Telefonica geht gegen Vergabebedingungen für 5G-Frequenzen vor

  • Ich habe mir die Klageerwiederungen der Antragsteller mal durchgelesen. Genau um diesen Knackpunkt wird es im Endeffekt gehen.


    Die BNetzA und insbesondere Politik haben Ausbauverpflichtungen für die Lizenznehmer reingeschrieben:
    Flächenabdeckung, Autobahn. Bundesstraßen, Wasserstraßen, Schienenwege usw.
    Dieses ist zweifelsohne nicht ausschließlich mit den zu vergebenen Frequenzen zu erreichen. Das ist aber darin gar nicht vorgeschrieben.
    Der Betreiber ist verpflichtet, mit seiner kompletten Infrastruktur und Frequenzbändern, ob 4G oder 5G dann, mit 2CA, 3CA, 4CA und was auch immer das zu erreichen.
    Dabei geht es um Fläche mit Mindestgeschwindigkeit und -latenz.
    Damit wird indirekt in eine vorhergehende Auktion eingegriffen. Z.B. die von Band 28, die keine Auflagen enthielt, da dann dieses Band dafür auch herhalten kann.


    Die juristische Fangfrage ist jetzt:
    - Darf eine Versteigerung für einen bestimmenten Frequenzbereich Abdeckungsverpflichtungen, die mit allen ersteigerten Frequenzen erreicht werden, enthalten?
    - Oder darf sie sich nur jeweils auf dieses eine ersteigerte Frequenzband hier im Hochfrequenzbereich beziehen mit dem einfach keine Fläche zu machen ist?


    Ich persönlich würde in meiner persönlichen Rechtsauffassung hier auch erstmal zu den Telkos tendieren.
    Es wird in eine zurückliegende Auktion eingegriffen, was rechtlich problematisch ist.
    Aber: der Synergieeffekt von Carrier Aggregation, dem Frequenzmix usw. ist so immens hoch, dass er hier vielleicht durchschlagen könnte.
    Darum kommt es darauf an, welcher Auffassung sich die Gerichte anschließen.
    Ist es wirklich realitätsnah und zeitgemäß jedes Frequenzband einzeln zu betrachten und Ziele sind nur jeweils dafür festsetzbar???
    Oder sind die synergistischen Effekte eines Frequenzspektrums so hoch, dass Einzelauktionen dahinter zurückstehen und darüber auch Gesamtziele formulierbar sind?
    Wir kommen in eine Ära, wo Frequenzen zwar einzeln versteigert werden, der Gesamteffekt des gehaltenen Spektrums aber zählt.
    Dem Nutzer ist es egal, wie Betreiber XY den Ort Z schließlich vernünftig abdeckt, ob mit Band 1, 2, oder 3 oder einer Kombi aus 1,2,3.
    In ein paar Jahren haben wir 4G und 5G parallel auf 6-8 Frequenzen. Viele davon sind separat vergeben worden.
    Die Auswirkungen, d.h. Speed, Latenz usw. sind aber über CA kombiniert relevant.
    Soll es also dafür nicht möglich sein, Ausbauverpflichtungen zu erstellen?. Dann können wir es ganz vergessen.
    Wie soll das gehen: Das eine Band eignet sich nicht für Speed, das andere nicht für Fläche - und relevant ist, was komplett ankommt am Punkt #.


    Daneben geht es aber immer gegen uns als Verbraucher: kurzum - die Betreiber wollen nicht ausbauen (müssen).
    Und die Argumentation der Incumbents ist dabei zutiefst verlogen:
    Die hohen (frequenzneutralen) Auflagen sind dann gut, wenn sie die Newcomer fernhalten.
    Denn die könnten (ohne Roaming) nicht über Nacht ein Netz aus dem Boden stampfen, dass sie erfüllen könnte.
    Die gleichen hohen (frequenzneutralen) Auflagen sind aber schlecht, weil sie nicht allein mit der zu vergebenden Frequenz erreichbar sind.
    Merke: Man kann nicht erst ein Argument gebrauchen, das man später ablehnt.


  • Dieses ist zweifelsohne nicht ausschließlich mit den zu vergebenen Frequenzen zu erreichen. Das ist aber darin gar nicht vorgeschrieben.

    Sagen wir so, es wäre theoretisch schon auch möglich mittels 2100 MHz und 3500 MHz Freqzuenzen die Auflagen zu erfuellen, nur waer es extremst teuer. Stattdessen die Auflagen mit LTE 800/1500 oder LTE 800/1800 sowie 5G-700 zu erreichen ist wesentlich guenstiger und zweckmaessiger.


    Die sauberste Loesung waere natuerlich gewesen schon bei den frueheren Auktionen hoehere Versorgungsauflagen zu stellen.


  • Die sauberste Loesung waere natuerlich gewesen schon bei den frueheren Auktionen hoehere Versorgungsauflagen zu stellen.


    Wäre die beste Lösung gewesen. Insbesondere beim Flächenband 28 (700 MHz). Nur da wusste man nicht, wann es frei wird.
    Jetzt wissen wir, die letzten TV-Sender gehen Frühjahr 2019 runter. Das vielleicht breiteste Band ist ganz ohne Ausbauauflagen.


    Geht aber nicht mehr rückgängig zu machen. Andere Länder haben mit B28 gewartet, bis es klar war, wann TV runter geht.


    Ich glaube, dass man in den Cellcos die Lage völlig falsch einschätzt.
    Der Rückstand von Deutschland im Mobilfunk ist Tagesthema.
    Die P3-Studie zum Ländervergleich war 2. Meldung der 20.00h Tagesschau der ARD nach Trump.
    Sie haben längst ihre Lobbykraft verloren. Das sah man am Gezerre um die Bedingungen der Auktion.
    Funkloch ist ein Wort des Jahres und in der Bevölkerung setzt sich die Meinung auch fest.
    Dann haben sich auch noch Teile der Industrie mit den Konsumenten vereinigt und machen Druck.
    Die Deutungshoheit über die Misere haben sie auch verloren, da man ihnen nicht glaubt mit den Preisen nichts besseres aufbauen zu können.


    Die einzige Lösung ist wirklich: ausbauen, was möglich ist und das Image damit wieder herstellen.
    Wie schwer das ist, können wir gerade am Fall o2/Telefónica miterleben.
    Teilweise scheint das die Telekom zumindest erkannt zu haben, denn die klagt ja nicht.
    Anstatt klagen jetzt die anderen beiden gegen die Auflagen.
    Die Telekom hätte doch viel mehr zu verlieren, würde sie bei Roaming nicht gut entschädigt werden.


    Nehmen wir nur mal an, die Richter kippen jetzt die Auflagen, wegen juristischen Gründen.
    Folge wäre, dass wir ab 1.1.2020 komplett ohne Ausbauauflagen da stünden.
    Es ist gut möglich, dass dann der Boom beim Ausbau wieder schnell abflacht.
    Das macht dir die Bevölkerung nicht mit. Der politische Druck würde noch größer.
    Die Einführung von zwangsweisen Roaming über des TK-Gesetz würde dadurch noch viel wahrscheinlicher.
    Ich glaube, man hat sich mit den Klagen keinen guten Dienst erwiesen.
    Denn wenn man dadurch "Erfolg" hat, wird stattdessen staatl. Zwang kommen,
    wenn selbst die CSU jetzt eine neue Behörde dagegen schaffen will - heißt das schon was!


  • Funkloch ist ein Wort des Jahres und in der Bevölkerung setzt sich die Meinung auch fest.

    Ehrlich gesagt muss ich aber sagen das in der Bevoelkerung das eigentlicher eher das Thema der Jahre 2008-2011 und dann 2015-2016 war!


    2008-2011 war die Zeit als sowohl Smartphones als auch Soziale Netzwerke immer populaerer wurden, die Leute alle Datendienste nutzen wollten, aber dann feststellen mussen das UMTS in Deutschland mieserabel ausgebaut ist.


    Dann kam "Neue Hoffnung" in Form vom LTE800 was gross als "Digitale Dividende" bezeichnet wuerde - was aber dann gleich zu einer "Doppelten Entaeuschung" wurde.


    Fuer die mobile Nutzung war LTE anfangs ohnehin unintressant, da es keine attraktiven LTE Smartphones und keine bezahlbaren LTE Smartphonetarife gab. Aber die Leute hatten Hoffnung mit LTE ihre langsamen DSL Anschlüsse ersetzen zu koennen und wurden enttaeuscht, weil es in den bezahlbaren Tarifen lediglich 10-15GB Datenvolumen gab und danach die Drosselung drohte. Dann sind die Leute lieber bei ihrem langsamen aber unbegrenztem DSL3072 geblieben.


    Als dann 2015-2016 viele Smartphones bis hinab zur Mittelklasse LTE Support bekamen, und auch in etlichen Tarifen LTE freigeschaltet wurde, mussten die Leute feststellen das ihnen LTE fuer die mobile Nutzung nicht viel bringt. Denn wenn am Wohnort nur o2 LTE verfuegbar ist, am Arbeitsplatz nur Vodafone LTE, am Badesee nur Telekom LTE und im Lieblingsrestaurant weiterhin kein einziges LTE Netz, blieb der Mehrwert relativ gering.


    Seitdem haben die Leute eigentlich resigniert und sich damit arrangiert sich von WLAN zu WLAN zu hangeln.

  • Seitdem haben die Leute eigentlich resigniert und sich damit arrangiert sich von WLAN zu WLAN zu hangeln.


    Selten so einen Blödsinn gelesen,ich kenne niemanden der das muss...W-LAN daheim ja,unterwegs das mobile Netz. Aber offenbar scheint das bei dir hinter den sieben Bergen,bei den sieben Zwergen anders zu sein. Martin,komm endlich mal aus deiner rosa Traumwelt raus.

  • Selten so einen Blödsinn gelesen,ich kenne niemanden der das muss...W-LAN daheim ja,unterwegs das mobile Netz. Aber offenbar scheint das bei dir hinter den sieben Bergen,bei den sieben Zwergen anders zu sein. Martin,komm endlich mal aus deiner rosa Traumwelt raus.


    habe auch noch nicht so einen Mist gelesen was Anja da schreibt. Ich wähle mich doch in keinen Hotspot ein. Meist überlastet und langsam

    o2 Shop Händler Bielefeld

  • Unterwegs wählt sich mein Smartphone in DT-Hotspots automatisch ein.


    Ich muss aber sagen, dass die am Hotspot nutzbare Bandbreite im Laufe der Jahre oft drastisch gesunken ist. Ich habe hier z.B. einen Hotspot an der Bushaltestelle (Telefonzelle), und weil ich dort öfter mal 10min auf den Bus warte, habe ich Erfahrungen mit dem Hotspot.
    Vor 3 oder 4 Jahren waren immer ca. 4/5MBit/s up und down nutzbar. Mittlerweile kann ich mich am Hotspot oft gar nicht mehr anmelden (und falls doch, habe ich irgendwas im Bereich 0,1/0,5 MBit/s). Es scheinen offensichtlich viele Leute diesen Hotspot als Festnetzersatz zu nutzen (z.B. mit einer DT Prepaidkarte für monatlich 5€).
    Die Thematik betrifft sehr viele DT-Hotspots.

  • Unterwegs wählt sich mein Smartphone in DT-Hotspots automatisch ein.


    Ich muss aber sagen, dass die am Hotspot nutzbare Bandbreite im Laufe der Jahre oft drastisch gesunken ist. Ich habe hier z.B. einen Hotspot an der Bushaltestelle (Telefonzelle), und weil ich dort öfter mal 10min auf den Bus warte, habe ich Erfahrungen mit dem Hotspot.
    Vor 3 oder 4 Jahren waren immer ca. 4/5MBit/s up und down nutzbar. Mittlerweile kann ich mich am Hotspot oft gar nicht mehr anmelden (und falls doch, habe ich irgendwas im Bereich 0,1/0,5 MBit/s). Es scheinen offensichtlich viele Leute diesen Hotspot als Festnetzersatz zu nutzen (z.B. mit einer DT Prepaidkarte für monatlich 5€).
    Die Thematik betrifft sehr viele DT-Hotspots.


    hast du so wenig Datenvolumen? Mich würde das tierisch nerven immer Hotspots zu suchen.

    o2 Shop Händler Bielefeld


  • hast du so wenig Datenvolumen? Mich würde das tierisch nerven immer Hotspots zu suchen.


    Ich habe pro Jahr 24 Datenpässe zu je 5GB (nutzbar innerhalb von 30 Tagen) DT LTE. Das reicht mehr als locker für mich aus. Trotzdem nehme ich kostenloses Hotspot-Datenvolumen gern mit.


    Ich suche die DT-Hotspots nicht. Das Smartphone verbindet sich automatisch damit.

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