort auch ein Dutzend LTE-Sender aufstellen. Das sind ein paar Hundert Kunden pro Sender.


    Berlin-Schöneberg als Ortsteil (nicht Bezirk) hat etwa 130.000 Einwohner und etwa dieses Dutzend Telefonica-Stationen. Es ist auch Telefonica-Country mit einem hohen Marktanteil. Es gibt dort immer noch alte Eplus-Stationen ohne LTE und nur die Hälfte der LTE-Sender hat B3 oder B7. Das heißt das LTE-Netz läuft instabil.


    So viele Kunden könnten sie in Regen gar nicht dazugewinnen, auch wenn sie alle von Telekom rüberholten, wie sie in Schöneberg verlieren könnten. Während in Regen einige Hundert vielleicht dann einmal pro Zelle drin sind, sind das in Schöneberg jetzt noch einige Tausend.


    In Berlin-Schöneberg müsste ich jetzt erst Standorte zählen, aber wenn ich mir z.B. München anschaue wo senderlistmuc.de eine hervorragende Auswertung macht, dann sehe ich zwischen München und Flächenlandkreisen garkeinen so grossen Unterschied in der Zahl der versorgten Einwohner pro Standort. In beiden Fällen sind es meist so ganz grob etwa 5.000 Ew pro Standort - da aben in den Grossstädten die Standorte viel dichter stehen.


    Bis etwa 2008, also einerseits Mobile Datennutzung noch keine grosse Rolle spielte, und es noch das T-Mobile Roaming gab, hatte o2 auch in den Flaechenlandkreisen teilweise einen beachtlichen Marktanteil. So 40% T-Mobile, 35% o2, 15% Vodafone, 10% E-Plus waren damals garnicht so selten. Wenn o2 von Anfang an UMTS und LTE gebaut hätten, dann könnten sie auch heute noch in den Flaechenlandkreisen z.B. 45% Marktanteil und somit vielleicht 2.200 Kunden von 5.000 versorgten Einwohnern pro Station haben. Und viel höher sind die Zahlen bei euch in Berlin wohl auch nicht.


    Und was fehlendes Netz betrifft ist sowas in Berlin eigentilch garnicht so schlimm. Wenn dort wirklich o2 an einer Stelle instabil ist läuft man entweder 50m bis zum nächsten offenen WLAN Hotspot oder 250m bis nur nächsten o2 Station und man ist wieder online. In einem Flächenlandkreis müsste man als o2 Kunden oder auch o2 Tourist/Geschäftsreisender aber oft 15-25 Minuten mit dem Auto fahren um eine Datenverbindung zu bekommen. Das ist ein grosser Unterschied!


    Und es ist ja auch nicht in Berlin so das alle nur in Berlin bleiben und nur dort Netz brauche. Viele Berliner werden auch gerne öfter an die Ostsee fahren oder in den Kleinstäden Brandenburgs Freunde und Verwandete besuchen, und wer dann da immer nur EDGE hat, wird auch unzufrieden mit o2. Und wenn er deshalb zur Telekom wechselt, dann nutzt der auch zuhause in Berlin nicht mehr das o2 Netz sondern das Telekom Netz.

  • Und was fehlendes Netz betrifft ist sowas in Berlin eigentilch garnicht so schlimm. Wenn dort wirklich o2 an einer Stelle instabil ist läuft man entweder 50m bis zum nächsten offenen WLAN Hotspot oder 250m bis nur nächsten o2 Station und man ist wieder online. In einem Flächenlandkreis müsste man als o2 Kunden oder auch o2 Tourist/Geschäftsreisender aber oft 15-25 Minuten mit dem Auto fahren um eine Datenverbindung zu bekommen.


    Mit dem Unterschied, dass man in Berlin, würde O2 die Stadt vernachlässigen, einfach schnell zum nächsten Anbieter wechselt. Auf dem Land, wo O2 nicht aber ein Konkurrent ausgebaut hat, ist derjenige normalerweise schon lange bei der Konkurrenz. Bis sich da wechselwillige Kunden abzeichnen schreibt so ein neue Station wahrscheinlich lange rote Zahlen, wobei wir hier doch wieder auf den Pudels Kern stoßen:


    So viele Kunden könnten sie in Regen gar nicht dazugewinnen, auch wenn sie alle von Telekom rüberholten, wie sie in Schöneberg verlieren könnten. Während in Regen einige Hundert vielleicht dann einmal pro Zelle drin sind, sind das in Schöneberg jetzt noch einige Tausend.


    Da beisst die Maus keinen Faden ab, so unbefriedigend es für noch nicht ausgebaute Landstriche ist.


    Um den Bezug zum Threadtitel nicht ganz zu verlieren, so scheint es, werden alle Netze als Durchschnitt dargestellt:


    Zitat von OPENSIGNAL WEBSITE

    [h=3]Despite Telekom's strong 4G scores, Germany lags behind its European peers[/h] Germany remains amongst the lowest scoring countries in Western Europe in both our 4G download speed and LTE availability metrics. But there's a huge contrast between the operators, with Telekom way ahead in our analysis, as its competitors are holding down the country's 4G scores.


    Das bedeutet natürlich auch, dass in anderen Ländern alle Netze in etwa gleich auf sind. Open Signal gibt allerdings nicht nur den rein technischen Ausbaustand wieder, sondern was die Leute tatsächlich erleben. D.h. dass Mobilfunkverträge einen starken Einfluss auf das Open Signal Ergebnis haben, wenn bspw. ein Vertrag keine LTE Option vorsieht oder es sich um Geschwindigkeitsgedrosselte Verträge handelt, wie ich es bspw. aus Japan kenne. Dort gibt es viele MVNOs, die zwar Unlimited Data haben aber die Geschwindigkeit als Preisansatz haben. Free bei O2 dürfte da ein Faktor sein.
    Auch was die 4G Abdeckung angeht, so geht es um die tatsächliche Verbindungszeit von Nutzern zu eine 4G Netz und nicht um die geographische Abdeckung:


    Zitat von OPENSIGNAL WEBSITE

    [h=2]4G Availability[/h] Rather than measure geographic coverage, OpenSignal's availability metric tracks the proportion of time users have access to a particular network.

  • Wenn o2 schon damals 2010-2011 weiter UMTS ausgebaut haette und 2012-2014 sich mehr an dem Ausbau der LTE Grundversorgung beteiligt haette waere es garnicht soweit gekommen das nan die Kunden an die Telekom verloren haette.


    Jetzt ist es in der Tat schon zu spät um nochmal Land zu gewinnen.

  • Selbst die gerademal gut 6 MBit/s in Indien fände ich auf dem Smartphone und Tablet mehr als ausreichend, aber wie man sieht ist dort die Flächenabdeckung um Welten besser, wenn man deren beachtliche gut 86% mit unseren knappen 66% vergleicht

    Ist sie nicht. Du hast die Messmethode von Opensignal nicht verstanden. Bei Opensignal wird die Verfügbarkeit bezogen auf den Nutzer bezogen gemessen. In Indien ist das Einkommensgefälle zwischen Stadt- und Landbewohner deutlich größer als in Deutschland. Somit können sich in Deutschland vielmehr Landbewohner ein Smartphone leisten als in Indien. Ergebnis ist das hauptsächlich Messwerte von Stadtbewohner in die indische Statistik einfließen.


    Wenn man sich die Netzkarte ( https://opensignal.com/?z=5&mi….2&maxLng=101.9&s=all&t=4 ) von Indien anschaut (all networks) sieht man dort riesige Funklöcher.


    Für die tatsächliche Nutzung ist es wurscht ob 3G oder 4G vorhanden ist wenn der Enduser zumindest 1Mbit bekommt.

  • Wobei "riesige Funklöcher" überhaupt nicht richtig ist. Es wird nur dort gemessen, wo sich jemand mit der Opensignal App bewegte. So könnte man auch behaupten, dass es in Deutschland ein paar Meter von den Straßen entfernt Funklöcher gibt. Viel mehr als "was die Leute im Durchschnitt tatsächlich erleben" darf man in die Ergebnisse von Opensignal nicht interpretieren.

  • Das was die Kunden im Alltag erleben ist aber das was zählt.


    Auf jeden Fall ist diese User Experience einer Industrienationen die sich als Exportweltmeister bezeichnet unwürdig.

  • Das hat so auch schon Digi-Minister Scheuer festgestellt.


    Nochmal zur Anschauung die OpenSignal Statistik vom Februar 2018 mit den Messungen vom 2. Halbjahr 2017. Die deutschen Provider haben ihr sehr widersprochen. Man kann wie oben diskutiert auch mit dem Messverfahren Probleme haben.


    Aber in allen Ländern wurde die gleiche App mit gleichen Kriterien eingesetzt. Daher sind die Ergebnisse (unter den o.g. Vorbehalten) schon vergleichbar:
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  • Das hat so auch schon Digi-Minister Scheuer festgestellt.


    Nochmal zur Anschauung die OpenSignal Statistik vom Februar 2018 mit den Messungen vom 2. Halbjahr 2017. Die deutschen Provider haben ihr sehr widersprochen. Man kann wie oben diskutiert auch mit dem Messverfahren Probleme haben.


    Aber in allen Ländern wurde die gleiche App mit gleichen Kriterien eingesetzt. Daher sind die Ergebnisse (unter den o.g. Vorbehalten) schon vergleichbar:
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    Die Deutsche Telekom sollte da aber explizit ausgenommen werden , auch wenn bei denen auch nicht alles perfekt ist wie wir wissen.
    Aber mehr als 81% Abdeckung sowie 33,x Mbit/sek im Download sind im internationalen Vergleich sehr vernünftige Werte und weit in der oberen Hälfte der Statistik ( bei der Geschwindigkeit sogar in den Top5).


    Das Problem liegt eher bei VF und vor allem Telefónica...

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